DE1079327B - Verfahren zur Isolierung thermoplastischer Mischpolymerer vom Styrol-Isobutylen-Typ - Google Patents

Verfahren zur Isolierung thermoplastischer Mischpolymerer vom Styrol-Isobutylen-Typ

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F6/00Post-polymerisation treatments
    • C08F6/06Treatment of polymer solutions
    • C08F6/12Separation of polymers from solutions

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Description

  • Verfahren zur Isolierung thermoplastischer Mischpolymerer vom Styrol - Isobutylen -Typ Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Isolierung thermoplastischer Kohlenwasserstoffmischpolymerer aus Styrol und Isobutylen, aus ihren Lösungen in Methylchlorid oder anderen Lösungsmitteln, in denen sie bei Temperaturen unterhalb 0° C mit einem Friedel-Crafts-Katalysator polymerisiert wurden, ohne die bisher in der Technik übliche Verwendung von Wasser.
  • Das Verfahren zur Mischpolymerisation von Styrol und Isobutylen bei niedriger Temperatur mit einem Friedel-Crafts-Katalysator unter Herstellung von hochmolekularen thermoplastischen Harzen ist bereits bekannt. Die Polymerisationstemperaturen werden im allgemeinen durch Verwendung eines flüssigen Kühlmittels gesteuert, das bei der gewünschten Polymerisationstemperatur siedet. So verwendet man z. 13.
  • Methylchlorid als Kühlmittel zur Aufrechterhaltung einer Temperatur von 230 C und verflüssigtes Athylen zur Aufrechterhaltung einer Temperatur von etwa - 100 bis - 1030 C. Die Mengenverhältnisse der Monomeren, z. B. Styrol und Isobutylen oder äquivalente Materialien, können innerhalb des gesamten Bereiches bei verhältnismäßig zufriedenstellenden Mischpolymerisationen schwanken.
  • Für viele Zwecke besitzen jedoch alle bei einer Mischpolymerisationstemperatur über etwa 700 C hergestellten Mischpolymeren ein zu niedriges Molekulargewicht (d. h., sie haben eine Eigenviskosität von nur 0,1 bis 0,5). Im übrigen schwanken auch Mischpolymere mit höherem Molekulargewicht (d. h. mit einer Eigenviskosität von über 0,5) je nach ihrem Gehalt an gebundenem Styrol außerordentlich in ihren physikalischen Eigenschaften und ihrer technischen Verwendbarkeit. So ähneln z.B. sämtliche Mischpolymeren, welche 30 °/o. oder weniger gebundenes Styrol enthalten, und Eigenviskositäten von 0,6 bis 3,0 oder höher aufweisen, insofern einem hochmolekularen Polyisobutylen, als sie eine verhältnismäßig niedrige Zugfestigkeit (im allgemeinen weniger als 35 kg/cm2), eine fast unendlich hohe Dehnung, einen niedrigen Hitzeerweichungspunkt (im allgemeinen weniger als 400 C) und kautschukartige oder elastische Eigenschaften besitzen, welche auf einen Mangel an guten thermoplastischen Eigenschaften hinweisen.
  • Bei einem Styrolgehalt von weniger als 30°/o ist das Polymere in den üblichen chlorierten Lösungsmitteln nicht sehr löslich und eignet sich nicht zur Handhabung in Rohren oder Rohrschlangen.
  • In übrigen wird noch darauf hingewiesen, daß hochmolekulare Mischpolymere, welche mehr als etwa 70°/o gebundenes Styrol oder ein äquivalentes aromatisches Monomeres enthalten, bei Abkühlung von ihrer Thermoplastizitätstemperatur auf Raumtemperatur ziemlich spröde werden und daher für die Verwendung bei der vorliegenden Erfindung nicht sehr geeignet sind.
  • Die Erfindung bezieht sich daher auf die Fertigbehandlung und Gewinnung von nur hochmolekularen Mischpolymeren vom Styrol-Isobutylen-Typ (mit einer Eigenviskosität von mindestens 0,6) und mit einem Gehalt von etwa 35 bis 700/0, vorzugsweise 40 bis 65 0/o gebundenem Styrol oder einem einfachen Substitutionsprodukt desselben. Das bevorzugte Styrol-Isobutylen-Mischpolymere enthält etwa 50 bis 600/0 gebundenes Styrol und hat eine Eigenviskosität von 0,7 bis 1,5 oder höher.
  • Aus Gründen, die in der nachstehenden Beschreibung noch ausführlicher erläutert werden, wird es bevorzugt, daß die hergestellten Mischpolymeren eine Zugfestigkeit von mindestens etwa 49, vorzugsweise mindestens 56 kg/cm2 besitzen. Im allgemeinen ist die Zugfestigkeit desto höher, je höher der Gehalt des Mischpolymeren an- gebundenem Styrol ist. Die Mischpolymeren sollen eine Dehnung von weniger als 1000, vorzugsweise zwischen 0 und 800°/o aufweisen.
  • Im allgemeinen sollen sie eine Plastizität nach Williams (5 kg bei 600 C) von mindestens 200 und vorzugsweise etwa 300 bis 400 besitzen.
  • Bisher verwendete man in der Technik für diese besonderen Mischpolymeren mit ziemlich gutem Erfolg ein Naßaufarbeitungsverfahren (s. USA.-Patentschriften 2 401 754, 2 463 866). Ein derartiges Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß man die kalte Reaktionsflüssigkeit der Mischpolymeren unter Druck erhitzt, unter »Flash«-Bedingungen in einen Tank einführt, in dem sie mit Wasser und gegebenenfalls einem Dispersionsmittel lebhaft gerührt wird, so daß eine Aufschlämmung feiner, fester, in Wasser dispergierter Mischpolymerenteilchen entsteht, welche sodann filtriert, getrocknet, ausgepreßt oder auf sonstige Weise fertigbehandelt wird. Obwohl sich ein derartiges Verfahren praktisch durchführen läßt, ist es insofern unzweckmäßig und umständlich, als zuerst das Polymere mit Wasser gemischt und anschließend vom Wasser wieder getrennt werden muß; dies gilt besonders bei Verwendungszwecken, für die ein absolut trockenes Polymeres (z. 13. mit nicht mehr als 0,1°/o flüchtigen Bestandteilen) erforderlich ist.
  • Die Erfindung bietet gegenüber dem oben beschriebenen Naßaufarbeitungsverfahren eine Anzahl offensichtlicher Vorteile. Einerseits vermeidet das erfindungsgemäße Trockenbehandlungsverfahren den Zusatz von Wasser und vermeidet somit die zur Entfernung des Wassers erforderliche längere Behandlung bei hohen Temperaturen; andererseits vereinfacht es auch die Kühlung durch Wärmeaustausch, wie später noch ausführlich beschrieben wird.
