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Vorrichtung zum Schleifen der Sitzfläche von Rohrleitungs- oder Kesselverschlüssen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schleifen der Sitzflächen von Rohrleitungs-
oder Kesselverschlüssen mit einem als Befestigungsvorrichtung zum Festklemmen der
Maschine am Werkstück ausgebildeten Grundgestell, das einen Träger für eine Schleifscheibe
aufweist, in dem die Schleifscheibe um ihre eigene Achse und um eine im regelbaren
Abstand dazu parallele Achse umlaufend angeordnet ist.
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Es ist bereits eine Maschine dieser Gattung bekannt, und zwar dient
sie zum Schleifen und Nacharbeiten der Sitze von Mannlöchern bei Kanalisationsanlagen.
Diese Maschine besteht im wesentlichen aus einem Rahmengestell mit daran angebrachten
Befestigungsmitteln und aus einem Ausleger mit Schleifscheibe. Die Befestigungsmittel
sind so ausgebildet, daß die Maschine in den Gehäusen der Mannlochdeckel unabhängig
von deren Bauart fest eingespannt werden kann, während der Ausleger für die Schleifscheibe
an einer aufrechtstehenden Welle sitzt, die im Zentrum der Maschine -und somit des
Mannlochs angeordnet ist und an der der Ausleger in senkrechter Richtung bewegt
und von oben auf die zu bearbeitende Fläche herabgesenkt werden kann. Der Ausleger
trägt das Schleifwerkzeug; das in üblicher Weise um seine eigene Achse umläuft und
mit dem Auslegearm um die senkrechte Welle herum zirkelartig verschwenkbar ist,
damit das Werkzeug rund um den ganzen Deckelsitz herumfahren kann. Die zweite Achse,
um die sich das Werkzeug dreht, ist also stets die Mittelachse der Maschine und
somit auch der Mannlochöffnung. Für jede Verstellbewegung der Schleifscheibe ist
ein besonderer Antrieb vorgesehen, so daß die richtige Werkzeugführung an die Aufmerksamkeit
des Bedienungsmannes große Anforderungen stellt. Bei Kanaldeckeln spielen gewisse
Ungenauigkeiten keine Rolle, bei druckbeaufschlagten Deckeln kann jedoch die bekannte
Vorrichtung den Genauigkeitserfordernissen nicht entsprechen. Vor allem bietet die
bekannte Maschine keine Möglichkeit, auch unregelmäßig geformte Sitzflächen zu bearbeiten.
Es ist zwar auch eine Vorrichtung zum Nachschleifen von nicht kreisförmigen Deckelsitzen
bekannt, jedoch ist diese Vorrichtung an eine Schablone gebunden, und die Schleifscheibenhalterung
muß von Hand längs der Schablone entlanggeführt werden, so daß sich leicht Ungenauigkeiten
ergeben können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine zu schaffen,
die es gestattet, Sitzflächen der genannten Art, insbesondere unregelmäßig geformte,
schnell und genau zu bearbeiten, beispielsweise zu läppen, weiterhin auch die Stoßfugen
zwischen Dekkeln und Öffnungen von Ventilkörpern oder anderen Druckgefäßen nacharbeiten
zu können, während sich die Gefäße in eingebautem Zustand befinden, was besonders
wichtig ist, wenn die Gefäße an die jeweiligen Rohrleitungen angeschweißt sind.
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Die Lösung geschieht dadurch, daß nach der Erfindung mittels einer
von Hand zu betätigenden Kurbel einmal je nach Drehrichtung der im Grundgestell
verschieblich gelagerte Schleifscheibenträger hin und her beweglich ist und zum
anderen die Schleifscheibe unabhängig von der Drehrichtung der Kurbel um die zu
ihrer eigenen Achse parallele Achse in ein und derselben Richtung umlaufend. antreibbar
ist. Auf diese Weise lassen sich Absätze in der geschliffenen Fläche sicher vermeiden.
