DE1085806B - Dichtungs-, Einstemm-, Strassenbau- und Pflasteroberflaechen- sowie Klebmasse auf der Grundlage von bituminoesen Stoffen mit Zusatz von Kunststoffen - Google Patents

Dichtungs-, Einstemm-, Strassenbau- und Pflasteroberflaechen- sowie Klebmasse auf der Grundlage von bituminoesen Stoffen mit Zusatz von Kunststoffen

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DE1085806B
DE1085806B DEU5271A DEU0005271A DE1085806B DE 1085806 B DE1085806 B DE 1085806B DE U5271 A DEU5271 A DE U5271A DE U0005271 A DEU0005271 A DE U0005271A DE 1085806 B DE1085806 B DE 1085806B
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Paul Robert Wood
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United States Rubber Co
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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    • C08L75/04Polyurethanes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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Description

  • Dichtungs-, Einstemm-, Straßenbau-und Pflasteroberflächen- sowie Klebmasse auf der Grundlage von bituminösen Stoffen mit Zusatz von Kunststoffen Die Erfindung betrifft Dichtungs-, Einstemm-, Straßenbau- und Pflasteroberflächen sowie Klebmassen auf der Grundlage von bituminösen Stoffen mit Zusatz von Kunststoffen und gegebenenfalls mineralischen Zuschlagstoffen. Diese Massen sind dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Gemisch eines bituminösen Stoffes, vorzugsweise Teer, und eines flüssigen Polyurethanvorpolymerisates (Polyester- bzw. -äther-Polyisocyanat-Kombination) im Verhältnis von etwa 1:1 bis 1 :19, gegebenenfalls unter Zusatz eines Härtemittels, bestehen. Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Massen zusätzlich Härtungs- und Schäumbestandteile für das Vorpolymerisat.
  • Die erfindungsgemäßen Massen sind vielseitig verwendbar für viele Bauzwecke, wie z. B. als Fugenfüllung und Dichtungsmittel, als Einstemmischungen, als Bindemittelmischungen für Zuschlagstoffe zum Pflastern, erschütterungsfreie Beläge auf Spielplätzen mit harter Bodenoberfläche, benzinbeständiger Oberflächenbelag für Tankstellen, Kleber zum Schichten von Papier, Holz, Metall, Kunstharzprodukten usw.
  • Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Massen besteht darin, daß die Mischungsbestandteile in einem großen Bereich miteinander verträglich sind, daß sie eine Kalt- oder Heißgießmasse bilden, die mit Hilfe bekannter Polyurethanhärtungsmittel in einen hitzegehärteten Zustand gebracht werden können, in welchem sie nicht nur gegen hohe Temperaturen widerstandsfähig sind, sondern auch eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Düsenbrennstoff (und Benzin) aufweisen. Die Massen haben auch gute Bindeeigenschaften, wenn sie auf kalte oder nasse Betonoberflächen aufgebracht werden.
  • Ein anderer Vorzug ist, daß die kaltgegossenen Massen der vorliegenden Erfindung zum im Gegensatz zu den bisherigen Erfahrungen mit den meisten kaltgegossenen Materialien in diesem Fachgebiet - größtenteils allen Anforderungen genügen, die an heißgegossenes Dichtungsmaterial gestellt werden, was die Anwendung erleichtert.
  • Es ist bekannt, Teere, Bitumen usw. mit Kunststoffen für die verschiedensten Zwecke zu mischen. In der deutschen Patentschrift 681693 wird z.>B. eine plastische, gegen Korrosion schützende Überzugsmasse aus Steinkohlenteerpech und einem wasserunlöslichen Zelluloseäther hergestellt. Diese Masse wird als Korrosionsschutz verwendet, und sie hat keine Ähnlichkeit mit den erfindungsgemäß hergestellten Massen.