  • Das Verfahren der Erfindung wird derart ausgeführt, daß man das kalte Reaktionsgemisch der Polymeren, welches im wesentlichen aus einer Lösung von etwa 10 bis 30 Gewichtsprozent des Mischpolymeren der oben beschriebenen bevorzugten Art in Methyl-oder Äthylchlorid, einer kleinen Menge von restlichem Katalysator und vielleicht von nicht umgesetztem Monomeren besteht, unter Druck auf eine Temperatur erhitzt, welche hoch genug ist, um 15 bis 80oder900/o des flüchtigen Lösungsmittels unter »Flash«-Bedingungen, nach dem der Druck auf atmosphärischen Druck reduziert worden ist, abzudampfen, und daß man schließlich das restliche Lösungsmittel verdampft, indem man den Rückstand der »Flash«-Destillation mit einer heißen festen Oberfläche, z.B. einem Doppel-Trommeltrockner oder einer Presse u. dgl., in Berührung bringt und so die Reste des flüchtigen Lösungsmittels und nicht umgesetzte Monomere verdampft.
  • Die Erhitzung des kalten Reaktionsgemisches der Polymeren läßt sich in einer oder mehreren Stufen und nach verschiedenen Verfahren durchführen. Eines der einfachsten Verfahren besteht darin, daß man dieses flüssige Gemisch unter Druck durch eine Rohrschlange pumpt, welche von außen durch Feuer, Dampf, ein Ölbad oder besondere Heizmittel, z. B. ein Gemisch aus Diphenyl und Diphenyloxyd, das unter dem Namen »Dowtherm« im Handel erhältlich ist, erhitzt wird.
  • Ein bevorzugtes Verfahren zur Erhitzung der Reaktionsflüssigkeit der Polymeren ist der Wärmeaustausch mit frischer oder im Kreislauf geführter Polymerisationsbeschickung (Isobutylen, Styrol und Methylchloridlösungsmittel), die hierdurch je nach der Temperatur des Polymerisationsgemisches sowie der Temperatur der Kreislaufkondensation und den Mengenverhältnissen der Materialien von Raumtemperatur oder höher auf eine Temperatur zwischen etwa -50 und 900 C abgekühlt werden kann. Durch Verwendung von einem oder mehreren derartigen Wärmeaustauschern, welche hintereinander oder nebeneinander angeordnet sind, oder von anderen Heizvorrichtungen wird die Temperatur der kalten Polymerisationsreaktionsflüssigkeit bei einem Druck von etwa 3,5 bis 8,8 kg/cm2 auf etwa 10 bis 380 C gebracht. Danach kann man die Flüssigkeit nach anderen, obenerwähnter Verfahren weiter auf eine Tem- peratur über 940 C, vorzugsweise auf etwa 1200 C erhitzen. Der Druck muß dabei selbstverständlich entsprechend auf etwa 21 bis 46 kg/cm2 erhöht werden.
  • Das Flashverdampfen nach der letzten Erhitzungsstufe läßt sich auf verschiedene Arten durchführen.
  • So kann man z. B. das heiße flüssige Gemisch direkt auf niedrigen Druck bringen, indem man es derart durch ein Mundstück oder durch eine Sprühdüse leitet, daß die freigewordenen Methylchloriddämpfe (zusammen mit nicht umgesetzten Monomerenresten, z.B. Styrol und Isobutylen) leicht abgezogen und durch einen Kühler geführt werden können, vorzugsweise unter Verwendung einer Pumpe oder eines Kompressors zur Unterstützung der Fortführung der Dämpfe, worauf das Kondensat nach geeigneter Rühlung zum Polymerisationsgefäß zurückgeführt wird.
  • Das Flashverdampfen kann vorteilhaft auch so durchgeführt werden, daß man die restlichen festen oder flüssigen polymerenhaltigen Teilchen auf praktische Weise sammelt, wie z. B. auf den heißen Metallflächen eines Doppel-Trommeltrockners oder direkt in einer erhitzten Strangpresse. Bei Verwendung eines Doppel-Trommeltrockners soll die Temperatur der hohlen Metalltrommel hoch genug sein, um die Mischpolymerenteilchen oberhalb der Thermoplastizitätstemperatur zu halten, so daß das weiche, halbflüssige Polymere einen Film bildet, der sich rasch mit gleichmäßiger Dicke dort verteilt, wo die beiden Walzen dicht aneinanderstoßen, und danach von einem Schaber leicht abgeschabt wird, der so angebracht ist, daß er das Polymere von der Trommel entfernt, nachdem es während eines bestimmten Teiles einer Umdrehung der Trommel erhitzt worden ist. Vorzugsweise entfernt man das Mischpolymere in Form eines kontinuierlichen Bandes, so daß es nach der Führung über eine Außenwalze entweder gekühlt und zur Lagerung und Verschickung aufgerollt oder einer Strangpresse oder Pelletisiermaschine zugeführt oder auf irgendeine andere Art fertigbehandelt werden kann.
  • Der Lösungsmittelgehalt des Polymeren nach dem Flashverdampfen hängt natürlich von der erreichten Temperatur und dem Feststoffgehalt vor dem Flashverdampfen sowie dem Druck nach dem Flashverdampfen ab. Durch Erhöhen der Temperatur oder des Feststoffgehalts vor dem Flashverdampfen oder Herabsetzung des Drucks nach dem Flashverdampfen wird der Lösungsmittelgehalt des Destillatrückstandes herabgesetzt. Bei einer Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Feststoffgehalt der Lösung vor dem Flashverdampfen dadurch erhöht, daß man der Lösung Wärme zuführt und das Lösungsmittel bei konstantem Druck verdampft. Dies läßt sich leicht in einem mit einem Mantel umkleideten Kessel durchführen, in dessen Mantel sich ein Heizmittel befindet und welcher selbst teilweise mit der Polymerenlösung gefüllt und mit einem Ventil zum Ablassen des Lösungsmitteldampfes unter Aufrechterhaltung eines im wesentlichen konstanten Drucks im Kessel versehen ist. Bei einer anderen Form des Verfahrens kann man die Polymerenlösung aus einem derartigen Kessel durch einen zweiten Dampfkessel führen. Auf diese Weise ist es möglich, ein Polymeres herzustellen, welches nach dem Flashverdampfen fast frei von Lösungsmittel ist.
