DE1091462B - Durch Gasdruck spannbarer Aufschlagzuender fuer Geschosse - Google Patents

Durch Gasdruck spannbarer Aufschlagzuender fuer Geschosse

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DE1091462B
DE1091462B DES45557A DES0045557A DE1091462B DE 1091462 B DE1091462 B DE 1091462B DE S45557 A DES45557 A DE S45557A DE S0045557 A DES0045557 A DE S0045557A DE 1091462 B DE1091462 B DE 1091462B
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Michel Precoul
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Technique de Recherches Industrielles et Mecaniques
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SOC TECH DE RECH IND
Technique de Recherches Industrielles et Mecaniques
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    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42CAMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
    • F42C15/00Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges
    • F42C15/28Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges operated by flow of fluent material, e.g. shot, fluids
    • F42C15/30Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges operated by flow of fluent material, e.g. shot, fluids of propellant gases, i.e. derived from propulsive charge or rocket motor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

Die Erfindung betrifft einen durch Gasdruck spannbaren Aufschlagzünder für Geschosse oder andere explosive Kampfmittel.
Es sind bereits Aufschlagzünder bekannt, die durch die Wirkung des Gases auf einen mittels Scherstifte am Zündermantel festgelegten Riegelkörper spannbar sind, wobei der Riegelkörper den Schlagbolzen mittels einer oder mehrerer Verriegelungskugeln festlegt, die in Kugelführungskanälen in einer Führungshülse für den Schlagbolzen liegen.
Bei diesen bekannten Zündern ist der Schlagbolzen vom Zeitpunkt des Schusses an gespannt bzw. entriegelt, so daß nur eine sogenannte Transportsicherung erzielt wird. Eine Rohr- und Aufschlagsicherung erfolgt bei diesen bekannten Konstruktionen nicht.
Ziel der Erfindung ist es, einen Zünder mit dreifacher Sicherung zu schaffen, einer Sicherung beim Transport, einer Abschußsicherung und einer Vorrohrsicherung auf eine zu wählende Distanz des Geschoßweges, so daß ein erhöhter Schutz der Geschütztnannschaft und der eigenen, in den vordersten Linien liegenden Truppen erreicht wird. Der erfindungsgemäße Zünder ist durch die Anordnung einer beweglichen, sich durch den Gasdruck verschiebenden Riegelhülse von derartiger Ausbildung und Anordnung gekennzeichnet, daß die Riegelhülse während der Beschleunigung des Geschosses die den Schlagbolzen festlegenden Kugeln verriegelt hält und erst nach Abschluß der Beschleunigung sich in die Freigabestellung für die Verriegelungskugeln verschiebt. In der Beschreibung werden weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Zünders an Hand der Zeichnungen beschrieben. Diese zeigen in
Fig. 1 in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eine mit dem Zünder gemäß der Erfindung ausgerüstete Gewehrgranate und in den
Fig. 2 bis 8 in größerem Maßstab im Schnitt Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Zünders.
Die in Fig. 1 dargestellte Gewehrgranate hat einen Bodenzünder F, einen Zünderkopf T und ein Stabilisierungsleitwerk 5".
Der Zünder F, der in bekannter Weise durch einen Teilstrom der Treibgase gespannt wird, besteht aus einem Gehäuse 1, einem durch zwei Scherstifte 3 gesicherten Riegelkörper 2, von dem sich in eine vordere öffnung des Leitrohres der Kolben 2' erstreckt, einem Mantel 4, einem Schlagbolzen 5, einer Kugel 6 zur Verriegelung des Schlagbolzens, einer vorderen Führung 7 und einer Zündkapsel 8.
