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Mehrlagiger Papiersack mit feuchtigkeitsdichter Auskleidung L)ie
Erfindung bezieht sich auf einen mehrlagigen, eine aus Kunststoff wie Polyäthylen
bestehende feuchtigkeitsdichte und bodenseitig gegenüber dem Außensack längere Auskleidung
aufweisenden Sack mit einer den Boden schließenden Quernaht. Mehrlagige Papiersäcke
mit feuchtigkeitsdichter Auskleidung werden vielfach für Transporte verwendet, bei
denen die Außenlagen der Säcke der Einwirkung von Feuchtigkeit ausgesetzt sind.
Die üblichen Sackpapiere widerstehen diesen zusätzlichen Beanspruchungen verhältnismäßig
gut, doch besteht die Gefahr, daß die Säcke im Bereich der den bzw. die Böden schließenden
Quernähte beschädigt werden, da hier heachtlich hohe Beanspruchungen anfallen und
überdies die Papierlagen durch die Nähte geschwächt werden. Außerdem wird fallweise
durch die Feuchtigkeit sogar das für die Nähte verwendete Fadengut angegriffen.
Dies kann ferner festigkeitsmindernde Einflüsse auf die Nahtbereiche der Sackwandung
haben. Bisher hat man versucht, solchen Gefahren durch über die Naht bzw.
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Nähte des fertiggestellten Sackes geklebte, vorzugsweise abdichtende
Bitumenaufträge od. dgl. aufweisende Papierstreifen zu begegnen. Dies hat sich jedoch
als wenig erfolgreich erwiesen, weil ein über den Nahtbereich geklebter Papierstreifen
entsprechend der jeweiligen Form des Sackbodens unterschiedlichen Spannungen unterworfen
wird und daher kaum zuverlässig haftet. Außerdem ist die mit solchen Papierstreifen
erzielbare Dichtigkeit gegen länger einwirkende Feuchtigkeit gering, so daß die
aufgeklebten Papierstreifen im wesentlichen nur eine gewisse Verbesserung der Tragfähigkeit
des Nahtbereiches durch die entstehende mechanische Verstärkung erbringen.
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Im übrigen schützen solche Deckstreifen nicht die Nahtenden, so daß
hier die Feuchtigkeit ungehindert an das Sackpapier gelangen kann. Ein weiterhin
schon vorgesehener Schutz der Nahtbereiche solcher Säcke durch unmittelbaren Auftrag
von Wachs, Bitumen, Paraffin od. dgl. genügt erfahrungsgemäß den Anforderungen noch
weniger, da diese Schutzschichten schon bei geringen mechanischen Beanspruchungen
sich lösen bzw. brüchig werden und weil außerdem das Äußere des Sackes verschmutzungsgefährdend
wird, denn die unmittelbar aufgebrachten Schutzüberzüge müssen eine gewisse Weichheit
haben, um ohne abzublättern bzw. zu reißen den Formänderungen des Sackbodens folgen
zu können.