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Die Erfindung ist in einer Ausführungsform weiterhin dadurch gekennzeichnet,
daß die am Schleifscheibenträger angebrachte Kurbelwelle der Kurbel einerseits über
ein Kegelräderumkehrgetriebe die Umlaufbewegung der Schleifscheibe um die zu ihrer
eigenen Achse parallele Achse und andererseits über ein kombiniertes Schnecken-
und Schraubengetriebe, dessen Mutter am Grundgestell angeordnet ist, die Hin- und
Herbewegung des Schleifscheibenkörpers bewirkt.
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Nachstehend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben; es zeigt Fig. 1 einen Aufriß der
Maschine zum Schleifen von Ventilsitzflächen, aufgebaut auf einen Ventilkörper vor
dem Schleifvorgang, wobei der Ventilkörper durch strichpunktierte Linien dargestellt
ist, Fg.2 einen Grundriß der in Fig. 1 dargestellten Maschine, Fig.3 eine Seitenansicht
der Maschine im Querschnitt längs der Linie III-III der Fig. 1, gesehen in
Richtung
der Pfeile und dargestellt in größerem Maßstab als Fig. 1, Fig. 4 eine Seitenansicht
eines Teils der Maschine im Querschnitt längs der Linie IV-IV der Fig. 1, Fig. 5
einen Teil der Maschine von unten gesehen und Fig.6 eine Ansicht eines unteren Teils
der Maschine im Querschnitt längs der Linie VI-VI der Fig. 5.
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Die Maschine 1 ist in betriebsbereiter Stellung auf dem Boden eines
Ventilkörpers 2 dargestellt; bei dem Ventil handelt es sich um einen Absperrschieber.
Der Ventilkörper 2 weist in seiner Bodenfläche eine Öffnung 3 auf, die, in Fig.
1 und 2 von links nach rechts gesehen, eine größere Länge als Breite besitzt. Das
innere Ende der Öffnung 3 ist von einer planen Sitzfläche 4 umgeben, in die beim
Betrieb des Ventils ein Dampfkanaldeckel (nicht dargestellt) eingreift, der durch
den Druck des Dampfs gegen die Sitzfläche 4 gepreßt wird. Die Sitzfläche 4 weist
gerade Seitenteile 4 a und halbkreisförmige Endteile 4 b auf. In dem dargestellten
Ventilkörper ist die Sitzfläche in die obere Wandung des Ventilkörpers eingeschnitten,
jedoch kann die Maschine gemäß der Erfindung auch bei länglichen planen Sitzflächen
Verwendung finden, deren Endteile nicht halbkreisförmig sind.
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Die Maschine 1 besitzt einen Träger 10, der eine flache Sockelplatte
10a und eine dazu senkrechtstehende Platte 10 b aufweist. Die Platte 10 b erstreckt
sich über die gesamte Länge der Sockelplatte 10 a. In der Mitte der Sockelplatte
10 a befindet sich eine längliche Öffnung 11 und außerdem vier Löcher, die so angeordnet
sind, daß die Platte 10 b nach dem Aufsetzen der Vorrichtung auf die Stehbolzen
13 in einer Richtung parallel zur Hauptachse der Öffnung 3 und damit zur Hauptachse
der Sitzfläche 4 verläuft. Der Träger 10 wird mittels der Muttern 14 befestigt.
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Die Platte 10 b weist in der Mitte eine Öffnung 15 auf; und auf der
Seite, die auf das Sockelstück 10 a mit der Öffnung 11 hinzeigt, ist eine Prismenführung
16, 17 (Fig. 3) eingearbeitet, die sich von dem einen Ende der Platte 10 b zum anderen
erstreckt und als Führung für einen hin und her beweglichen Schlitten 18, 19 dient.