Die Abschußsicherung besteht aus einer Feder 9, die sich einerseits an dem Riegelkörper 2 und andererseits an dem Gehäuse 1 des Zünders abstützt. Beim Schuß scheren infolge der auf den Kolben 2' des Riegelkörpers 2 wirkenden Gase die Stifte 3 ab und Durch Gasdruck spannbarer
Aufschlagzünder für Geschosse
Anmelder:
Societe Technique de Recherches
Industrielles et Mecaniques,
Paris
Vertreter: Dipl.-Ing. H. Bahr
und Dipl.-Phys. E. Betzier, Patentanwälte,
Herne, Freiligrathstr. 19
Michel Precoul, Paris,
ist als Erfinder genannt worden
bewirken die Bewegung des Riegelkörpers in Richtung nach vorn. Nach einem Weg X schlägt der Riegelkörper am Ende des Gehäuses 1 auf eine z. B. aus Blei bestehende Dämpfungsplatte 4' auf, wobei er ständig die Austrittsöffnung 6' der den Schlagbolzen verriegelnden Kugel 6 verdeckt.
Diese Verriegelung wird während des Weges des Geschosses, während dessen der in dem Führungsrohr herrschende Druck eine treibende Wirkung auf den Kolben 2' ausübt, aufrechterhalten und bildet daher zunächst eine Rohrsicherung.
Gleichzeitig stellt diese Anordnung eine Abschußsicherung für Geschosse mit Eigenantrieb während der Dauer der Verbrennungsphase oder des Vorhandenseins eines Druckes in der auf den Kolben 2' wirkenden Treibvorrichtung dar.
Sobald die Einwirkung der Gase aufhört, drückt die Feder 9 den Riegelkörper 2 mit seiner Hinterfläche 2" unter Durchlaufen der Wegstrecke X+ X' bis zu einem Anschlag, der durch die Stirnseite 10 der Decke des Schwenzrohres gebildet wird, zurück. In diesem Augenblick gibt das Vorderende des Riegelkörpers die Austrittsöffnung 6' der Kugel 6, die bis dahin den Schlagbolzen 5 verriegelte, frei. Die Dauer dieser Bewegung entspricht der Dauer der Vorrohr· sicherung. Durch entsprechende Wahl der Stärke der Feder 9, der Wege X und X' und der Masse des Riegelkörpers 2 ergibt sich die gewünschte Entfernung, während der diese Sicherung wirksam ist.
Im Falle kleiner Geschoßgeschwindigkeiten, wie bei Gewehrgranaten und kleinen Mörsergeschossen, entspricht diese Entfernung der Wirkung einer Feder, deren Stärke nur etwas größer als das Gewicht des Riegelkörpers ist.
€09 628/52
Nach Freigabe der Austrittsöffnung 6' durch den Riegelkörper 2 läuft die Kugel 6 infolge der Verzögerung des Geschosses durch den Luftwiderstand aus dem Mantel 4 heraus und gibt dadurch den Schlagbolzen 5 frei.
Außer der Vorrohrsicherung hat der neue Zünder vorteilhafte Eigenschaften in bezug auf seine Wirkung beim Aufschlag.
Im Falle der Verwendung des neuen Zünders als Aufschlagzünder für ein z. B. mittels eines Gewehrs unter Verwendung einer Patrone mit einem Pfropfen oder einer Kugel aus Holz abzuschießendes Geschoß können die Teilchen der Holzkugel oder des Pfropfens unter Umständen den Spannkolben des Zünders deformieren oder beschädigen.
Der Kolben kann sich in diesem Falle in seiner Bohrung verkeilen, was seine Bewegung von hinten nach vorn und von vorn nach hinten unter der Wirkung der Riegelkörperfeder gefährden kann.
Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen besondere Ausführungsformen des neuen Zünders, durch welche diese Gefahren ausgeschaltet werden.
Beim Zünder gemäß Fig. 2 weist das rückwärtige Ende des Kolbens 2' gewölbte oder halbkugelförmige Gestalt auf. Hierdurch ergibt sich ein besseres Gleiten der festen Teilchen oder Trümmer, die im Lauf gegen den Zünder geschleudert werden, und zugleich eine Verringerung der verklemmenden oder deformierenden Beeinflussung des Kolbens 2', d. h. eine Verbesserung seiner Gleitbedingungen.
Die Verbesserung gibt gleichzeitig die Möglichkeit, ein Spiel zwischen dem Durchmesser D des Loches, in dem Kolben 2' gleitet, und seinem eigenen Durchmesser d vorzusehen.
