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Vorrichtung zum Anstücken eines endlos. zuzuführenden Drahtes, beispielsweise
für eine Gewindewalzmaschine Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum
Anstücken eines endlos zuzuführenden Drahtes, beispielsweise für eine Gewindewalzmaschine,
in der der Anfang eines neuen Drahtbundes mit dem Ende des abgelaufenen Bundes durch
Stumpfschweißen verbunden wird und bei der der neue Drahtanfang mittels einer Hilfsvorschubvorrichtung
durch -die Richtmittel vorgeschoben wird.
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In Drahtwalz- und Drahtziehwerken ist es allgemein üblich, mit einer
fliegenden Schweißvorrichtung die Drahtenden durch Stumpfschweißen miteinander zu
vereinigen, um die von den einzelnen Haspeln ablaufenden Drähte zu einem der Weiterverarbeitungsmaschin.e
endlos zuzuführenden Draht zusammenzufügen. Um die bisher erforderliche; relativ
lange Stillstandszeit, die aus der Vorbereitung- der Drahtenden für das Verschweißen
und aus der eigentlichen Verschweißdauer einschließlich der Nachbearbeitungszeit
resultierte, zu verkürzen, hat man mit Hilfshaspeln arbeiten müssen, auf die der
ablaufende Drahtbund umgelegt werden mußte.
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Für die Vorbereitung des ablaufenden Drahtendes und für die Verschweißwng
der Drahtenden mußte der ablaufende Draht nochmals umgelegt und spiralförmig über
Kopf abgezogen werden, damit der erforderliche Stillstand des Hilfshaspels erreicht
wurde, und die Vereinigung der beiden Drahtenden erfolgen konnte. Eine derartige
Handhabung ist umständlich, und wenn Drahtstärken von 6 mm bis 12 mm Durchmesser
und mehr verarbeitet werden, in der Praxis auch deshalb schwer durchführbar, weil
auch der Rest des noch nicht abgelaufenen Drahtbundes sehr schwer und der Draht
sperrig ist.
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Es kommt deshalb darauf an, unter Nichtbenutzung von Hilfshaspeln
und einer fliegenden Schweißvorrichtung die Drahtenden in wesentlich kürzerer Stillstandszeit
als bisher miteinander verschweißen zu können und hierfür eine einfach bedienbare
Vorrichtung zu schaffen..
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Die vorliegende Aufgabe löst die Erfindung durch das Anordnen der
Schweißvorrichtung mit der Hilfsvorschubeinrichtung und dem Drehkopf auf einem gemeinsamen
Schlitten, so daß nur ein sämtliche erforderlichen Mittel tragender Schlittenerforderlich
ist, der längs des ablaufenden Drahtes beweglich ist und der zugleich auch die Mittel
trägt, mit denen die Schweißstelle durch Abdrehen entgratet und nachgearbeitet wird.
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Demgemäß kennzeichnet sich die Erfindung dadurch, daß die Richtmittel
mit der Hilfsvorschubvorrichtung und die Stumpfsohweißvorrichtung auf einem längsverschiebbaren,
mit dem bewegbaren Spannbackenpaar der Schweißvorrichtung am abgelaufenen Drahtende
verklemmbare frei beweglichen Schlitten angeordnet sind, der außerdem einen Drehkopf
für das Entgraten der Schweißstelle trägt. Die Längsbeweglichkeit des Schlittens
ermöglicht es, die Drahtenden miteinander stumpf zu verschweißen, da der Stauchweg
durch Nachfahren des Schlittens aufgebracht wird, sobald der Stauchdruck innerhalb
der Stumpfschweißvorrichtung freigegeben wird. Obwohl das ankommende Drahtende sich
in der Richtvorrichtung befindet und nicht ohne weiteres nachgezogen werden kann,
ermöglicht die Bewegliohkeit des Schlittens das Verschweißen der miteinander zu
verbindenden Drahtenden innerhalb der Vorrichtung, und das anschließende Verfahren
des Schlittens in die Stellung, in der sich die Schweißstelle im Bereich des Drehkopfes
befindet, ermöglicht ein schnelles, genaues Abdrehen der Schweißstelle.