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Für empfindliche Füllgüter wie Mehl ist schon ein aus textilem Werkstoff
bestehender Flachsack bekannt, der eine aus Kunststoff wie Polyäthylenfolie bestehende
Einlage enthält, die mit dem Außensack lediglich an dessen Saum verbunden ist. Die
Einlage soll hierbei sowohl in der Weite als auch in der Länge gegenüber dem Außensack
größer bemessen sein, um
mechanische Beanspruchungen auszuschließen. Dies bedingt,
daß die Einlage sich dem Boden des Außensackes nach innen oder außen umgefaltet
auflegt. Ein Schutz der den Außensack unterseitig schließenden Naht wird hiermit
nicht erreicht. Es ist weiterhin bekannt, zum Herstellen von Behältern mehrschichtige
Werkstoffe zu verwenden, deren Schichten miteinander großflächig unlösbar verbunden
sind, wobei in den Verbindungsbereichen einer der Teile gefaltet bzw. manschettenartig
umgeschlagen angeordnet wird, um innerhalb der Verbindung die abdichtenden Beschichtungen
unmittelbar gegeneinanderliegen zu lassen. Es ist ferner bekannt, einem Behälter
eine flüssigkeitsdichte Einlage völlig unbefestigt einzulagern. Diesen vorbekannten
Verpackungen ist gemeinsam, daß die Verbindungsnähte durch Schweißen bzw. Kleben
hergestellt sind. Genähte Nähte, die etwa eines Schutzes gegen Feuchtigkeitsschäden
od. dgl. bedürften, sind dabei nicht vorgesehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mehrlagigen Papiersack
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei dem zum Schutz des Nahtbereiches
gegen äußere Feuchtigkeitseinwirkungen unmittelbar die feuchtigkeitsdichte Sackauskleidung
herangezogen ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein aus dem Ende
des Außensackes vorragender Bereich der feuchtigkeitsdichten Einlage über die genähte
Quernaht, diese übergreifend, in an sich bekannter Weise manschettenartig umgeschlagen
und mit der Außenseite des Außensackes durch Kleben, Schweißen od. dgf. verbunden
ist. Ein solcher manschettenartiger, vorzugsweise nur an seinem Randbereich mit
der Außenfläche des Außensackes verbundener Umschlag begrenzt im Bereich der Naht
einen gegen äußere Feuchtigkeitseinwirkungen zuverlässig geschützten Raum. Dabei
besteht auch nicht die Gefahr, daß die Dichtigkeit dieser Abdeckung des Nahtbereiches
durch Verformungen des Sackbodens beeinträchtigt
wird. Die Herstellung
des Nahtschutzes nach der Erfindung ist, da die Einzelteile des Sackes nicht vermehrt
werden und überdies kein der Fertiguiig des übrigen Sackes fremder Arbeitsgang durchzuführen
ist, einfach und schnell möglich. Außerdem ist der Werkstoffaufwand gering, da es
lediglich erforderlich ist, die feuchtigkeitsdichte Auskleidung um ein geringes
Maß länger als den Außensack auszuführen.
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Die Erfindung läßt sich besonders vorteilhaft bei mehrlagigen Säcken,
wie Flachsäcken oder Faltensäcken, verwirklichen, deren feuchtigkeitsdichte Auskleidung
aus einer Kunststoffolie wie Polyäthylenfolie gebildet ist. Solche Folien ergeben
eine sichere Abdichtung und sind überdies weitgehend elastisch, so daß der gesamte
Nahtbereich zuverlässig gegen schädliche Feuchtigkeitseinflüsse gesichert wird.
Die Erfindung läßt sich aber auch bei Säcken verwirklichen, deren feuchtigkeitsdichte
Einlage von einem mit einem Kunststoffauftrag versehenen Papier gebildet ist. Bei
solchen Säcken wird in der Regel der Kunststoffauftrag auf der inneren Papierlage
dem Füllraum des Sackes zugewandt angeordnet. Bei der Herstellung eines manschettenartigen
Umschlages aus einem vorragenden Bereich einer solchen Innenlage gelangt die Kunststoftauflage
nach außen, so daß der Nahtbereich sicher gegen schädliche Feuchtigkeitseinflüsse
geschützt wird.
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Um bei der Ausbildung eines Nahtschutzes nach der Erfindung zu gewährleisten,
daß auch zwischen den durch die Naht verbundenen Sackwänden Feuchtigkeit nicht an
den Nähfaden bzw. die Einstichlöcher gelangen kann, empfiehlt es sich, die untere,
in der Regel als Schweißnaht ausgebildete Verschlußnaht der Einlage so breit auszuführen,
daß die den Sack unterseitig schließende Quernaht innerhalb der Schweißnaht verläuft.
Sofern es technisch oder wirtschaftlich ungünstig ist, derart breite Schweißnähte
herzustellen, ist es vielfach zweckmäßiger, in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
an der feuchtigkeitsdichten Einlage zwei mit Abstand nebeneinanderlaufende Ouerschweißnähte
vorzusehen, zwischen denen die den Außensack schließende genähte Quernaht verläuft.
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Dann kann weder über die Nadeldurchstiche noch das Nähgut Feuchtigkeit
an den Nahtbereich des Sackes gelangen.
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Das Anschließen des manschettenartigen Umschlages auf der Außenfläche
des Außensackes soll, wie schon erwähnt wurde, durch Kleben od. dgl. erfolgen.
