DE1080534B - Verfahren zur Reinigung von AEthylalkohol - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von AEthylalkohol

Info

Publication number
DE1080534B
DE1080534B DEE12396A DEE0012396A DE1080534B DE 1080534 B DE1080534 B DE 1080534B DE E12396 A DEE12396 A DE E12396A DE E0012396 A DEE0012396 A DE E0012396A DE 1080534 B DE1080534 B DE 1080534B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
alcohol
hydrogenation
odor
hydrogen
various organic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEE12396A
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ExxonMobil Technology and Engineering Co
Original Assignee
Exxon Research and Engineering Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Exxon Research and Engineering Co filed Critical Exxon Research and Engineering Co
Publication of DE1080534B publication Critical patent/DE1080534B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C31/00Saturated compounds having hydroxy or O-metal groups bound to acyclic carbon atoms
    • C07C31/02Monohydroxylic acyclic alcohols
    • C07C31/10Monohydroxylic acyclic alcohols containing three carbon atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C29/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
    • C07C29/74Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation
    • C07C29/76Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment
    • C07C29/80Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment by distillation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C29/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
    • C07C29/74Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation
    • C07C29/88Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

DEUTSCHES
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von schwach verunreinigtem Äthanol durch milde Hydrierung, insbesondere von solchem, der durch Hydratisierung von Äthylen hergestellt und durch Destillation, vorzugsweise durch extraktive Destillation mit Wasser gereinigt worden ist.
Die Verbesserung von nicht vorgereinigtem Äthylalkohol durch Hydrierung oder andere katalytische Behandlungen ist bekannt. Hierzu sind verschärfte Reaktionsbedingungen erforderlich. Zwar erhält man dabei einen geruchlich verbesserten Alkohol, doch bestehen die bei diesen Verfahren auftretenden Nachteile z. B. darin, daß die empfindlichen Katalysatoren beeinträchtigt werden, daß organische Verunreinigungen derart umgewandelt werden, daß im Alkohol verbleibende Verunreinigungen entstehen, daß der Alkohol teilweise selbst umgewandelt wird und dann als Verunreinigung vorliegt und diese Verfahren überhaupt unwirtschaftlich sind. Die vorhegende Erfindung sieht dagegen die Fertigbehandlung von vorgereinigtem Alkohol vor. Die erfindungsgemäßen Druck- und Temperaturbedingungen, Behandlungszeit und Beschickungsgeschwindigkeit des Alkohols sind für die Erzielung eines von nachteiligem Geruch freien Alkohols, der auch im Hinblick auf Verunreinigungen eine ausgezeichnete Qualität besitzt, kritisch. Zum Beispiel wird durch eine längere Behandlungszeit, als sie für die vorliegende Erfindung kritisch ist, und höhere Temperaturen oder durch Herabsetzung der Beschickungsgeschwindigkeit die Menge an Verunreinigungen beträchtlich erhöht.
Schädliche Einwirkungen auf den Alkohol oder den Katalysator entfallen dabei. Durch die Vorreinigung sind keine Verunreinigungen mehr vorhanden. Die restlichen geruchsbeeinträchtigenden Verunreinigungen sollen schließlich durch die milde Fertighydrierung umgesetzt werden. Die für das erfindungsgemäße Verfahren kritischen Hydrierungsbedingungen liegen bei einer Temperatur von 10 bis 700C, vorzugsweise 18 bis 43° C, und einem Überdruck von 0 bis 3,5 kg/cm2, vorzugsweise zwischen 0 und 0,21 kg/cm2, und einer Beschickungsges'chwindigkeit von nicht unter 2,5 Volumina, vorzugsweise etwa S Volumina Alkohol pro Volumen "Katalysator pro Stunde. Vorzugsweise führt man die Reaktion so lange durch, bis eine 0,03 Grammol entsprechende Höchstmenge (Wasserstoff) je Liter Alkohol verbraucht ist. Den in dem Alkohol gelösten Wasserstoff kann man durch fraktionierte Destillation des Alkohols unter Rückfluß entfernen. " . "■ _ "-/·'.-. "■;/.: · ."
