DE1080534B - Verfahren zur Reinigung von AEthylalkohol - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von AEthylalkoholInfo
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Description
DEUTSCHES
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von schwach verunreinigtem Äthanol durch
milde Hydrierung, insbesondere von solchem, der durch Hydratisierung von Äthylen hergestellt und durch Destillation,
vorzugsweise durch extraktive Destillation mit Wasser gereinigt worden ist.
Die Verbesserung von nicht vorgereinigtem Äthylalkohol durch Hydrierung oder andere katalytische Behandlungen
ist bekannt. Hierzu sind verschärfte Reaktionsbedingungen erforderlich. Zwar erhält man dabei
einen geruchlich verbesserten Alkohol, doch bestehen die bei diesen Verfahren auftretenden Nachteile z. B. darin,
daß die empfindlichen Katalysatoren beeinträchtigt werden, daß organische Verunreinigungen derart umgewandelt
werden, daß im Alkohol verbleibende Verunreinigungen entstehen, daß der Alkohol teilweise selbst
umgewandelt wird und dann als Verunreinigung vorliegt und diese Verfahren überhaupt unwirtschaftlich sind.
Die vorhegende Erfindung sieht dagegen die Fertigbehandlung von vorgereinigtem Alkohol vor. Die erfindungsgemäßen
Druck- und Temperaturbedingungen, Behandlungszeit und Beschickungsgeschwindigkeit des
Alkohols sind für die Erzielung eines von nachteiligem Geruch freien Alkohols, der auch im Hinblick auf Verunreinigungen
eine ausgezeichnete Qualität besitzt, kritisch. Zum Beispiel wird durch eine längere Behandlungszeit,
als sie für die vorliegende Erfindung kritisch ist, und höhere Temperaturen oder durch Herabsetzung der
Beschickungsgeschwindigkeit die Menge an Verunreinigungen beträchtlich erhöht.
Schädliche Einwirkungen auf den Alkohol oder den Katalysator entfallen dabei. Durch die Vorreinigung
sind keine Verunreinigungen mehr vorhanden. Die restlichen geruchsbeeinträchtigenden Verunreinigungen
sollen schließlich durch die milde Fertighydrierung umgesetzt werden. Die für das erfindungsgemäße Verfahren
kritischen Hydrierungsbedingungen liegen bei einer Temperatur von 10 bis 700C, vorzugsweise 18 bis 43° C,
und einem Überdruck von 0 bis 3,5 kg/cm2, vorzugsweise zwischen 0 und 0,21 kg/cm2, und einer Beschickungsges'chwindigkeit
von nicht unter 2,5 Volumina, vorzugsweise etwa S Volumina Alkohol pro Volumen "Katalysator
pro Stunde. Vorzugsweise führt man die Reaktion so lange durch, bis eine 0,03 Grammol entsprechende
Höchstmenge (Wasserstoff) je Liter Alkohol verbraucht ist. Den in dem Alkohol gelösten Wasserstoff kann man
durch fraktionierte Destillation des Alkohols unter Rückfluß entfernen. " . "■ _ "-/·'.-. "■;/.: · ."
Die Wirkung der milden-'Fertighydrierung besteht
hauptsächlich· in einer Verbesserung des Geruchs und der
Permanganatzeit. Die aus der üblichen Destillation; stammfende^ förtijghydrierten (Produkte haben im allgen
meinen noch einen höheren Gehalt an den verschiedenen
organische^ (Vetriififeinigungen! als äi&) aus ; der Extraktiv-Verfahren
zur Reinigung
von Äthylalkohol
von Äthylalkohol
Anmelder:
Esso Research and Engineering Company, Elizabeth, N. J. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Beil, Rechtsanwalt,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. Mai 1955
V. St. v. Amerika vom 16. Mai 1955
destillation stammenden. Allgemein jedoch erhält man
einen Alkohol von ausgezeichneter Reinheit, wie Geruch,, Permanganatzeit und der Gehalt an den verschiedenen
Verunreinigungen zeigen.
