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Steuervorrichtung zur Verhinderung einer Überlastung bei Spritzgußmaschinen
Die Erfindung betrifft eine zur Verhinderung einer Überlastung auf die Schaltung
des Antriebsmotors wirkende Steuervorrichtung für den Antrieb des Spritzkolbens
von Spritzgußmaschinen, insbesondere von vollautomatisch arbeitenden Spritzgußmaschinen
für thermoplastische Kunststoffe, mit einem. Federelement zwischen einer Führungsplatte,
an der eine Kniehebelanordnung angreift, und dem Spritzkolben.
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Bei den bekannten Steuervorrichtungen wird zur Verhinderung einer
Überlastung des Antriebsmotors dieser abgeschaltet. Bei einer der bekannten Steuervorrichtuhgen.löst
ein Bügel den Schaltkontakt bei einer bestimmterl Durchbiegung aus. Diese Auslösung
kann jeweils nur in ein und derselben Stellung des Preßstempels erfolgen,-weil nur
in dieser bestimmten Stellung des Preßstempels der Bügel den für die aus lösung
des.Kpntaktes notwendigen Grad. der - Durchbiegung erreichen kann.
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Bei ~ einer . anderen bekannten Steuervorrichtung dienen Endschalter
dazu,. die Maschine bei. - Überlastungen auszuschaLten; Auch ist eine Steuervorrichtung
bekanntgeworden, bei der im Stößel einer Presse ein .Meßelemenf untergebracht ist,
das in Abhängigkeit.ven dem druck in der Presse ein Relais betätigt, durch dos der
Antriebsmotor ausgeschaltet wird..
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Den bekannten Steuervorrichtungen ist also gemeinsam, daß bei Überschreiten
eines Höchstdruckes die. Maschine .stillgesetzt wird und erst wieder in Betrieb
genommen werden kann, swenn die den über druck hervorrufende Störung beseitigt ist.
Diese Steuervorrichtungen sind deshalb nicht dazu geeignet, bei Spritzgußmaschinen
für thermoplastisch; Pressen eingesetzt zu werden. Bei diesen Spritzgußmaschin%r
ist die Dosierung der bei jedem Spritzvorgang zugeführten Spritzgußmasse nämlich
nicht sehr genau, und es wird im allgemeinen zuviel Spritzgußmasse zugeführt, da
sich eine zu geringe Zufuhr sofort an den Spritzgußteilen zeigt. In diesem Fall
wird wegen Überfüllung des Spritzzylinders der Weg des Spritzkolbens immer kürzer
und das zwischen die Führungsplatte und den Spritzkolben eingeschaltete Federelement
immer mehr gespannt. Würde der hierdurch entstehende Überdruck dazu benutzt, zur
Verhinderung einer Überlastung den Antriebsmotor der Spritzgußmaschine abzuschalten,
müßte der Arbeitsprozeß unterbrochen werden. Dies würde sich insbesondere bei vollautomatisch
arbeitenden Spritzgußmaschinen sehr störend auswirken, und zwar besonders deshalb,
weil durch mehrmaliges Ansetzen des Kolbens der Überdruck meist ohne weiteres überwunden
werden könnte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Mängel der bekannten
Steuervorrichtungen zu vermeiden und eine Steuervorrichtung zu schaffen, die
obei
vauf-tretendem Üb.erdruck. ein Zurückführen des Kolbens in die: Ausgangsstellung
bewirkt und ein erneutes Ansetzen -desselben bewirkt, so. daß stets ein automatisches~Arbeiten
der Maschine und ein automähtisches Überwinden derartiger Schwierigkeiten ermöglicht
wird.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß an dem dem Spritzkolben
zugewen.d.eten Ende des vorzugsweise aus mehreren Tellerfedern bestehenden Federelements
ein Schaltstift befestigt ist, der.in jeder beliebigen Stellung- des Kolbens oder
des Kolbenar: triebs, sobald ein bestimniter Druck im Sprsitzzylinder überschritten
und infolge davon das Federelement über ein bestimmtes Maß hinaus zusammengedrückt
ist, auf einen mit der Führungsplatte fest verbundenen Kontaktschalter einwirkt,
der nicht nur den Antriebsmotor für die Betätigung der Spritzkolben in an sich bekannter
Weise ausschaltet, sondern auch gleichzeitig ein Relais für den Rücklauf des Spritzkolbens
einschaltet, der ausgelöste Kontaktschalter also den Ablauf der Arbeitsgänge bewirkt,
die normalerweise z. B. durch einen Schaltnocken am Endschalter für den Rücklauf
des Spritzkolbens ausgelöst werden.