Die Prismenführung ist mit einer Stellleiste 20 versehen, die mittels zweier Einstellschrauben
21 eingestellt werden kann. Bei richtiger Einstellung der Stelleiste 20 kann sich
der Schlitten 18 frei längs der Nut 16 der Prismenführung 16, 17 bewegen, also parallel
zur Hauptachse der Öffnung 3. Die Längsbewegung des Schlittens 18, 19 in der Nut
16 wird durch zwei Anschlagschrauben 22 in Laschen 23 begrenzt. Ein Befestigungsarm
25, der an der Außenseite des Schlittens 18,19 mittels Schrauben 27 und Muttern
26 befestigt ist, läuft in einen nach unten reichenden, hohlzylindrischen Mantel
28 aus, der auf einer Seite aufgeschlitzt ist; an dem Mantel 28 sitzen Radialflansche
30. Durch Löcher in den Flanschen erstrecken sich Stiftschrauben 31, die durch Anziehen
eine begrenzte Verengung des Durchmessers des zylindrischen Hohlraums 29 des Mantels
28 ermöglichen.
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Eine Antriebswelle 35 ist dreh- und axial-beweglich im Mantel 28 angeordnet
und ragt über seine beiden Enden hinaus. Das obere Ende der Welle 35 führt durch
eine Buchse 37, die in einem Führungskörper 38, 39 sitzt, der mit Schrauben 40 an
einem Flansch 41 des Befestigungsarms 25 befestigt ist. Der Führungskörper 38, 39
weist ein Schraubengewinde auf. Das Schneckenrad 44 des Vorschubgetriebes besitzt
eine axiale Bohrung 45 mit Schraubengewinde, das in das Schraubengewinde des Führungskörpers
38,39 eingreift, so daß eine Drehung des Schneckenrads 44 eine axiale Bewegung
des Führungskörpers 38, 39 bewirkt. Der untere Teil der Bohrung 45 des Schneckenrads
44 weist einen Absatz 46 auf, der in einen Rundflansch 47 an der Welle 35 eingreift.
Ein Vorsprung 48 des Schneckenrads weist ein Außengewinde auf und trägt einen Sicherungsring
49, der die Welle umgibt und mit seiner oberen Fläche in die Unterseite des Rundflansches
47 eingreift. Eine Drehung des Schneckenrads 44 bewirkt somit eine axiale Bewegung
der Welle 35, ohne jedoch ein Drehen der Welle zu verursachen oder zu behindern.
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Auf den zwischen dem Schneckenrad 44 und dem Mantel 28 liegenden Teil
der Welle 35 ist ein Kettenrad 52 montiert, das auf der Welle 35 verschiebbar ist,
dessen Drehung auf dieser Welle aber durch einen Keil 53 verhindert wird, der mit
dem Kettenrad verbunden und in einer Keilnut 54 in der Welle 35 verschiebbar ist.
Das untere Ende der Welle 35 ist mit dem Trägerteil 58 starr verbunden. Durch zwei
ineinander verschiebbare Muffen 59 und 60 wird Schmutz vom unteren Ende der Welle
35 ferngehalten.
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Eine zweite Antriebswelle 64 verläuft im Innern der Antriebswelle
35; am unteren Ende reicht sie durch das Trägerteil 58, am oberen Ende durch
den Führungskörper 38, 39 hindurch. Diese Welle ist in einem Lager 65 im Führungskörper
38, 39 sowie in zwei Lagern 66, die sich in der Antriebswelle 35 befinden, gelagert.
Das obere Ende der Welle 64 weist einen Bund 68 auf, der als Anschlag für eine Riemenscheibe
69 dient. Diese Riemenscheibe ist auf der Welle 64 axial verschiebbar, gegen Drehung
auf ihr jedoch durch eine Feder 70 gehindert. Staub und Schmutz wird von der Führung
39 durch eine Muffe 71 ferngehalten, die auf der Riemenscheibe 69 sitzt. Eine weitere
Riemenscheibe 74 sitzt auf dem unteren Ende der Welle 64 und ist gegen Bewegungen
auf ihr durch einen Stift 75 gehindert. Auf dem Befestigungsarm 25 ist ein Getriebekasten
80 befestigt, der aus einem Hauptteil 80 a und einem Deckel 80 b besteht. Beide
Teile sind am Schlitten 18,19 mit Hilfe der Muttern 81 befestigt, die auf
die Bolzen 82 aufgeschraubt sind. Durch den Getriebekasten 80 verläuft eine Welle
84 (Fig. 4), die in den Lagern 85 und 86 ruht. Die Welle 84 tritt nach vorn aus
dem Deckelteil 80 b heraus und trägt an ihrem vorderen Ende eine Handkurbel
87. Hinten trägt die Welle eine Schnecke 88. Im Innern des Getriebekastens
80 befinden sich, ebenfalls mit der Welle 84 verbunden, zwei Kegelräder 90 und 91.