Den Gehalt an den verschiedenen organischen Verunreinigungen ermittelt man durch Messung der optischen
Dichte, wodurch je nach Gehalt und Art der verschiedenen.
organischen Verunreinigungen sich kleine Abweichungen' zeigen. Diese Werte liegen für Äthanol, das der Fertighydrierung
unter genügend milden Bedingungen unterzogen werden soll, zwischen 0,015 und 1,0, vorzugsweise
zwischen 0,015 und 0,1. . ,
Die höchst empfindliche Prüfung auf verschiedene, organische Verunreinigungen besteht darin, daß man die
Alkoholprobe mit Salicylaldehyd und 98°/oiger Schwefelsäure
versetzt, das Gemisch so lange erwärmt, bis sich eine gelbe Farbe entwickelt, und danach die Tiefe der Färbung
mit dem Ultraviolettspektrometer bei einer bestimmten Wellenlänge mißt, z. B. bei 550 ΐημ. .,,
Es sei bemerkt, daß die für die erfindungsgemäße milde
Fertighydrierung geeignete Alkoholbeschickung in Geruch und Permanganatzeit sehr verschieden sein kann.
45- Die Permanganatzeit stellt ein Maß für kleine Mengen leicht oxydierbarer organischer Verunreinigungen dar/
wobei diese Zeit umgekehrt proportional der Konzentration
der betreffenden Verunreinigung ist. Hochwertige Alkohole haben Permanganatzeiten von mindestens
30 bis 40 Minuten. . . D
, Zur Ermittlung der Permanganatzeit versetzt maxj-50
cm3 des zu untersuchenden Alkohols mit 2 cm3 einer
wäßrigen Permanganatlösung, die ίηϊ liter 0,2 g KMnO^
'enthält, und bestimmt die Zeit in Minuten, die bis'Züm
009 507/414
Verschwinden der Rosafärbung des Gemisches bei 15° C
vergeht.
Vorzugsweise soll die Alkoholbeschickung für die Hydrierbehandlung eine Permanganatzeit von nicht
weniger als 20 bis 30 Minuten aufweisen. Wie die folgenden Beispiele zeigen, wird diese Zeit auf 50 bis 60 Minuten
erhöht. Ein geeigneter Alkohol ist leicht durch Extraktivdestillation mit Wasser erhältlich.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf in üblicher Weise destillierte Alkohole mit sehr niedriger
Permanganatzeit (0 bis 10 Minuten), unerwünschtem Geruch und verhältnismäßig hohem Gehalt an den verschiedenen
organischen Verunreinigungen.
Die Geruchsbewertung des Alkohols reicht von 2 (beste Bewertung) bis 12+ (schlechteste Bewertung).
Bei handelsüblichen Alkoholen für bestimmte Sonderzwecke spielt der Geruch eine sehr wichtige Rolle. Die
Geruchswerte der hochwertigen Alkohole, der sogenannten »prime grades«, liegen nicht über 3.
Fig. 1 zeigt das Fließschema einer für die bevorzugte Ausführung der vorliegenden Erfindung geeigneten
Anlage;
Fig. 2 der Zeichnung stellt graphisch den Einfluß der Beschickungsgeschwindigkeit auf den Gehalt an verschiedenen
organischen Verunreinigungen unter geeigneten milden Hydrierbedingungen dar;
Fig. 3 läßt den Einfluß der Temperatur erkennen.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, wird zuerst ein roher Äthanolstrom,
durch Hydratisierung von Äthylen gewonnen, der aus der Leitung 1 zufließt, durch Extraktivdestillation
mit Wasser in Turm 2 gereinigt. Man führt durch die Leitung 3 in den Oberteil des Turms 2 so viel Wasser ein,
daß der darin befindliche wäßrige Rückflußstrom einen Wassergehalt von über 65, vorzugsweise zwischen 85 und