Die Wirkung der milden-'Fertighydrierung besteht hauptsächlich· in einer Verbesserung des Geruchs und der Permanganatzeit. Die aus der üblichen Destillation; stammfende^ förtijghydrierten (Produkte haben im allgen meinen noch einen höheren Gehalt an den verschiedenen organische^ (Vetriififeinigungen! als äi&) aus ; der Extraktiv-Verfahren zur Reinigung
von Äthylalkohol
Anmelder:
Esso Research and Engineering Company, Elizabeth, N. J. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Beil, Rechtsanwalt,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. Mai 1955
destillation stammenden. Allgemein jedoch erhält man einen Alkohol von ausgezeichneter Reinheit, wie Geruch,, Permanganatzeit und der Gehalt an den verschiedenen Verunreinigungen zeigen.
Den Gehalt an den verschiedenen organischen Verunreinigungen ermittelt man durch Messung der optischen Dichte, wodurch je nach Gehalt und Art der verschiedenen.
organischen Verunreinigungen sich kleine Abweichungen' zeigen. Diese Werte liegen für Äthanol, das der Fertighydrierung unter genügend milden Bedingungen unterzogen werden soll, zwischen 0,015 und 1,0, vorzugsweise zwischen 0,015 und 0,1. . ,
Die höchst empfindliche Prüfung auf verschiedene, organische Verunreinigungen besteht darin, daß man die Alkoholprobe mit Salicylaldehyd und 98°/oiger Schwefelsäure versetzt, das Gemisch so lange erwärmt, bis sich eine gelbe Farbe entwickelt, und danach die Tiefe der Färbung mit dem Ultraviolettspektrometer bei einer bestimmten Wellenlänge mißt, z. B. bei 550 ΐημ. .,,
Es sei bemerkt, daß die für die erfindungsgemäße milde Fertighydrierung geeignete Alkoholbeschickung in Geruch und Permanganatzeit sehr verschieden sein kann.
45- Die Permanganatzeit stellt ein Maß für kleine Mengen leicht oxydierbarer organischer Verunreinigungen dar/ wobei diese Zeit umgekehrt proportional der Konzentration der betreffenden Verunreinigung ist. Hochwertige Alkohole haben Permanganatzeiten von mindestens
30 bis 40 Minuten. . . D
, Zur Ermittlung der Permanganatzeit versetzt maxj-50 cm3 des zu untersuchenden Alkohols mit 2 cm3 einer wäßrigen Permanganatlösung, die ίηϊ liter 0,2 g KMnO^ 'enthält, und bestimmt die Zeit in Minuten, die bis'Züm
009 507/414
Verschwinden der Rosafärbung des Gemisches bei 15° C vergeht.
Vorzugsweise soll die Alkoholbeschickung für die Hydrierbehandlung eine Permanganatzeit von nicht weniger als 20 bis 30 Minuten aufweisen. Wie die folgenden Beispiele zeigen, wird diese Zeit auf 50 bis 60 Minuten erhöht. Ein geeigneter Alkohol ist leicht durch Extraktivdestillation mit Wasser erhältlich.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf in üblicher Weise destillierte Alkohole mit sehr niedriger Permanganatzeit (0 bis 10 Minuten), unerwünschtem Geruch und verhältnismäßig hohem Gehalt an den verschiedenen organischen Verunreinigungen.
Die Geruchsbewertung des Alkohols reicht von 2 (beste Bewertung) bis 12+ (schlechteste Bewertung).
Bei handelsüblichen Alkoholen für bestimmte Sonderzwecke spielt der Geruch eine sehr wichtige Rolle. Die Geruchswerte der hochwertigen Alkohole, der sogenannten »prime grades«, liegen nicht über 3.