Ein drittes Kegelrad 92 ist im Getriebekasten 80 zwischen den beiden Kegelrädern
90 und 91 angeordnet; es ist fest mit einer kurzen Spindel 94 verbunden, die durch
den Boden des Getriebekastens hindurchführt und auf ihrem unteren Ende fest ein
Kettenrad 95 trägt, das so angeordnet ist, daß es mit dem Kettenrad 52, mit dem
es durch eine Kette 96 verbunden ist (Fig. 1), auf gleicher Höhe liegt, wenn das
Rad 52 auf dem Mantel 28 aufsitzt. Die drei Kegelräder-90,91 und 92 sind so angeordnet,
daß dann, wenn die Welle 84 sich in der in Fig. 4 dargestellten Stellung befindet,
eine Drehung der Handkurbel 87 gegen den Uhrzeigersinn - gesehen in Blickrichtung
der Fig. 1 - eine Drehung der Spindel 94 und damit auch über die Kette 96 der Welle
35 im Uhrzeigersinn - gesehen in Blickrichtung der Fig. 2 - bewirkt, wenn dagegen
die Welle 84 aus der in Fig. 4 gezeigten Stellung so weit, wie es möglich ist, nach
links gedrückt wird, werden sich bei Drehung der Handkurbel 87 im Uhrzeigersinn
-gesehen
in Blickrichtung der Fig. 1 - die Spindel 94 und damit
auch die Welle 35 weiterhin in der gleichen Richtung drehen wie zuvor, obwohl die
Drehrichtung der Handkurbel umgekehrt wurde.
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Der Schlitten 18,19 weist gegenüber dem Getriebekasten 80 einen rechteckigen
Ausschnitt 98 auf. Ein Gehäuse 99 ragt von der Rückseite des Befestigungsarms 25
durch diesen Ausschnitt 98 sowie durch die Öffnung 15 im Flansch 10 b hindurch und
ist mit dem Befestigungsarm 25 mittels der Schrauben 100 verbunden. Die Schnecke
88 greift innerhalb des Gehäuses 99 in ein Schneckenrad 101 ein, das auf einer Welle
102 sitzt, deren Achse parallel zur Gleitrichtung des Schlittens 18, 19 verläuft.
Die Welle 102 erstreckt sich durch das eine Ende des Gehäuses hindurch, und der
Teil 102 a der Welle, der sich außerhalb des Gehäuses 99 befindet, weist ein Schraubengewinde
auf, das in einen Gewindering 104 eingreift, der am Flansch 10 b befestigt ist.
Es läßt sich erkennen, daß eine Drehung der Handkurbel 87 eine Drehung der Schneckenradwelle
102 bewirkt, die ihrerseits durch Eingriff in den Gewindering 104 eine seitwärtige
Verschiebung des Schlittens 18, 19 veranlaßt, und zwar parallel zur Hauptachse der
Sitzfläche 4 des Ventilkörpers 2 in einer Richtung, die vom Drehsinn der Handkurbel
abhängt. Somit bewirkt die Handkurbel 87 sowohl die Querverschiebung des Schlittens
18, 19 als auch die Drehung der ersten Antriebswelle 35 nebst Trägerteil 58. In
welcher Richtung auch immer die Handkurbel 87 gedreht wird, das Zusammenwirken der
Schnecke 88 und des Schnekkenrads 101 wird die Welle 84 in eine solche axiale Stellung
bringen, daß die Spindel 94 und damit auch die Antriebswelle 35 sich - von oben
gesehen - im Uhrzeigersinn drehen.