99 Molprozent, aufweist.
Bei genügender Wärmezuführung durch die Heizschlange 2 a wird der im Gegenstrom zu den Dämpfen in
den Turm 2 abwärts fließende Rückflußstrom unter Drücken von etwa 1 bis 5 Atmosphären, bei Temperaturen
über dem Siedepunkt des wäßrigen Alkohols (d. h. über 8O0C und im allgemeinen zwischen 90 und 1000C) gehalten,
so daß sowohl die niedriger wie auch die höher als der Alkohol siedenden Verunreinigungen mit größeren
Mengen Wasserdampf, als in wäßrigen azeotropischen Gemischen vorhanden sind, nach oben durch Leitung 4
abdestillieren. Der stark verdünnte wäßrige Alkohol, der von allen diesen Verunreinigungen bis auf Spurenmengen
befreit ist, wird abgezogen und durch Leitung 5 in die !Rektifizierkolonne 6 geleitet.
In der Rektifizierkolonne 6 wird das azeotropische Gemisch (95 % Äthanol mit 5 % Wasser) abdestilliert und
anschließend als Produkt oben in der Vorlage 7 gesammelt oder als Zwischen- oder Nebenstromfraktion 8 abgeleitet.
Das restliche Wasser und etwa vorhandene hochsiedende Verunreinigungen wurden weiter unten aus der
Kolonne 6 entfernt, z. B. durch Leitung 9.
Den rektifizierten und konzentrierten flüssigen Alkohol aus Kolonne 6 leitet man sodann unmittelbar durch
Leitung 10 in die Anlage für die milde Fertighydrierung. Eine Pumpe 11 sowie ein Wärmeaustauscher 12 in der
Leitung 10 können zur Erreichung der gewünschten Fließgeschwindigkeiten und Temperaturen der Alkoholbeschickung
für das Hydrierungsgefäß 13 vorgesehen sein.
Für die Fertighydrierung, z. B. in dem Reaktionsbehälter 13, können verschiedene aktive Hydrierungskatalysatoren in Form von reduziertem Nickel, z. B. als
»Raney«-Nickel, oder als auf Trägern befindliche Nickelkatalysatoren, benutzt werden. Die letztgenannten
Katalysatoren können sich auf einem Träger wie etwa Kieselgur (nach Harshaw) befinden. Ebenso sind auch
wirksame Platinkatalysatoren hierfür verwendbar.
Die Alkoholbeschickung für die Fertighydrierung aus Leitung 10 und der Wasserstoff aus Leitung 14 werden
miteinander vermischt oder so in den Katalysator eingeführt, daß ein gut verteiltes Flüssigkeits-Gas-Gemisch
entsteht, das dann in Berührung mit dem festen Katalysator kommt. Der Wasserstoff enthält vorzugsweise
weniger als 0,1 °/0 Kohlenmonoxyd. Die Bedingungen in der Hydrierungskammer 13 bestimmen die Güte des Endproduktes.
Die Temperatur und die Beschickungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit sind die kritischsten Veränderlichen.
Zur Verhütung unerwünschter Zunahmen des Gehalts an verschiedenen organischen Verunreinigungen
müssen die Beschickungsgeschwindigkeiten der Flüssigkeit bei jeder gegebenen Temperatur über bestimmten
spezifischen Grenzen gehalten werden. Drücke nahe dem atmosphärischen Druck reichen zur Erzielung
des gewünschten Verbesserungsgrades der Produkte aus. Die Drücke in der Reaktionskammer 13 hegen mithin
zwischen 0 und 3,5 kg/cm2. Die im Verhältnis zur Flüssigkeitsbeschickung
zugegebene Menge Wasserstoff ist nicht so kritisch und liegt im allgemeinen zwischen 0,0177 und
0,885 m3 pro Hektoliter Beschickung.
Die aus Reaktionskammer 13 abfließenden Ströme aus Gas und gereinigtem Alkohol gelangen durch Leitung 15
in einen Gasabscheider 16, wo der Wasserstoff abgeschieden und durch Leitung 17 abgezogen wird. Der
durch Leitung 17 entfernte H2 kann in Leitung 14 zurückgeführt
werden. Der behandelte Alkohol strömt durch Leitung 18 in ein letztes Gasentfernungs- oder
Stabilisierungsgefäß 19. Ein Wärmeaustauscher 20 kann zur Unterstützung der Stabilisation im Turm 19 vorgesehen
sein. Der Gasabscheider kann aber auch wegfallen, und man zieht den überschüssigen Wasserstoff aus dem
Stabilisierungsgefäß ab und führt ihn wieder in den Kreislauf
zurück.