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Eine zweckmäßige weitere Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, daß der Drehkopf auf dem Schlitten längsverschiebbar und. in Vorschubrichtung
des Drahtes vor dem Drehkopf eine zusätzliche Klemmvorrichtung fest am Schlitten
vorhanden ist. Für ein einwandfreies Abdrehen des Schweißgrates ist es erforderlich,
den Draht kurz vor der Bearbeitungsstelle festzuklemmen, da das letzte Ende vom
abgelaufenen Bund nicht immer einwandfrei gerade ist. Durch das Klemmen wird die
Schweißstelle nach dem flachgeführten, gerichteten Drahtanfang ausgerichtet. Der
so einwandfrei abgedrehte Schweißgrat behindert den Durchgang des Drahtes durch
eine Ziehdüse nicht, die erforderlich ist, wenn der Draht auf einen bestimmten Vorarbeitsdurchmesser
heruntergezogen werden muß, wie es bei
der Weiterverarbeitung in
Gewindewalzmaschinen meist notwendig ist.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anstücken
in Aufsicht, Fig.2 die Vorrichtung nach Fig. 1, von vorn gesehen, Fig. 3 die Vorrichtung
in der Stellung zum Stumpfschweißen, Fig. 4 die Vorrichtung in der Stellung zum
Abdrehen der Schweißstelle, Fig. 5 die Vorschub- und Richtvorrichtung in Aufsicht,
Fig.6 die Vorrichtung nach Fig. 5 in Ansicht und teilweisem Schnitt in Richtung
VI-VI der Fig. 5, Fig. 7 den Drehkopf der Abdrehvorrichtüng in Richtung des Drahtes
von vorn gesehen, und Fig.8 eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt in Richtung
VIII-VIII der Fig.7.
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Die Stumpfschweißvorrichtung und Abdrehvorrichtung ist auf dem Bett
1, dessen Längsführungen mit 2 bezeichnet sind, mittels des Schlittens 3 in Längsrichtung
hin und her verfahrbar und festklemmbar. In der Fig. 1 ist die Ausgangsstellung
des Schlittens 3 dargestellt, in der dieser die rechte Endlage einnimmt. Die Längsverschiebung
des Schlittens geschieht mittels des Handrades 4 und die Festklemmung mittels des
Klemmhebels 5.
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Auf dem Schlitten 3 sind von links nach rechts in Drahtrichtung hintereinander
die hilfsweise betätigbare Vorschubvorriehtung 6, die Richtvorrichtung 7, ferner
die Stumpfschweißvorrichtung 8, .die Klemmvorrichtung 9' für die Abdrehvorrichtung
9 befestigt. Der durch diese Vorrichtungen hindurchgeführte Draht 10 wird von der
(teilweise dargestellten) Drahtverarbeitungsmaschinell übernommen. Es kann jede
beliebige Drahtverarbeitungsmaschine Anwendung finden. In dem dargestellten Beispiel
sind am Eingang der Drahtverarbeitungsmaschine eine Ziehdüse 12 und die Greiferbacke
13 einer Vorschubvorrichtung a Geordnet, die in bekannter Weise eine Hin-und Herbewegung
in Richtung des Pfeiles 14 ausführt und dabei den Draht erfaßt, ihn klemmt, ihn
auf einen bestimmten, eingestellten Hub nach rechts vorschiebt, so daß der vorgeschobene
Draht beispielsweise in einer Abschervorrichtung auf Länge abgeschert, und die abgeschnittenen
Drahtenden nacheinander der eigentlichen Drahtverarbeitungsmaschine, beispielsweise
einer Gewindewalzmaschine, zugeführt werden.
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Der Draht wird von dem abseits von der Maschine aufgestellten Haspel
15 abgezogen und dabei von einem Endschalter 16, der in der in den Fig. 1 und 2
gezeichneten Stellung stehenbleibt, abgetastet, der in Tätigkeit tritt, sobald das
abgelaufene Drahtende 10a des Drahtes 10 den Endschalter durchlaufen hat. Der Endschalter
16 schaltet in diesem Augenblick den Antrieb der Drahtverarbeitungsmaschine und
damit auch den Vorschub durch die Greiferbacken 13 ab, so daß das Drahtende 10a
in der in den Fig. 1 und 2 gezeichneten Stellung über dem Schlitten stehenbleibt.
Nach dem Aufsetzen eines neuen Drahtbundes wird der Drahtanfang 10' zunächst in
den Backen 17 des linksseitig am Bett 1 angeflanschten Schraubstockes 18 provisorisch
gerichtet und gegebenenfalls stirnseitig bearbeitet und dann, wie es durch die gestrichelten
Linien dargestellt ist, durch eine feste Führungsbuchse 19 in die Hilfsvorschubvorrichtung
6 eingefädelt. Der Antriebsmotor 20 arbeitet über den Riementrieb 21 auf die ortsfest
gelagerte Vorschubrolle 22; deren von Hand anstellbane Gegenrolle mit 23 bezeichnet
ist.
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Die Einzelheiten der Vorsohubvorrichtung sind in den Fig.5 und 6 dargestellt.
