DE1070309B - Schweißdrahtrolle für die automatische Lichtbogenschweißung mit mehreren parallel ablaufenden Drahtelte'ktroden sowie Verfahren unid Vorrichtung zu ihrer Herstellung - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft eine Schweißdrahtrölle für die automatische Lichtbogenschweißung mit mehreren elektrisch parallel geschalteten und parallel ablaufenden, verschweißbaren Drahtelektroden sowie Verfahren und eine Vorrichtung zu ihrer Herstellung.

Üblicherweise wird bei der Lichtbogenschweißung mit mehreren elektrisch parallel geschalteten Schweiß- ■ drähten jeder Einzeldraht von einer getrennten Rolle geliefert, und alle Einzeldrähte, werden mit der gleichen Geschwindigkeit von einem gemeinsamen Schweißkopf angetrieben, der so viele Haspeln aufweist, wie Eihzeldrähte- in der zusammengesetzten Elektrode enthalten sind. Dies ergibt eine Vergrößerung des Gewichtes der Schweißmaschinen und einen erheblichen Zeitverlust für den nacheinander vorzunehmenden Ersatz der verbrauchten Drahtrollen.

Andererseits ist es bekannt, bei der elektrischen Lichtbogenschweißung Mehrfachdrähte zu verwenden, bei denen die Einzeldrähte mehr oder weniger fest miteinander verbunden sind; beispielsweise durch Verdrillen oder durch Verkleben oder Umwickeln. Derartige Mehrfachdrähte haben den Nachteil, daß sie nicht je nach der Art der gewünschten Schweißung und der zu verschweißenden Werkstücke beliebig für die jeweils erforderliche Legierung zusammengestellt werden können, so daß eine beträchtliche Lagerhaltung verschiedener Mehrfachdrähte erforderlich ist.

Es erschien aber bisher unmöglich, mehrere nicht untereinander verbundene Schweißdrähte auf eine gemeinsame Schweißdrahtrolle aufzuwickeln, weil die Gefahr bestand, daß die Schweißdrähte sich infolge ihrer insbesondere beim Aufwickeln erzeugten inneren Spannungen beim Abwickeln untereinander verwirren, wodurch ein einwandfreies Arbeiten unmöglich gemacht wird. Es war daher bisher nicht möglich, in Vorrichtungen mit nur einer Schweißdrahthaspel mehrere, nicht untereinander verbundene Schweißdrähte zu verarbeiten.

Aufgabe der Erfindung ist . die Schaffung von Schweißdrahtrollen mit mehreren parallel ablaufenden, unverbundene.n Schweißdrähten, die die vorstehend geschilderten Nachteile nicht aufweisen, sondern vielmehr ein gleichmäßiges und störungsfreies Ablaufen sämtlicher Einzeldrähte von der Rolle ohne Bildung von Schleifen und Knoten in den Einzeldrähten gewährleisten, sowie die Schaffung von geeigneten Verfahren und Vorrichtungen zum Herstellen solcher Schweißdrahtrollen.

Die erfindungsgemäße Schweißdrahtrolle ist dadurch gekennzeichnet, daß sie aus unverbundenen, spannungsfrei nebeneinänderliegenden Einzeldrähten besteht. Hierdurch Lst gewährleistet, daß trotz des Fehlens von gegenseitigen Verbindungen der Einzeldrähte beim Abwickeln der Rolle keinerlei Störungen Schweißdrahtrölle für die automatische

Lichtbogenschweißung mit mehreren

parallel ablaufenden Drahtelektroden

sowie Verfahren und Vorrichtung

zu ihrer Herstellung

Anmelder:

Unionmelt Societe Anonyme Franpaise,
Paris

Vertreter: Dr. H.-H. Willrath, Patentanwalt,
Wiesbaden, Hildastr. 32

Beanspruchte Priorität;
Frankreich vom 2. Februar 1954

Pierre Soulary, Croissy-sur-Seine (Frankreich),
ist als Erfinder genannt worden

durch innere Spannungen in den Einzeldrähten, wie Schleifen- und Knotenbildung und daraus folgende Verwirrungen der Einzeldrähte, auftreten können.