  • Polymere, welche nach dem Flashverdampfen weniger als 15 bis 20 Gewichtsprozent Lösungsmittel enthalten, eignen sich im allgemeinen für eine Fertigbehandlung in einer Strangpresse oder auf einem Doppel-Trommeltrockner. Polymere, welche einen größeren als den genannten Gehalt an Lösungsmittel aufweisen (bis zu 500 Gewichtsprozent, bezogen auf die Feststoffe), eignen sich nicht zur Fertigbehandlung in der Strangpresse, da sie zu weich sind, um von der Schraube zufriedenstellend angenommen zu werden, und sollten auf dem Trommeltrockner fertiggestellt werden.
  • Die Art des zu verwendenden Friedel-Crafts-Katalysators hängt von der schließlichen Verwendung des entstehenden Polymeren ab. Soll das Polymere keine Katalysatorreste enthalten, so wird man als Katalysator gasförmiges Borfluorid oder dessen Lösung in Methylchlorid verwenden, da auf diese Weise das gasförmige Borfluorid während der Flashverdampfung zusammen mit den Methylchloriddämpfen freigesetzt und alle Spuren von Borfluorid während der Aufarbeitung oder beim Kontakt mit heißen Metallflächen vertrieben werden. Die Temperatur soll dabei oberhalb etwa 1000 C, vorzugsweise oberhalb 1200 C liegen, so daß das Mischpolymere in seinem besten plastischen Bearbeitnngszustand, d. h. vollkommen erweicht ist, unter Erreichung einer Plastizität nach Williams von etwa Null.
  • Bei einigen Anwendungsarten ist es nicht nachteilig, wenn im Polymeren eine kleine Menge eines Aluminiumchloridkatalysators zurückbleibt. In diesen Fällen ist es nicht notwendig, besondere Maßnahmen zur Entfernung der Katalysatorreste oder zur Herabsetzung deren Menge oder zu deren Neutralisation anzuwenden. Bei anderen Verwendungsarten mag es jedoch erwünscht sein, die Katalysatorreste zu inaktivieren. Die restlichen Spuren von Aluminiumchlorid kann man dadurch inaktivieren oder neutralisieren, daß man eine kleine Menge eines Metalloxyds, z.B.
  • Magnesiumoxyd, oder ein Metallcarbonat, z.B. Calciumcarbonat, oder verschiedene Amine, z. B. quaternäre Ammoniumhydroxyde, zusetzt. Jeder dieser Stoffe neutralisiert die durch Hydrolyse von Aluminiumchlorid sich bildende Salzsäure.
  • Bei Verwendung von Aluminiumchlorid, das vorzugsweise in Methylchlorid gelöst ist, als Polymerisationskatalysator für die Herstellung eines Mischpolymeren auf Styrol-Isobutylen-Basis bei niedriger Temperatur und anschließender Erhitzung unter Druck und Flashverdampfung nach der Erfindung besteht die Möglichkeit, daß nach der Verdampfung des Methylchlorids und nicht umgesetzten Isobutylens und Styrols eine kleine Menge von etwa 0,01 bis 0,5 GewichtsprozentAluminiumchlorid in dem Styrol-Isobutylen-Mischpolymerisat zurückbleibt. Wenn Bedingungen vorliegen, welche zur Hydrolyse dieser Aluminiumchloridreste unter Bildung von H Cl führen, kann der Mischpolymerenlösung auch vor dem Erhitzen und Verdampfen eine basische oder neutralisierende Substanz zugesetzt werden.
  • Nach einer anderen Form der Erfindung wird ein trockenes harzartiges Mischpolymeres aus der kalten Reaktionsflüssigkeit der Polymeren gewonnen, indem man sie abwechselnd durch mehrere Heiz- und Flashverdampfungszonen pumpt (oder auf sonstige Weise preßt), z. B. durch mehrere aufeinanderfolgende Heizzonen, hinter denen jeweils die Methylchloriddämpfe durch aufeinanderfolgende Flashverdampfungsstufen entfernt werden, bis die Flüssigkeit für derartige Behandlung zu viskos wird; anschließend wird das in der restlichen Flüssigkeit befindliche flüchtige Material in einer Vorrichtung, die sich zur Handhabung sehr viskoser Materialien eignet, z. B. in einer Strangpresse, einer Trockentrommel, einem erhitzten, mit Rührwerk versehenen Kessel oder einem Banburymischer, entfernt.
  • Das ursprüngliche kalte Reaktionsgemisch der Polymeren enthält im allgemeinen etwa 10 bis 30, gewöhnlich etwa 15 bis 20 Gewichtsprozent Hochpolymeres; der Rest der Flüssigkeit besteht hauptsächlich aus dem als Lösungsmittel verwendeten Methylchlorid sowie etwa vorhandenen kleinen Mengen der Reaktionsteilnehmer Styrol und Isobutylen und Katalysatorresten. Bei Verwendung von Borfluorid als Friedel-Crafts-Katalysator ist die Menge der Katalysatorreste äußerst klein, bei Verwendung von Aluminiumchlorid etwas größer. So beträgt z.B. die Menge flüchtigen Lösungsmittels, welches zur Gewinnung eines trockenen Polymeren entfernt werden muß, etwa 80 bis 85 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte kalte Reaktionsflüssigkeit der Polymeren.
  • Methylchloridlösungen dieser hochmolekularen Styrol-Isobutylen-Mischpolymeren, welche bis zu 35 bis 50 Gewichtsprozent Feststoffe enthalten, lassen sich herstellen und können noch zufriedenstellend während der Erhitzung in einer Rohrschlange gehandhabt werden, bevor eine Behandlung in der mechanischen Anlage erforderlich wird. Das bedeutet, daß mindestens 700/o des ursprünglichen Methylchlorids nach einem leichten und wirtschaftlichen Verfahren zurückgewinnbar ist.
  • In der ersten Phase des Gewinnungsverfahrens wird also das Erhitzen und die Dampfabtrennung vorzugsweise in einem Rohr oder einer Rohrschlange durchgeführt, welche von außen durch Dampf oder eine heiße Flüssigkeit oder durch direkte Befeuerung erhitzt wird, und anschließend zieht man das erhitzte Produkt zur Abtrennung von Dampf und Flüssigkeit in eine Flashverdampfungstrommel ab.
