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Hexylresorcin, 4-Hexyl-1 ,3-dioxybenzol ist eine schwere Flüssigkeit,
die beim Stehen bei Zimmertemperatur fest wird. Es gilt als wirksames Anthelmintikum
insbesondere bei der Behandlung von Helmintes, die sich im Intestinaltrakt von Mensch
und Tier aufhalten. Es wurde gegen Hakenwürmer, Fadenwürmer, (pin worms), Springwürmer
und verschiedene andere Helmintes verwendet. Ungünstigerweise ist es jedoch sehr
ätzend und reizt ganz besonders die Schleimhäute, wenn es oral verabreicht wird.
Es muß daher mit irgendeinem Schutzmittel umkleidet sein, das den Kontakt zwischen
dem Hexylresorcin und dem Mund und Schlund des Patienten verhindert.
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Eine Reihe von Wegen für geeignete Formen, durch welche die Verabreichung
von Hexylresorcin ermöglicht wird, sind bekannt. Einer der zweckmäßigsten Wege,
dieses Ziel zu erreichen, ist wahrscheinlich der, das Hexylresorcin in eine weiche
Gelatinekapsel einzubringen.
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Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei Einschließen des Hexylresorcins
in eine Gelatinekapsel bald Verfärbung der Kapsel und teilweise Zerstörung des Gelatineüberzugs
auftritt, so daß solche Kapseln nur etwa 1 Monat gebrauchsfähig sind. Außerdem ist
die physikalische Beschaffenheit des Hexylresorcins derart, daß es schwierig ist,
es in Kapseln einzubringen. Ferner ist seine Handhabung während des Arbeitsganges
auf Grund seiner ätzenden Wirkung mit Gefahren verbunden.
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Bemühungen, diese Schwierigkeiten zu überwinden, führten zu der Verwendung
von Materialien, wie Olivenöl und Ricinusöl, als Lösungsmittel für das Hexylresorcin.
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Diese Lösungen werden in weiche Gelatinekapseln nach üblichen Verfahren
zum Einbringen in Kapseln eingefüllt. Es hat sich gezeigt, daß diese Methode des
Einbringens in Kapseln, obgleich sie beträchtliche Vorteile gegenüber anderen Verfahren
aufweist, doch auch eine Reihe von Nachteilen besitzt. Die Kapseln verfärben sich,
und die ölige Hexylresorcinlösung greift die weichen Gelatinekapseln an, so daß
diese innerhalb von etwa 4 Monaten weich und klebrig werden, etwas von dem Hexylresorcin
verloren haben und teilweise eingefallen sind. Als Folge hiervon gab es bis jetzt
keinen befriedigenden Weg, Hexylresorcin verabreichungsfähig zu machen. Diese wertvolle
Substanz hat daher keine weite Verwendung finden können. Die vorliegende Erfindung
überwindet die bis jetzt mit der Bereitstellung einer Dosierungseinheitform für
Hexylresorcin auftretenden Schwierigkeiten in einer überraschend billigen, leichten
und wirksamen Weise.
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Es wurde gefunden, daß Hexylresorcin in gewissen Polyalkylenglycolen
gelöst und die Lösung in weiche Gelatinekapseln mit Hilfe üblicher Kapselherstellungsmaschinen
eingebracht werden kann. Diese Kapseln bleiben für eine lange Zeitspanne stabil,
fest und gebrauchsfähig. Die für die Verwendung bei dem erfindungs-
Verfahren zur
Herstellung arzneilicher Hexylresorcin-Präparate gemäßen Verfahren geeigneten Polyalkylenglycole
umfassen untoxische, flüssige Polyäthylenglycole und -propylenglycole sowie die
einwertigen Fettsäureester dieser Glycole. Unter den verwendbaren Substanzen seien
Polyoxyäthylenglycol, Polyoxyäthylensorbit, Polyoxyäthylenpolypropylenglycol, Polyoxyäthylensorbitmonooleat
und andere mit ähnlichen Eigenschaften genannt.
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Das Haupterfordernis für diese Polymeren ist, daß sie nicht toxisch
und bei gewöhnlicher Temperatur ausreichend flüssig sind, um durch die Abmeß- und
Füllvorrichtung der Kapselherstellungsmaschine gepumpt werden zu können. Der Ausdruck
»nicht toxisch« soll in diesem Zusammenhang bedeuten, daß diese Polymeren bei der
Verabreichung der erfindungsgemäßen Kapsel bei den angegebenen Dosen und bei erfindungsgemäßer
Verwendung (d. h. bei Behandlung von Helmintes) für die betreffenden Personen nicht
toxisch sind. Die Viskosität dieser Lösungsmittel sollte im Bereich von etwa 10
bis 3000 cP bei 23"C liegen. Das Molekulargewicht der geeigneten Polyalkylenglycole
variiert beträchtlich je nach der Beschaffenheit des Glycols und der veresternden
Gruppen, doch liegt es im allgemeinen im Bereich von etwa 200 bis 600. Die Monomeren,
Äthylenglycol und Propylenglycol sind für den erfindungsgemäßen Zweck unbefriedigend,
offensichtlich aus dem Grund, daß das zur Kapselherstellung dienende weiche
Gelatinematerial
in diesen Lösungsmitteln zu löslich ist.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird Hexylresorcin
in einem der obenerwähnten Lösungsmittel in einer Konzentration im Bereich von etwa
10 bis etwa 75 Gewichtsprozent gelöst.
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Diese Lösung wird dann in weiche Gelatinekapseln nach üblichen Einbringungsverfahren
in Kapseln eingefüllt, wobei die Kapsel gewöhnlich etwa 200 mg Hexykesorcin enthält.
Es können kleinere oder größere Dosierungen verwendet werden, die von 10 mg für
kleinere Tiere bis zu 1 g Hexylresorcin für größere Tiere betragen können.
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Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung ohne sie zu beschränken.
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Beispiel 50 Teile Hexylresorcin und 50 Gewichtsteile Polyäthylenglycol
mit einem mittleren Molekulargewicht von 200 wurden vermischt und auf 60 bis 65"C
unter Rühren erhitzt, bis sich das Hexylresorcin unter Bildung einer klaren Lösung
gelöst hatte. Diese Lösung wurde dann auf
einer Maschine zum Einbringen in Kapseln
wie sie in der USA.-Patentschrift 2690038 beschrieben ist, in weiche Gelatinekapseln
eingebracht. Diese 187 mg Hexylresorcin enthaltenden Kapseln wurden in ein Glasgefäß
gebracht und 5 Wochen lang auf 42"C erhitzt. Es war keine Beschädigung der Kapseln
festzustellen, und sie blieben voll gefüllt, nicht klebrig und von gutem Aussehen.