Die aus dem Turm 19 oben durch Leitung 21 abgezogenen Dämpfe werden im Kühler 22 gekühlt und
fließen als Rückfluß durch Leitung 23 zurück. Nicht kondensierte Gase werden entfernt oder durch Leitung 24
abgezogen. Der fertigbehandelte Alkohol wird gesammelt
und entweder als mittlere Fraktion durch Leitung 25 oder als Rückstand durch Leitung 26 abgezogen.
Die Eigenschaften der verschiedenen Äthanolbeschikkungsströme vor und nach der Fertighydrierung werden
in der folgenden Tabelle miteinander verglichen.
Tabelle | I | Oberer Nebenstrom aus dem Rektifizierturm der Extraktivdestillation |
Kopf destillat aus dem Rektifizierturm der Extraktivdestillation |
|
Direkte Fraktionierung |
4 bis 10 20 bis 45 0,02 bis 0,10 |
12+ durchschnittlich etwa 18 0,03 bis 0,15 |
||
Geruchsklasse Permanganatzeit Verschiedene organische Verunreini gungen |
8 bis 12+ 0 bis 20 0,2 bis 1,0 |
In Gegenwart kleiner Mengen (0,15 Gewichtsprozent) eines Raneynickelkatalysators wurden die obigen Alkohole
in einerWasserstoffatmosphäre unter mildenTemperaturen
und Drücken (etwa 10 bis 43° C und 0 bis 0,21 kg/cm2) sowie unter schärferen Bedingungen vergleichsweise
hydriert.
Unter milden Bedingungen (10 bis 430C und 0 bis
0,21 kg/cm2) wurden Geruch und Permanganatzeit jeder Äthanolart ohne bedeutende oder merkliche Änderung
des Gehalts an den verschiedenen Verunreinigungen bedeutend verbessert. Bei den Versuchen wurden
höchstens 0,03 Grammol Wasserstoff pro Liter Alkohol verbraucht, jedoch erwies es sich meist als unnötig,
die Höchstmenge einzusetzen. Einige Versuche wurden bereits nach einem Verbrauch von etwa einem Drittel der
Höchstmenge "eingestellt, nachdem dabei schon der Geruch von Stufe 12 bis auf Stufe 2 unter Steigerung der
Permaganatzeit von 20 auf 60 Minuten verbessert worden war. Bei einem der Versuche wurde ohne Wasserstoffzugabe
gearbeitet; dabei erhielt man einen ganz offensichtlich schlechteren Alkohol, vermutlich infolge Bildung
ungesättigter Bestandteile durch Zersetzung des Alkohols.
Unter schärferen Bedingungen (93° C und 7 bis 21 kg/cm2
sowie 93 bis 175° C und 100 bis 140 kg/cm2) wurden
typische Äthanole üblicher Herstellung mit Permanganatzeiten von 5 bis 10 Minuten mit einem Nickelkatalysator
auf Kieselgur behandelt. Zwar zeigte sich bei jedem dieser Versuche eine Verbesserung der Geruchseigenschaften
und Permanganatzeiten der Proben, doch wurde keine eindeutige Gesamtverbesserung erzielt. Die größte Verbesserung
kam unter den mildesten Bedingungen (93° C, 7 kg/cm2) zustande, wobei 80°/0 der Zwischenfraktianen
(10 °/0) des hydrierten Äthanols einen Geruchswert der Stufe 1 und Permanganatzeiten von über 30
erreichten.
Bei einem Versuch, diejenigen Bedingungen herauszufinden,
unter denen der auf einem Träger befindliche Nickelkatälysator (nach Harshaw) keine unerwünschte
Zunahme des Gehalts an verschiedenen organischen Verunreinigungen verursacht, wurden mildere Bedingungen
(Temperaturen zwischen 18 und 27° C und Drücke von 0,035 bis 0,21 kg/cm2) angewandt. Die
Versuche wurden wie die im Beispiel 1 und2 beschriebenen
diskontinuierlich durchgeführt.