Fig. 1 zeigt das Fließschema einer für die bevorzugte Ausführung der vorliegenden Erfindung geeigneten Anlage;
Fig. 2 der Zeichnung stellt graphisch den Einfluß der Beschickungsgeschwindigkeit auf den Gehalt an verschiedenen organischen Verunreinigungen unter geeigneten milden Hydrierbedingungen dar;
Fig. 3 läßt den Einfluß der Temperatur erkennen.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, wird zuerst ein roher Äthanolstrom, durch Hydratisierung von Äthylen gewonnen, der aus der Leitung 1 zufließt, durch Extraktivdestillation mit Wasser in Turm 2 gereinigt. Man führt durch die Leitung 3 in den Oberteil des Turms 2 so viel Wasser ein, daß der darin befindliche wäßrige Rückflußstrom einen Wassergehalt von über 65, vorzugsweise zwischen 85 und 99 Molprozent, aufweist.
Bei genügender Wärmezuführung durch die Heizschlange 2 a wird der im Gegenstrom zu den Dämpfen in den Turm 2 abwärts fließende Rückflußstrom unter Drücken von etwa 1 bis 5 Atmosphären, bei Temperaturen über dem Siedepunkt des wäßrigen Alkohols (d. h. über 8O0C und im allgemeinen zwischen 90 und 1000C) gehalten, so daß sowohl die niedriger wie auch die höher als der Alkohol siedenden Verunreinigungen mit größeren Mengen Wasserdampf, als in wäßrigen azeotropischen Gemischen vorhanden sind, nach oben durch Leitung 4 abdestillieren. Der stark verdünnte wäßrige Alkohol, der von allen diesen Verunreinigungen bis auf Spurenmengen befreit ist, wird abgezogen und durch Leitung 5 in die !Rektifizierkolonne 6 geleitet.
In der Rektifizierkolonne 6 wird das azeotropische Gemisch (95 % Äthanol mit 5 % Wasser) abdestilliert und anschließend als Produkt oben in der Vorlage 7 gesammelt oder als Zwischen- oder Nebenstromfraktion 8 abgeleitet. Das restliche Wasser und etwa vorhandene hochsiedende Verunreinigungen wurden weiter unten aus der Kolonne 6 entfernt, z. B. durch Leitung 9.
Den rektifizierten und konzentrierten flüssigen Alkohol aus Kolonne 6 leitet man sodann unmittelbar durch Leitung 10 in die Anlage für die milde Fertighydrierung. Eine Pumpe 11 sowie ein Wärmeaustauscher 12 in der Leitung 10 können zur Erreichung der gewünschten Fließgeschwindigkeiten und Temperaturen der Alkoholbeschickung für das Hydrierungsgefäß 13 vorgesehen sein.
Für die Fertighydrierung, z. B. in dem Reaktionsbehälter 13, können verschiedene aktive Hydrierungskatalysatoren in Form von reduziertem Nickel, z. B. als »Raney«-Nickel, oder als auf Trägern befindliche Nickelkatalysatoren, benutzt werden. Die letztgenannten Katalysatoren können sich auf einem Träger wie etwa Kieselgur (nach Harshaw) befinden. Ebenso sind auch wirksame Platinkatalysatoren hierfür verwendbar.
Die Alkoholbeschickung für die Fertighydrierung aus Leitung 10 und der Wasserstoff aus Leitung 14 werden miteinander vermischt oder so in den Katalysator eingeführt, daß ein gut verteiltes Flüssigkeits-Gas-Gemisch entsteht, das dann in Berührung mit dem festen Katalysator kommt. Der Wasserstoff enthält vorzugsweise weniger als 0,1 °/0 Kohlenmonoxyd. Die Bedingungen in der Hydrierungskammer 13 bestimmen die Güte des Endproduktes. Die Temperatur und die Beschickungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit sind die kritischsten Veränderlichen. Zur Verhütung unerwünschter Zunahmen des Gehalts an verschiedenen organischen Verunreinigungen müssen die Beschickungsgeschwindigkeiten der Flüssigkeit bei jeder gegebenen Temperatur über bestimmten spezifischen Grenzen gehalten werden. Drücke nahe dem atmosphärischen Druck reichen zur Erzielung des gewünschten Verbesserungsgrades der Produkte aus. Die Drücke in der Reaktionskammer 13 hegen mithin zwischen 0 und 3,5 kg/cm2. Die im Verhältnis zur Flüssigkeitsbeschickung zugegebene Menge Wasserstoff ist nicht so kritisch und liegt im allgemeinen zwischen 0,0177 und 0,885 m3 pro Hektoliter Beschickung.
