DE1089630B - Verfahren zur Herstellung geruch- und geschmackloser Proteinabbauprodukte aus Blut - Google Patents
Verfahren zur Herstellung geruch- und geschmackloser Proteinabbauprodukte aus BlutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung geruch- und geschmackloser Proteinabbauprodukte
aus roten Blutkörperchen (Dickblut). Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die roten
Blutkörperchen zunächst in bekannter Weise hämolysiert,
aus der hämolysierten Lösung alsdann Katalase und Enzyminhibitoren mittels einer Alaun- oder
Aluminiumsalzlösung ausgefällt werden, worauf die vom Niederschlag befreite Proteinlösung alsdann mittels
proteolytischer Enzyme in bekannter Weise abgebaut wird. Vorzugsweise wird die Blutlösung vor der
Fällung auf ein pH von 4 bis 6, vorzugsweise 5 bis 6,
eingestellt, und die Fällung wird mit Aluminiumsulfat oder Kaliumaluminiumsulfat durchgeführt. Bei einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform wird nach Beendigung des proteolytischen Abbaues die Lösung
angesäuert, um die häminhaltigen Bestandteile auszufällen, und diese werden von der die Aminosäuren enthaltenden
Lösung abgetrennt.
Verfahren zur Blutbehandlung und zur Erzeugung wertvoller Produkte aus demselben sind schon immer
von besonderem Interesse für die fleischverarbeitende Industrie gewesen. Es ist bei der Fleischverarbeitung
allgemein üblich, aus dem frisch abgezapften Blut durch Zentrifugieren verschiedene Fraktionen abzutrennen,
und zwar kurz nachdem das Blut anfällt. Bei diesem Zentrifugieren trennt sich das Blut in zwei
Fraktionen, nämlich in die die roten Blutkörperehen (Dickblut) enthaltende und Plasma (=Blutflüssigkeit).
Das Plasma ist sehr viel wertvoller als die roten Blutkörperchen, es besteht zur Hauptsache aus Albumin und
Globulin. Das Dickblut besteht dagegen hauptsächlich aus Hämoglobin. Aus 45 kg natürlichem Blut erhält
man etwa 6,5 kg Dickblut und etwa 2,5 kg Plasma. Dickblut und Plasma sind Handelsartikel, sie sind
schon für die verschiedensten Zwecke verwendet worden und dienen ferner als Ausgangsmaterialien für die
Herstellung von mehreren Nebenprodukten. Es ist bereits bekannt, daß aus den roten Blutkörperchen
durch eine Ausfällung mit Alaun Katalase gewonnen werden kann. Es ist weiterhin bekannt, daß in dieser
Fraktion zusammen mit Globin, dem proteinhaltigen Element des Hämoglobins, auch Hämin vorhanden
ist, welches einen stark oxydierenden Katalysator darstellt, der bei den verschiedensten Verfahren verwendet
wird, wo Oxydationskatalysatoren benötigt werden.
Verschiedene Forscher haben schon früher versucht, die verschiedenen im Blut vorkommenden Proteine zu
hydrolysieren, und sie haben bei diesen Versuchen mannigfaltige Methoden verwendet. Es ist bekannt,
daß die dunkle Albuminfraktion (Hämoglobin) des Blutes eine als Enzyminhibitor wirkende Substanz
enthält. Aus diesem Grunde ist es wirtschaftlich un-Verfahren zur Herstellung
geruch- und geschmackloser
Proteinabbauprodukte aus Blut
Anmelder:
Armour and Company,
Chicago, 111. (V. St. A.)
Chicago, 111. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. Dr.-Ing. R. Poschenrieder, Patentanwalt,
München 8, Lucile-Grahn-Str. 38
München 8, Lucile-Grahn-Str. 38
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 17. Juli 1957
V. St. v. Amerika vom 17. Juli 1957
Harvard Lawrence Keil, Clarendon Hills, 111.,
Edward Francis Cavanaugh, Wilmette, 111.,
und James Bernard Hirnes, Lansing, 111. (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
vorteilhaft, das Hämoglobin an sich durch Enzyme zu hydrolysieren.
Nach den bisher bekannten Verfahren wird deshalb der proteolytische Abbau entweder mit Blutplasma
durchgeführt, oder es wird, wenn von roten Blutkörperchen ausgegangen wird, zusätzlich zu dem proteolytischen
Enzym Hefe oder Hefe-Autolysat verwendet, um den Abbau insbesondere für die Herstellung von
Würzextrakten durchführen zu können.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, das Hämoglobin enzymatisch bis zur Stufe
der Aminosäuren oder bis zu einer Zwischenstufe eines proteinhaltigen Produktes durch hydrolytischen
Abbau zu hydrolysieren. Das erhaltene proteinhaltige Produkt ist wasserlöslich und geruch- und geschmacklos.