Bei Verwendung des auf einem Träger befindlichen Katalysators wurde schließlich die gleiche Höchstmenge
ίο Wasserstoff wie bei dem Raneykatalysator ohne Träger
verbraucht, doch war dafür die benötigte Zeit länger. Der Geruchswert wurde von Klasse 8 bis 12 bis auf
Klasse 2 verbessert, die Permanganatzeit dagegen stieg nicht im gleichen Maße wie bei Verwendung des Raneynickeis
an. Der Gehalt an verschiedenen organischen Verunreinigungen nahm bei jedem Versuch zu, bei dem
die Permanganatzeit des Alkohols verbessert wurde. Versuche mit abgeänderten Reaktionszeiten zeigten,
daß die zur Verbesserung des Geruchs auf den gewünschten
ao Wert erforderliche lange Berührungszeit für die Zunahme
des Gesamtgehalts an den verschiedenen organischen Verunreinigungen verantwortlich war. Bei kürzeren
Berührungszeiten bis zu 2,2 Stunden stieg der Gehalt an den verschiedenen organischen Verunreinigungen, wenn
as überhaupt, nur wenig an, aber der Geruchswert hob sich
nur von Stufe 8 auf Stufe 4.
Um festzustellen, ob sich die gewünschte Geruchsverbesserung mit einem auf einem Träger (nach Harshaw)
befindlichen Nickelkatalysator ohne gleichzeitige Zunahme des Gehalts an verschiedenen organischen Verunreinigungen
erreichen läßt, die bei diskontinuierlichen Verfahren beobachtet worden war, wurden einige Versuche
in kontinuierlicher Arbeitsweise durchgeführt.
Das in dem Fließschema dargestellte kontinuierliche Verfahren ermöglicht eine recht gute Regelung der
Fließgeschwindigkeiten in Berührung mit dem auf einem Träger befindlichen Nickelkatalysator (60% reduziertes
Nickel auf Kieselgur). Einige typische Ergebnisse einer gut verlaufenden milden Hydrierung zu reinem Nebenstromäthanol
aus dem Rektifizierturm für die Extraktivdestillation mit Wasser sind in der folgenden Tabelle II
zusammengefaßt.
Äthanol-Fertighydrierung 24° C, 1 Atm. Druck, 0,177 bis 0,354 m3 elektrolyt. H2 pro Hektoliter.
Geruchsgruppe
Permanganatzeit
Minuten
Minuten
Verschiedene organische Verunreinigungen*)
Beschickung
Produkte bei FHeßgeschwindigkeiten
7 Vol./Vol./Std
10 Vol./Vol./Std
23 Vol./Vol./Std
Beschickung
Produkte bei Fließgeschwindigkeiten
5 Vol./Vol./Std.
10 Vol./Vol./Std
15 Vol./Vol./Std
*) Durch die optische Dichte des Materials wiedergegeben.
12 +
42
0,025
2— | 51 | 0,058 |
2- | 61 | 0,025 |
2- | 57 | 0,032 |
6 bis 8 | 42 | 0,025 |
2- | 69 | 0,025 |
2- | 57 | 0,015 |
2 | 51 | 0,035 |
Mit Hilfe einer großen Anzahl von Versuchsergebnissen
lassen sich die in Fig. 2 und 3 gezeigten graphischen Darstellungen aufzeichnen, mit denen man die kritischen
Grenzen der Fließgeschwindigkeiten und Hydrierungstemperaturen zur Erzielung einer ausreichenden Ver-
Besserung der Geruchswerte und der Permanganatzeiten ohne unerwünschte übermäßige Zunahme der verschiedenen
organischen Verunreinigungen im Alkoholprodukt ermitteln kann. Diese Kurven zeigen, daß die Zunahme
dieser verschiedenen organischen Verunreinigungen ge- ίο
wohnlich höchstens 0,075 betragen soll, was dann eintritt, wenn die Beschickungsgeschwindigkeit des flüssigen
Alkohols weniger als 2,5 Raumteüe auf 1 Raumteil Katalysator in der Stunde beträgt und die Hydrierungstemperatur auf über 43° C ansteigt.