  • Weiter sind aus den deutschen Patentschriften 757 293 und 829 062 plastische Massen bekannt, die aus Steinkohlenteererzeugnissen und Polyvinylverbindungen bzw. halogenhaltigen Kunststoffen bestehen. Bei diesen Verfahren müssen jedoch die Massen längere Zeit erhitzt werden, bevor sie verwendbar sind. Dies ist schon ein beträchtlicher Nachteil. Ein anderer Nachteil ist, daß die Massen selbstverständlich nachträglich nicht gehärtet werden können und daß die erhaltenen Massen nicht so vielseitig verwendbar sind wie die erfindungsgemäßen Massen.
  • Weiter ist aus der deutschen Patentschrift 927 233 bekannt, plastische Massen aus Ölen und Polymerisationsprodukten herzustellen. Diese Massen lassen sich wie Kautschuk verwenden, z. B. als hochelastische Überzüge zur Herstellung von Fahrzeugreifen, Schuhsohlen u. a.
  • Sie sind also mit den erfindungsgemäßen Massen ebenfalls nicht vergleichbar. Aus der französischen Patentschrift 902 529 ist es bekannt, bituminösen Materialien Vinylidenverbindung zuzusetzen, um den Korrosionsschutz zu verbessern und die Brennbarkeit herabzusetzen. Auch diese Massen sind nicht so vielseitig verwendbar wie die erfindungsgemäßen, da sie hauptsächlich zum Imprägnieren von Textilien und Papier verwendet werden.
  • Ebenfalls der Oberflächenbehandlunsg dienen Mischungen aus Teer, Tallöl- Polyvinylverbindungen und einem Lösungsmittel, wie sie die französische Patentschrift 1 017 087 beschreibt. Die französische Patentschrift 1 036 871 betrifft eine Bitumenlösung, die wie ein gewöhnlicher Lack verwendet werden soll. Dieser Bitumenlösung wird außer Polyvinylchlorid noch ein Lösungsmittel zugesetzt, um eine streichfähige Masse zu erhalten.
  • Die so hergesteIlte Masse hat den Nachteil, daß die behandelte Oberfläche wegen des Vinylharzes erhitzt werden muß.
  • Keine der bisher bekannten Mischungen aus Bitumen und Kunststoff ist also derartig vielseitig verwendbar wie die erfindungsgemäßen Massen und keine hat die oben angegebenen Vorteile in bezug auf Beständigkeit gegen Lösungsmittel, Widerstandsfähigkeit gegen hohe Temperaturen usw.
  • Polyurethanvorpolymerisate sind, wie bekannt, Reaktionsprodukte von Polyisocyanaten, gewöhnlich Diisocyanaten, die in molarem Überschuß mit einem reaktionsfähigen Material verwendet werden, das endständige Gruppen enthält, die mit den Isocyanatgruppen reaktionsfähig sind, und die gewöhnlich ein Molekulargewicht im Bereich von 500 bis 5000 haben.
  • Diese Vorpolymerisate sind bei gewöhnlichen Zimmertemperaturen (20 bis 25°C) flüssig und lassen sich mit dem bituminösen Material leicht bei diesen Temperaturen oder bei erhöhten Temperaturen am Verwendungsplatz ohne besondere Geräte mischen. Dies steht im Gegensatz zu den Asphaltgemischen von natürlichem Kautschuk oder ähnlichen mit Schwefel vulkanisierbaren synthetischen Kautschukarten, die für ihre Mischung besondere Apparaturen voraussetzen und die sogar bei niedrigem Kautschukgehalt schwer zu behandeln sind.
  • Polyurethanvorpolymerisate können allgemein verwendet werden, obwohl besondere Betonung auf die folgenden Arten die die Reihenfolge richtet sich nach ihrer Wichtigkeit - gelegt wird: I. Die mit Rizinusöl gewonnenen Polyurethane, besonders die, bei welchen Rizinusöl mit (1) Toluyldiisocyanat oder (2) Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat umgesetzt wird.