Zum Abbau werden vorzugsweise Enzyme aus den Bauchspeicheldrüsen der Rinder und Schweine
verwendet. Mit diesen kann der Abbau bis zu den nativen Aminosäuren durchgeführt werden.
Da die Hauptbestandteile des Blutplasmas, nämlich Albumin und Globulin, bei der Fällung mit Alaun
mit ausgefällt werden, sind die roten Blutkörperchen, die auch als Dickblut bezeichnet werden, das bevorzugte
Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren, obwohl selbstverständlich auch das ganze
Blut als Ausgangsmaterial verwendet werden kann. Im letzteren Fall wird bei der Ausfällung mit den
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Aluminiumsalzen eine größere Niederschlagsmenge erhalten, die Katalase, Albumin, Globulin und den
Enzyminhibitor enthält. Dieser Niederschlag wird aus der Lösung entfernt, und die Lösung, welche die
wasserlöslichen Proteine enthält, wird auf den pH-Wert eingestellt, der für das verwendete Enzym
der günstigste ist, beispielsweise auf 7,4. Dann wird das proteolytische Enzym, vorzugsweise das aus
Bauchspeicheldrüsen gewonnene, hinzugegeben, und die Lösung wird dann auf der Temperatur und dem
pH-Wert gehalten, die für das proteolytische Enzym am günstigsten sind. Während der enzymatischen
Hydrolyse wird die Lösung allmählich immer stärker alkalisch, d. h., ihr pH-Wert steigt auf etwa 8,5 an.
Um den pH-Wert dieser Lösung auf einem Wert zu halten, der für die enzymatische Reaktion fördernd
wirkt, ist es vorteilhaft, den pH-Wert der Lösung vor Zugabe des Enzyms mit Natriumbikarbonat, welches
eine Pufferwirkung in der Lösung ausübt, auf etwa 7,4 einzustellen. Es wurde gefunden, daß die am
besten geeignete Reaktionstemperatur bei etwa 37° C liegt. Die enzymatische Hydrolyse ist im allgemeinen
innerhalb 4 bis 7 Tagen beendet.
Nach Beendigung des proteolytischen Abbaues wird die Lösung so stark angesäuert, daß ihr pH-Wert unter
dem isoelektrischen Punkt der in dem Hydrolysat vorliegenden Aminosäuren liegt. In diesem sauren Bereich
sind fast alle Aminosäuren löslich, während das Hämin unlöslich ist und aus der Lösung abfiltriert
werden kann. Da die Aminosäuren bekanntlich an ihren isoelektrischen Punkt die geringste Löslichkeit
haben, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Lösung auf einen pg-Wert unter 5 anzusäuern, vorzugsweise
auf pH-Wert zwischen 1 und 3.
Wie oben beschrieben, wird Natriumbikarbonat verwendet, um die Lösung vor Zugabe des Enzyms
auf den basischen Wert einzustellen. Hierdurch wird jedoch bei der Ansäuerung nach Beendigung der
proteolytischen Reaktion ein starkes Schäumen der Lösung eintreten. Dies kann weitgehend vermieden
werden, wenn man zu der Lösung Octylalkohol gibt und dieser auch während des Ansäuerns anwesend ist.
Als Ausfällungsmittel für das Antienzym wird erfindungsgemäß irgendeiner der bekannten Alaune verwendet,
wie sie beispielsweise in Hackh's Chemical Dictionary beschrieben sind, d. h., die Erfindung ist
nicht auf die Verwendung eines bestimmten Metallsalzes beschränkt. Bei der Wahl eines geeigneten
Alauns werden die Aluminiumsalze bevorzugt und von diesen wiederum das Natriumaluminiumsulfat.
Es können aber auch die Aluminiumsalze als solche zur Anwendung kommen, und Kaliumaluminiumsulfat
kann ebenfalls sehr gut verwendet werden. Aluminiumsulfat kann allein oder zusammen mit einem anderen
Salz verwendet werden, welches mit dem Aluminiumsulfat in wäßriger Lösung einen Alaun bildet.