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Es ist auch möglich, nach Art einer Schweißung den thermoplastischen
Werkstoff der die Manschette bildenden Einlage zu erweichen und fest gegen die Papierfläche
des Außensackes zu drücken, um eine ausreichend sichere Bindung herbeizuführen Sofern
für die Außenlage des Außensackes ein kunststoffbeschichtetes Papier verwendet wird,
was im Interesse eines weitgehenden Feuchtigkeitsschutzes des ganzen Sackes empfehlenswert
ist, kann eine normale SchweEißverbindung hergestellt werden.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 in Ansicht einen leeren Flachnahtsack, Fig. 2 den unteren
Bodenbereich des Flachnahtsakkes nach Fig. 1 in einer Zwischenstufe der Fertigung,
Fig. 3 einen Schnitt III-III nach Fig. 1.
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Der Sack mag drei aus Papier bestehende Außenlagen5, 6, 7 und eine
selbständige, aus einem Polyäthylen gebildete feuchtigkeitsdichte Auskleidung 8
aufweisen. Die feuchtigkeitsdichte Auskleidung 8 wird
so bemessen, daß sie das Ende
des von den Lagen 5, 6, 7 gebildeten Außensackes 9 mit einem Randbereich 10 übergreift,
der zur Bildung eines manschettenartigen Umschlages ausreicht, der in Fig. 1 mit
11 hezeichnet ist. Die Fig. 3 läßt die Ausbildung des Nahtbereiches des Sackes deutlich
erkennen. Die den aus den Lagen 5, 6, 7 gebildeten Außensack am Ende schließende
Naht 12 durchsetzt die Kunststoffeinlage 8 in einem zwischen zwei mit Abstand nebeneinanderlaufenden,
aus Fig.2 ersichtlichen Schweißnähtenl3 liegenden Bereich. Im Anschluß an das Herstellen
der Naht 12 wird das vorragende Ende 10 der Einlage manschettenartig zurückgeschlagen
und beispielsweise in seinen Randbereichen 14 mit der Außenfläche des Außensackes
verbunden. Hiermit wird ein umlaufender abdichtender Nahtschutz gebildet, der durch
Feuchtigkeitseinflüsse bedingte Beeinträchtigungen der mechanischen Widerstandsfähigkeit
zuverlässig ausschließt.
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Die dargestellte Ausführung ist, wie schon erwähnt wurde, nur eine
beispielsweise Verwirklichung der Erfindung. Diese ist nicht darauf heschränkt.
Es sind vielmehr noch mancherlei andere Ausführungen möglich. Die Erfindung kann
sinngemäß auch bei anderen Sackbodenausführungen, insbesondere aber bei Faltensäcken,
verwirklicht werden. An Stelle der beiden Schweißnähte 13 reicht gelegentlich eine
Schweißnaht aus. Selbstverständhch kann auch das oben in Fig. 1 noch offen gezeichnete
Ende des Sackes in der für den Boden beschriebenen Art sinngemäß verschlossen werden.
Es ist jedoch auch möglich, für das obere Sackende eine abweichende Verschluß ausführung
vorzusehen. Dies kann insbesondere dann zweckmäßig sein, wenn ein schädlicher Feuchtigkeitseinfluß
lediglich im Bodenbereich des Sackes zu befürchten ist. Im übrigen läßt sich die
Erfindung sinngemäß auch bei Ventilsäcken verwirklichen, die endseitig je durch
eine Quernaht verschlossen sind.
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PATENTANSPROCHE: 1. Mehrlagiger, eine aus Kunststoff wie Polyäthylen
bestehende feuchtigkeitsdichte und bodenseitig gegeniiber dem Außensack längere
Auskleidung aufweisender Papiersack mit einer den Boden schließenden Quernaht, dadurch
gekennzeichnet, daß ein aus dem Ende des Außensackes (9) vorragender Bereich (10)
der feuchtigkeitsdichten Einlage (8) über die genähte Quernaht (12), diese übergreifend,
in an sich bekannter Weise manschettenartig umgeschlagen und mit der Außenseite
des Außensackes (9) durch Kleben, Schweißen od. dgl. verbunden ist.