Ein anderer wichtiger Vorteil der Wahl niedriger Temperaturen ist der, daß der verwendete Wasserstoff dann
nicht besonders rein sein muß, um eine Nickelcarbonylbildung zu verhüten. Bei Temperaturen unter 110° C ließ
sich aus Methan gewonnener Wasserstoff gut an Stelle von elektrolytisch gewonnenem verwenden.
Die durch Hydrierung bei über 43° C, insbesondere bei 70 bis zu 77° C, erzielten Ergebnisse zeigen, daß die Zunahme
des Gehalts an verschiedenen organischen Verunreinigungen auf über 1,0 durch Kondensationsreaktionen
verursacht wird, die durch längere Berührungszeit und höhere Temperaturen begünstigt werden.
Aus den Daten in Tabelle II geht hervor, daß die Fertighydrierung unter milden Bedingungen Produkte
garantiert, die mit verbesserter Permanganatzeit dem Standardtyp der Geruchsklasse 2 überlegen sind und die
keinen merklichen Nachteil in bezug auf ihren Gehalt an verschiedenen organischen Verunreinigungen erkennen
lassen. Der Katalysator wurde 3 Monate lang ohne Zeichen irgendeines Verlustes an Wirksamkeit benutzt.
Die höchste Selektivität in bezug auf die Geruchsverbesserung bei geringster Zunahme des Gesamtgehalts an
den verschiedenen organischen Verunreinigungen lag bei den höheren Beschickungsgeschwindigkeiten von 5 bis
23 Vol./Vol./Std. vor. Im wesentlichen ging kein Alkohol verloren, und der Wasserstoffverbrauch war nur äußerst
gering.
Wie aus der folgenden Tabelle III hervorgeht, kann man verschiedene Arten von Äthanol mit nachteiligem
Geruch als Ausgangsstoff behandeln, doch gibt es einen Punkt, von dem an die milde Hydrierung nicht mehr zu
befriedigenden Ergebnissen führt, d. h. wenn der Alkohol zu einer Geruchsgruppe von weit über 12 gehört, eine
sehr niedrige Permanganatzeit (unter 10) zeigt und einen Gehalt an den verschiedenen organischen Verunreinigungen
von über 1,0 aufweist. Die in Tabelle III verglichenen Ausgangsalkohole sind:
Ausgangssorte und Herkunft
A. Besonders reine Sorte — Extraktivdestillation mit Wasser-Nebenstrom aus dem Rektifikationsturm.
B. Hervorragende Sorte — Extraktivdestillation mit Wasser-Nebenstrom aus dem Rektifikationsturm.
C. Sorte von hoher Reinheit — Extraktivdestillation
mit Wasser-Kopfstrom aus dem Rektifikationsturm.
D. Gewöhnliche gute Sorte — Übliche Fraktionierung.
E. Gewöhnliche minderwertige Sorte — Übliche Fraktionierung.
Tabelle III
10 Vol./Vol./Std. Fließgeschwindigkeit des Ausgangsalkohols, 1 Atm. Druck, elektrolyt. H2
10 Vol./Vol./Std. Fließgeschwindigkeit des Ausgangsalkohols, 1 Atm. Druck, elektrolyt. H2
Beschickung
Geruch ...
Geruch ...
Permanganatzeit ·
Gehalt an verschiedenen organischen Verunreinigungen
Produkt
Geruch
Permanganatzeit
Gehalt an verschiedenen organischen Verunreinigungen
Das fertighydrierte Produkt wurde unter vollständigem Rückfluß bis zur Entfernung des gelösten Wasserstoffs
ohne Verlust an Alkohol etwa 15 Minuten unter 1 Atm.