Als Enzym kann bei dem Verfahren der Erfindung irgendein proteolytisch wirkendes Enzym verwendet
werden, welches die Proteolyse eines Proteins vollständig bis zur Stufe der Aminosäure ablaufen läßt.
Es wurde gefunden, daß für den Zweck Enzymmischungen verwendet werden können, die aus den
Bauchspeicheldrüsen der Rinder und Schweine gewonnen werden. Zu den für die Erzeugung der Aminosäuren
geeigneten Enzymen gehören beispielsweise Trypsin, Chymotrypsin, Erepsin. Es gibt eine Reihe
von Enzymen, welche zwar eine proteolytische Wirkung aufweisen, aber die proteolytische Reaktion
nicht bis zum Ende ablaufen lassen, d. h., es gibt eine Reihe von Enzymen, wie beispielsweise Pepsin, welche
die Proteolyse des Proteins etwa bis zur Stufe der Proteose ablaufen lassen, und auch diese Enzyme können
zur Herstellung eines teilweise hydrolysierten Produktes verwendet werden.
Zur Einstellung des pH-Wertes, bei welchem das
Fällungsmittel für das Antienzym der Blutlösung zugesetzt wird, ist es vorteilhaft, Schwefelsäure zu verwenden,
um die Menge der benötigten Alaunlösung soweit wie möglich herabzusetzen. Wenn die dadurch
ίο verursachten Kosten keine Rolle spielen, ist es aber
durchaus möglich, dem Blut so viel Alaun zuzusetzen, daß der gewünschte pj^-Wert von etwa 4,7 erreicht
wird. Um jedoch die Menge der benötigten Alaunsalzlösung zu verringern, wird vorzugsweise eine Säure,
wie Schwefelsäure, verwendet, um vor dem Ausfällen der Katalase und des Enzyminhibitors den gewünschten
pH-Wert einzustellen. Als Leitgedanke bei dieser Ansäuerung dient dabei der Wunsch, möglichst den
isoelektrischen Punkt der Katalase zu erreichen, weleher
bei einem pH-Wert von etwa 5 liegt. Vermutlich liegt der isoelektrische Punkt des proteolytischen
Enzyminhibitors in der Nähe desjenigen der Katalase. Da die Proteine an ihrem isoelektrischen Punkt die
geringste Löslichkeit haben, ist anzunehmen, daß auch der proteolytische Enzyminhibitor bei einem pH-Wert
von etwa 5, d. h. um den isoelektrischen Punkt der Katalase, am wenigsten löslich ist. Wenn die Lösung
dagegen zu sauer eingestellt wird, besteht die Möglichkeit, daß diese unerwünschten Stoffe in Lösung bleiben
und zusammen mit dem Hämoglobin zurückerhalten werden.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die in der Lösung eventuell vorliegenden Mikroorganismen abzutöten
oder zu inaktivieren, da sie sich während der enzymatischen Hydrolysereaktion vermehren würden.
Bei der Auswahl eines geeigneten Bakteriostaten ist es notwendig, ein solches Mittel zu wählen, das zwar
gegen Bakterien und andere Mikroorganismen allgemein wirksam ist, welches aber die Enzyme nicht inaktiviert,
von deren Wirksamkeit die Proteolyse des Blutproteins abhängig ist. Auf Grund dieser Bedingungen
wird vorzugsweise Chloroform verwendet, doch können auch Thymol, Natriumbenzoat, Aceton,
Toluol und Chlorbutanol zur Anwendung kommen.
Andere gegenüber Mikroorganismen wirksame Mittel, welche aber die proteolytischen Enzyme nicht inaktivieren
dürfen, können gleichfalls verwendet werden. Es ist in der fleischverarbeitenden Industrie bekannt,
daß das beim Zentrifugieren von Blut erhaltene Dickblut ungenießbar ist, da es einen ausgesprochen
schlechten Geruch hat, es ist jedoch auch bekannt, daß diese Substanz wegen ihres Gehaltes an den wesentlichsten
Aminosäuren einen hohen Nährwert aufweist, so daß es ein sehr vorteilhaftes Nahrungsmittel wäre.
Es wurde nun gefunden, daß das nach dem Ausfällen mit Alaun, wie es im vorstehenden beschrieben wurde,
und nach der Entfernung der Katalase und der anderen Substanzen erhaltene Protein geschmack- und
geruchlos ist und doch seinen Nährwert beibehalten hat. Dieses gereinigte Protein kann daher anderen
Nahrungsmitteln beigemischt werden. Zur Herstellung eines solches Nahrungsmittels wird das Dickblut der
beschriebenen Fällungsbehandlung mit einem Alaun unterworfen, die ausgefällten Substanzen werden entfernt,
und das in der Lösung zurückbleibende lösliche Protein wird isoliert.