Mit der Vorschubvorrichtung 6 ist die- Richtvorrichtung 7 zusammengebaut, deren
durch den Drahtvorschub mitlaufende Richtrollen mit 24 und 24' bezeichnet sind.
Zwischen je zwei der ortsfest gelagerten Richtrollen 24 befindet sich auf der gegenüberliegenden
Seite eine querverschiebliche, auf den Draht 10 anstellbare Richtrolle 24'. Die
diesem Zweck dienende Spindel 25 besitzt an ihrem Ende einen Vierkant 26
für einen (nicht darge@ stellten) Schlüssel.
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Die der Vorschubrolle 22 gegenüberstehende Vorschubrolle 23 ist an
einem einarmigen, um die Drehachse 27 schwenkbaren Spannhebel 28 gelagert, an dessen
freiem Ende sich das Druckstück 29 befindet, das von dem Exzenter 30 beaufschlagt
wird, wenn der Handhebe131 aus der voll ausgezogenen Ruhestellung in die strichpunktiert
gezeichnete Arbeitsstellung geschwenkt wird. Der Handhebel ist mit dem Exzenter
verbunden und an der Vorschubvorrichtung 6 bei 32 schwenkbar gelagert. An dem Handhebel
31 greift die Rückstellfeder 33 an. Der Spannhebel 28 läßt eine Drehung des Exzenters
nur um etwa 90° zu, so daß die Feder immer in der Lage ist, ohne Nachhilfe den Handhebel
und Exzenter in die Ruhestellung zurückzubringen. Ein Festklemmen des Exzenters
infolge Selbsbhemmung ist dadurch verhindert. In der voll gezeichneten Stellung
des Handhebels wird der Draht von den Vorschubrollen22 und 23 nicht erfaßt. Die
Vorschubvorrichtung wird von Hand nur hilfsweise betätigt, um den Drahtanfang in
die Richtvorrichtung 7 einzuf'ä'deln und bis gegen das abgelaufene Drahtende vorzuschieben.
Hierbei ist der Schlitten 3 zweckmäßig an dem Bett 1 festgeklemmt.
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In den Fig. 7 und 8 ist der Drehkopf 9a der Abdrehvorrichtung 9 dargestellt.
Die beiden Drehmesser sind mit 34, und die Stützrolle ist mit 35 bezeichnet. Sie
sind je im Winkel von 120° zueinander angeordnet. Die beiden Drehmesser und die
Stützrolle sind in Backen 36 befestigt, die, wie bei einem Dreibackenfutter, radial
anstellbar sind. Zur Klemmung der Drehmesser 34 dienen die mittels der Schrauben
37 anziehbaren Keile 38. Die Stützrolle ist durch die Schrauben 39 befestigt. Die
radialen Führungen der Backen sind mit 40 bezeichnet. Die Zustellung der Werkzeuge
und der Stützrolle kann beispielsweise mit Hilfe eines Steckschlüssels, wie es bei
Drehfuttern üblich ist, erfolgen. In der in Fig. 7 mit ausgezogenen Linien gezeichneten
Stellung sind die Drehmesser und die Stützrolle auf den Drahtdurchmesser eingestellt,
um die Schweißstelle abzudrehen. Der Längsvorschub des Werkzeugkopfes wird an der
Handkurbel 52 bewirkt. In der gestrichelten Stellung der Backen sind die Drehmesser
und die Stützrolle vom Draht abgehoben und gewähren ihm dann freien Durchlaß, wie
dies während des Arbeitens der Drahtverarbeitungsmaschine der Fäll ist. Der Drehkopf
9a sitzt auf einer Hohlwelle 41, die mit dem Antriebsrad 42 verbunden ist, über
welches der Keilriemen 43 des Antriebsmotors 44 läuft. Die Hohlwelle 41 gibt dem
Draht 10 Durchlaß.
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Die zwischen der Schweißvorrichtung 8 und der Abdrehvorrichtung 9
vor dem Drehkopf 9 a zusätzlich fest am Schlitten vorhandene Klemmvorrichtung 9'
hat, wie bei einem DrQib-ackenfutter, radial verstellbare Klemmbacken 9". Da die
Klemmvorrichtung fest am Schlitten sitzt, kann auch die Betätigungshandhabe,
beispielsweise
in Form einer in einem Lagerbock gelagerten Spindel mit Handkurbel, fest am Schlitten
3 montiert sein. Es ist selbstverständlich aber auch möglich, hierfür den sonst
üblichen Steckschlüssel zu verwenden. Die Klemmvorrichtung wird nur während des
Abdrehens der Schweißstelle betätigt, während sonst die Klemmbacken vom Draht abgehoben
sind und diesem freien Durchlaß gewähren.