Fig. 3 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform des Zünders, durch welche der Schutz des Kolbens nicht nur gegen Auftreffen der aus der Zertrümmerung der Holzkugel oder des Holzstopfens stammenden festen Teilchen, sondern auch gegen Teilchen, die aus den Verbrennungsrückständen des Pulvers stammen, z. B. unverbrannten Kautschukteilchen usw. verbessert wird.
Zu diesem Zweck ist der Zünder ähnlich dem Zünder gemäß Fig. 1 ausgebildet, jedoch mit dem Leitwerk unter Zwischenschaltung eines in dessen vorwärtigen Teil angeordneten Filters verbunden.
Dieses Filter (Fig. 3 und 5) besteht im wesentlichen aus wenigstens einer öffnung 11, über die die Gasexpansionskammer mit einer Entspannungskammer 12 in Verbindung steht.
Gemäß dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Filter durch vier öffnungen gebildet, jedoch ist die Anzahl der öffnungen beliebig.
Durch diese öffnungen wird der Druck der Treibgase auf den Kolben übertragen und die Wirkung des Zünders gesichert. Die öffnungen halten die Festteilchen ebenso wie die unverbrannten Bestandteile und anderen Verbrennungsrückstände aus den Gasen zurück, so daß der Kolben gegen sein Gleiten behindernde Wirkungen geschützt wird.
Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsform des Zünders ist besonders vorteilhaft für Raketengeschosse bzw. Geschosse mit Eigenantrieb, bei denen der den den Treibsatz enthaltenden Teil und den Geschoßkopf miteinander verbindende Zünder durch den Druck der Verbrennungsgase des Treibsatzes gesichert wird. Für solche Geschosse ist der Schutz des Zünders gegen die Einwirkung von etwa darauf auf geschleuderten Feststoffteilchen von besonderer Bedeutung.
Dieser Zünder besteht aus zwei Teilen, einem den vorwärtigen Abschluß des den Reaktionstreibsatz aufnehmenden Teils bildenden Sockel α und einem Zündergehäuse b. Die Führung für den Kolben d wird durch eine Scheidewand c im Inneren des Zünderkörpers gebildet. Der durch zwei Scherstifte 3 gesicherte Kolben steht unter der Wirkung der Feder 9. Der Sockel α weist zwei Bohrungen 11 auf, die den Sockelinnenraum mit der Entspannungskammer 12 verbinden, welche ihrerseits über eine axiale öffnung 14 mit
ίο dem Zylinder 13, in dem der rückwärtige Ansatz des Kolbens d geführt ist, in Verbindung steht. Dadurch, daß die öffnungen 11 gegenüber der Mittelachse seitlich versetzt sind, werden die sie durchlaufenden Feststoffteilchen in den Umfangsbereich der Kammer geschleudert und hier niedergeschlagen, so daß sie nicht durch die axiale öffnung 14 weiter in den Zylinder 13 mitgerissen werden können.
Gemäß der Erfindung können außerdem zur Verbesserung der angestrebten Filterwirkung noch zusätzliche Mittel angewendet werden. So können z. B. auf der Treibseite ein dünnes Plättchen 15 aus Rotkupfer, ferner ein Plättchen 16 vor der axialen öffnung 14, eine ringförmige Rippe 17 im Inneren der Kammer 12 oder schließlich eine zusätzliche in dem Kopf des Kolbens d ausgesparte Entspannungskammer 18, die ein nochmaliges Niederschlagen von restlichen unverbrannten Bestandteilen oder Verunreinigungen, die etwa noch bis hier mitgeführt werden, ermöglicht, vorgesehen werden.
Außer der auf den Kolben d wirkenden Feder 9 weist der in Fig. 5 dargestellte Zünder eine zusätzliche Sicherung auf, die aus den folgenden Gründen vorgesehen wird:
Während der gesamten Dauer der Einwirkung der Treibgase wird der Kolben d durch den auf ihn wirkenden Druck nach Abscheren der Stifte 3 mit der Feder 9 um einen Weg e nach vorn bewegt.