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Der Kastendeckel 80 b weist einen Ansatz 108 auf, der sich an dem
Schneckenrad 44 vorbei erstreckt, wo er eine Lücke 109 bildet, in der eine Schnecke
110 angeordnet ist, die mit dem Schneckenrad 44 kämmt und auf einer Welle 111 montiert
ist. Ein Ende 111 a der Welle 111 ist mit einem Handrad 112 zum Drehen der Schnecke
versehen, um so eine Drehung des Schneckenrads 44 und auf diese Weise eine axiale
Bewegung der ersten Antriebswelle 35 und des mit ihr verbundenen Trägers 58 zu bewirken.
Ein Feststellhandrad 113 ist dazu vorgesehen, um die Welle 35 in einer erwünschten
Stellung zu blockieren.
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Ebenfalls auf der Rückseite des Schlittens 18, 19 ruht ein Elektromotor
115 an einem Block 116, der durch Schrauben 117 mit dem Schlitten verbunden ist.
Auf der Motorwelle sitzt eine Riemenscheibe 118, die über einen Riemen 119 mit der
Riemenscheibe 69 verbunden ist.
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Wie aus den Fig. 3, 5 und 6 zu ersehen ist, wird das Trägerstück 58
von einem länglichen Hauptteil 125 gebildet, der starr mit dem unteren Ende der
Antriebswelle 35 verbunden ist und an seiner Unterseite eine Prismenführung 126,127
aufweist. In der Führung gleitet der Schlitten 128; der durch eine Stelleiste 129
feststellbar ist. Ein Ende des Hauptteils 125 trägt einen Befestigungsarm 131, durch
den die Spindel 133 hindurchgeführt ist. Die Spindel hat einen Flansch 134 und eine
auf ihr befestigte Manschette 135. Die Teile 134 und 135 haben den Zweck, die Spindel
an axialen Bewegungen zu hindern. Auf dem äußeren Ende der Spindel sitzt ein Handrad
136, während das entgegengesetzte Ende in die Gewindebohrung 137 des Schlittens
128 einigeschraubt ist, wodurch bei Drehung des Handrads 136 eine Bewegung des Schlittens
128 längs des Hauptteils 125 verursacht wird. Auf dem Schlitten 128 befindet sich
ein Gehäuse 140; das nach oben durch den Schlitten 128 und einen Einschnitt 141
im Hauptteil 125 hindurchfuhrt. Das Gehäuse 140 besitzt einen Radialflansch 142.,
mit dem es am Schlitten befestigt ist. Oben und unten im Gehäuse 140 befinden sich
Lager 144 bzw. 145, von denen das obere so eingerichtet ist, daß es einen vertikal
nach unten gerichteten Schub übertragen kann. In die beiden Lager ist eine Spindel
146 eingepaßt, die einen so angeordneten Flansch 147 aufweist, daß er auf dem oberen
Lager 144 ruht. Auf einer Unterlegscheibe 148 sitzt eine Topfschleifscheibe 149,
die mittels einer Mutter 150 -befestigt ist. Auf dem unteren Ende der Welle 146
befindet sich eine Riemenscheibe 154, die auf der Spindel durch Keil 155 und Mutter
156 festgehalten wird. Ferner sind auf den Schlitten 128 zwei Riemenspannrollen
160 angeordnet, von denen jede eine Buchse 161 (s. Fig. 6) aufweist, durch die sich
eine Welle 162 erstreckt, die in der Mitte einen Flansch 163 hat, gegen den die
Buchse 161 mittels der Mutter 164 festgeklemmt ist. Oberhalb des Flanschs 163 sind
die Wellen 162 zu einem Vierkant 162 a ausgebildet, der in den Einschnitt 166 im
Schlitten 128 und in den Einschnitt 167 im Hauptteil 125 paßt. Diese Einschnitte
verlaufen parallel zur Bewegungsrichtung des Schlittens 128. Das obere Ende der
beiden Wellen weist ein Schraubengewinde 168 auf und trägt eine Mutter 169; die
durch eine Riffelfläche 170 dazu bestimmt ist, über die Unterlegscheibe 171 auf
die obere Fläche des Hauptteils 125 zu wirken, um auf diese Weise den Flansch 163
der Welle fest gegen den Schlitten 128 zu ziehen. Somit wird einmal der Sitz der
Welle 162 auf dem Schlitten blockiert und gleichzeitig durch Anpressen des Schlittens
an den Hauptteil 125 eine weitere Verschiebung des Schlittens 128 relativ
zum Hauptteil 12'5 verhindert. Der Schlitten 128 besitzt ein Langloch 175, das zur
Aufnahme des unteren Endes der zweiten Antriebswelle 64 bestimmt ist. Ein Riemen
177 verläuft über die Riemenscheiben 154 und 160 (s. Fig.5) und zwischen den beiden
Riemenspannrollen 160 über die Riemenscheibe 74, die unten auf der zweiten Antriebswelle
64 aufsitzt. Die zweite Antriebswelle 64 ist axial gegenüber der ersten Antriebswelle
35 verschiebbar, so daß der Riemen 177 gespannt werden kann.