Zu 400 g eines an der Verarbeitungsstätte gewonnenen Dickblutes mit einem Gesamtfestkörpergehalt
von 35% wurden 2000 ecm Wasser zugefügt, und diese Mischung wurde gut gerührt, um die roten Blutzellen
aufzubrechen. Anschließend wurde dieser Lösung 1 ecm konzentrierte Schwefelsäure beigemischt,
so daß ein pH-Wert von etwa 5,2 erhalten wurde. Es
wurden dann 50 ecm einer 10%igen Kaliumaluminiumsulfatlösung eingerührt, wodurch sich ein EndpH-Wert
von 4,7 einstellte. Diese Mischung blieb dann etwa 1 Stunde stehen, um eine gute Ausflockung
zu ermöglichen, und dann wurde sie auf gefaltetes Filterpapier ausgegossen, und man ließ sie unter dem
Einfluß der Schwerkraft hindurchfiltrieren.
Zu dem so gewonnenen Filtrat wurden 60 g Natriumbikarbonat zugegeben, wodurch sich ein pH-Wert
von 7,4 einstellte. 10 g eines proteolytischen Enzyms, aus der Bauchspeicheldrüse vom Schwein gewonnen,
wurden mit etwa 50 ecm Wasser aufgeschlämmt, und diese Aufschlämmung wurde dem Filtrat beigemischt.
Anschließend wurden zur Konservierung 20 ecm Chloroform zugegeben, und dieser Ansatz wurde während
eines Zeitraumes von etwa 4 Tagen auf einer Temperatur von 37° C gehalten, damit die Proteolyse
ablaufen konnte.
Nach Beendigung der proteolytischen Reaktion wurden der Lösung 40 ecm konzentrierte Schwefelsäure
beigemischt, um ihren pH-Wert auf 2,0 zu bringen. Während der Ansäuerung wurden etwa 5 ecm
Octylalkohol als Schaumbrecher verwendet. Dann wurden 20 g einer Diatomeenerde als Filterhilfe eingerührt,
und der häminhaltige Niederschlag wurde durch Absaugen entfernt. Dieser Niederschlag kann
zur Gewinnung des Hämins aufbewahrt werden.
Zu dem dunkelbernsteinfarbenen, aber klaren Filtrat wurden 20 g Aktivkohle zusammen mit 20 g
Diatomeenerde als Filterhilfe zugegeben. Diese Mischung wurde gut gerührt und anschließend abgesaugt,
wodurch ein klares Filtrat von schwachrötlicher Farbe erhalten wurde. Das Filtrat wurde
im Vakuum verdampft und ergab eine weiße, zerreibbare, nicht hygroskopische Mischung von Aminosäuren.
Herstellung eines proteinhaltigen Produktes
aus Blut
aus Blut
45
An der Verarbeitungsstätte gewonnenes Dickblut aus Rinderblut mit einem regulären Gehalt von 35%
fester Proteine wurde ausgewogen und mit 5 Ge- 5<>
wichtsteilen Wasser von 37° C vermischt. Diese Lösung wurde sorgfältig gerührt, um ein vollständiges
Aufbrechen der roten Blutzellen zwecks Freilegung des Hämoglobins zu fördern.
Der pH-Wert dieser hämoglobinhaltigen Lösung lag
bei etwa 7. Der pH-Wert der Lösung wurde durch die Zugabe von etwa 0,25 ecm konzentrierter Schwefelsäure
je 100 g des flüssigen Hämoglobins auf 5,2 eingestellt. Nach sorgfältigem Rühren wurden diesem
Ansatz 33 ecm einer 10°/oigen Kaliumaluminiumsulfatlösung
für je 100 g des flüssigen Hämoglobins beigemischt. Der pH-Wert fiel dadurch auf 4,7.
Nach einer Flockungsperiode von 30 Minuten waren die antienzymatischen Körper ausgefällt, und sie
wurden unter dem Einfluß der Schwerkraft abfiltriert.
Die so gereinigte hämoglobinhaltige Lösung wurde in einem Gebläseofen bei etwa 35° C getrocknet. Das-Protein
fiel dabei in Flockenform an und war geschmack- und geruchlos.
