DE108577C - - Google Patents

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DE108577C
DE108577C DENDAT108577D DE108577DA DE108577C DE 108577 C DE108577 C DE 108577C DE NDAT108577 D DENDAT108577 D DE NDAT108577D DE 108577D A DE108577D A DE 108577DA DE 108577 C DE108577 C DE 108577C
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chloroform
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D473/00Heterocyclic compounds containing purine ring systems
    • C07D473/26Heterocyclic compounds containing purine ring systems with an oxygen, sulphur, or nitrogen atom directly attached in position 2 or 6, but not in both
    • C07D473/28Oxygen atom

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Durch elektrolytische Reduction von alkylirten Xanthinen, welche der allgemeinen Formel
R-N-CO
R"
CO R-N-
■N
C-N*
ICH
entsprechen, gelangt man zu Derivaten eines bis jetzt unbekannten Dihydrooxypurins. Diese Dihydrooxypurine sind entstanden durch Reduction eines Carbonyls im Alloxanringe des Xanthinmolecüls zur Gruppe (C H2) und entsprechen höchst wahrscheinlich der allgemeinen Formel
R-N- CH
R"
C O
C-N
\ Il
R.N— C-
Die Dihydrooxypurine unterscheiden sich von den entsprechenden Xanthinderivaten durch ihre gröfsere Löslichkeit und die stark ausgesprochenen basischen Eigenschaften; infolge dessen geben sie gut krystallisirende Salze, welche im Gegensatz zu den Salzen der Xanthinbasen durch Wasser nicht zerlegt werden.
Die Reduction der Xanthinbasen wird zweckmäfsig in schwefelsaurer Lösung unter Verwendung von Bleielektroden und eines Thondiaphragmas vorgenommen und man operirt am besten mit einer Stromdichte von 15 Ampere pro ι qdm bei einer ungefähren Klemmspannung von 4 Volt.
Bei gröfseren Stromstärken und bei langer Versuchsdauer kann leicht infolge zu weitgehender Reduction des Xanthinmolecüls Abspaltung von Ammoniak, Methylamin auftreten.
Zur Erläuterung des ,Verfahrens dienen folgende Beispiele:
i. Darstellung von Desoxycaffein aus Caffei'n.
ι Theil "Caife'in wird in 2,5 Theilen cone. Schwefelsäure und 2,5 Theilen Wasser gelöst und in einer als Kathodenraum dienenden Thonzelle unter Anwendung von Bleielektroden mit einer ungefähren Stromdichte (an der Kathode) von 1 5 Ampere pro qdm elektrolysirt.
Der Anodenraum wird mit 5oproc. Schwefelsäure beschickt, die Temperatur durch Wasserkühlung auf 20 bis 300 gehalten. Bei Anwendung einer Kathode von etwa 165 qcm Oberfläche pro 100 g Substanz ist die Reduction nach 4 Stunden in der Hauptsache beendet; es ist alsdann nicht zweckmäfsig,- sie weiter zusammenzuführen.
Die Reductionsflüssigkeit wird mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt, mit gelöschtem Kalk schwach alkalisch gemacht und vom Gips abgesaugt. Das Filtrat wird event, nach vorausgegangener Concentration im Vacuum mit Chloroform ausgeschüttelt; beim Verdampfen des letzteren bleibt das Desoxy-
caffei'n als schwach gelb gefärbte Krystallmasse zurück.
Zur Reinigung wird ein Theil der (am besten im Vacuum) bei 60 bis ioo° scharf getrockneten Masse in zwei Theilen loproc. Salzsäure gelöst, die Lösung einige Male mit geringen Mengen Chloroform ausgeschüttelt, dann alkalisch gemacht und wieder mit Chloroform ausgeschüttelt. Diese Chloroformlösung hinterläfst beim Abdunsten das Desoxycaffe'in in reinem Zustande und einer Ausbeute von etwa 70 pCt. des angewendeten Caffeine.
Das Desoxycaffei'n krystallisirt bei Gegenwart von Wasser mit einem Molecül Krystallwasser, welches im Vacuum über Schwefelsäure, rascher beim Erhitzen auf 1 oo° entweicht. Der wasserfreien Substanz kommt die Formel C8 H12 Nt O zu, ihre Entstehung aus Caffe'in vollzieht sich nach der Gleichung:
Das Desoxycaffe'in schmilzt, wasserfrei bei 147 bis 148°, ist sehr leicht löslich in Wasser, Alkohol, Chloroform und Aceton, schwerer in Essigäther, kaum in Aether.
Das gut krystallisirende, in Wasser sehr leicht lösliche Hydrochlorat wird aus der Lösung der Base in Chloroform durch gasförmige Salzsäure leicht als weifse Krystallmasse erhalten.
2. Darstellung von Desoxytheobromin aus Theobromin.
ι Theil Theobromin wird in 5 Theilen cone. Schwefelsäure und 5 Theilen Wasser gelöst und in einer Thonzelle als Kathodenraum unter Anwendung von Bleielektroden mit einer ungefähren Stromdichte an der Kathode von 1 5 Ampere pro qdm elektrolysirt.
Der Anodenraum wird mit tjoproc. Schwefelsäure beschickt, die Temperatur durch Wasserkühlung auf 20 bis 300 gehalten. Bei Anwendung einer Kathode von 330 qcm Oberfläche pro 100 g Substanz ist die Reduction nach 2:/2 bis 3 Stunden beendet.
Die Reactionsflüssigkeit wird mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt, etwa 9/10 der vorhandenen Schwefelsäure mit Bariumcarbonat neutralisirt, das'Bariumsulfat gut abgesaugt und das Filtrat mit Natron schwach alkalisch gemacht.
Das Desoxytheobromin fällt direct als farblose Krystallmasse aus, welche aus heifsem Wasser umgelöst wird.
Die Ausbeute beträgt an reinem wasserfreien Product etwa 60 pCt. vom angewendeten Theobromin.
Das Desoxytheobromin krystallisirt aus der heifsen wässerigen Lösung beim Erkalten mit 2 Molecülen Krystallwasser, welche bei ioo° rasch entweichen.
Der wasserfreien Substanz kommt die Formel C7 H10 Nt O zu; die Substanz schmilzt bei 2150, ist sehr leicht löslich in heifsem, schwer in kaltem Wasser. Alkohol nimmt die wasserhaltige Substanz leicht, die wasserfreie schwer auf; Chloroform nimmt umgekehrt die wasserfreie leicht und die wasserhaltige schwer auf. Aether löst Desoxytheobromin fast gar nicht.
Zur Darstellung des gut krystallisirenden Hydrochlorats löst man wasserhaltiges Desoxytheobromin in 5 Theilen Alkohol durch Erwärmen und versetzt mit etwas mehr als der berechneten Menge Salzsäure. Das Hydrochlorat fällt dann vollständig als Krystallmasse aus.
Die nach dem beschriebenen Verfahren dargestellten Producte sollen als Genufsmittel und als Arzneimittel dienen.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    Das Verfahren der Darstellung sauerstoffärmerer Basen aus alkylirten Xanthinen durch elektrolytische Reduction in saurer Lösung.
    Die Anwendung des durch Anspruch 1 gekennzeichneten Verfahrens auf die Darstellung von Desoxycaffein aus Caffein.
    Die Anwendung des durch Anspruch 1 gekennzeichneten Verfahrens auf die Darstellung von Desoxytheobromin aus Theobromin.
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