  • II. Die mit Polyester gewonnenen Polyurethane, besonders (a) die Adipinsäureglykolpolyester, die entweder mit (3) Toluyldiisocyanat oder (4) Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat umgesetzt werden, und (b) die Dilinolsäureglykolpolyester, die entweder (5) mit Toluyldiisocyanat oder (6) Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat umgesetzt werden.
  • III. Die mit Polyäther gewonnenen Polyurethane, besonders jene mit Polypropylenglykol, entweder mit (7) Toluyldiisocyanat oder (8) Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat umgesetzt.
  • Als Beispiele für diese Arten werden die folgenden Vorpolymerisate (1) und (4) gegeben: (1)1 Mol Rizinusöl wird ungefähr 1 Stunde lang bei ungefähr 85"C mit 3 Mol 80:20 TDI (80 Gewichtsteile 2,4Toluyldiisocyanat und 20 Teile des 2,6-Isomeren) umgesetzt.
  • (4) (a) Herstellung des Polyesters: Zu 1 Mol Adipinsäure werden 0,7 Mol Äthylenglykol und 0,3 Mol Propylenglykol zugegeben. Die Mischung wird unter Stickstoff erhitzt, um das Wasser zu entfernen, bis eine Hydroxylzahl von 60 erreicht ist.
  • (4) (b) Polyurethanvorpolymerisat: Zu 1 Mol des Polyesters werden 2 Mol Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat hinzugegeben. Dann wird die Mischung bei ungefähr 85"C bis ungefähr 100"C erhitzt.
  • Dementsprechend wird das Vorpolymerisat in den Beispielen mit den obigen, in Klammern stehenden Zahlen bezeichnet. Die Asphalte (Bitumen) und Teere können allein oder in gemischter Form verwendet werden oder in verschiedenen Mengenverhältnissen teil- weise durch synthetische, polymere Weichmacher ersetzt werden. Beispiele für solche synthetischen Weichmacher sind die Polymerisate aus Rohmischungen von Styrol-und Styrolhomologen, wie sie aus der Fraktionierung der sogenannten »Crude Solvents« aus »Light Oils«, die aus Koksofen- oder Gaswerksgas gewonnen werden, erhalten werden, Cumaroninden- oder p-Cumaronindenharzpolymerisate, flüssige synthetische Kautschukpolymerisate verschiedener Typen, wie z. B. flüssiger, natürlicher Kautschuk, Copolymerisat aus Butadienstyrolkautschuk, Polybutadien, chlorierte Biphenyl- und chlorierte Polyphenylweichmacher, Polymerisate aus polycyclischen ungesättigten Monomeren, die während des Krackverfahrens von Asphalten usw. erhalten werden.
  • Teerverschnittöle können auch verwendet werden, ebenso wie Öle, die gewöhnlich für das Ölvormischen von Copolymerisat aus Butadienstyrolkautschuk verwendet werden.
  • In der herkömmlichen Straßenbaupraxis wird heißes, bituminöses Bindemittel (Asphalt oder Erdölbitumen oder Straßenteer) mit Mineralzuschlagstoff in einer Mörtelmischmaschine gemischt, und dann wird die Mischung zur Baustelle gebracht, oder der trockene Zuschlagstoff wird zuerst auf der Straße aufgebracht, und darauf wird das heiße Bindemittel dann aufgesprüht.
  • Bei diesem Vorgang befindet sich das Bindemittel auf einer Temperatur von 121 bis 2040C (gewöhnlich 121 bis 177" C).
  • Die angeführten, flüssigen, synthetischen Kautschukarten sind niedrigmolekulare Polymerisate, die nach der Viskosität ein durchschnittliches Molekulargewicht im Bereich von 1000 bis 10 000 haben.