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Zum Nacharbeiten der Sitzfläche 4 des Ventils 2 werden der Dampfkanaldeckel,
die Ventilteller und der Bewegungsmechanismus der Ventilteller ausgebaut und die
erfindungsgemäße Maschine in der irr den Fig.1 und 2 dargestellten Stellung auf
dem Ventilkörper aufmontiert. Der Zusammenbau wird normalerweise dadurch erleichtert,
daß man das Handrad 112 zunächst so einstellt, daß die Antriebs- -welle 35 im Mantel
28 so weit wie möglich nach unten bewegt wird, um auf diese Weise einen großen Spielraum
zwischen dem Sockelteil 10 a des Trägers 10
und dem Trägerstück 58
zu erhalten. Nachdem man sich vergewissert hat, daß der Rand der Schleifscheibe
149 unterhalb der Ebene der Sitzfläche 4 liegt, wird der radiale Abstand der Spindel
146, die die Schleifscheibe 149 trägt, von der Achse der beiden Antriebswellen 35
und 64 eingestellt, damit die Schleifscheibe die volle Breite der Sitzfläche 4 erfassen
kann, wenn der Träger 58 gedreht wird. Diese Einstellung erfolgt, indem man zuerst
die Riffelräder 170 lockert und dann die radiale Stellung der Schleifscheibe durch
Drehen des Handrads 136 einreguliert. Dann wird der Treibriemen 177 gespannt, indem
man die Spindeln der Riemenspannrollen 160 in den Einschnitten 166 des
Schlittens
128 verschiebt, wonach die Riemenspannrollen und der Schlitten in der eingestellten
Lage durch Festziehen der Riffelhandräder 170 festgestellt werden. Das Trägerstück
58 wird längs der Achse des Dampfkanals 3 verschoben, indem man die Handkurbel 87
dreht, bis die Schleifscheibe 149 eine Stellung einnimmt, in der sie ein äußerstes
Endteil der Sitzfläche 4 erreicht. Hierauf wird die entsprechende Anschlagschraube
22 eingestellt, um die Bewegung des Schlittens 18 in dieser Stellung zu begrenzen,
der Träger 58 wird in die entgegengesetzte Stellung bewegt, um die andere Grenzlage
festzustellen, und die zweite Anschlagschraube 22 wird ebenfalls eingestellt. Nachdem
dies geschehen ist, ist es unmöglich, den Schlitten 18 versehentlich so weit seitlich
zu verschieben, daß die Schleifscheibe 149 über eines der Enden der Sitzfläche 4
hinaus arbeiten kann.
