DE1069054B - Verfahren zur Erhöhung der Plastizität von Kalkhydratbrei - Google Patents

Verfahren zur Erhöhung der Plastizität von Kalkhydratbrei

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DE1069054B
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DENDAT1069054D
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Inventor
Wulfrath Dr. Josef Wuhrer und Dipl.-Phys. Günter Radermacher (RhId.)
Original Assignee
Rheinische Kalksteinwerke G.m. b.H., Wulfrath (RhId.)
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Publication of DE1069054B publication Critical patent/DE1069054B/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B2/00Lime, magnesia or dolomite
    • C04B2/02Lime
    • C04B2/04Slaking

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  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
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  • Paper (AREA)

Description

Bekanntlich verwendet man zur Herstellung von naß gelöschtem Kalkhydratbrei stückigen oder gemahlenen Branntkalk. Stückiger Kalk wird meist in Pfannen oder Gruben gelöscht. Die Stückgröße beträgt dabei bis zu 100 mm und mehr. Infolge der großen Reaktionswärme, die beim Ablöschen frei wird, erwärmt sich das Löschwasser während des Prozesses zunehmend, so daß schließlich praktisch 100° C erreicht werden. Im Innern der einzelnen Stücke, insbesondere der großen, können sogar wesentlich höhere Temperaturen auftreten. Wird gemahlener Branntkalk eingelöscht, so erfolgt auch hier eine Aufheizung des im Löschen befindlichen Systems, und zwar bis etwa 100° C.
In beiden Fällen findet also der Löschprozeß nicht bei einer annähernd konstanten Temperatur, sondern in einem Bereich zwischen Raumtemperatur und etwa 100° C statt.
Die Eignung" von naß gelöschtem Kalkhydratbrei für Stuckarbeiten und die Verarbeitung von Mauer- und Putzmörtel, hergestellt aus Kalkbrei, ist nun um so günstiger, je plastischer derselbe ist. Die Plastizität hängt ab von der Reinheit und vom Brenngrad des Kalkes, also von der Höhe der Brenntemperatur.
Nach neuesten eigenen Untersuchungen, die nachfolgend beschrieben werden, hängt die Verarbeitbarkeit, d. h. die Plastizität, in ganz besonderem Maße aber auch ab von der Korngröße des zur Löschung gebrachten Kalkes in Beziehung zu der während des Löchprozesses herrschenden Temperatur. Es ist nicht gleichgültig, ob ein gemahlener Kalk bei 20° C oder bei 100° C gelöscht wird. Am deutlichsten werden diese Erkenntnisse klar aus Fig. 1, bei der die Plastizität des Kalkbreies, gemessen mit dem Emley-Plastizimetcr, in Abhängigkeit von der Löschtemperatur dargestellt ist, und zwar für Korngrößen 0 bis 0,1 mm und 1 bis 10 mm. Wird z. B. der gemahlene Kalk bei 20° C gelöscht, wobei dafür gesorgt werden muß, daß während des Prozesses die Hydratationswärme abgeführt wird, dann entsteht ein Brei, der einen Plastizitätswert von nur etwa 150 erreicht; dagegen ergibt eine Löschung-von körnigem Gut 1 bis 10 mm bei 20° C einen Brei mit einer Plastizität von etwa 600. Werden diese beiden Kalke aber bei etwa 1000C gelöscht, dann entsteht umgekehrt aus dem körnigen Material ein schlechter Brei mit geringer Plastizität, während aus dem gemahlenen Kalk ein guter Brei mit hoher Plastizität erhalten wird. Die Darstellung zeigt weitere Emley-Werte bei den verschiedenen Zwischentemperaturen. Tn allen Fällen war die Kalk- und Wassermenge die gleiche und der Kalk von gleicher Beschaffenheit. Es ist also zweckmäßig, stückigen Kalk bei tiefen und im wesentlichen feinen Kalk bei hohen Temperaturen zu löschen, und Verfahren zur Erhöhung der Plastizität von Kalkhydratbrei
Anmelder:
Rheinische Kalksteinwerke G.m.b.H.,
Wülfrath (RhId.)
Dr. Josef Wuhrer und Dipl.-Phys. Günter Radermacher,
Wülfrath (RhId.),
sind als Erfinder genannt worden
zwar über den ganzen Lösch Vorgang. Würde man denselben feingemahlenen Branntkalk, wie bisher üblich, mit kaltem Wasser einlöschen, dann stiege zwar die Temperatur während des Löschprozesses an, so daß eine gewisse Restmenge des Kalkes auch bei ausreichend hoher Temperatur löschen kann, doch der größte Teil des Kalkes hydratisiert vorher schon bei zu tiefen Temperaturen, und im ganzen entsteht ein Brei mittlerer Plastizität mit einem Emley-Wert von etwa 350.
Diese Ergebnisse wurden erhalten mit einem verhältnismäßig weichgebrannten Schachtofenkalk, wie er heute in modernen Brennsystemen ohne weiteres erhalten werden kann. Aber auch bei hartgebranntem Kalk gelten diese Erkenntnisse, wie aus Fig. 2 hervorgeht. Die Tendenz ist die gleiche wie in Fig. 1, wenn sich auch die absoluten Plastizitätswerte zum Teil unterscheiden. Die Kurven zeigen aber auch, daß es bei hartgebranntem Material vorteilhafter ist,. dieses in körniger Form bei tiefen Temperaturen zu loschen, als es fein zu mahlen und bei 100° C zu hydratisieren.
Den Einfluß der Korngröße des Branntkalkes auf die Plastizität der Breie zeigt im einzelnen Fig. 3. Engbegrenzte Kornfraktionen aus einem normalen, weichgebrannten Schachtofenkalk wurden bei 20° C gelöscht. Bei Kornfraktionen unter 0,1 mm entsteht ein Brei mit verhältnismäßig niederem Emley-Wert, während bei Kornfraktionen über 0,5 mm schon recht gute Breie erhalten werden. Liegen die Kornfraktionen in dem Bereich zwischen 1 und etwa 10 mm, dann ist nur ein geringer Unterschied in der Qualität des Breies vorhanden; mit weiter ansteigender Korngröße fällt dann allerdings die Plastizität wieder ab.
Es wurde auch gefunden, daß die er/mdungsgemäß hergestellten Kalkbreie ihre guten Eigenschaften in
909 G4S/348

