DE1091246B - Elektrohydraulischer Antrieb fuer Kernreaktorregelorgane - Google Patents
Elektrohydraulischer Antrieb fuer KernreaktorregelorganeInfo
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
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- G21C7/06—Control of nuclear reaction by application of neutron-absorbing material, i.e. material with absorption cross-section very much in excess of reflection cross-section
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Description
DEUTSCHES
Als Antriebe für Kernreaktorregelstäbe sind elektrische, pneumatische und hydraulische Antriebe bekannt,
ferner Mischformen davon, z.B. elektrohydraulische Antriebe. Bei einem bekannten elektrohydraulischen
Antrieb dienen Elektromotore zur Erzeugung der Vorschubkraft an den Regelstäben. Sie steuern außerdem
auch die Vorschubgeschwindigkeit. Die Hydraulik wird aber erst betätigt, wenn der Reaktor abgeschaltet
Wet den soll. Hierbei werden die Regelstäbe als Abschaltstäbe
hydraulisch in den Reaktorkern eingefahren. Bei hydraulischen Regelstabantrieben wirdbesonderer Wert
auf gute Passung und Dichtigkeit der Antriebselemente, besonders des Kolbens, gelegt. Die Antriebselemente
sind daher immer als Präzisionsteile ausgebildet.
Von den elektrischen Antrieben hat sich besonders eine elektromagnetische Form, der sogenannte Magnetic
Jack, herausgebildet. Bei ihm wird ein mit dem Regelstab gekuppeltes Metallstabbündel schrittweise
durch magnetischen Kraftschluß in Längsrichtung bewegt. Diese Bewegung macht der Regelstab im Sinne
einer Eintauch- oder Ausfahrbewegung bezüglich des Reaktorkerns mit.
Der Vorteil des hydraulischen Antriebes gegenüber anderen Antrieben, besonders dem Magnetic Jack, liegt
vor allem darin, daß große Vorschubgeschwindigkeit bei großen Massen erzielt werden kann. Nachteilig ist
seine Präzisionsmechanik.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb zu schaffen, bei dem die Vorteile der hydraulischen
Antriebsform mit derjenigen des Magnetic Jack so vereinigt sind, daß ein kräftiger, robuster
elektrohydraulischer Antrieb geschaffen wird, der auch ohne Verwendung von Präzisionsteilen eine feinfühlige
Steuerung des Regelorgans gestattet. Das Regelorgan, d. h. der Regelstab, ist im vorliegenden Fall in einem
rohrartigen Einbau geführt, der sich bis in den Reaktorkern erstreckt und mit einem in dem Rohreinbau
längsbeweglichen Kolben als hydraulischem Antriebsorgan versehen ist. Erfindungsgemäß ist nun der Stab
mit einem elektromagnetisch fixierbarem Metallstabbündel (nach Art des Magnetic Jack) als Steuerorgan
für die Bewegungsgeschwindigkeit gekuppelt. Die Antriebskraft wird also hydraulisch über den entsprechend
geschalteten Kolben erzeugt, der Bewegungsablauf wird elektromagnetisch durch Steuerung des
im magnetischen Kraftfeld einer Wicklung liegenden Stabbündels beeinflußt. Durch diese Trennung der
Funktionen wird erreicht, daß der hydraulische Teil keinerlei Präzisionsteile aufzuweisen braucht; insbesondere
braucht der Kolben nicht dicht zu sein. Der elektromagnetische Teil ist wesentlich einfacher als
beim reinen Magnetic Jack aufgebaut.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel, es zeigt
Elektrohydraulischer Antrieb
für Kernreaktorregelorgane
für Kernreaktorregelorgane
Anmelder:
Siemens-Schuckertwerke
Aktiengesellschaft,
Berlin und Erlangen,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Dipl.-Ing. Hermann Kumpf, Erlangen,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Fig. 1 zwei (nur der Vereinfachung halber zusammen gezeichnete) Kernreaktorhälften mit einem ober-
bzw. unterhalb des Reaktorgefäßes angeordneten elektrohydraulischen Regelorganantrieb gemäß der
Erfindung und
Fig. 2 eine bevorzugte Ausführungsform des elektrischen Antriebsteils.
Bei der Anordnung nach Fig. 1 ist der Regelstab 1 mit einem in dem Rohreinbau 2 des Reaktorgefäßes 3
längsbeweglichen Kolben 4 als hydraulischem Antriebsorgan und erfindungsgemäß mit einem elektromagnetisch
fixierbaren Metallstabbündel 5 als Steuerorgan für die Bewegungsgeschwindigkeit gekuppelt.
Der hydraulische Teil umfaßt ferner die Umsteuerleitungen 6, 7, 8 und das Steuerorgan 9, der elektrische
Teil die Steuerwicklung 10 mit dem Steuergenerator 11.
Die außerhalb des Reaktorgefäßes fingerhutartig ausgebildeten Rohreinbauten 2 besitzen aus Kühlungsgründen Bohrungen 12 für den Durchtritt des Kühlmittels,
welches entsprechend der Richtung der eingezeichneten Pfeile den Reaktor durchströmt und zugleich
als hydraulisches Antriebsmittel mitbenutzt ist. Als Kühlmittel dient z. B. schweres Wasser. Der Moderatorraum
13 ist kreuzschraffiert angelegt; seine Kühlkanäle mit den Spaltstoffelementen sind der Einfachheit
halber fortgelassen. In den Kühlkreislauf sind der Wärmetauscher 14 und die Umwälzpumpe 15 eingeschaltet.
