DE109279C

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Publication number: DE109279C
Application number: DENDAT109279D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Eiserne Brenn- und Schmelzofen für Erze, keramische Stoffe etc. mit hohlen Wandungen zum Zwecke der Abkühlung der inneren Wand (vergl. z.B. die englische Patentschrift 27219/96) zeigen den grofsen Uebelstand, dafs die in den hohlen Wandungen von unten aufsteigende Kühlluft ihre Temperatur um so mehr steigert, je höher sie gelangt, dafs daher ihre Fähigkeit, kühlend zu wirken, um so geringer wird, je mehr sie sich der Sinterzone nähert, während gerade dort die gröfste Kühlfähigkeit nothwendig ist. Ein weiterer, nicht geringerer Mifsstand liegt, darin, dafs die hohlen Wandungen verhindern, eine Anzahl geeigneter Schaulöcher anzuordnen, die gestatten, an verschiedenen Stellen des Ofens den jeweiligen Stand des Schmelz- oder Sinterungsprocesses zu beobachten und zu controliren.

Diese Mifsstände zu beseitigen ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, deren Wesen darin besteht, dafs der Brennofen wechselweise aus hohlwandigen Ringen mit offenen Luftkanälen A (Fig. ι und 5) und aus hohlwandigen Ringen mit schliefsbaren Luftkanälen ß (Fig. 1 bis 4) aufgebaut wird.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist der neue Brennofen in einer Ausführungsform schematisch dargestellt.

Die hohlwandigen Ringe A und B sind in ihrem inneren Räum C von gleichem Durchmesser; in ihrem äufseren Raum aber sind die Ringe B von kleinerem Durchmesser als die Ringe A. - Dadurch wird erreicht, dafs an der Basis eines jeden Ringes A bei A¹ von aufsen her frische Kühlluft ein- und bei A'² wieder austritt, so dafs jeder dieser Ringe eine selbstständige, vom nächsten Ring unabhängige und vollständige Kühlung erlangt.

Die Ringe B sind an ihrer inneren Wandung B¹ durchlocht oder durchbrochen, während die äufsere Wandung B² in Gelenken drehbar oder sonstwie beweglich gestaltet und an geeigneten Stellen mit kleinen, ganz oder theilweise verschliefsbaren Aussparungen versehen ist. - Durch diese Aussparungen erhält der Ring B von aufsen her die zu seiner Erhaltung nöthige Kühlluft. Diese tritt dann durch die durchbrochene Innenwand B¹ in den inneren Ofenschacht und befördert in wirksamer Weise den Zug des Ofens.

Die Aussparungen an den Wandungen B'² werden am besten mit geeigneten Schiebern versehen, so dafs der Luftzutritt und der Zug ins Innere des Ofenschachtes nach Belieben regulirt werden kann.

Die äufsere Wandung B² wird am zweckmäfsigsten durch in Scharnieren laufende Thüren gebildet.

Will man den .Schmelz- oder Sinterprocefs an irgend einer Stelle des Ofens beobachten, so öffnet man die zunächst gelegene Thür und kann dann, weil die Innenwand B¹ durchbrochen ist, mittelst geeigneter Apparate kleine Materialproben entnehmen.

Claims

Patent-Anspruch:

Brenn- und Schmelzofen mit hohlen Wandungen aus eisernen Ringen oder Segmenten, dadurch gekennzeichnet, dafs die Ringe von

ungleichartigem äufseren Durchmesser sind und der eine Theil derselben mit unbeweglichen Aufsenwänden, unveränderlichen, offenen Luftkanälen und geschlossenen Innenwänden ausgestattet ist, zum Zwecke, jedem dieser Ringe unabhängig von den anderen selbstständige Luftzufuhr zur Kühlung der Wandflächen zu sichern, während der andere Theil der Ringe bewegliche Aufsen- und durchbrochene Innenwände besitzt, damit der Brenn- und Schmelzprocefs beobachtet und der Ofenzug wirksam befördert werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.