Claims (3)

Mischungen mit weniger guten stark zur Geltung bringen. Sämtliche Kurven wurden erhalten unter Verwendung von Kalken, die hergestellt wurden aus einem bestimmten Kalksteinvorkommen. Bei anderen Kalksteinen mit weniger oder mehr Verunreinigungen können die absoluten Höhen sich ändern, prinzipiell ändert sich aber an dem Verfahren nichts. P \ T E N I Λ N S P R 0 C H E
1. Verfahren zur Herstellung von Kalkbreien mit verbesserter Plastizität, dadurch gekennzeichnet, daß beim Löschen des Branntkalkes die Temperatur in Abhängigkeit von der Korngröße des Ausgangsgufes*~|jEwä.hlt und über den Löschvorgang im wesentlicfEen konstant gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Körnung von 1 bis 20 mm eine Löschtemperatur von 0 bis 50° C, vorzugsweise 0 bis 30° C, eingehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Branntkalk mit einer Körnung von im wesentlichen 0 bis 0,1 mm bei einer Löschwassertemperatur von über 50° C und vornehmlich über 70° C gelöscht wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1177056B (de) * 1960-05-09 1964-08-27 Hans Wencker Jun Vorrichtung zum Loeschen von Weissfeinkalk
DE1195219B (de) * 1962-12-04 1965-06-16 Kalksandsteinwerke Braunschwei Verfahren zum Aufbereiten von Kalksandstein-masse oder Fertigmoertel in Reaktoren
WO1998033743A1 (en) * 1997-01-31 1998-08-06 Solutia Inc. Hydration of alkaline earth metal oxide to produce alkaline earth metal hydroxide

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