  • Die verwendeten Asphaltbindemittel sind gemäß den Eindringwerten bei 250 C, wie sie bei den Standardverfahren von Test for Penetration of Bituminous Materials (ASTM D 5-52) gemessen wird, abgestuft, wobei die Eindringwerte Zehntel von Millimetern angeben, die eine zugespitzte Standardnadel (0,14 bis 0,16 mm Spitzendurchmesser) in den Asphalt in 5 Sekunden mit einer 100-g-Belastung eindringt. Der durchschnittliche Bereich der Eindringtiefe für die verschiedenen verwendeten Asphaltbindemittel erstreckt sich von 40 bis 300. Für Asphalt (Erdölbitumen) für heißes Klima ist ein Bereich von 40 bis 70 gebräuchlich, für gemäßigtes Klima ein Bereich zwischen 70 und 110 und für kaltes Klima zwischen 110 und 300. Die verwendeten Straßenteerbindemittel sind gemäß der Standardverfahren von Float Test for Bituminous Materials (ASTM D 139-49) abgestuft, wobei ein Becher mit einem Pfropfen aus dem zu prüfenden Teer in einem Wasserbad von 500 C zum Schwimmen gebracht wird. Das Wasser schmilzt den Pfropfen, wobei der Becher gefüllt wird, und die Zeit, die der Becher zum Sinken braucht, wird aufgezeichnet. Die hierin als Bindemittel verwendeten Straßenteere werden mit RT-6 bis RT-12 bezeichnet und sind normale Straßenteere mit einem durchschnittlichen Schwimmtestbereich von 20 bis 220 Sekunden. Die Schwimmtestbereiche der verschiedenen verwendeten Straßenteere sind ungefähr 20 bis 27 Sekunden für RT-6, 27 bis 42 Sekunden für RT-7, 42 bis 54 Sekunden für RT-8, 54 bis 75 Sekunden für RT-9, 75 bis 100 Sekunden für RT-10, 100 bis 150 Sekunden für RT-1 1 und 150 bis 220 Sekunden für RT-12.
  • In der Beschreibung sowie in den späteren Beispielen und Tabellen werden die verwendeten Straßenteere durch die oben erläuterten Bezeichnungen RT-6 bis RT-12 gekennzeichnet.
  • Asphalte über 300 Eindringtiefe sind bei gewöhnlicher Zimmertemperatur flüssig genug, um in das Polyurethanvorpolymerisat gerührt zu werden. Teere, wie z. B.
  • RT-6, RT-7 und RT-8, sind auch flüssig genug, um gerührt zu werden. Kalt verwendete Substanzen können auch in einer Dichtungspistole verwendet werden, wo das Material viskoser ist.
  • Obwohl Asphalt (Erdölbitumen) bei der Ausführung dieser Erfindung brauchbar ist, wird Teer jedoch als bituminöser Stoff bevorzugt, da es ein verträglicherer Weichmacher für Polyurethane ist. Es werden auch die weichen Teere den harten gegenüber bevorzugt, weil hier wiederum die weichen Teere verträglichere Weichmacher für Polyurethane sind.
  • Die Gewichtsanteile von Weichmacher zu Vorpolymerisat können zwischen 95 und 25 Gewichtsprozent schwanken, bezogen auf das Gesamtgewicht von Weichmacher und Vorpolymerisat, was entsprechend 5 bis 750/o Vorpolymerisat in dem Gemisch bedeutet.
  • Da sowohl das Vorpolymerisat als auch das bituminöse Material bei der Anwendung flüssig sind, können sie bei Zimmertemperatur oder bei erhöhter Temperatur durch einfaches Rühren gemischt werden.
  • Wenn der Weichmacher bei Zimmertemperatur flüssig ist, kann das Gemisch durch einfaches Rühren hergestellt werden. Wenn der Weichmacher zu viskos bei Zimmertemperatur ist, oder wenn eine Heißanwendung gewünscht ist, kann das Gemisch bei höheren Temperaturen hergestellt werden. Asphalte können gewöhnlich stärker erhitzt werden als Teere. Teere werden in der Regel nicht über ungefähr 121"C erhitzt.