  • Hinsichtlich der Drücke, der Flashbedingungen und der Anzahl der Flashverdampfungsstufen lassen sich verschiedene Durchführungsarten der Erfindung verwenden. So kann man z. B. die kalte Reaktionsflüssigkeit der Polymeren direkt in einer Stufe bei einem Druck von 35 bis 63 kg/cm2 auf eine Temperatur von etwa 107 bis 1380 C erhitzen und anschließend auf einen Druck von etwa 10 bis 20 0je des vorhandenen Drucks herunterbringen und flashverdampfen. Nach Weiterleitung in eine mit niedrigerem Druck betriebene Flashverdampfungszone, vorzugsweise unter Zwischenerhitzen, wird die konzentriertere Flüssigkeit schließlich auf etwa den atmosphärischen Druck, d. h. 0 bis 35 kg/cm2 heruntergebracht und flashverdampft.
  • Eine andere Durchführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man das Gemisch abwechselnd auf einen Druck von z. B. 21 kg/cm2 erhitzt und es teilweise bei etwa 7 kg/cm2 flashverdampft, wobei man 2- bis 3mal oder öfter abwechselnd die Flüssigkeit unter Druck setzt, erhitzt und flashverdampft und schließlich bei atmosphärischem Druck flashverdampft.
  • Eine weitere Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man die Flüssigkeit zuerst auf einen mäßigen Druck von z.B.
  • 14kg/cm2 erhitzt und sodann auf 7 oder sogar 3,5 kg/cm2 herunterbringt und flashverdampft, so daß eine wesentliche Menge der Methylchloriddämpfe unter geringem Aufwand entfernt wird, wobei jedoch eine solcheMengeMethylchlorid zurückbleibt, daß die restliche Polymerenlösung sich noch leicht in einer erhitzten Rohrschlange handhaben läßt, und daß man danach die Flüssigkeit auf den gewünschten Höchstdruck, z.B. 35 kg/cm2 oder höher, erhitzt und dann unter Entfernung des größten Teils der Dämpfe z. B. bei 7 oder 3,5 kg/cm2 flashverdampft, wobei die restliche Flüssigkeit bereits so viskos ist, daß sie mechanische Behandlung erfordert, und daß man schließlich das restliche Methylchlorid, welches etwa 20 bis 50 Gewichtsprozent betragen kann, entfernt, indem man das Gemisch bei praktisch normalem Druck flashverdampft und das Mischpolymere auf einer heißen Metalltrockentrommel oder in einer Strangpresse usw. heiß verarbeitet.
  • Bei der Durchführung der Erfindung lassen sich an Stelle der erwähnten Monomeren, nämlich Styrol und Isobutylen, auch andere verwenden. An Stelle von Styrol kann man p-Methylstyrol, a-Methyl-p-methylstyrol, p-Äthylstyrol, verschiedene ringhalogenierte Styrole, z.B. p-Chlorstyrol, p-Bromstyrol, Vinylnaphthalin, Indol oder andere polymerisierbare monoolefinische Verbindungen mit mindestens einem aromatischen Kern verwenden. Außer Isobutylen eignen sich andere Olefine mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, besonders Isoolefine, wie Methyl-2-buten-(1).
  • An Stelle von Methylchlorid kann man als Lösungsmittel auch andere niedere Alkylhalogenide, wie z. 13.
  • Äthylchlorid oder Propylchlorid oder verschiedene fluor- und chlorhaltige Kohlenwasserstoffe, oder auch ein inertes ungesättigtes Halogenid, z.B. Vinylchlorid, verwenden.
  • Nach Beschreibung der allgemeinen Grundzüge der Erfindung folgen nunmehr einige weitere, an Hand der Zeichnungen beschriebene Durchführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche lediglich zur Erläuterung, jedoch nicht zur Beschränkung der Erfindung dienen sollen.
  • Fig. 1 stellt eine sehr einfache Durchführungsform der Erfindung dar, bei der eine direkte einstufige Erhitzung stattfindet und das Flashverdampfen direkt auf einer heißen Metallfläche durchgeführt wird.
  • Nach Fig. 1 führt man eine geeigneteBeschickungsflüssigkeit, welche - wie oben beschrieben - aus einer kalten Reaktionsflüssigkeit der Polymeren besteht, durch die Leitung 1, Pumpe 2, Heizvorrichtung 3, Druckreduzierventil 4, Sprühdüse 5 in die Flashverdampfungskammer 6 ein, welche in diesem Fall auch einen Doppel-Trommeltrockner 7 enthält.
  • Von dieser Kammer zieht man die flashverdampften Dämpfe, welche größten teils aus Methylchlorid und einer kleinen Menge von nicht umgesetztem Styrol und Isobutylen sowie Borfiuoridgas (falls ein derartigerKatalysator verwendet wurde) bestehen, durch Leitung 8, Kompresser 9J Leitung 10 nach oben in den Kondensor 11 ab, von wo man das Kondensat durch Leitung 12 entweder zur Wiederverwendung zurück zum Polymerisationsgefäß (nicht gezeigt) mit oder ohne Kühlung durch nicht gezeigte Vorrichtungen und mit oder ohne etwa erwünschte Reinigung leitet oder für spätere Verwendung in einen geeigneten (nicht gezeigten) Vorratsbehälter einführt. Bei der Flashverdampfung der durch Sprühdüse5 austretenden erhitzten Reaktionsflüssigkeit der Polymeren prallen die restlichen Polymerenteilchen- in der Kammer 6 gegen die heißen Metallflächen des Doppeltrommeltrockners 7, und bei der Umdrehung der Trommeln überziehen sich diese mit dem Polymeren, das zum Akkumulieren neigt, wenn die Trommeln dicht beieinander stehen. Dies bewirkt eine Verarbeitung des plastischen Polymeren und seine Verteilung in einer dünnen, ziemlich gleichmäßigen Schicht auf jeder Trommel. Diese Schicht wird, nachdem sie mit der erhitzten Oberfläche während etwa einer halben Umdrehung in Berührung steht, durch Schaber 13 von der Trommel entfernt und der erhaltene Film aus heißem-plastischem Polymeren wird aus der Flashverdampfungskammer entfernt und in die Strangpresse 14 oder in eine (nicht gezeigte) Körnungsmaschine eingeführt oder auf andere Art fertigbehandelt. Man kann den Polymerenfilm oder die gepreßten Stränge oder Körner usw. auf beliebige Weise abkühlen, z. B. durch Luftkühlung oder Besprühen mit Wasser, und anschließend trocknen.