Während dieser Bewegung verriegelt die Hülse d' des Kolbens die drei Kugeln 19, die die Schlagbolzensicherung bilden, d. h., der Zünder ist während der Dauer der Verbrennung gesichert.
Im Falle eines vorzeitigen Auftreffens des Geschosses auf ein Hindernis während dieser Phase bleibt der Schlagbolzen verriegelt, wobei die Wirkung der Trägheit zusätzlich zur Aufrechterhaltung der Verriegelung beiträgt.
Diese Eigenschaft des Zünders ist auch für die Sicherheit des solche Geschosse mit Eigenantrieb Abschießenden von Bedeutung. Falls bei solchen die Verbrennung erst außerhalb des Laufes zu Ende geht, bildet die letztbeschriebene Sicherung gleichzeitig eine Abschußsicherung.
Sobald die Verbrennung und damit die Druckeinwirkung aufhört, drückt die Feder 9 den Kolben d zurück, dessen Hülse d' am Ende ihres Weges die Lagerung der Kugeln 19 freigibt, welche auf ihren nach vorn gerichteten geneigten Bahnen infolge der Verzögerung nach vorn laufen. Damit ist der Zünder scharf.
Der in Fig. 6 veranschaulichte Zünder unterscheidet sich von dem vorbeschriebenen dadurch, daß bei ihm die beiden Funktionen des Schärfens bzw. Spannens der Spannhülse und der Abschußsicherung voneinander getrennt sind. Das Spannen der Spannhülse erfolgt auch in diesem Falle durch einen Kolben, der unter der Wirkung des Gasdruckes eine Spannbewegung von hinten nach vorn ausführt. Bei dieser Bewegung besteht nur in unbedeutendem Maße die Gefahr von Verkeilungen oder Behinderungen als Folge der oben erläuterten Ursachen.
Die zweite, die Abschußsicherung bewirkende Bewegung, die bei allen vorher beschriebenen Zündern eine solche von vorn nach hinten ist, erfolgt bei dieser Ausführungsform durch einen zweiten unabhängigen Riegelkörper, der gegen die Einwirkung der Gase sowie der in diesen etwa enthaltenen Feststoffe durch den die primäre Bewegung ausführenden Kolben geschützt ist.
Der Zünder gemäß Fig. 6 weist eine Führungshülse 20 auf, in der ein durch eine Kugel 23 verriegelter Schlagbolzen 21 mit in eine Führung 22 eingreifender Spitze beweglich ist. An dem Zündergehäuse 26 wird der Ring 24 durch Scherstifte 25 gehalten.
An dem Ring 24 legt sich unter Zwischenschaltung einer vorzugsweise aus Pappe bestehenden Dichtung 28 eine Spannhülse 27 mit rückwärtigem Kolbenansatz 27' an, die gegen rückwärtige Bewegung durch einen Sprengring 29 gesichert ist. Im Inneren der Spannhülse 27 liegt ein Sicherungsring 30, der in bezug auf den Ring 24 durch eine Kugel 31 festgelegt ist, welche in einem Loch dieses Sicherungsringes und einer Einschnürung des Ringes 24 liegt. Der Sicherungsring 30 seinerseits ist gegen Bewegung nach rückwärts gegenüber der Führungshülse 20 durch einen in Ausnehmungen der beiden Teile liegenden Sprengring 32 gesichert. Auf einen ringförmigen Flansch 30' des Ringes 30 einerseits und den Boden der Spannhülse 27 andererseits stützt sich eine Feder 33 ab.
Die Hülse 27 kann auch durch den Boden des Zünders, der dann die Aufgabe des Sprengringes 29 gemäß Fig. 5 übernimmt, festgelegt werden.
Die Wirkungsweise dieses Zünders ist wie folgt: Beim Schuß drücken die auf den Kolbenansatz 27' und die Hülse 27 wirkenden Gase auf den Ring 24, scheren die Stifte 25 ab und bewirken eine Bewegung des Riges 24 um den Weg e, der durch eine vorzugsweise aus Blei bestehende Dämpfungsscheibe 34 abgebremst wird. Dadurch ist die Einschnürung des Ringes 24, die die Verriegelungskugel 31 aufnimmt, nach vorn bewegt worden, und die Kugel 31 wird durch die Wirkung der Trägheit in den Ringraum 34' gebracht.
