DE1080646B

DE1080646B - Verfahren zur Kennzeichnung der aus Kunststoff bestehenden Isolierung elektrischer Leitungen

Info

Publication number: DE1080646B
Application number: DES56146A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Walter Hyprath
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1957-12-06
Filing date: 1957-12-06
Publication date: 1960-04-28

Description

Verfahren zur Kennzeichnung der aus Kunststoff bestehenden Isolierung elektrischer Leitungen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Farbkennzeichnung von mittels einer Schneckenpresse hergestellten, aus Kunststoff bestehenden Isolierung elektrischer Leitungen, bei dem durch eine besondere Vorrichtung nur Oberflächenteile der Isolierung fortlaufend in farbiger Masse, z. B. in Form eines längs-oder wendelartig verlaufenden Streifens in das Mundstück der Strangpresse, welche die Isolierung herstellt, eingespritzt werden.
Für die farbige Kennzeichnung von mit Kunststoff isolierten elektrischen Leitungen sind grundsätzlich zwei Verfahren bekannt. Nach dem einen Verfahren wird das stranggepreßte Gut bereits in verschiedenen Farben unterteilt gespritzt. Man verwendet hierzu ein besonders ausgebildetes rotierendes Mundstück, dem die Masse verschieden eingefärbt getrennt zugeführt wird. Nach dem anderen Verfahren wird die farbige Kennzeichnung unmittelbar nach dem Austritt aus der Strangpresse aufgebracht. Hierbei wird die Farbe mit Hilfe eines Haftklebers, der Lösungsmittel enthält, im Durchlaufverfahren aufgestrichen.
Es sind auch Vorrichtungen zur farbigen Kennzeidinung bekannt, die aus besonderen Kolbenspritzen bestehen, die mit dem Spritzmundstück der Strangpresse umlaufen. Diese haben den wesentlichen Nachteil, daß sie einen durchgehenden Betrieb nicht ermöglichen und zum Nachfüllen stillgesetzt werden müssen. Ferner ist es bekannt, die Isolierung von vornherein in verschiedene Farben unterteilt mit Hilfe von zwei Strangpressen herzustellen, die ein gemeinsames Mundstück aufweisen. Hierbei sind beide Strangpressen gleichzeitig tätig und erzeugen eine nach Farben getrennte durchgehende Isolierung.
Eine besondere, nur auf der Oberfläche der Isolierung erzeugte fortlaufende Kennzeichnung ist hierbei nicht vorhanden.
Bei manchen Kunststoffen bereiten diese bekannt ten Verfahren wesentliche Schwierigkeiten. Zum Beispiel ist es nicht möglich, auf Polyäthylen in massiver und auch verschäumter Form die Farbe mittels eines Haftklebers haltbar aufzubringen. Das stranggepreßte Gut aus Polyäthylen muß unmittelbar nach dem Strangpreßprozeß gekühlt werden, so daß die Strecke zwischen dem Mundstück und dem Kühlbottich zu kurz ist, um die farbige Kennzeichnung aufzubringen. Die Farbe in einem Sonderprozeß nachträglich aufzubringen ist unwirtschaftlich. Außerdem verträgt ein Großteil der stranggepreßten Güter keine nachträgliche Behandlung. Bei verschäumtem Polyäthylen tritt außerdem der Umstand ein, daß durch die Auftragsapparatur das stranggepreßte Gut deformiert wird.
Bei Gütern, wo es auf hohe Gleichmäßigkeit nicht ankommt, färbt man das Polyäthylengranulat vorher an. Man bekommt so ein völlig durchgefärbtes Strangpreßgut. Bei einem Farbwechsel muß man dann aber die Strangpresse stillsetzen und reinigen.
Dadurch ist beim Wiederanfahren der Schneckenpresse mit einem anders gefärbten Granulat eine Neueinstellung der Werkzeuge und des Temperaturzustandes der Strangpresse erforderlich, wodurch einmal Anfahrverluste entstehen und es auch nicht gelingt, die verschiedenfarbigen, nacheinander stranggepreßten Güter immer in der gleichen Qualität herauszubringen. Diese Abweichungen in der Qualität sind aber technisch nicht zu vertreten, wenn es sich z. B. um hochwertige Adern für Telefonkabel handelt, die mit massivem oder SchaumpolyäthyIen isoliert sind. Außerdem wirken sich bei völlig durchgefärbtem Polyäthylen die Farben unterschiedlich auf die Dielektrizitätskonstante des Isoliermaterials aus, da die Farben einen hohen Volumanteil am Isolierstoff haben. Bei Telefonkabeladern, die mit Voll- oder Schaumpolyäthylenmaterial isoliert sind, muß aus elektrischen Gründen darauf gesehen werden, daß bei Herstellung von Adern, die zu einem Verseilelement gehören, das Aufbringen der Isolierung ohne Unterbrechung erfolgt, damit eine möglichst hohe Gleichmäßigkeit sichergestellt ist. Ein Stillsetzen der Strangpresse zum Zwecke des Farbwechsels ist deshalb nicht angängig.