  • Die Gemische werden bei Zimmertemperatur durch Zugabe eines Polyurethanhärtungsmittels gehärtet. Die bekannteren Polyurethanhärtungsmittel sind Wasser und Verbindung mit zwei oder mehr aktiven Wasserstoff enthaltenden Gruppen, wie hydroxylgruppenhaltige Verbindungen, primäre und sekundäre Amine und Merkaptane, z. B. Äthylenglykol, Glyzerin, Sorbit, Diäthylenglykol, Äthylendiamin, p,p'-Diaminodiphenylmethan, Merkaptoäthanol, Dichlorbenzidin usw. Die gehärteten Gemische weisen höhere Zugfestigkeit und Zähigkeit mit Hitzehärtungseigenschaften auf, verglichen mit den üblichen Kautschukweichmachermischungen.
  • Eine brauchbare Eigenschaft insbesondere für Fugenfüllmittel und Dichtungsmittel ist die Tatsache, daß die Gemische in situ (an Ort und Stelle) geschäumt und gehärtet werden können. Für diesen Zweck kann zusätzlich Wasser zugegeben werden, das mit dem Vorpolymerisat reagiert und ein Schäumen zu einem zellförmigen Zustand hervorruft. Dies kann vor oder während des Härtens geschehen.
  • Das Schäumen entsteht, weil sich bei der Umsetzung des Wassers mit den Isocyanatendgruppen in dem Polymerisat C O2 entwickelt. Gewöhnlich wird eine stöchiometrische Wassermenge zugegeben, obwohl mehr oder weniger Wasser verwendet werden kann.
  • Wenn Wasser als Härtungsmittel in einem Polyurethanvorpolymerisat-Weichmacher-Gemisch verwendet wird, tritt das Schäumen auf, wenn das sich entwickelnde CO2 nicht aus dem Medium entweichen kann. Wenn ein Schäumen gewünscht wird, sollte die Viskosität des Gemisches hoch genug sein, um den Verlust von C O2 zu verhüten. Die Viskosität des Gemisches kann durch die Temperatur oder durch Viskositätskontrolle der einzelnen Komponenten überwacht werden.
  • In einigen Fällen kann Wasser als Härtungsmittel für das Gemisch ohne Schäumen verwendet werden. Ein besonderes Beispiel dafür ist die Verwendung des Gemisches als Bindemittel für den Zuschlagstoff bei Pflasterungsanwendungen. Die Filmdicke des Bindemittels auf dem Zuschlagstoff liegt in dem 10-Mikron-Bereich. In solch dünnen Filmen entweicht das entwickelte CO2, ohne Schaum zu erzeugen.
  • Wenn ein Schäumen gewünscht wird, kann die Zellstruktur bis zu einem gewissen Grad durch die Schaumdichte kontrolliert werden. Diese wiederum kann durch die verwendete Wassermenge und die von dem Gemisch gehaltene Menge von CO2 kontrolliert werden, z. B. bringt Rühren während des anfänglichen Schäumungsvorganges den ersten Schaum zum Zusammenfallen, da etwas C O2 entweicht.
  • Schaum mit geringer Dichte (0,25 giccm Durchschnitt) hat eine offene Zellstruktur. Bei der Verwendung für Fugendichtung oder zum Einstemmen kann die Oberfiäche geschlossen werden, indem die äußere Oberfläche des Schaums mit einem heißen Eisen zum Zusammenfallen gebracht wird. Es kann auch ein nichtgeschäumtes Gemisch auf oder um das geschäumte Produkt herum aufgebracht werden. Übliche Fugendichtungsmischungen können auch für diesen Zweck verwendet werden.
  • Schaum mit größerer Dichte (0,4 bis 0,8 g/ccm) hat einige geschlossene Zellen.
  • In einigen Fällen enthält Teer, wie er handelsüblich erhalten wird, genug Wasser, um ein Gemisch aus diesem Teer mit dem Polyurethanvorpolymerisat zu härten und bzw. oder zu schäumen. Wenn gewünscht, kann das Wasser durch Destillation oder durch die Zugabe eines wasserabsorbierenden Mittels, wie CaO und ähnliches, entfernt werden, oder durch ein Mittel, das sich chemisch mit dem Wasser verbindet, wie ein Metallhydrid.