Da die Trägheit sich auf alle Teile während der Beschleunigung des Geschosses auswirkt, wird hierdurch der Sicherungsring 30 in der in Fig. 6 dargestellten Stellung gehalten, d. h., er bleibt, an dem Sprengring 32 anliegend, in der Stellung arretiert, in der er die Feder 33 zusammenpreßt. Während dieser Phase bleibt also die Verriegelungskugel 23 des Schlagbolzens durch den sich entsprechend weit erstreckenden vorderen Teil des Ringes 30 verriegelt.
Sobald die Beschleunigung aufhört, drückt die Feder 33 den Ring 30 nach vorn, so daß dieser den Weg e" zurücklegt. Wenn dies erfolgt ist, befindet sich das Teil t der Innenfläche des Sicherungsringes 30 in der Stellung i', in der er die Kugel 23 freigibt, die sich unter der Wirkung der Verzögerung in ihrem Lagerloch nach vorn bewegt. Hierdurch wird die Entriegelung des Schlagbolzens und das vollständige Schärfen des Zünders bewirkt.
Bei dem in dieser Weise ausgebildeten Zünder sind also die Funktionen des Schärf ens des Zünders und der Abschußsicherung dadurch voneinander getrennt, daß verschiedene Elemente voneinander unabhängig die erforderlichen Bewegungen ausführen und insbesondere das Element, das die Abschußsicherung bewirkt, gegen die ungünstige Einwirkung der Gase geschützt ist.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer weiteren Konstruktion des neuen Zünders mit getrennter Schärf- und Sicherungsfunktion dargestellt. Das Schärfen des Zünders erfolgt durch einen Kolben, der unter der Wirkung des Gasdruckes eine Bewegung von hinten nach vorn ausführt. Die die Sicherung herbeiführende Bewegung erfolgt durch einen hiervon unabhängigen besonderen Innenkörper, der gegen die Gase durch den die primäre Spannbewegung ausführenden Kolben geschützt ist.
Dieser Zünder weist eine Hülse 41 auf, in der ein
ίο Schlagbolzen 42 mit in einem Führungskörper 43 gleitender Spitze untergebracht ist, der durch eine Kugel 44 verriegelt ist. In dem Zündergehäuse 47 kann eine Spannhülse 45 mit Kolbenansatz 46 gleiten, die durch die Scherstifte 48 gesichert ist. An dieser Spannhülse 45 wird durch in einer Vertiefung 49' liegende Kugeln
50 der bewegliche Sicherungsring 49 gehalten. Im Inneren der Spannhülse 45 liegt eine Feder 51, deren Wirkung im Ruhezustand durch den Sicherungsring 49 aufgehoben wird, weil dieser an der Spannhülse 45
ao durch die Kugeln 50 gehalten wird. An der vorderen Seite des Innenraumes des Zündergehäuses 47 ist eine Dämpfungsplatte 52 angeordnet.
Im Ruhezustand ist der Zünder verriegelt und gegenüber allen Stoß- und sonstigen Einwirkungen
as gesichert.
Beim Schuß wirken die Gase auf den Kolbenansatz 46. Durch die Bewegung des Kolbens werden die Stifte 48 abgeschert, und die Spannhülse 45 wird um den Weg / nach vorn bewegt, so daß ihre Stirn 45' die Dämpfungsplatte 52 berührt. Bei dieser Bewegung wird der Sicherungsring 49 durch die Schulter 49" des Riegelkörpers mitgenommen, wobei die Körper aneinander anliegen und die Feder 51 unwirksam ist. Da die Länge /' des Sicherungsringes 49 größer ist als der Weg /, bleibt die Kugel 44 während dieser Phase verriegelt, d. h., der Zünder ist gesichert.