A | 2 | B | 6 | C | 8 | D |
57 | 48 | 43 - | 12 | |||
0,018 | 0,02 | 0,02 | 31 | |||
2- | 2 | 2- | 0,28 | |||
57 | 60 | 55 | 2 — | |||
0,015 | 0,021 | 0,025 | 55 | |||
0,36 |
12 +
3
1,0
3
1,0
10
43
1 +
43
1 +
Druck auf 82° C erwärmt. Der auf diese Weise unter
Rückfluß gekochte (stabilisierte) Alkohol wurde abgekühlt und untersucht.
TabeUe IV Verschiedene organische
Verunreinigungen
Verunreinigungen
Permanganatzeit
Geruch
Roh (A) . iV.'.-. :'.
Stabilisiert ,(A)1;. /..- ,-....;.
Roh (B)
Stabilisiert (B) . ..,
Roh (C) ..'..T .!
Stabilisiert (C)- ' i...
Nach der Stabilisation waren bei allen Proben des 0,120
0,023
0,023
49
59
59
2
2
0,095 .56 2
0,013 ' 58 2
0,128 56 2
0,014 58 2
nischen Verunreinigungen deutlich zurückgegangen und
hydrierten Alkohols die Mengen der verschiedenen orga- 70 die Permanganatzeiten etwas besser geworden.
Das für die Hydrierung des Alkohols verwendete System
läßt sich in verschiedener Weise abändern. Der zu behandelnde flüssige Alkohol kann unter Kontakt mit dem
Katalysator, wie reduziertem feinverteiltem Nickel od. dgl., im Gegenstrom zum Wasserstoff geführt werden.
Eine wichtige Behandlungsstufe ist die Entfernung des gelösten Wasserstoffs von dem fertighydrierten Alkohol.
Diese Maßnahme ist nicht nur für die Verhütung von Explosionen während der anschließenden Weiterbehandlung
der Produkte, sondern auch für die Erhöhung der Reinheit von Wichtigkeit. Den aus dem Alkohol ausgetriebenen
Wasserstoff kann man erneut für die Hydrierung verwenden. Das in Fig. 1 gezeigte verwendbare Abstreifsystem
kann einen oder zwei Behälter zum Austreiben des gelösten Wasserstoffs aus dem Alkohol besitzen. Im
Vergleich zu anderen, mit sehr hohem Druck arbeitenden Verfahren bietet die Anwendung milder Hydrierungsbedingungen unter niedrigerem Druck den wesentlichen
Vorteil, daß die Entfernung des gelösten Wasserstoffs aus dem Alkohol bei nahe Atmosphärendruck liegenden
Drücken möglich ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Reinigung von Äthylalkohol, welcher durch Hydratisierung von Äthylen erhalten
wurde, durch Hydrierung in Gegenwart eines Nickelkatalysators, dadurch, gekennzeichnet, daß die Hydrierung
in flüssiger Phase bei einer Temperatur von 10 bis 70° C, vorzugsweise zwischen 18 und 43° C,
und einem Überdruck von 0 bis 3,5 kg/cm2, vorzugsweise von 0 bis 0,21 kg/cm2, einer Beschickringsgeschwindigkeit
nicht unter 2,5 Volumina, vorzugsweise etwa 5 Volumina Alkohol pro Volumen Katalysator
pro Stunde durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion so lange durchführt,
bis eine Höchstmenge an Wasserstoff entsprechend 0,03 Grammol pro Liter Alkohol verbraucht ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zu behandelnde Alkohol vorher
durch Destillation, vorzugsweise durch Extraktivdestillation mit Wasser gereinigt worden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Alkohol zur Entfernung
des gelösten Wasserstoffs weiter fraktioniert destilliert.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 836 627;
USA.-Patentschriften Nr. 2 569 671, 2 525 354.
Deutsche Patentschrift Nr. 836 627;
USA.-Patentschriften Nr. 2 569 671, 2 525 354.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© ΟΟΪ507/41Φ4.60
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1080534XA | 1955-05-16 | 1955-05-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1080534B true DE1080534B (de) | 1960-04-28 |
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ID=22320010
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE12396A Pending DE1080534B (de) | 1955-05-16 | 1956-05-15 | Verfahren zur Reinigung von AEthylalkohol |
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Country | Link |
---|---|
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