Die aus Reaktionskammer 13 abfließenden Ströme aus Gas und gereinigtem Alkohol gelangen durch Leitung 15 in einen Gasabscheider 16, wo der Wasserstoff abgeschieden und durch Leitung 17 abgezogen wird. Der durch Leitung 17 entfernte H2 kann in Leitung 14 zurückgeführt werden. Der behandelte Alkohol strömt durch Leitung 18 in ein letztes Gasentfernungs- oder Stabilisierungsgefäß 19. Ein Wärmeaustauscher 20 kann zur Unterstützung der Stabilisation im Turm 19 vorgesehen sein. Der Gasabscheider kann aber auch wegfallen, und man zieht den überschüssigen Wasserstoff aus dem Stabilisierungsgefäß ab und führt ihn wieder in den Kreislauf zurück.
Die aus dem Turm 19 oben durch Leitung 21 abgezogenen Dämpfe werden im Kühler 22 gekühlt und fließen als Rückfluß durch Leitung 23 zurück. Nicht kondensierte Gase werden entfernt oder durch Leitung 24 abgezogen. Der fertigbehandelte Alkohol wird gesammelt und entweder als mittlere Fraktion durch Leitung 25 oder als Rückstand durch Leitung 26 abgezogen.
Die Eigenschaften der verschiedenen Äthanolbeschikkungsströme vor und nach der Fertighydrierung werden in der folgenden Tabelle miteinander verglichen.
Tabelle I Oberer Nebenstrom
aus dem Rektifizierturm
der Extraktivdestillation
Kopf destillat aus dem
Rektifizierturm der
Extraktivdestillation
Direkte
Fraktionierung
4 bis 10
20 bis 45
0,02 bis 0,10
12+
durchschnittlich
etwa 18
0,03 bis 0,15
Geruchsklasse
Permanganatzeit
Verschiedene organische Verunreini
gungen
8 bis 12+
0 bis 20
0,2 bis 1,0
In Gegenwart kleiner Mengen (0,15 Gewichtsprozent) eines Raneynickelkatalysators wurden die obigen Alkohole in einerWasserstoffatmosphäre unter mildenTemperaturen und Drücken (etwa 10 bis 43° C und 0 bis 0,21 kg/cm2) sowie unter schärferen Bedingungen vergleichsweise hydriert.
Beispiel 1
Unter milden Bedingungen (10 bis 430C und 0 bis 0,21 kg/cm2) wurden Geruch und Permanganatzeit jeder Äthanolart ohne bedeutende oder merkliche Änderung des Gehalts an den verschiedenen Verunreinigungen bedeutend verbessert. Bei den Versuchen wurden höchstens 0,03 Grammol Wasserstoff pro Liter Alkohol verbraucht, jedoch erwies es sich meist als unnötig, die Höchstmenge einzusetzen. Einige Versuche wurden bereits nach einem Verbrauch von etwa einem Drittel der Höchstmenge "eingestellt, nachdem dabei schon der Geruch von Stufe 12 bis auf Stufe 2 unter Steigerung der Permaganatzeit von 20 auf 60 Minuten verbessert worden war. Bei einem der Versuche wurde ohne Wasserstoffzugabe gearbeitet; dabei erhielt man einen ganz offensichtlich schlechteren Alkohol, vermutlich infolge Bildung ungesättigter Bestandteile durch Zersetzung des Alkohols.