  • Nach Fig. 2 wird die durch Leitung 1 kommende kalte Reaktionsflüssigkeit der Polymeren mittels Pumpe 2 auf einen geeigneten Druck, z. B. 21 kg/cm2, gepumpt, wobei zwei verschiedene Wege möglich sind: Der eine führt durch die Heizschlange 3 zur Erhitzung auf eine geeignete Temperatur, z. B. 930 C, und die Leitung 15 in den Flüssigkeit-Dampf-Separator 16, von dem sämtliche sich abtrennenden Dämpfe durch die Leitung 8 nach oben abgezogen werden, während die flüssige Phase durch das Ventil 17 in die Öffnung der Strangpresse 14 flashverdampft wird, von wo aus die Dämpfe ebenfalls durch die Leitung 18 nach oben abgezogen werden können, und aus der man das im wesentlichen von Dampf freie heiße plastische Polymere durch die beliebig geformte Öffnung 19 der Strangpresse abzieht.
  • Die andere Möglichkeit besteht darin, daß man die kalte Reaktionsflüssigkeit nicht durch die Heizschlange pumpt, sondern durch die Leitung 20 in den mittels eines Heizmantels 22 auf eine gewünschte Temperatur, z. B. 930 C, erhitzten Dampfkessel 21 einführt, und sie bei dieser Temperatur unter einem geeigneten konstanten Druck, z. 13. 21 kg/cm2, im Siedezustand hält, bis die gewünschte wesentliche Menge Methylchloriddämpfe entfernt und eine Polvmerenlösung der gewünschten Konzentration entstanden ist, welche man anschließend durch die Leitung 23 und das Flashverdampfungsventil 24 in die Öffnung der Strangpresse 14 einführt. Die Dämpfe aus dem Dampfkessel 21 werden durch die Leitung 25 nach oben abgezogen.
  • Die aus einer der Leitungen 8, 18 oder 25 kommenden Dämpfe werden- wie im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben - vorzugsweise kondensiert und zur Wiederverwendung zurückgeführt.
  • Die Flashverdampfung durch die Ventile 17 und 24 sollte im wesentlichen bei atmosphärischem Druck durchgeführt werden, z. B. bei etwa 0 bis 0,35 kg/cm2.
  • Nach Fig. 3 wird die kalte Reaktionsflüssigkeit der Polymeren, welche im wesentlichen aus Methylchlorid besteht und etwa 10 bis 200/0 hochmolekulares Styrol-Isobutylen-Mischpolymeres mit etwa 50 bis 60°/o gebundenem Styrol und einer Eigenviskosität von etwa 0,6 bis 1,0 sowie kleine Mengen nicht umgesetztes Isobutylen und Styrol und Katalysatorreste enthält und eine Temperatur von etwa - 74 bis t 100 C besitzt, welche von der Größe des Wärmeaustauscheszwischen Beschickungsmaterial und Produkt abhängt, durch die Leitung 1 und Pumpe 2 durch die Heizschlange 3 eingeführt, wo sie unter einem Druck von etwa 45,5 kg/cm2 bei einer Temperatur von etwa 1210 C erhitzt und danach bei einem Druck von etwa 7 bis 10,5 kg/cm2 in Trommel 4 flashverdampft wird.
  • Von hier werden die flashverdampftenDämpfe, welchegrößtenteils aus Methylchlorid bestehen, jedoch auch kleine Mengen Isobutylen und Styrol sowie etwas Borfluorid - falls dieses als Katalysator verwendet wird - enthalten können, durch die Leitungen 5 und 6 nach oben in den Kondensator 7 zur Wiederverwendung im Polymerisationsgefäß (nicht gezeigt) abgezogen. Das - flüssige Produkt aus -der Flashverdampfungstrommel 4 kann sodann auf verschiedenen Wegen weitergeleitet werden. So kann man es z. B. durch die Leitung 8 in die Heizschlange 9 leiten, in der es erneut auf eine Temperatur von etwa 107 bis 1350 C bei einem Druck von 35 bis 56 kg/cm2 erhitzt und von dort direkt in die Flashverdampfungstrommel 10 geleitet wird, die sich über der Öffnung der Strangpresse 11 befindet, welche bei einer Temperatur von etwa -18 bis +380 C und bei praktisch normalem Druck, d. h. 0 bis 0,35 kg/cm2, betrieben werden kann.
  • Heißes plastisches Styrol-Isobutylen-Harz tritt aus dem oberen Ende der Strangpresse 12 in einem Zustand aus, in dem es verhältnismäßig frei von gelöstem Methylchlorid oder Isobutylen, Styrol oder Borfluorid ist.
  • Statt das durch die Heizschlange 9 gehende Produkt direkt in dieFlashverdampfungstrommel 10 oberhalb der Strangpresse 11 zu leiten, kann man es zur teilweisen Entfernung des Methylchlorids und anderer flüchtiger Dämpfe in di e die Zwischenverdampfungstrommel 13 bei einem Druck von etwa 2,5 bis 10,5 kg/cm2 abziehen, d. h. flashverdampfen und anschließend in der Trommel 10 zur Flashverdampfung bei praktisch normalem Druck abziehen. Die Dämpfe aus der Trommel 10 werden durch die Leitung 14 nach oben abgezogen und mittels Kompressor 15 durch die Leitung 16 und Leitung 6 in den Kondensator 7 zur Wiederverwendung gepumpt. Auf ähnliche Weise entfernt man das Methylchlorid und andere in der Trommel 13 flashverdampfte Dämpfe nach oben durch die Leitung 17 und Leitung 6 durch Kondensator 7 zur Wiederverwendung.
  • Eine andere Möglichkeit zur Behandlung des flüssigen Produktes aus der Flashverdampfungstrommel 4 besteht darin, daß man es durch die Leitung 18 in eine mit einem Dampfmantel und einem mechanischen Rührwerk versehene Drucktrommel 19 leitet, wo es bei einem Druck von 26 bis 45,5kg/cm2 auf eine Temperatur von 94 bis 1210 C erhitzt werden kann, und es sodann direkt durch die Leitung 20 abzieht oder durch die Leitung 21 in die Flashverdampfungstrommell0 zur Warmbearbeitung in der Strangpresse 11 leitet.
  • Die nach-stehenden Versuchsdaten dienen zur weiteren Erläuterung des Verfahrens und der Vorteile der Erfindung.