Durch die Bewegung der Spannhülse 45 nach vorn um den Weg /' werden jedoch die Kugeln 50 vor eine innere Nut 47' im Gehäuse 47 verbracht, in die sie
ίο unter der Wirkung der Beharrung wegen der Neigung der Löcher 50' in der Spannhülse 45 nach rückwärts eintreten. Das weitere Aneinanderliegen des Sicherungsringes 49 und der Spannhülse 45, unter Ausschaltung der Wirkung der Feder 51, wird also lediglieh durch die Beharrung bewirkt.
Sobald die Beschleunigung aufhört, wird die Feder
51 wirksam und stößt den Sicherungsring 49 nach vorn, der demzufolge einen zusätzlichen Weg f' — f nach vorn ausführt und die Verriegelungskugel 44 des Schlagbolzens freigibt. Unter der Wirkung der Trägheit und der Neigung des Loches 44' tritt diese Kugel dann nach vorn aus und gibt den Schlagbolzen frei. Damit ist der Zünder scharf, wobei die Zeitdauer der zusätzlichen Bewegung des Sicherungsringes 49 nach vorn um den Weg f'—f gleich der Dauer der Abschußsicherung des Zünders ist.
Fig. 8 veranschaulicht eine abgeänderte Ausführungsform des in Fig. 5 dargestellten Zünders mit Filterwirkung. Dieser Zünder weist einen Zylinder 53 für den Treibgaskolben 55 auf, der durch eine Bohrung 54 gebildet wird. Dieser Zylinder ist unter genauer Zentrierung durch eine Einschnürung 56 von gegenüber der Gesamttiefe h' des Zylinders 53 geringerer Tiefe h, durch die der Kolben mit sehr geringem Spiel hindurchgeführt ist, abgeschlossen. Dieser abgeschlossene Raum ergibt die folgenden Vorteile: Die Einführung des Kolbens in dem Zylinder 53 mit geringem Spiel sichert eine gute Abdichtung ohne die Gefahr eines Hindurchtretens von Gasen, die in gefährlicher Weise auf den Mechanismus einwirken
könnten. Statt dessen wird durch die auf nur geringer Länge h erfolgende Führung des Kolbens 55 mit geringem Spiel die Reibung und damit die Gefahr einer Verkeilung bei der Rückbewegung des Kolbens 55 während der Spannbewegung nach der Sicherungsphase unter der Einwirkung der Feder 57 erheblich verringert. Die Einschnürung 56 spielt ferner gewissermaßen die Rolle eines Abstreichers für den in die Bohrung 54 eintretenden Kolben 55, der hierdurch von Verunreinigungen befreit wird.
Als Filter ist auf die von dem Loch 62 für den Durchtritt der Gase zum Schärfen des Zündkolbens durchbohrte Scheidewand 61 eine Schicht 59 aus schmelzbarem Werkstoff, vorzugsweise aus Paraffin oder Talg, aufgetragen. Diese Schicht 59 wird vorn von einer Matte 58 und hinten von einer weiteren Matte 60 z. B. mit umgekrempelter Kante, um z. B. den schmelzbaren Stoff zu umhüllen, begrenzt bzw. eingeschlossen.
Beim Abschießen des Geschosses schmilzt die Schicht 59 unter der Wirkung der Wärme. Sie verhindert dann ein Eintreten der unverbrannten Bestandteile, Trümmerteilchen usw. in den Zünder und schmiert gleichzeitig die Bohrung, ohne die Übertragung des Gasdruckes auf den Kolben 55 durch die öffnung 62 zu behindern.

Claims (13)

Patentansprüche:
1. Durch Gasdruck, der auf einen mittels Scherstifte am Zündermantel festgelegten Riegelkörper wirkt, spannbarer Aufschlagzünder für Geschosse, wobei der Riegelkörper den Schlagbolzen mittels einer oder mehrerer Verriegelungskugeln festlegt, die in Kugelführungskanälen in einer Führungshülse für den Schlagbolzen liegen, gekennzeichnet durch die Anordnung einer beweglichen, sich durch den Gasdruck verschiebenden Spann- und Riegelhülse von derartiger Ausbildung und Anordnung, daß diese während der Beschleunigung des Geschosses die den Schlagbolzen (5, 21, 42) festlegenden Kugeln (6,19, 23, 44) verriegelt hält und erst nach Abschluß der Beschleunigung sich in die Freigabestellung für die Verriegelungskugeln verschiebt.
2. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Riegelhülse der Riegelkörper (2) selbst ist, dem eine Feder (9) vorgelagert ist, die er während der Beschleunigungsphase zusammendrückt und die nach Abschluß der Beschleunigungsphase den Riegelkörper (2) zurückstößt.
3. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß besondere Elemente für die Abschußsicherung und besondere Elemente für das Spannen des Zünders vorhanden sind.
4. Zünder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Führungshülse (20,41) für den Schlagbolzen (21, 42) und der Spannhülse (27,45) ein die Abschußsicherung bildender Sicherungsring (30,49) angeordnet ist, der seinerseits während der Beschleunigungsphase die Verriegelungskugeln (23, 44) für den Schlagbolzen (21, 42) festlegt bzw. nach Abschluß der Beschleunigung unter der Wirkung einer zwischen der Spannhülse (27,45) und dem Sicherungsring (30, 49) angeordneten Feder (33, 51) die Verriegelungskugeln (23, 44) freigibt.
5. Zünder nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen ringförmigen, durch Scherstifte (25) an dem Zündergehäuse (26) befestigten Ring (24) von derartiger Ausbildung und Anordnung, daß dieser alle beweglichen Teile des Zünders im Ruhezustand verriegelt.
6. Zünder nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ring (24) und der Spannhülse (27) eine die Vorwärtsbewegung der Spannhülse hindernde Dichtung (28) liegt, während die Spannhülse (27) gegen Bewegungen nach hinten durch einen Sprengring (29), einen Ansatzstutzen oder den Sockel des Zünders gesichert ist.
7. Zünder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das unter der Wirkung des Gasdruckes stehende Zünderteil die Spannhülse (27, 45) ist.
8. Zünder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsring (30) gegen Bewegungen nach hinten durch einen in der Führungshülse (20) gehaltenen Sprengring (22) und gegen Bewegungen nach vorn durch eine oder mehrere Kugeln (31) gesichert ist, die einerseits in Vertiefungen in dem Sicherungsring (30) und andererseits in einem Schulterlager des Ringes (24) liegen.
9. Zünder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungskugeln (44) des Schlagbolzens (42) durch einen solchen beweglichen scherstiftlosen Sicherungsring (49) verriegelt sind, der selbst gegenüber der mittels Scherstifte (48) am Zündergehäuse (47) verriegelten Spannhülse (45) durch eine oder mehrere Kugeln (50) verriegelt ist, die im Ruhezustand in Vertiefungen (49') des Sicherungsringes (49) einerseits und in Löchern der Spannhülse (45) andererseits liegen.
10. Zünder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Zündergehäuse (47) eine Nut (47') aufweist zum Einfallen der Verriegelungskugeln (50) des Sicherungsringes (49) am Ende des Spannvorganges.
11. Zünder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannhülse (45) innen eine nach vorn offene Schulter (49") hat, gegen die sich der Sicherungsring (49) unter der Wirkung der Beharrung nach seiner Entriegelung während der Beschleunigung des Geschosses abstützt.
12. Zünder nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bewegungsbahn des Riegelkörpers (2) bzw. des Ringes (24) bzw. der Spannhülse (45) nach vorn eine vorzugsweise aus Blei bestehende Dämpfungsplatte (4', 34; 52) angeordnet ist.
13. Zünder nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung (6', 44') für die den Schlagbolzen (5, 21,42) verriegelnde Kugel (6,23,44) im Kugelführungskanal zur Geschoßspitze hin gerichtet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 185 362;
schweizerische Patentschrift Nr. 196 392;
französische Patentschriften Nr. 1 057 447;
607;
britische Patentschrift Nr. 573 733.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
© 009 628/52 10.60
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