Beispiel 2
Unter schärferen Bedingungen (93° C und 7 bis 21 kg/cm2 sowie 93 bis 175° C und 100 bis 140 kg/cm2) wurden typische Äthanole üblicher Herstellung mit Permanganatzeiten von 5 bis 10 Minuten mit einem Nickelkatalysator auf Kieselgur behandelt. Zwar zeigte sich bei jedem dieser Versuche eine Verbesserung der Geruchseigenschaften und Permanganatzeiten der Proben, doch wurde keine eindeutige Gesamtverbesserung erzielt. Die größte Verbesserung kam unter den mildesten Bedingungen (93° C, 7 kg/cm2) zustande, wobei 80°/0 der Zwischenfraktianen (10 °/0) des hydrierten Äthanols einen Geruchswert der Stufe 1 und Permanganatzeiten von über 30 erreichten.
Beispiel 3
Bei einem Versuch, diejenigen Bedingungen herauszufinden, unter denen der auf einem Träger befindliche Nickelkatälysator (nach Harshaw) keine unerwünschte Zunahme des Gehalts an verschiedenen organischen Verunreinigungen verursacht, wurden mildere Bedingungen (Temperaturen zwischen 18 und 27° C und Drücke von 0,035 bis 0,21 kg/cm2) angewandt. Die Versuche wurden wie die im Beispiel 1 und2 beschriebenen diskontinuierlich durchgeführt.
Bei Verwendung des auf einem Träger befindlichen Katalysators wurde schließlich die gleiche Höchstmenge
ίο Wasserstoff wie bei dem Raneykatalysator ohne Träger verbraucht, doch war dafür die benötigte Zeit länger. Der Geruchswert wurde von Klasse 8 bis 12 bis auf Klasse 2 verbessert, die Permanganatzeit dagegen stieg nicht im gleichen Maße wie bei Verwendung des Raneynickeis an. Der Gehalt an verschiedenen organischen Verunreinigungen nahm bei jedem Versuch zu, bei dem die Permanganatzeit des Alkohols verbessert wurde. Versuche mit abgeänderten Reaktionszeiten zeigten, daß die zur Verbesserung des Geruchs auf den gewünschten
ao Wert erforderliche lange Berührungszeit für die Zunahme des Gesamtgehalts an den verschiedenen organischen Verunreinigungen verantwortlich war. Bei kürzeren Berührungszeiten bis zu 2,2 Stunden stieg der Gehalt an den verschiedenen organischen Verunreinigungen, wenn
as überhaupt, nur wenig an, aber der Geruchswert hob sich nur von Stufe 8 auf Stufe 4.
Beispiel 4
Um festzustellen, ob sich die gewünschte Geruchsverbesserung mit einem auf einem Träger (nach Harshaw) befindlichen Nickelkatalysator ohne gleichzeitige Zunahme des Gehalts an verschiedenen organischen Verunreinigungen erreichen läßt, die bei diskontinuierlichen Verfahren beobachtet worden war, wurden einige Versuche in kontinuierlicher Arbeitsweise durchgeführt.
Das in dem Fließschema dargestellte kontinuierliche Verfahren ermöglicht eine recht gute Regelung der Fließgeschwindigkeiten in Berührung mit dem auf einem Träger befindlichen Nickelkatalysator (60% reduziertes Nickel auf Kieselgur). Einige typische Ergebnisse einer gut verlaufenden milden Hydrierung zu reinem Nebenstromäthanol aus dem Rektifizierturm für die Extraktivdestillation mit Wasser sind in der folgenden Tabelle II zusammengefaßt.
Tabelle II
Äthanol-Fertighydrierung 24° C, 1 Atm. Druck, 0,177 bis 0,354 m3 elektrolyt. H2 pro Hektoliter.
Geruchsgruppe
Permanganatzeit
Minuten
Verschiedene organische Verunreinigungen*)