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Die Stumpfschweißvorrichtung ist in den Fig.1 bis 4 dargestellt. Sie
ist in der Fig. 1 allgemein mit 8 bezeichnet und ist ein an sich bekanntes, automatisch
arbeitendes Gerät, das dazu eingerichtet ist, den erforderlichen; Schweißdruck aufzubringen.
Wie üblich steht ein Schweißbackenpaar fest, und das andere Schweißbackenpaar ist
für die Hervorbringung der Stauchbewegung beweglich und steht durch eine zwischen
den Schweißbackenpaaren 45 angeordnete Feder unter dem entsprechenden Stauchdruck.
Das linke Schweißbackenpaar, welches den neuen Drahtanfang erfaßt, steht fest, während
das rechte Schweißbackenpaar, das unter dem Stauchdruck steht, das abgelaufene Drahtende
erfaßt.
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Diese Stumpfschweißvorrichtung ist auf Querführungen 46 des Schlittens
3 quer zum Draht verschieblich und kann an der Handhabe47 so weit nach vorn vorgeholt
werden, daß die Schweißbacken, wie dies gestrichelt in der Fig. 1 dargestellt ist,-
den Draht erfassen. Zum Festklemmen der Schweißbacken dienen die beiden Spannhebel
48. Zum Festklemmen der Stumpfschweißvorrichtung auf dem Schlitten 3 dient der Handhebel
49.
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In dem Kasten 50 befinden sich die für die automatische Steuerung
der Schweißvorrichtung erforderlichen elektrischen- Geräte. An dem Handrad 51 kann
der Schweißstrom je nach der zu verarbeitenden Drahtstärke eingestellt werden. .
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An der rechten und linken Seite des Maschinenbettes sind die federnden
Puffer 53 und 54 befestigt, welche den Verstellweg des Schlittens begrenzen.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Das ablaufende Drahtende 10a des Drahtbundes
betätigt nach Verlassen des Richtgerätes 7 den Drahtwächter 16, der die der Vorrichtung
nachgeschaltete DrahtveTarbeitungsmaschine ausschaltet, so daß das Drahtende über
dem in seiner rechten Endstellung befindlichen Schlitten 3 stehenbleibt. Aus dieser
Stellung wird der Schlitten 3 in die Stellung der Fig. 3 durch Drehen am Handrad
4 so weit nach links verfahren, daß sich das abgelaufene Drahtende im Bereich zwischen
den Schweißbackenpaaren 45 befindet. Sodann wird bei festgeklemmtem Schlitten 3
der neue Drahtanfang in die Hilfsvorschubvorrichtung 6 eingefädelt und der Vorschubmotor
20 eingeschaltet, so daß der Drahtanfang die Richtvorrichtung? durchläuft,
bis er gegen das Drahtende 10a stößt. Sodann wird die Schweißmaschine vorgezogen
und auf dem jetzt gelösten und frei beweglichen Schlitten 3 festgeklemmt. Durch
Niederdrücken der Spannhebel 48 werden Drahtende und Drahtanfang von ihren Schweißbakkenpaaren
erfaßt und festgeklemmt und der Schweißstrom eingeschaltet, wodurch der Stauchdruck
freigegeben wird und der Schlitten 3 um den Stauchweg nachfährt. Drahtende und Drahtanfang
werden aneinandergeschweißt und die Schweißstelle wird zweckmäßig nochmals nachgeglüht.
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Nach dem Zusammenschweißen der beiden Drähte wird die Schweißvorrichtung
gelöst, nach hinten geschoben und dort festgeklemmt. Der Schlitten wird dann am
Handrad 4 nach links in die Stellung nach Fig.4 verschoben, in der sich die Schweißstelle
in der Nähe des Drehkopfes 9a zwischen diesem und der Klemmvorrichtung 9' befindet.
Sodann wird der neue Draht festgeklemmt, die Drehmesser werden zugestellt, der Antriebsmotor
44 wird eingeschaltet, und der Schweißgrat wird von Hand abgedreht.
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Nach dem Abdrehen der Schweißstelle werden die Drehmesser und die
Abstützrolle in die in Fig. 7 gestrichelt gezeichnete Stellung der Backen 36 ausgefahren,
die Klemmvorrichtung 9' wird gelöst, und der Schlitten wird nunmehr in seine in
Fig. 1 und 2 dargestellte Ausgangsstellung am rechten Puffer 53 gefahren. Die Drahtverarbeitungsmaschine
kann nach kurzer Stillstandszeit von nur wenigen Minuten zur kontinuierlichen Weiterverarbeitung
des Drahtes wieder eingeschaltet werden.