Beispiel III
Gewinnung von Aminosäuren
Gewinnung von Aminosäuren
200 g Dickblut mit einem Gehalt von etwa 35% an festen Proteinen vermischte man mit 11 Wasser von
37° C. Diese Lösung wurde sorgfältig gerührt, um das Zerbrechen der geformten Teilchen zwecks Freilegung
des Hämoglobins zu fördern. Der pH-Wert dieser hämoglobinhaltigen Lösung lag bei etwa 7,0.
Der pH-Wert dieser hämoglobinhaltigen Lösung
wurde dann durch Zusatz von etwa 0,5 ecm konzentrierter Schwefelsäure auf 5,2 eingestellt. Nach sorgfältigem
Rühren wurden diesem Ansatz 65 ecm einer lOVoigen Kaliumaluminiumsulfatlösung beigemischt,
wodurch der pH-Wert der Lösung auf etwa 4,7 absank. Die Lösung ließ man etwa 30 Minuten lang
stehen, worauf sich ein Niederschlag gebildet hatte. Dieser Niederschlag enthielt den Enzyminhibitor des
Hämoglobins, und er wurde durch Filtrieren über gefaltetes Filterpapier unter dem Einfluß der Schwerkraft
entfernt.
Das Filtrat, welches das gereinigte Hämoglobin enthielt, wurde dann durch Zusatz von HOg Natriumbikarbonat
auf einen pH-Wert von 7,5 eingestellt. Dann wurde Pancreatin mit einer Proteinasewirksamkeit
von 1:90 der Lösung zugemischt. Die Menge des zugesetzten Pancreatins oder proteolytischen
Enzyms betrug 4,2 g, was 6%, berechnet auf die 70 g fester Proteine, entspricht, welche in den
eingesetzten 200 g flüssigen Hämoglobins enthalten waren. Zu der Lösung wurden dann 10 ecm Chloroform
zugesetzt, und der Ansatz wurde während 22 Tagen bei 37° C der enzymatischen Reaktion überlassen.
Nach Beendigung der Reaktion und der Entfernung des Ansatzes aus dem Brutschrank betrug
der pH-Wert der Lösung etwa 10. Es wurde dann eine kleine Menge Octylalkohol zugesetzt, um die
Schaumbildung zu verringern, und außerdem wurden 52 ecm konzentrierte Schwefelsäure zugesetzt, um
den pH-Wert der Lösung auf 2 zu bringen. Ein mit Diatomeenerde als Filterhilfe ausgekleideter Büchnertrichter
wurde anschließend verwendet, um geringe Mengen an unlöslichem Material abzufiltrieren. Durch
die Verwendung von 10 g Aktivkohle bei Zimmertemperatur und anschließende Filtration wurde das
dunkelbernsteinfarbene Filtrat zu einer fast farblosen Flüssigkeit aufgehellt. Dieses Filtrat wurde im
Vakuum getrocknet, und es wurden 152 g des Endproduktes gewonnen. Eine Stickstoffanalyse zeigte,
daß dieses Produkt etwa 50% Aminosäuren enthielt, was einer berechneten Gesamtausbeute von 71 %, bezogen
auf die Menge des als Atisgangsmaterial verwendeten Hämoglobinproteins, entspricht.
Bei zahlreichen weiteren Versuchen zeigte sich, daß andere Alaucnlösungen, insbesondere Natriumaluminiumsulfat
und Aluminiumsulfat, praktisch mit gleicher Wirksamkeit für die Ausfällung des Enzyminhibitors
verwendet werden können.
400 g Dickblut behandelte man gemäß dem im Beispiel III beschriebenen Verfahrensschritt der reinigenden
Ausfällung mittels Alaun. Nach dieser Reinigung wurde das Filtrat durch Zugabe von 60 g
Natriumbikarbonat auf einen pH-Wert von 7,4 eingestellt.
Dann wurden der Lösung 10 g Pancreatin mit einer Proteinaseaktivität von 1 :90 beigemischt.
Zu dieser Lösung wurden 20 ecm Chloroform zugegeben,
und der Ansatz wurde während 7 Tagen bei
einer Temperatur von 37° C im Brutschrank gehalten.