Beschickung
Produkte bei FHeßgeschwindigkeiten
7 Vol./Vol./Std
10 Vol./Vol./Std
23 Vol./Vol./Std
Beschickung
Produkte bei Fließgeschwindigkeiten
5 Vol./Vol./Std.
10 Vol./Vol./Std
15 Vol./Vol./Std
*) Durch die optische Dichte des Materials wiedergegeben. 12 +
42
0,025
2— 51 0,058
2- 61 0,025
2- 57 0,032
6 bis 8 42 0,025
2- 69 0,025
2- 57 0,015
2 51 0,035
Mit Hilfe einer großen Anzahl von Versuchsergebnissen lassen sich die in Fig. 2 und 3 gezeigten graphischen Darstellungen aufzeichnen, mit denen man die kritischen Grenzen der Fließgeschwindigkeiten und Hydrierungstemperaturen zur Erzielung einer ausreichenden Ver- Besserung der Geruchswerte und der Permanganatzeiten ohne unerwünschte übermäßige Zunahme der verschiedenen organischen Verunreinigungen im Alkoholprodukt ermitteln kann. Diese Kurven zeigen, daß die Zunahme dieser verschiedenen organischen Verunreinigungen ge- ίο wohnlich höchstens 0,075 betragen soll, was dann eintritt, wenn die Beschickungsgeschwindigkeit des flüssigen Alkohols weniger als 2,5 Raumteüe auf 1 Raumteil Katalysator in der Stunde beträgt und die Hydrierungstemperatur auf über 43° C ansteigt.
Ein anderer wichtiger Vorteil der Wahl niedriger Temperaturen ist der, daß der verwendete Wasserstoff dann nicht besonders rein sein muß, um eine Nickelcarbonylbildung zu verhüten. Bei Temperaturen unter 110° C ließ sich aus Methan gewonnener Wasserstoff gut an Stelle von elektrolytisch gewonnenem verwenden.
Die durch Hydrierung bei über 43° C, insbesondere bei 70 bis zu 77° C, erzielten Ergebnisse zeigen, daß die Zunahme des Gehalts an verschiedenen organischen Verunreinigungen auf über 1,0 durch Kondensationsreaktionen verursacht wird, die durch längere Berührungszeit und höhere Temperaturen begünstigt werden.
Aus den Daten in Tabelle II geht hervor, daß die Fertighydrierung unter milden Bedingungen Produkte garantiert, die mit verbesserter Permanganatzeit dem Standardtyp der Geruchsklasse 2 überlegen sind und die keinen merklichen Nachteil in bezug auf ihren Gehalt an verschiedenen organischen Verunreinigungen erkennen lassen. Der Katalysator wurde 3 Monate lang ohne Zeichen irgendeines Verlustes an Wirksamkeit benutzt. Die höchste Selektivität in bezug auf die Geruchsverbesserung bei geringster Zunahme des Gesamtgehalts an den verschiedenen organischen Verunreinigungen lag bei den höheren Beschickungsgeschwindigkeiten von 5 bis 23 Vol./Vol./Std. vor. Im wesentlichen ging kein Alkohol verloren, und der Wasserstoffverbrauch war nur äußerst gering.
Beispiel 5
Wie aus der folgenden Tabelle III hervorgeht, kann man verschiedene Arten von Äthanol mit nachteiligem Geruch als Ausgangsstoff behandeln, doch gibt es einen Punkt, von dem an die milde Hydrierung nicht mehr zu befriedigenden Ergebnissen führt, d. h. wenn der Alkohol zu einer Geruchsgruppe von weit über 12 gehört, eine sehr niedrige Permanganatzeit (unter 10) zeigt und einen Gehalt an den verschiedenen organischen Verunreinigungen von über 1,0 aufweist. Die in Tabelle III verglichenen Ausgangsalkohole sind:
Ausgangssorte und Herkunft
A. Besonders reine Sorte — Extraktivdestillation mit Wasser-Nebenstrom aus dem Rektifikationsturm.
B. Hervorragende Sorte — Extraktivdestillation mit Wasser-Nebenstrom aus dem Rektifikationsturm.
C. Sorte von hoher Reinheit — Extraktivdestillation mit Wasser-Kopfstrom aus dem Rektifikationsturm.
D. Gewöhnliche gute Sorte — Übliche Fraktionierung.
E. Gewöhnliche minderwertige Sorte — Übliche Fraktionierung.
Tabelle III
10 Vol./Vol./Std. Fließgeschwindigkeit des Ausgangsalkohols, 1 Atm. Druck, elektrolyt. H2
Beschickung
Geruch ...