Eine solche Schweißdrahtrolle kann erfindungsgemäß nach dem Prinzip hergestellt werden, daß bereits bei der Herstellung der Schweißdrahtrollen eine Verformung der Einzeldrähte vorgenommen wird derart, daß diese, wenn sie in ihre dem. Krümmungsdurchmesser der fertigen Schweißdrahtrolle entsprechende Endlage gelangen, völlig spannungsfrei sind. Dies läßt sich dadurch bewerkstelligen, daß die Einzeldrähte vor dem Aufwickeln entspannt und auf ihre Aufwicklungskrümmung vorgekrümmt nebeneinanderliegend aufgewickelt werden. An Stelle dessen können die Einzeldrähte auch auf eine Spule aufgewickelt werden, deren Durchmesser kleiner ist als der der herzustellenden Drahtrolle, wobei man anschließend die erhaltene Drahtrolle sich entspannen läßt.

Das erstgenannte Verfahren kann beispielsweise mittels einer Vorrichtung durchgeführt werden, die eine in Abhängigkeit von der Drahtrollendicke für den Krümmungsgrad gesteuerte Drei-Rollen-Biegevorrichtung aufweist, um den Krümmungshalbmesser der Einzeldrähte dem sich entsprechend der Dicke der Drahtrolle zunehmenden Windungshalbmesser anzupassen.

Schweißdrahtrollen gemäß der Erfindung können jedoch auch dadurch hergestellt werden, daß die

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Claims (5)