  • Beispiel 1 Ein Gemisch aus 45 Gewichtsteilen Styrol, 55 Teilen Isobutylen und etwa 900 Teilen Methylchlorid wurde bei einer Temperatur von etwa - 1000 C mit einem aus Aluminiumchlorid bestehenden und in Methylchlorid gelösten Katalysator polymerisiert, wobei eine 10°/aige Lösung des Styrol-Isobutylen-Mischpolymeren in Methylchlorid entstand. Die Lösung wurde in eine mitTrockeneis (festes Kohlendioxyd) gekühlte Gebläsekammer geleitet, von der aus ein Strom mit einem Druck von 5,6 kg/cm² durch eine Heizschlange geführt wurde, welche durch warmes Wasser auf etwa 200 C erwärmt wurde. Die erwärmte Lösung ließ man durch ein Ventil flashverdampfen, wobei das nichtverdampfte Material zwischen die Walzen eines Doppel-Trommeltrockners fiel, der mit 5,2 kg/cm2 Dampf erhitzt wurde, so daß die Metallflächen der Trommel eine Temperatur von etwa 1600 C aufwiesen. Es wurde nur eine kleine Menge des Lösungsmittels (etwa 15 bis 20 20°/o) flashverdampft, während sich zwischen den Schlangen ein heftig siedendes Gemisch sammelte. Der Abstand konnte jedoch so reguliert werden, daß keine Flüssigkeit hindurchging. Heißes, vom Lösungsmittel freies Styrol-Isobutylen-Mischpolymerisat wurde dauernd von den Trommelflächen durch einen Schaber entfernt.
  • Beispiel 2 Die folgenden Daten zeigen, daß Magnesiumoxyd, Calciumcarbonat und ein als »Triton B.N.E.« bekanntes, im Handel erhältliches quaternäres Ammoniumhydroxyd die Bildung von H Cl erfolgreich neutralisieren. Ein etwa 50°/o gebundenes Styrol enthaltendes Styrol-Isabutylen-Mischpolymeres mit einer Eigenviskosität von etwa 0,8, welches in Gegenwart von Methylchlorid unter Verwendung einer Lösung von Aluminiumchlorid in Methylchlorid als Katalysator polymerisiert und anschließend zur Entfernung sämtlicher flüchtiger Materialien erhitzt und getrocknet worden war, wurde jeweils mit 1 Gewichtsteil der obenerwähnten drei verschiedenen Neutralisationsmittel pro 100 Gewichtsteile des Mischpolymeren gemischt und danach zahlreichen physikalischen Prüfungen unterworfen. Außerdem wurde eine Kontrollprobe ohne Zusatz eines Neutralisationsmittels zum Vergleich untersucht. In jedem Fall wurden als Reaktionshilfsmittel 5 Gewichtsteile »Acrawax B«, ein hochmolekulares modifiziertes Esterwachs, welches ein Polyamid höherer Fettsäuren mit etwa 10 bis 20Kohlenstoffatomen ist, verwendet. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
    Mischpolymeres ..................... 100 100 100 100
    Acrawax B .......................... 5 5 5 5
    MgO ............................... 1
    Calciumcarbonat 1
    Triton BNE ......................... 1
    Plastizitätsrückgewinnung
    nachWilliams; 5kg
    bei 500 C .... .................. 316-31 315-28 320-27 314 24
    bei 700 C ....... ............. 179-10 184-11 167-8 144-10
    Zugfestigkeit, Dehnung, Shorehärte
    (geformte Platte) in kg/cm2 ., 56,2-600-73 66-580-73 61,8-550-60 65,4-620-76
    Reißfestigkeit nach Mullens, wasser-
    abweisender Überzug 11,25 kg auf
    24,75 kg »Kraft«-Papier
    ohne Alterung ... ... .. .. 34,5 36,3 34,3 34,0
    64-stündige Alterung bei 380 C; 95 O/o
    relative Feuchte ................... 29,2 35,3 34,7 1 35,5
    Zerreißfestigkeit nach Elmendorf,
    ohne Alterung .................... 6,8 6,4 7,0 6,1
    64stündige Alterung bei 380C; 950/0
    relative Feuchte ................... 5,7 6,3 7,4 6,2
    Wasserdampfdurchlässigkeit in
    g H2 O/645 cm2/24 Stunden bei 380 C;
    95% relative Feuchte; 11,25 kg Harz-
    überzug
    ungefaltet ..................... 0,8926 0,6639 0,5166 0,7742
    gefaltet , 1,0297 0,7138 0,5598 0,7920
    Diese Versuche zeigen, daß bei Verwendung eines dieser drei Neutralisierungsmittel, nämlich Magnesiumoxyd, Calciumcarbonat und quaternäres Ammoniumhydroxyd, eine Minderung der Bruch- und Zerreißfestigkeit erfolgreich verhütet wird, welche normalerweise beim Altern (64 Stunden lang bei 380 C und 950/0 relativer Feuchtigkeit) von Kraft-Papier eintritt, welches mit einem restliches Aluminiumchlorid enthaltenden Mischpolymerenfilm überzogen ist. Diese Materialien setzen auch die Wasserdampfdurchlässigkeit nicht gefalteter und gefalteter Proben von Papier mit Mischpolymerenüberzug herab. Andererseits üben diese neutralisierenden Zusatzmittel weder auf die Plastizität nach Williams noch auf die Zugfestigkeit, Dehnung und Shorehärte eine wesentliche Wirkung aus.
  • Beispiel 3 Die kalte Reaktionsflüssigkeit der Polymeren, welche etwa 18 Gewichtsprozent enthält, wird bei einer Temperatur von etwa - 800 C aus dem Polymerisationsgefäß entfernt. Dieses Material hat folgende Zur am mensetzung: Harz*) ........................ 1109,8 kg Methylchlorid ................. 5037,3kg Isobutylen ..................... 3,6 kg Styrol ......................... 19,0 kg AlCl3 .......................... 4,5 kg 6174,2 kg *) Styrol-Isobutylen-Misehpolymeres aus 600/0 gebundenem Styrol mit einer Eigenviskosität von etwa 0,7.
  • Diese Flüssigkeit wird bei einem Druck von etwa 42kg/cm2 durch eine Heizschlange gepumpt, wo sie auf etwa 1160 C erhitzt und anschließend bei einem Druck von etwa 7 kg/cm2 flashverdampft wird, worauf die Temperatur auf etwa 350 C sinkt. Danach wird die Flüssigkeit erneut erhitzt, indem man sie durch eine weitere Heizschlange leitet, wo sie auf eine Temperatur von etwa 1210 C bei einem Druck von 45,5 kg/cm2 erhitzt wird, worauf sie anschließend erneut bei 7kg/cm2 flashverdampft wird. Die erhaltene viskoseFlüssigkeit, welche nun aus etwa 50Gewichtsprozent thermoplastischem Harz und etwa 50 Gewichtsprozent Methylchlorid oder anderen flüchtigen Dämpfen besteht, wird direkt in einen Doppel-Trommeltrockner in einem druckfesten Gehäuse geleitet.