Bei der dargestellten rechten Reaktorhälfte kann die Oberseite des Kolbens 4 über das Umsteuerventil 9
wahlweise mit einem Raum höheren (Leitung 7) oder niedrigeren (Leitung 6) Druckes verbunden werden,
so daß die entstehende Druckdifferenz den Kolben und damit den Regelstab im Senk- oder Hubsinn bewegt.
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Es kann aber auch in einer Richtung die Schwerkraft zum Antrieb verwendet werden. Ein ausgeprägtes Beispiel
zeigt die linke Reaktorhälfte. Hier wird nur die Hubbewegung künstlich erzeugt. Bei der rechten Reaktorhälfte
ist in diesem Fall an Stelle der Leitung 7 die Leitung 16 vorzusehen.
Als Räume höheren oder niedrigeren Druckes kann man — wie dargestellt — entsprechende Teile des vorhandenen
Kühlmittelkreislaufes verwenden. Es kann aber auch ein vom Reaktor unabhängiger Behälter
vorgesehen werden. Das Umsteuerventil kann als einfaches AUF-ZU-Ventil, als Dreiwegeschalter oder als
Schieber ausgebildet sein, der z. B. beim Senken den Kolben mit der Leitung 16 überbrückt und so ein
rascheres Senken ermöglicht. In allen Fällen brauchen erfindungsgemäß weder Kolben 4 noch Ventil 9 dicht
zu sein. Die Bewegungsgrundgeschwindigkeit ist durch Dimensionierung und Drosselung der Leitungen
weitgehend beeinflußbar.
Die eigentliche Steuerung der Bewegungsgeschwin- ao digkeit des Regelstabes sowie dessen Festhaltung wird
durch die Magnetspule 10 bzw. den Steuergenerator 11 bewirkt. Dieser Generator speist die Steuerwicklung
rhythmisch mit Stromimpulsen. Bei konstanter Impulsfolge ist auch die Bewegungsgeschwindigkeit des
Regelstabes konstant. Bei Veränderung der Impulsgrößen (Tastverhältnis) ändern sich Bewegungsablauf
und Geschwindigkeit.
Zum Anhalten des Regelorgans wird den Stromimpulsen ein Haltestrom überlagert. Er muß so stark
sein, daß er das Regelorgan gegen die Wirkung der Kolbenkräfte festhalten kann. Dies wird durch die
Reibung der Stäbe 5 an der Rohrwand 2 unterstützt. Das Ventil 9 ist — wie die Wirkungsverbindung 17
andeutet — so mit dem Steuergenerator 11 gekuppelt, daß einer Schließ- bzw. Neutralstellung des Ventils
eine Haltestrombeaufschlagung der Wicklung 10 entspricht. Andererseits veranlaßt Hub- oder Senkstellung
des Ventils eine alleinige rhythmische Erregung der Wicklung, wie weiter oben erläutert.
Um den Reibungsweg der Stäbe 5 an der Rohrwand (und damit den Abrieb) zu verringern, ist gemäß
Fig. 2 ein Ringstück 18 in Wicklungshöhe in das Führungsrohr des Regelstabes eingebaut, welches auf
Federn 19 elastisch gelagert ist. Zusätzlich können noch Hub- und Senkwicklungen wie beim Magnetic
Jack vorgesehen werden.
Der elektrohydraulische Antrieb gemäß der Erfindung kann auch bei flexiblen Regelstäben bzw. bei
Gliederstäben verwendet werden, welche aus gelenkig miteinander verbundenen Absorbiergliedern bestehen.
Ferner kann bei Abschaltorganen mit Absorberkugeln, wie sie in Patent 1 052 000 beschrieben sind, die Aufwärtsbewegung
der Kugeln mit dem neuen Antrieb beeinflußt werden, insofern als mit Hilfe einer Magnetisierungswicklung,
ähnlich Wicklung 10, die Kugeln magnetisch an der entsprechenden Abschaltrohrwand
gebremst werden können.
Claims (4)
1. Elektrohydraulischer Antrieb für einen Kernreaktorregelstab, der in einem Rohr, das sich bis
in das Reaktorgitter erstreckt, geführt und mit einem in dem Rohr längsbeweglichen Kolben als
hydraulischem Antriebsorgan vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stab mit einem
elektromagnetisch fixierbarem Metallstabbündel (nach Art des Magnetic Jack) als Steuerorgan für
die Bewegungsgeschwindigkeit gekuppelt ist.
2. Regelstabantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben über ein LTmsteuerorgan
und Steuerleitungen an Räume höheren oder niederen Druckes anschließbar ist.
3. Regelstabantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Stabbündel zugeordnete
Magnetisierungswicklung an einen Steuergenerator angeschlossen ist, der beim hydraulischen
Heben und Senken des Regelstabes die Wicklung mit Stromimpulsen in wählbarem Rhythmus
zu speisen gestattet und zum Anhalten des Regelstabes den Stromimpulsen einen Haltestrom
zu überlagern gestattet.
4. Regelstabantrieb nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Umsteuerorgan
mit dem Steuergenerator derart gekuppelt ist, daß der Schließ- bzw. Neutralstellung des Organs die
Haltestrombeaufschlagung, der Hub- oder Senkstellung die Beaufschlagung der Steuerwicklung
mit Stromimpulsen entspricht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
»Atomkernenergie«, Bd. 3, 1958, S. 486 bis 489.
»Atomkernenergie«, Bd. 3, 1958, S. 486 bis 489.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
® 009 628/325 10.60
Priority Applications (4)
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