  • Wenn Schäumen gewünscht wird, beginnt dieses, sobald das Wasser hinzugefügt ist, und die Masse wird in 5 bis 30 Minuten genug gehärtet oder verfestigt, um die geschäumte Form zu halten. Ein zusätzliches Härten findet dann statt.
  • Bei einigen Heißmischanwendungen erscheint es wünschenswert, ein Gemisch aus Teer mit anderen Weichmachern zu verwenden. Es ist bekannt, daß ein hoher Prozentsatz der niedrigmolekaluren Teerkomponenten während des Heißmischens wegen ihrer Flüchtigkeit verlorengehen. Diese niedrigmolekularen, flüchtigen Substanzen in Teer können durch einige der vorher erwähnten, nicht so leicht flüchtigen, synthetischen Weichmacher ersetzt werden. Mit Kautschuk behandelte bituminöse Gemische können auch als Weichmacher verwendet werden. Im letzteren Fall ist vorzuziehen, mit dem bituminösen Material oder anderem Weichmacher einen kleinen Anteil Kautschuk, z. B. 1 bis 5 Gewichtsprozent, einzuarbeiten. Die Kautschukart hängt von dem Weichmachertyp ab, z. B. Nitriltyp in aromatischen polaren Plastifizierern und Copolymerisat aus Butadienstyrolkautschuk, Butylkautschuk oder natürlicher Kautschuk in Kohlenwasserstoffarten. Mit »Nitrilkautschuk« werden alle bekannten kautschukartigen Copolymerisate bezeichnet, die ein konjugiertes Dien und wenigstens 20 °lo gebundenes Acrylsäurenitril (oder äquivalentes Methacrylsäurenitril, gleich ob von der sogenannten Hoch- oder Niedriggelart) enthalten. Kennzeichnende Arten sind Perbunan und Paracril, welches Copolymerisate eines größeren Anteils (51 bis 80 Gewichtsteile) Butadien-1,3 und eines geringeren Anteils (dementsprechend 49 bis 20 Gewichtsteile) Acrylsäurenitril sind; oder es können auch Regenerate davon verwendet werden.
  • Beispiele von Gemischen aus Polyurethanweichmachern für verschiedene Verwendungszwecke werden im folgenden beschrieben; Teile sind in Gewichtsteilen angegeben.
  • Fugenfüllungs-, Dichtungs- und Einstemmittel.
  • Beispiel 1 Düsenbrennstoffwiderstand Es wurden Gemische aus Polyurethanvorpolymerisat Nr. 5, 6 oder 1 mit RT-6- oder RT-12-Teeren hergestellt.
  • Die Gewichtsverhältnisse von Vorpolymerisat zu Teer schwankten zwischen 1:1 und 1:3. Einige Gemische wurden zu einer Dichte geschäumt, die zwischen 0,25 und 1,1 gfccm für ungeschäumte Proben variierte. Nach 1 Woche Lagerung wurden Proben von jedem Gemisch in Düsenbrennstoff getaucht. Eine Prüfung der Probestücke nach dem Eintauchen ergab keine Beschaffenheitsänderungen.
  • Beispiel 2 Gefrier- und Bindetest für Fugen Probestücke wurden für Straßen- und Pflastermaterialien hergestellt und geprüft. Es wurden Gemische aus Polyurethanvorpolymensat Nr. 5, 6 oder 1 mit RT-6-oder RT-12-Teeren hergestellt. Die Gewichtsverhältnisse des Polyurethans zu Teer bewegten sich zwischen 20:80 und 35:65 (20:80 und 35:65).