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Der Schaltstift kann dabei in Längsrichtung einstellbar angebracht
sein.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel in
Seitenansicht, teilweise im Schnitt, vereinfacht dargestellt. Eine Kniehebelvorrichtung
1 treibt über eine Führungsplatte 2 und ein aus mehreren Tellerfedern bestehendes
Federelement 3 den Spritzkolben 4 an. Das Federelement 3 ist in einem einseitig
geschlitzten Gehäuse 5 derart gelagert, daß die Tellerfedern einerseits an der Führungsplatte2,
andererseits an einer im Gehäuse 5 in Längsrichtung beweglich geführten, mit dem
Druckkolben 4 fest verbundenen Platte 6 anliegen. An der Platte 6 ist ein
Arm
angebracht, an dem der Schaltstift 7 mittels einer Schraubverbindung in Längsrichtung
verschieblich befestigt ist. Der durch den Schaltstift 7 auszulösende Kontaktschalter
8 sitzt an dem Gehäuse 5. An der Führungsplatte ist ferner, ebenfalls durch eine
Schraubverbindung in Längsrichtung verstellbar, ein Dosierschieber9 angebracht,
der entsprechend seiner Einstellung dem Spritzzylinder 11 eine bestimmte Menge der
in einem Vorratsbehälter 10 befindlichen Spritzgußmasse zuführt. Der Antrieb der
Kniehebelvorrichtung 1 erfolgt mechanisch, z. B. über ein Schneckengetriebe, und
wird jeweils in der Endstellung durch einen Schaltnocken 12 und zwei Endschalter
13 und 14 umgeschaltet.
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Die Wirkungsweise der Steuervorrichtung ist folgende: Bei dem durch
dieKniehebelvorrichtung 1 bewirkten Vorschub des Spritzkolbens 4 wird das Federelement3
zusammengedrückt. Solange jedoch die dem Spritzzylinder 11 zugeführte Menge der
Spritzgußmasse nicht zu groß ist, drückt sich das Federelement nur geringfügig zusammen,
und der Kontaktschalter 8 wird nicht betätigt. Die Steuerung des Vor- und Zurückgebens
des Druckkolbens 4 erfolgt dann über den Schaltnocken 1.2 und die Endschalter 13
und 14.
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Ubersteigt nun die über den Dosierschieber 9 dem Spritzzylinder 11
zugeführte Menge der Spritzgußmasse das zulässige Maß, so drückt sich beim Spritzvorgang
das Federelement 3 so weit zusammen, daß der Schaltstift7 den Kontaktschalter8 auslöst.
Der Kontaktschalter 8 schaltet den Antriebsmotor ab, und die Kniehebelanordnung
1 bleibt stehen.
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Da die Kniehebelanordnung 1 nicht bis zu ihrem vorderen Totpunkt
durchgelaufen ist, kann der Schaltnocken 12 den Endschalter 13, über den der Rücklauf
eingeleitet wird, nicht betätigen. Die Spritzgußmaschine bleibt also in einer Zwischenstellung
stehen und müßte erst wieder von Hand in Betrieb gesetzt werden. Um das zu vermeiden,
ist vorgesehen, daß der Kontaktschalter 8 die gleichen Schaltungen durchführt wie
der CE:ndschalter 13. In diesem Falle wird also die Kniehebelanordnung 1 bereits
vor Erreichen des vorderen Totpunktes zurückgeholt. Damit erreicht aber auch der
Dosierschieber 9 nicht seine vordere Stellung, so daß dem Spritzzylinder für den
nächsten
Spritzvorgang nicht die volle Menge der vorgesehenen Spritzgußmasse zugeführt
wird.
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Erreicht nun die Kniehebelanordnung 1 den hinteren Totpunkt, so wird
in üblicher Weise über den Schaltnocken und den Endschalter 14 der Vorlauf und damit
der neue Spritzvorgang eingeleitet, der nunmehr reibungslos vor sich geht, da der
Spritzzylinder 11 nur mit einer verringerten Menge Spritzgußmasse nachgefüllt worden
ist.
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PATENTANSPRCHE: 1. Zur Verhinderung einer Überlastung auf die Schaltung
des Antriebsmotors wirkende Steuervorrichtung für den Antrieb des Spritzkolbens
von Spritzgußmaschinen, insbesondere von vollautomatisch arbeitenden Spritzgußmaschinen
für thermopIastische Kunststoffe, mit einem Federelement zwischen einer Führungsplatte,
an der eine Kniehebelanordnung angreift, und dem Spritzkolben, dadurch gekennzeiQnet,
daß an dem dem Spritzkolben (4) zugewendeten Ende des vorzugsweise aus mehreren
Tellerfedern bestehenden Federelements ein Schaltstift (7) befestigt ist, der in
jeder beliebigen Stellung des Kolbens (4) oder des Kolbenantriebs (1), sobald ein
bestimmter Druck im Spritzzylinder überschritten und infolge davon das Federelement
über ein bestimmtes Maß hinaus zusammengedrückt ist, auf einen mit der Bührungsplatte
(2) fest verbundenen Kontaktschalter (8) einwirkt, der nicht nur den Antriebsmotor
für die Betätigung der Spritzkolben (4) in an sich bekannter Weise ausschaltet,
sondern auch gleichzeitig ein Relais für den Rücklauf des Spritzkolbens (4) einschaltet,
der ausgelöste Kontaktschalter (8) also den Ablauf der Arbeitsgänge bewirkt, die
normalerweise z. B. durch einen Schaltnocken (12) am Endschalter (13) für den Rücklauf
des Spritzkolbens ausgelöst werden.