  • Hier wird der Rest der flüchtigen Dämpfe bei normalem Druck, z.B. 0 bis 0,35kg/cm2 entfernt, wonach das Harzprodukt in lösungsmittelfreiem Zustand aus der Trockenvorrichtung kommt.
  • Beispiel 4 Eine der im Beispiel 3 verwendeten ähnliche kalte Reaktionsflüssigkeit der Polymeren wird bei einem Druck von etwa 42 kg/cm2 durch eine durch Dampf erhitzte Heizschlange gepumpt, wobei die Harzlösung auf eine Temperatur von etwa 1160 C erhitzt wird.
  • Danach leitet man sie in eine Verdampfungszone, um einen Teil des Methylchlorids zu verdampfen und die Harzlösung auf etwa 880 C leicht abkühlen zu lassen.
  • Anschließend leitet man sie durch eine weitere Heizvorrichtung, in der ihre Temperatur auf etwa 1160 C erhöht wird, und weiter in eine andereVerdampfungszone, in der die Verdampfung eines weiteren Teils des Methylchlorids und anderer flüchtiger Dämpfe durchgeführt wird, wobei die Harzlösung sich wiederum auf etwa 850 C abkühlt. Von hier wird sie in eineFlashverdampfungszone abgezogen, wo der Druck auf etwa 0,35 kg/cm2 herabgesetzt wird und die Temperatur sich auf etwa 70 C abkühlt. Das feste Harz wird in einer Strangpresse gesammelt, wo es durch die Reibung in der Presse erneut erhitzt und schließlich durch einen mit Dampf beheizten Pressenkopf in beliebiger Form, wie z. B. als Strang usw., ausgepreßt wird.
  • DieVerwendung eines mit einemDampfmantel versehenenKessels oder eines anderen beheiztenBehälters mit einem Dampfraum über dem Flüssigkeitsspiegel ist möglich, um die Verdampfung direkt in der Heizzone in einem Umfang zu gewährleisten, der durch Abnahme der Wärmeübertragung, durch Feststoffablagerungen in der Schlange oder durch Druckminderung beschränkt ist. Durch nacheinander erfolgendes Erhitzen in den einzelnen Zonen und Abtrennung von Dämpfen nach jeder Heizzone ohne wesentlichen Druckabfall kann man dieses Verfahren durchführen, ohne daß die Temperatur der Flüssigkeit wesentlich absinkt. Dadurch wird die Zunahme der Viskosität der Flüssigkeit infolge einer Temperaturabnahme vermieden und auch die durch Schäumen auftretenden Schwierigkeiten werden auf ein Minimum herabgesetzt.
  • Ein mit einem Mantel versehenes Druckgefäß, welches zur Erhitzung mit Dampf oder einem anderen geeigneten Heizmittel eingerichtet ist, eignet sich auch für die nacheinander erfolgende Erhitzung und Verdampfung oder Erhitzung und Flashverdampfung in einem einzigen Gefäß. Auf diese Weise wird der größte Teil des Lösungs- oder Verdünnungsmittels bei einem Druck abgetrieben, der ausreicht, um seine Kondensation mit Wasser für die anschließende Wiederverwendung zu ermöglichen, z.B. durch Erhitzen auf eine Temperatur von etwa 540 C und einen Druck von 11 kg/cm2. Das Erhitzen des übrigen Lösungsmittels und Polymeren wird mit oder ohne Einführung von überheiztem Dampf in die Trommel, bis auf eine Temperatur von etwa 66 bis 940 C fortgesetzt. Nach einer geeigneten Heizzeit läßt man den Kesseldruck plötzlich sinken, d. h. praktisch auf normalen Druck.
  • Das noch anwesende Lösungsmittel, das daraufhin flashverdampft wird, wird wiedergewonnen und mit oder ohne Trocknung in das Verfahren zurückgeführt.
  • Das Polymere, das praktisch trocken ist und sich in einer feinen Teilchenform befindet, eignet sich für den direkten Verkauf oder die Weiterverarbeitung, Beispiel 5 Bei der Durchführung der Erfindung kann die Verdampfung oder Flashverdampfung, falls erwünscht, jederzeit durch Anwendung wiederholter Erhitzungs-und Verdampfungsstufen herunter auf normalen Druck durchgeführt werden. So kann man z. B. eine kalte Reaktionsflüssigkeit der Polymeren, welche 20 Gewichtsprozent Harz in Methylchlorid enthält und eine Temperatur von etwa -90 bis 1000 C aufweist, unter einem Druck von etwa 13 kg/cm2 auf etwa 600 C erhitzen und herunter auf atmosphärischen Druck flashverdampfen, wobei sich eine Temperatur von etwa - 230 C (Siedepunkt des Methylchlorids bei atmosphärischem Druck) einstellt. Die Harzlösung wird auf diese Weise auf etwa 30 Gewichtsprozent Harz konzentriert. Dieses Konzentrat setzt man sodann wiederholtem Erhitzen und Flashverdampfen aus und erhält eine Lösung mit etwa 45 Gewichtsprozent Harz. Eine dritte Flashverdampfung ergibt eine Konzentration von etwa 70 Gewichtsprozent Harz in der Methylchloridlösung. Nach der dritten Flashverdampfung kann man das zurückbleibende Produkt zur Entfernung des Restes von Methylchlorid direkt auf eine heiße Metallfläche prallen lassen, oder man kann es in einer heißen Knetmaschine oder einer heißen Strangpresse oder auf einer heißen Mühle oder einer heißen Trockentrommel oder einer ähnlichen Vorrichtung sammeln, um das restliche Methylchlorid zu entfernen.