Permanganatzeit ·
Gehalt an verschiedenen organischen Verunreinigungen
Produkt
Geruch
Permanganatzeit
Gehalt an verschiedenen organischen Verunreinigungen
Das fertighydrierte Produkt wurde unter vollständigem Rückfluß bis zur Entfernung des gelösten Wasserstoffs ohne Verlust an Alkohol etwa 15 Minuten unter 1 Atm.
A 2 B 6 C 8 D
57 48 43 - 12
0,018 0,02 0,02 31
2- 2 2- 0,28
57 60 55 2 —
0,015 0,021 0,025 55
0,36
12 +
3
1,0
10
43
1 +
Druck auf 82° C erwärmt. Der auf diese Weise unter Rückfluß gekochte (stabilisierte) Alkohol wurde abgekühlt und untersucht.
TabeUe IV Verschiedene organische
Verunreinigungen
Permanganatzeit
Geruch
Roh (A) . iV.'.-. :'.
Stabilisiert ,(A)1;. /..- ,-....;.
Roh (B)
Stabilisiert (B) . ..,
Roh (C) ..'..T .!
Stabilisiert (C)- ' i...
Nach der Stabilisation waren bei allen Proben des 0,120
0,023
49
59
2 2
0,095 .56 2
0,013 ' 58 2
0,128 56 2
0,014 58 2
nischen Verunreinigungen deutlich zurückgegangen und
hydrierten Alkohols die Mengen der verschiedenen orga- 70 die Permanganatzeiten etwas besser geworden.
Das für die Hydrierung des Alkohols verwendete System läßt sich in verschiedener Weise abändern. Der zu behandelnde flüssige Alkohol kann unter Kontakt mit dem Katalysator, wie reduziertem feinverteiltem Nickel od. dgl., im Gegenstrom zum Wasserstoff geführt werden.
Eine wichtige Behandlungsstufe ist die Entfernung des gelösten Wasserstoffs von dem fertighydrierten Alkohol. Diese Maßnahme ist nicht nur für die Verhütung von Explosionen während der anschließenden Weiterbehandlung der Produkte, sondern auch für die Erhöhung der Reinheit von Wichtigkeit. Den aus dem Alkohol ausgetriebenen Wasserstoff kann man erneut für die Hydrierung verwenden. Das in Fig. 1 gezeigte verwendbare Abstreifsystem kann einen oder zwei Behälter zum Austreiben des gelösten Wasserstoffs aus dem Alkohol besitzen. Im Vergleich zu anderen, mit sehr hohem Druck arbeitenden Verfahren bietet die Anwendung milder Hydrierungsbedingungen unter niedrigerem Druck den wesentlichen Vorteil, daß die Entfernung des gelösten Wasserstoffs aus dem Alkohol bei nahe Atmosphärendruck liegenden Drücken möglich ist.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Reinigung von Äthylalkohol, welcher durch Hydratisierung von Äthylen erhalten
wurde, durch Hydrierung in Gegenwart eines Nickelkatalysators, dadurch, gekennzeichnet, daß die Hydrierung in flüssiger Phase bei einer Temperatur von 10 bis 70° C, vorzugsweise zwischen 18 und 43° C, und einem Überdruck von 0 bis 3,5 kg/cm2, vorzugsweise von 0 bis 0,21 kg/cm2, einer Beschickringsgeschwindigkeit nicht unter 2,5 Volumina, vorzugsweise etwa 5 Volumina Alkohol pro Volumen Katalysator pro Stunde durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion so lange durchführt, bis eine Höchstmenge an Wasserstoff entsprechend 0,03 Grammol pro Liter Alkohol verbraucht ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zu behandelnde Alkohol vorher durch Destillation, vorzugsweise durch Extraktivdestillation mit Wasser gereinigt worden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Alkohol zur Entfernung des gelösten Wasserstoffs weiter fraktioniert destilliert.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 836 627;
USA.-Patentschriften Nr. 2 569 671, 2 525 354.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© ΟΟΪ507/41Φ4.60
DEE12396A 1955-05-16 1956-05-15 Verfahren zur Reinigung von AEthylalkohol Pending DE1080534B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1080534XA 1955-05-16 1955-05-16

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1080534B true DE1080534B (de) 1960-04-28