  • Gefrier- und Bindeprobestücke wurden unter Verwendung von RT-6-Gemischen als Kaltgießmaterial und RT-1 2-Gemischen als Heißgießmaterial hergestellt. Alle Proben wurden vor der Prüfung 1 Woche gelagert. Verschiedene Gemische wurden zwischen feuchte Betonblöcke gegossen. Alle Gemische bestanden die geforderte Bindeprüfung bei niedrigen Temperaturen, z. B. -18"C Beispiel 3 Fließtest Gemische aus allen acht Arten von Polyurethanvorpolymerisaten in typischen handelsüblichen Proben aller obenerwähnter Plastifizierer mit einem Polyurethangehalt von 20 bis 50 Gewichtsprozent, sowohl geschäumt als auch ungeschäumt, bestanden diesen geforderten Fließtest.
  • Alle Gemische wurden nach dem Härten hitzehärtbar und wurden beim Erhitzen mit einem Bunsenbrenner nicht flüssig.
  • Beispiel 4 Verstemmischung Eine typische Verstemmischung, die sehr leicht in eine Dichtungspistole gefüllt und ebensogut abgegeben werden kann, wird wie folgt beschrieben: RT*6 Koksofenteer « 25 Teile Polyurethanvorpolymerisat Nr. 1 . . 150 Teile Triäthanolamin ................. 2,5 Teile 3,3'-Dichlorbenzidin ............. 4,5 Teile Zuerst wird die Feuchtigkeit durch Destillation aus dem Teer entfernt, oder es kann auch durch die Zugabe von solchen Reaktionsmitteln, wie Calciumoxyd, Metallhydriden usw., geschehen. Eine solche Dichtungsmischung hat eine Topfzeit (potlife) von ungefähr 11/2 Stunden.
  • Sie härtet bei Zimmertemperatur ohne Schäumen zu einer hitzehärtenden Kautschukmasse.
  • Pflasteroberflächenmasse Beispiel 5 Pflaster Mischungen aus Zuschlagstoffhindemitteln wurden in rechteckige Blöcke, die Pflasterstücke darstellen, gepreßt.
  • Dabei wurden zwei Arten von Zuschlagstoffen verwendet, zerkleinerter Kies und Grauwackenfels. 6 Gewichtsprozent Bindemittel, bezogen auf das Gesamtgewicht, wurden verwendet. Die Blöcke waren 3,81 cm dick, 5,08 cm breit und 15,24 cm lang. Alle Blöcke wurden vor der Prüfung 1 Woche gelagert. Es wurden zwei Versuche gemacht, ein Stoßfestigkeitstest und eine Druckfließprobe. Es wurde die Zahl der (225-g-Kugel; 3,81 cm Durchmesser, 91 cm Fallhöhe) Kugelfälle festgestellt, die nötig ist, um bei verschiedenen Temperaturen Risse zu verursachen.
  • Typische Werte hierfür sind: Stoßfestigkeitsversuch
    Zahl der Kugelfälle, erfor-
    Verwendetes Bindemittel derlich für die Rißbildung
    O°C | 10°C | 15° C
    85-100 Eindringpflaster-
    asphalt 2 5 10
    RT-12 Koksofenteer 1 1 1
    0,568 1 RT-6 Teer +
    0,568 1 Polyurethan
    Nr. 5 keine Rißbildung bei
    50 Tropfen
    1-,7041 RT-6 Teer +
    0,568 1 Polyurethan
    Nr. 5 keine Rißbildung bei
    50 Tropfen
    RT-6 Koksofenteer 1 1 1
    Es wurde eine Druckfließprobe gemacht. Die Zahl der Abwärtsbewegung eines 2000-g-Gewichtes bei 60"C pro Zeiteinheit wurde festgestellt. Typische Werte hierfür sind die folgenden: Druckfließprobe
    Verwendetes Bindemittel | Fluß bei 60°C (140°F)
    85-100 Eindringpfiaster-
    asphalt Vollständiger Zerfall des
    Blockes in 10 Minuten
    RT-12-Koksofenteer Vollständiger Zerfall des
    Blockes in 20 Minuten
    0,568 1 RT-6 + 0,5681
    Polyurethan Nr. 5 Kein Fluß in 48 Stunden
    1,7041 RT-6 + 0,5681
    Polyurethan Nr. 5 Kein Fluß in 48 Stunden
    RT-6 Koksofenteer Sofortiger, vollständiger
    Zerfall des Blockes
    Marshall-Stabilitätsprobe Mischungen aus Zuschlagstoffbindemitteln vom Heißmisch-Standardtyp wurden hergestellt und für die Marshall-Stabilitätsprobe gepreßt und vor der Prüfung 1 Woche gelagert. Dieser Marshalltest wird von Straßenbauingenieuren verwendet, um die Druckfestigkeit von Probestücken aus geschmolzenen Zuschlagstoflbindemitteln zu messen. Die folgenden Ergebnisse sind hierfür typisch: Marshall-Stabilitätswerte
    % Polyurethan Marshall-Stabilität
    Nr.5 (Nr.)