Die genannten Schwierigkeiten werden gemäß der Erfindung in einfachster Weise dadurch vermieden, daß die Herstellung der farbigen Kennzeichnung durch zusätzliche Schneckenpressen erfolgt, die auswechselbar mit dem Mundstück der Hauptschneckenpresse in Verbindung stehen, um ohne Unterbrechung des Strangpreßvorganges einen Farbwechsel für die Kennzeichnung vorzunehmen. Für die farbige Kennzeichnung können zwei oder mehrere besondere Schneckenpressen vorgesehen sein, die durch Verschieben oder Verschwenken auswechselbar mit dem Mundstück der Hauptschneckenpresse in Verbindung stehen. Dadurch ist es in einfachster Weise möglich, einen Farbwechsel für die Kennzeichnung ohne Unterbrechung des Strangpreßvorganges durchzuführen. Die Schneckenpressen für die Einspritzung der farbigen Masse sind in der Nähe der Austrittsöffnungen des Mundstückes der Hauptschneckenpresse angeordnet. Sie können senkrecht oder in einem bestimmten Winkel zur Achse der Hauptschneckenpresse angebracht werden. Das durch {diese Schnekkenpresse eingespritzte Material verschmilzt innig mit dem Material aus der Hauptschneckenpresse, so daß eine einwandfrei haftende Farbkennzeichnung erzielt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch für die Verarbeitung von Polyäthylen in massiver oder verschäumter Form vorteilhaft geeignet. Der Farbwechsel bereitet keine Schwierigkeiten. Auch ist es möglich, den Farbanteil bei Herstellung einer Isolierung so gering zu halten, daß ein Einfluß verschiedener Farben auf das Dielektrikum sich nicht auswirken kann. Ein besonderer Haftkleber mit Lösungsmittel ist nicht notwendig. Es kann die Kunststoffnlischlmg, lediglich mit Farbpigmenten versehen, zur farbigen Kennzeichnung verarbeitet werden. Je nach der Bemessung der zusätzlichen Strangpressen kann der farbige Strang breiter oder dünner ausgebildet werden. Hierdurch ist auch eine Möglichkeii gegeben, die elektrische Kapazität der zu isolierenden Ader durch Änderung der Förderleistung der zusätzlichen Schnecken zu steuern.
In den Fig. 1 bis 3 ist die Erfindung an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Hauptschneckenpresse 1, welche einen Kunststoff, beispielsweise Polyäthylen, zur Herstellung einer Telefonaderisolierung verarbeitet. Der in der Zeichnung- nicht dargestellte Leiter wird durch die Führung 2 in das Mundstück 3 eingeführt und von der St -Strangpresse 1 mit Kunststoff umspritzt. Auf der anderen Seite der Hauptstrangpresse 1 in der Nähe der Oeffnung 4 des Mundstückes 3 ist seitlich im rechten Winkel zu dem Mundstück eine weitere Strangpresse 5 angeordnet, welche ein entsprechend eingefärbtes Isoliermaterial, z. B. Polyäthylen, verarbeitet. Die hier eingepreßte farbige Masse gibt einen längslaufenden dünnen farbigen Streifen, der mit der Grundisolierung verschweißt. Außer der Strangpresse 5 ist eine weitere Strangpresse 6 angeordnet, die beide, fest miteinander verbunden, um die Achse T schwenkbar angeordnet sind. Soll die Farbkennzeichnung geändert werden, ist es ohne weiteres möglich, die Strangpresse 5 durch Schwenken durch die mit einem anders farbigen Kunststoff gespeiste Strangpresse 6 zu ersetzen, ohne daß ein Unterbrechen in der Arbeit der Hauptstrangpresse 1 eintritt.
Die Fig. 2 zeigt eine entsprechende Ausbildung, bei der die beiden Strangpressen 5 und 6 zur Herstellung der Farbkennzeichnung durch Verschieben auswechselbar sind.
In Fig. 3 ist eine Ausbildung gezeigt, bei der zu beiden Seiten des Mundstückes 3 Strangpressen 8 und 9 angeordnet sind, die mit verschiedenem Farbstoff arbeiten. Für die farbige Kennzeichnung ist jeweils nur eine dieser Strangpressen wirksam, Auch ist bier in einfacher und sicherer Weise ohne Unterbrcchung des Strangpreßvorganges ein Farbwechsel bei fortlaufendem Betrieb moglich, Es erfolgt Iediglich ein Wechsel der in Betrieb befindlichen Strangpresse8 auf die andere Strangpresse9 PATENTANSPRUCE VerfOren zur Farbkennzachnung von mittels einer Schneckenpresse hergestellten, aus Kunststoff bestehenden Isolierung elektrischer Leitungen, bei dem durch eine besondere Vorrichtung nur Oberflächenteile der Isolierung fortlaufend in farbiger Masse, z. B. in Form eines längs- oder wendel artig verlaufenden Streifens in das Mundstück der Strangpresse,. welche die Isolierung herstellt, eingespritzt werden, dadurch gekemzeichnet, daß die Herstellung der farbigen Kennzeichnung durch zusätzliche Schneckenpressen (5,6) erfolgt, die auswechselbar, z. B. durch Verschieben oder Verschwenken gegeneinander mit dem Mundstu..cl, (4) der Hauptscbneckenpresse (1) in Verbindung stehen, um ohne Unterbrechung des Strangpreßltorganges einen Farbwechsel für die Kennzeichnung vorzunehmen.

Claims

Tn Betracht gezogene Druckschriften Deutsche Patentschriften Kr. 822 261, 861 023, 930 830; britische Patentschrift Nr. 422 020; belgische Patentschrift Nr. 499 394.