ohne weitere Vorkehrungen hergestellte Drahtrolle, deren Windungen die Neigung haben, aufzugehen oder sich windschief einzustellen, ausgeglüht werden. Es ist bekannt, beim Aufspulen von Bändern, die an sich schwer wickelbar sind, die Bänder für das Aufwickeln vor zukrümmen. Hierdurch soll verhindert werden, daß sich die aufgewickelten Bänder, bei denen es sich um geheizte, gewalzte Bleche handelt, nach Beendigung des Aufwickelvorganges wieder teilweise aufwickeln, um den Wärmeinhalt der Bleche möglichst lange zu bewahren. Mit der erfindungsgemäßen Lösung der Probleme, die sich beim Abwickeln mehrerer parallel zueinander aufgewickelter Einzeldrähte ergeben, haben diese bekannten, das Aufwickeln gewalzter Bleche betreffenden Verfahren keine Berührungspunkte. Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben und erläutert. Fig. 1 zeigt einen schematischen Grundriß einer Vorrichtung zum Herstellen einer Drahtrolle aus zwei Einzeldrähten, in der die Einzeldrähte vor dem Aufwickeln entspannt und auf ihre Aufwicklungskrümmung vorgekrümmt nebeneinanderliegend aufgewickelt werden; Fig. 2 zeigt einen lotrechten Schnitt entlang der Linie H-II in Fig. 1. Die A^orrichtung weist zwei Haspeln mit lotrechter Achse auf, welche Drahtspulen 1 und 2 tragen, von welchen aus die Einzeldrähte 3 und 4 durch einen Satz von drei Ausrichtrollen 5, 6, 7 mit waagerechter Achse und hierauf durch einen Satz von drei Rollen 8, 9, 10 mit lotrechter Achse laufen. Hierauf laufen die Drähte zwischen einer Antriebsrolle 11 und einer Druckrolle 12 hindurch, welche den Drahtvorschub bewirken, und durch eine aus den Rollen 13, 14, 15 bestehende Drei· Rollen-Biegevorrichtung, welche ihnen die dem Halbmesser der herzustellenden Drahtrolle 16 entsprechende Krümmung gibt. Die Biegerolle 14 ist auf einem Schlitten angebracht und kann in einer Richtung senkrecht zu der Ebene der Achsen der Rollen 13 und 15 verstellt werden, um den Krümmungshalbmesser während des Aufspulens zu verändern. Diese Änderung kann von Hand erfolgen, sie kann jedoch auch selbsttätig und allmählich durch die Drehung der Vorschubrollen der Drähte gesteuert werden. Die aus den Biegerollen kommenden Drähte wickeln sich auf einer Scheibe 17 auf, welche dabei um eine lotrechte Achse drehbar ist. Da die Drähte bei ihrem Austritt aus den Rollen eine Vorbiegung erfahren haben, wickeln sie sich ohne Spannung in Form einer Rolle auf. Die in Fig. 2 in einem lotrechten Schnitt dargestellte Scheibe 17 weist vorzugsweise eine zylindrische Nut 18 zur Aufnahme der aufgewickelten Drahtrolle auf. Die Achsen der Haspeln 1 und 2, welche Spulen aus einem einzigen Draht tragen und die Vorrichtung speisen, liegen zweckmäßig parallel zu der Aufnahmescheibe, damit dem Draht keine Torsion erteilt wird. Im allgemeinen besitzt der Draht der aus den Drahtziehereien kommenden Spulen in der Ebene der Windüngen innere Spannungen, welche im allgemeinen diese Windungen aufzuweiten suchen, sowie eine Torsionsspannung. Die beiden durch die Rollen 5, 6, 7 bzw. 8, 9, 10 gebildeten Ausrichtvorrichtungen gestatten, die den Drähten in der Drahtzieherei erteilten Spannungen durch Verfestigung zum Verschwinden zu bringen. Man kann mit derartigen Vorrichtungen mehr als ■zwei Drähte aufspulen. Die so hergestellten spannungsfreien Drahtrollen verformen sich nach der Wicklung nicht, so daß die verschiedenen Windungen sich nicht miteinander verfangen, und man kann diese Drahtspulen für die Schweißung mit Alelfachdrähten auf einer mit einer einzigen Haspel versehenen Schweißmaschine benutzen. Man kann die gleiche Wirkung auch dadurch erzielen, daß mehrere Drähte gleichzeitig und vorzugsweise nebeneinanderliegend in der üblichen AVeise z\\ einer Drahtrolle aufgespult werden, wobei die Drähte so ausgerichtet werden, daß die Restspannungen vor dem Aufspulen zum Verschwinden gebracht werden, und wobei der Durchmesser der Spule, auf welche die Aufspulung erfolgt, so viel kleiner als der Durchmesser der herzustellenden Drahtrolle ist, daß die Windungen der Drahtrolle, wenn sie sich selbst überlassen werden, einen Durchmesser einnehmen, welcher etwa dem der herzustellenden Drahtrolle entspricht. P A T E N T A N S P K (1 C-H E :

1. Schweißdrahtrolle für die automatische Lichtbogenschweißung mit mehreren elektrisch parallel geschalteten und parallel ablaufenden Drahtelektroden, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus unverbundenen, spannungsfrei nebeneinanderliegenden Einzeldrähten besteht.

2. Verfahren zum Herstellen einer Schweißdrahtrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzeldrähte vor dem Aufwickeln entspannt und auf ihre Aufwicklungskrümmung vorgekrümmt nebeneinanderliegend aufgewickelt werden.

3. Verfahren zum Herstellen einer Schweißdrahtrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzeldrähte auf eine Spule aufgewickelt werden, deren Durchmesser kleiner ist als der der herzustellenden Drahtrolle, und daß man anschließend die erhaltene Drahtrolle sich entspannen läßt.

4. Verfahren zum Herstellen einer Schweißdrahtrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus nebeneinanderliegend aufgewickelten Einzeldrähten bestehende Drahtrolle ausgeglüht wird.

5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine in Abhängigkeit von der Drahtrollendicke für denKrümhiungsgrad gesteuerte Drei-Rollen-Biegevorrichtung(13, 14, 15).

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 429 542;
britische Patentschrift Nr. 582 132.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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