  • Beispiel 6 Zwischen einer kaltenReaktionsflüssigkeit der Polymeren, z.B. der im Beispiel 3 gezeigten, und einem zugeführten neuen Polymerisationsansatz wird ein Wärmeaustausch vollzogen, wobei unter Abkühlung der Beschickungsflüssigkeit die Temperatur der kalten Polymerisationsflüssigkeit von etwa - 83 auf etwa + 160 C steigt. Danach pumpt man die Flüssigkeit in einem mit einem Rührwerk versehenen Kessel auf einen Druck von 28 kg/cm2 und erhitzt sie auf 960 C, indem man direkt Dampf in sie einleitet. Das Gemisch aus der heißen Polymerisationsflüssigkeit und kondensiertem Wasser strömt in einen Absetztank, wo sich die Wasserphase als untere Schicht und die Harzlösung in Methylchlorid als obere wasserfreie Schicht absetzt. Letztere wird sodann abgezogen und in einen Flashverdampfungstank herunter auf 8,4 kg/cm2 flashverdampft, worauf ihre Temperatur auf etwa 430 C sinkt. Die Harzlösung wurde auf diese Weise von 18 Gewichtsprozent Harz auf etwa 24 Gewichtsprozent Harz konzentriert. Die letztgenannte Lösung pumpt man erneut auf einen Druck von 28 kg/cm2, erhitzt sie durch Dampfeinblasen auf 960 C und läßt das erhaltene Gemisch aus Harzlösung und kondensiertem Wasser sich wiederum in einer oberen Harz-C H3Cl-Schicht und einer unteren Wasserschicht absetzen, die wiederum voneinander getrennt werden. Danach wird die obere Schicht erneut herunter auf 8,4kg/cm2 und eine Temperatur von 430 C flashverdampft, worauf die restliche Lösung nunmehr etwa 33 Gewichtsprozent Harz enthält. Diese Lösung besitzt eine solche Viskosität, daß sie sich zumindest bei dieser Temperatur noch pumpen läßt. Sie wird dementsprechend direkt über einen Doppel-Trommeltrockner in einem druckfesten Gehäuse gepumpt und flashverdampft, so daß das übrige Methylchlorid verdampfen kann. Die restliche Harzlösung, welche noch etwa 25 bis 50 Gewichtsprozent Methylchlorid enthalten kann, unterwirft man der Warmverarbeitung auf den heißen Metallwalzen des Doppel-Trommeltrockners und breitet sie schließlich in einem dünnen Film auf der Oberfläche der Trommel aus, worauf die letzten Spuren des Dampfes entfernt werden. Diese Filme werden abgeschabt und zur Verpressung in die gewünschte Form, z. B. in kleine Stäbe für die Beschickung einer Körnungsmaschine, in einer heißen Strangpresse gesammelt.
  • Falls erwünscht, kann man die erhitzte Harzs Cl-Lösung unter Druck durch Zerstäuben in einen heißen Gasstrom, z.B. heißes CHsCl-Gas, trocknen und die erhaltenen feinen Harzteilchen von dem Gas durch einen Zyklonabscheider abtrennen.
  • Dies eignet sich besonders nach ein- oder zweimaligem vorherigen Erhitzen und Flashverdampfen zur Herabsetzung des CH3Cl-Gehalts der Flüssigkeit.

Claims (7)

  1. PATENTANsPRUcHE: 1. Verfahren zur Isolierung thermoplastischer Mischpolymerer vom Styrol-Isobutylen-Typ, die durch Mischpolymerisation von Olefinen mit 3 bis 6 C-Atomen, besonders Isobutylen, einerseits und 35 bis 70 Gewichtsprozent Styrol oder seiner einfachen Substitutionsprodukte andererseits in Gegenwart eines Friedel-Crafts-Katalysators und eines Lösungsmittels erhalten worden sind, aus der kalten Polymerisationsflüssigkeit, die größere Mengen flüchtiger Lösungsmittel enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man die erwähnte, praktisch wasserfreie Reaktionsflüssigkeit über den Siedepunkt des Lösungsmittels unter Normaldruck hinaus unter so hohem Druck erwärmt, daß das Lösungsmittel praktisch ganz in flüssigem Zustand verbleibt, und daß man die so erhaltene erwärmte Lösung plötzlich durch Verringerung des Druckes auf Normaldruck verdampft und dann das dabei erhaltene Produkt so weiterbehandelt, daß die noch verbliebenen Lösungsmittelreste möglichst ganz ausgetrieben werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man von einer Polymerisationsflüssigkeit ausgeht, die als Lösungsmittel Methylchlorid enthält, und daß man die Dispersion von der zuvor unter - 700 C liegenden Temperatur auf über +100 C erwärmt und den Druck auf über 3,5 atü bringt, bevor man das Lösungsmittel durchDruckentspannung bis auf Normaldruck verdampft, wobei vorzugsweise 15 bis 90 0/o des Methylchlorids und anderer noch vorhandener, flüchtiger Bestandteile aus der Dispersion durch die Druckentspannung verdampft werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dispersion in einem Wärmeaustauscher oder einer sonstigen Beheizungszone erwärmt, vorzugsweise teilweise durch die erwärmten Dämpfe aus dem Verdampfungsvorgang, bevor man den Druck bei der Entspannungsverdampfung auf Normaldruck vermindert.
  4. 4. Verfahren nach Anspruchl bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die flüchtigen bei der Entspannungsverdampfung entstehenden Dämpfe durch den Wärmeaustauscher oder die sonstige Beheizungszone leitet, kondensiert und wieder als Lösungsmittel für die Polymerisation verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Erwärmung und Entspannungsverdampfung der Dispersion mehrfach wiederholt, bevor man das so erhaltene Produkt weiterbehandelt, und zwar vorzugsweise so, daß 40 bis 600/o des ursprünglich vorhandenen Lösungsmittels in der ersten Heiz- und Verdampfungsstnfe ausgetrieben werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Produkt zur Fertigtrocknung und gegebenenfalls zur mechanischen Weiterbearbeitung auf eine erwärmte Oberfläche, z.B. in einem Doppelwalzentrockner oder einer erhitzten Strangpresse, gibt, deren Temperatur wenigstens so hoch wie der Erweichungspunkt des thermoplastischen Mischpolymeren ist und im allgemeinen über 900 C liegt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man einen basischen Zusatz, z.B. ein Metalloxyd oder -carbonat oder ein Amin, zu dem Mischpolymerengemisch gibt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 727 116, 863 792; deutsche Patentanmeldungen B 7374 IVb /93 c (bekanntgemacht am 13.5. 1953); B 7348 IVb/39c (bekanntgemacht am 13.5. 1953); St 4208 IVb/39c (bekanntgemacht am 10. 9. 1953).
DEST8730A 1953-09-17 1954-09-14 Verfahren zur Isolierung thermoplastischer Mischpolymerer vom Styrol-Isobutylen-Typ Pending DE1079327B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0476776A1 (de) * 1990-09-17 1992-03-25 Stork X-Cel B.V. Verfahren zur Trennung eine Mischung einer Lösungsmittel und einem Kunststoffe und Anlage zur Durchführung dieses Verfahren

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE727116C (de) * 1937-08-28 1942-10-27 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung harzartiger Kondensationsprodukte
DE863792C (de) * 1938-05-26 1953-01-19 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Schmiermitteln

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