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Nunmehr kann der eigentliche Schleifvorgang beginnen: Der Motor 115
wird eingeschaltet, und über die Riemenscheibe 118, den Riemen 119 und die Riemenscheibe
69 beginnt die zweite Antriebswelle 64 sich zu drehen. Diese Drehung der zweiten
Antriebswelle 64 bewirkt die Drehung der Werkzeugspindel 146 und damit der Schleifscheibe
149. Durch Drehen am Riffelrad 112 dreht der Bedienungsmann nunmehr das Vorschubschneckenrad
44 und bewegt auf diese Weise die Antriebswelle 35 und mit ihr das Trägerstück 58
nach oben, so daß die Schleifscheibe mit der Sitzfläche 4 in Berührung kommt. Die
axiale Stellung der Antriebswelle 35 innerhalb des Mantels 28 wird dann durch Anziehen
des Feststellrades 113 gegen das Ansatzstück 108 blockiert. Ein Drehen der Handkurbel
87 im Uhrzeigersinn (gesehen in Blickrichtung der Fig. 1), das dann vorgenommen
wird, verursacht sowohl eine Drehung des Trägers 58, so daß die Schleifscheibe 149
eine Planetenbewegung um die Achse der Wellen 35 und 64 ausführt als auch gleichzeitig
eine Bewegung des Schlittens 18 parallel zur Hauptachse der Sitzfläche 4 in einer
Richtung, die durch die axiale Stellung der Welle 84 bestimmt wird. Somit wirkt
die Schleifscheibe 149 auf die Sitzfläche 4 vom Ausgangspunkt ab längs der Achse
der Dampfkanalöffnung 3 bis zum entsprechenden Ende der Sitzfläche. Wenn die Schleifscheibe
149 das Ende der Sitzfläche 4 erreicht, verhindert die entsprechende Anschlagschraube
22 eine weitere Drehung der Handkurbel 87. Nachdem die Drehrichtung der Handkurbel
87 umgekehrt wird, verursacht das Zusammenwirken der Schnecke 88 und des Schneckenrades
101 eine axiale Bewegung der Welle 84 in die andere Stellung, in der sie eine fortdauernde
Bewegung des Trägers 58 in der gleichen Richtung wie zuvor bewirkt, während die
Drehung der Handkurbel eine Bewegung des Schlittens 18 in entgegengesetzter Richtung
auslöst. Der Schlitten 18 zusammen mit dem Träger 58 wird dann längs der Längsachse
der Sitzfläche verschoben, um zu bewirken, daß die ganze Sitzfläche von der Schleifscheibe
149 bearbeitet wird. Nach Wunsch kann man auf den Schleifvorgang einen Läppgang
folgen lassen. Nachdem die Reparatur der Sitzfläche abgeschlossen ist, wird die
Maschine vom Ventilkörper abmontiert.
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Während des Schleifvorganges dreht sich die-Schleifscheibe 149 mit
großer Geschwindigkeit um ihre Achse, vollführt dabei eine Planetenbewegung um die
Achse der beiden Antriebswellen 35 und 64 und wird langsam längs der Hauptachse
der Sitzfläche hin und zurück bewegt; z. B. versetzt in dergeschilderten Maschine
der Motor die Schleifscheibe 149 in eine Drehung von rund 5000 Umdr./Min., und die
Getriebe sind so eingerichtet, daß die mit zwei vollständigen Umdrehungen der Handkurbel
87 die-Schleifscheibe 149 eine vollständige Umdrehung ihrer Planetenbewegung ausführt,
während sich der Schlitten 18 um eine Strecke von 0,23 mm parallel zur Hauptachse
der Sitzfläche 4 verschiebt.
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Die Planetenbewegung der Schleifscheibe 149 findet stets im gleichen
Drehsinne um die Achse der Wellen 35 und 64 statt, nämlich im Uhrzeigersinn, von
oben gesehen. Dadurch ist jede Möglichkeit ausgeschaltet, daß sich auf der Sitzfläche
eine Stufe ausbilden könnte, was zu befürchten wäre, wenn die Planetenbewegung in
ihrer Drehrichtung umgekehrt würde. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die
Drehrichtung der Planetenbewegung die gleiche ist, in der sich die Schleifscheibe
149 um ihre eigene Achse dreht.