    RT-12 0 645
    RT-12 10 730
    RT-12 20 1140
    RT-12 50 5128
    RT-8 0 525
    RT-8 30 1690
    RT-8 50 5933
    Die flüssigeren Polyurethanteergemische können bei Zimmertemperatur mit Zuschlagstoff gemischt werden.
  • Solche Mischungen weisen dieselbe hohe Marshall-Stabilität und andere wünschenswerte Eigenschaften auf.
  • Der Begriff »bituminöse Stoffe« bezieht sich auf Materialien, die Asphaltene oder teerige Komponenten enthalten; z. B. Petroleumdestillationsrückstände, Straßerlöle, Albinoasphalte, Asphaltverschnitte, gekrackte, geblasene, Straight-run- oder natürliche Asphalte, Straßenteere, Koksofen- oder Gaswerksteer, Kiefernteer oder Teer, der zum Schneiden von Hartpechen verwendet wird.
  • Der Begriff »Zuschlagstoffs bezieht sich auf alle Typen von mineralischen Zuschlagstoffen, die beim Straßenbau verwendet werden, einschließlich Schottersteine, Schlakken, Dolomit, und bei welchen man gewöhnlich als Bindemittel einen Asphalt- oder Teerbelag verwendet.
  • Im allgemeinen variiert das Gewichtsverhältnis des Vorpolymerisats zu dem bituminösen Material zwischen 1:1 und ungefähr 1:19. Für Verdichtungs- und Verstemmungszwecke schwanken zweckmäßigerweise die Gewichtsverhältnisse des Vorpolymerisates zu dem bituminösen Material zwischen ungefähr 1:1 und 1:5; und bei Oberflächenmischungen zum Pflastern kann das Gewichtsverhältnis des Vorpolymerisats zum bituminösen Material zwischen ungefähr 1:1 und ungefähr 1:4 schwanken.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRUCHE: 1. Dichtungs-, Einstemm-, Straßenbau- und Pflasteroberflächen- sowie Klebmassen auf der Grundlage von bituminösen Stoffen mit Zusatz von Kunststoffen und gegebenenfalls mineralischen Zuschlagstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Gemisch eines bituminösen Stoffes, vorzugsweise Teer, und eines flüssigen Polyurethanvorpolymerisates (Polyester- bzw. -äther-Polyisocyanat-Kombination) im Verhältnis von etwa 1:1 bis 1:19, gegebenenfalls unter Zusatz eines Härtemittels, bestehen.
  2. 2. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich Härtungs- und Schäumbestandteile für das Vorpolymerisat enthält.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 681963, 757 293, 829062, 927 233; französische Patentschriften Nr. t§02 529, 1 017087, 1036871.
DEU5271A 1957-06-10 1958-04-14 Dichtungs-, Einstemm-, Strassenbau- und Pflasteroberflaechen- sowie Klebmasse auf der Grundlage von bituminoesen Stoffen mit Zusatz von Kunststoffen Pending DE1085806B (de)

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