. Die hydrolysierte proteinhaltige Lösung zeigte nach der Entfernung aus dem Brutschrank einen pH-Wert
von 8,4. Der Lösung wurden 5 ecm Octylalkohol und 40 ecm konzentrierte Schwefelsäure hinzugesetzt, wodurch
ihr pH-Wert auf 2 abfiel. Die Lösung wurde dann durch einen Büchnertrichter filtriert, um unlösliche
Substanzen zu entfernen. Anschließend an diese Filtration wurden der Lösung 20 g Aktivkohle
zugesetzt, und diese Mischung wurde wiederum filtriert. Die so erhaltene farblose Lösung wurde im
Vakuum getrocknet, und der Stickstoffgehalt wurde analytisch festgestellt. Die Ausbeute an Aminosäuren
betrug 73%, bezogen auf das Gewicht des Ursprunglieh
eingesetzten Hämoglobinproteins.
600 g Dickblut wurden gemäß dem im Beispiel III beschriebenen Verfahren der Ausfällung mit Alaun
unterworfen. Das erhaltene Filtrat wurde nicht getrocknet, sondern unter Verwendung von 90 g
Natriumbikarbonat auf einen pH-Wert von 7,2 eingestellt.
Anschließend wurden 15 g proteolytisches Enzym mit einer Proteinaseaktivität von 1 :90 zugesetzt,
und die Lösung wurde sorgfältig gerührt. Die Menge des Enzyms entsprach 7% der festen
Proteine in den als Ausgangsmaterial verwendeten 600 g Hämoglobin. Zur Konservierung wurden der
Lösung 20 ecm Chloroform zugesetzt, worauf die Lösung während eines Zeitraumes von 4 Tagen bei
37° C der enzymatischen Reaktion überlassen wurde.
Nach dieser Inkubationsperiode wurde der Ansatz aus dem Brutschrank entfernt, und er zeigte einen
pH-Wert von 7,5. Nach Zusatz von 5 ecm Octylalkohol
zwecks Verringerung der Schaumbildung wurden zu der Lösung unter Rühren langsam 60 ecm
konzentrierte Schwefelsäure hinzugegeben, so daß ihr pH-Wert auf 2,1 absank. Die Lösung wurde durch
einen Büchnertrichter abgesaugt, der mit Diatomeenerde als Filterhilfe ausgekleidet war. Das bernsteinfarbene
Filtrat zeigte eine hellere Färbung als die in den vorherigen Beispielen in dieser Verfahrensstufe
erhaltenen Filtrate. Es wurden 20 g Aktivkohle verwendet, um die Lösung zu klären, so daß diese
schließlich wasserklar war. Das bei der Vakuumverdampfung erhaltene trockene Endprodukt zeigte
eine weiße Farbe, und eine Stickstoff analyse ergab,
daß der berechnete Gehalt an Aminosäuren 81% betrug, bezogen auf das als Ausgangsmaterial verwendete
Hämoglobinprotein.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung geruch- und geschmackloser Proteinabbauprodukte aus roten Blutkörperchen
(Dickblut), dadurch gekennzeichnet, daß die roten Blutkörperchen zunächst in bekannter
Weise hämolysiert, aus der hämolysierten Lösung alsdann Katalase und Enzyminhibitoren mittels
einer Alaun- oder Aluminiumsalzlösung ausgefällt werden, worauf die vom Niederschlag befreite
Proteinlösung alsdann mittels proteolytischer Enzyme in bekannter Weise abgebaut wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blutlösung vor der Fällung auf
ein pH von 4 bis 6, vorzugsweise 5 bis 6, eingestellt
wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fällung
Aluminiumsulfat oder Kaliumaluminiumsulfat verwendet wird,
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung
des proteolytischen Abbaues die Lösung angesäuert wird, um die häminhaltigen Bestandteile
auszufällen, und daß diese von der die Aminosäuren enthaltenden Lösung abgetrennt
werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 875 992;
österreichische Patentschrift Nr. 70 335;
USA.-Patentschrift Nr. 2 316 733.
Deutsche Patentschrift Nr. 875 992;
österreichische Patentschrift Nr. 70 335;
USA.-Patentschrift Nr. 2 316 733.
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AT70335B (de) * | 1913-02-12 | 1915-10-25 | Ernst Krause | Verfahren zur Herstellung eines Würzeauszuges. |
US2316733A (en) * | 1939-11-20 | 1943-04-13 | Weizmann Charles | Alimentary preparations |
DE875992C (de) * | 1944-12-28 | 1953-05-07 | Karl Arvid Johannes D Wretlind | Verfahren zur Herstellung von Aminosaeuregemischen, insbesondere fuer intravenoese Nahrungseingabe |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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US2958630A (en) | 1960-11-01 |
FR1207658A (fr) | 1960-02-18 |
BE569184A (de) | 1958-07-31 |
GB842806A (en) | 1960-07-27 |
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