Family

ID=22320010

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEE12396A Pending DE1080534B (de) 1955-05-16 1956-05-15 Verfahren zur Reinigung von AEthylalkohol

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1080534B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19630630A1 (de) * 1996-07-29 1998-02-05 Linde Ag Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung eines im wesentlichen aus Formaldehyd, Methanol, Acetylen, Wasser und Leichtsiedern bestehenden Stromes

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2525354A (en) * 1948-12-17 1950-10-10 Shell Dev Catalytic refining of hydrocarbon alcohols
US2569671A (en) * 1948-07-16 1951-10-02 Cities Service Oil Co Purification of crude alcohols
DE836627C (de) * 1950-07-20 1952-04-15 Arnulf Seiferth Schraegaufzug

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2569671A (en) * 1948-07-16 1951-10-02 Cities Service Oil Co Purification of crude alcohols
US2525354A (en) * 1948-12-17 1950-10-10 Shell Dev Catalytic refining of hydrocarbon alcohols
DE836627C (de) * 1950-07-20 1952-04-15 Arnulf Seiferth Schraegaufzug

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19630630A1 (de) * 1996-07-29 1998-02-05 Linde Ag Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung eines im wesentlichen aus Formaldehyd, Methanol, Acetylen, Wasser und Leichtsiedern bestehenden Stromes
DE19630630C2 (de) * 1996-07-29 2000-04-20 Linde Ag Verfahren zur Behandlung eines aus der Butindiolsynthese stammenden Gasstromes, bestehend im wesentlichen aus Formaldehyd, Methanol, Acetylen, Wasser und Leichtsiedern

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2223541A1 (de) Verfahren zur reinigung von monocarbonsaeure-stroemen
DE2834140C2 (de)
CH398564A (de) Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanon
EP0962444B1 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von rohem, flüssigem Vinylacetat
EP0072484B1 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von rohem, flüssigem Vinylacetat
DE2854312C2 (de)
DE1643375C3 (de) Verfahren zur Aufarbeitungeines bei der Herstellung von Phenol durch Oxydation von Cumol und anschließende Zersetzung und Dehydratisierung des Reaktionsprodukts erhaltenen Reaktions gemisches
DE69320454T3 (de) Verfahren zur Herstellung von 1,3-butylenglykol
DE1643962B2 (de) Verfahren zur reinigung von dihydroisophoron
DE1080534B (de) Verfahren zur Reinigung von AEthylalkohol
CH407115A (de) Verfahren zum Reinigen von reduzierbaren, cyclischen, organischen Verbindungen
DE2720456A1 (de) Verfahren zur isomerisierung von isopropylnaphthalin
DE2405730A1 (de) Verfahren zur gewinnung von praktisch wasserfreiem aceton mittels extraktivdestillation
DE814892C (de) Verfahren zur Reinigung von Rohsprit
DE2018616A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Dimethylformamid
DE3016336A1 (de) Verfahren zur reinigung von rohcaprolactam
DE1956467C3 (de) Verfahren zur Reinigung aliphatischer, durch Aldehyde verunreinigter Alkohole mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen
DE3302127C2 (de)
DE2341738A1 (de) Verfahren zur behandlung von rohem adiponitril
DE2835848A1 (de) Verfahren zur reinigung von aldehydhaltigen ketonen
DE2436427A1 (de) Verfahren zur herstellung von primaeren alkoholen
DE2650829A1 (de) Verfahren zur reindarstellung von oxo-aldehyden
DE1618818C (de) Verfahren zur Herstellung von Cyclo hexanol und Gemischen von Cyclohexanol und Cyclohexanon
DE1008273B (de) Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Alkoholen
DE1113449B (de) Verfahren zur Reinigung synthetisch hergestellter Alkohole