DE1065685B

DE1065685B - Stufenlos regelbares Kettengetriebe

Info

Publication number: DE1065685B
Application number: DEB47846A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Besel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1958-02-14
Filing date: 1958-02-14
Publication date: 1959-09-17
Also published as: CH368035A; DE1069976B

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

kl 47 h 17

INTERNAT. KL. F 06 h

B 47846 XII/47 h

ANMELDETAG: 14. FEBRUAR 1958

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UND AUSGABE DER

AUS LEGE SCHRIFT: 17. SEPTEMBER 1959

Die Ertindung bezieht sich auf stufenlos regelbare Kettengetriebe mit einer Antriebs- und einer Abtriebswelle mit je einem Paar konischer Treibscheiben, deren verjüngte Teile einander gegenüberstehen. Als Kraftübertragungsmittel dient eine Gliederkette, die die beiden Scheibenpaare wie zwei Kettenräder umschlingt und mit den konischen Flächen der Scheiben in Reibungsschluß steht.

Die einander gegenüberstehenden Stirnflächen der Scheiben, mit denen die Kette bzw. Teile der Kette reibungsschlüssig in Berührung stehen, sind im allgemeinen steil konisch, weisen z. B. gegenüber ihren Wellen eine Neigung von 70 bis 88° auf, können aber auch ballig ausgebildet sein, so daß die Neigung der Scheibenstirnfläche von innen nach außen hin abnimmt. Das Drehzahlverhältnis zwischen der An- und der Abtriebswelle hängt von den Durchmessern der Laufkreise der Kette zwischen den konischen Scheiben ab und ist z. B. im Bereich von 1:3 bis 3 :1 variabel durch Änderung des axialen Abstandes der beiden Scheiben auf der einen Welle, eventuell in Verbindung mit einer gleichzeitigen Änderung des axialen Abstandes der beiden auf der anderen Welle angeordneten Scheiben.

Für die Kraftübertragung in solchen stufenlos regelbaren Kettengetrieben sind Gliederketten bekannt, die in regelmäßigen Abständen Druckstücke als übertragungsorgan aufweisen. Diese Druckstücke treten mit den konischen Scheibenflächen in reibungsschlüssige Verbindung und sollen demgemäß so ausgebildet sein, daß sie eine möglichst gleichmäßige Übertragung der Scheibenumfangskraft auf die Kette und umgekehrt ergeben. Bekannt sind dafür Rollen oder Kugeln, wobei die Rollen in zur Kettenlaufrichtung senkrechten Ebenen angeordnet sind und entweder als Ringe den Kettenstrang lose drehbar umfassen oder als paarweise aneinander abrollende Druckkörper in kräftigen Ausnehmungen der Kettenlaschen liegen. Bekannt sind auch andere Formen, z. B. zylindrische oder tonnenförmige, in den Kettengliedern angeordnete Rollkörper.

Bei diesen bekannten Anordnungen sind die Zwischenräume zwischen den die Kettenglieder zusammenhaltenden Gelenkbolzen, vor allem wegen des erforderlichen Platzes für die genannten Rollkörper, verhältnismäßig groß. Wenn die Kette ringförmige Druckkörper auf ihren Gliedern trägt, kommt noch hinzu, daß durch diese Ringe der Querschnitt der Kette vergrößert ist, wodurch der nutzbare Bereich zur Veränderung des Kettenlaufkreises auf den Treibscheibenpaaren geringer, also der Regelbereich des Getriebes kleiner ist.

Insgesamt ergeben Gliederketten mit Ringen oder Klenimrollen als Druckkörper durch ihr hohes Meter-Stufenlos regelbares Kettengetriebe

Anmelder:

Wilhelm Besel, Bad Homburg v. d. Höhe, Leopoldsweg 1

Wilhelm Besel, Bad Homburg v. d. Höhe, ist als Erfinder genannt worden

gewicht eine verhältnismäßig hohe Zentrifugalkraft, die bei der Bestimmung der zulässigen Zugkraft für die Leistungsübertragung des Getriebes von der gegebenen Zugfestigkeit der Kette in Abzug gebracht werden muß.

Es ist allerdings auch bekannt, die Gelenkbolzen selbst als reibschlüssig kraftübertragende Druckstücke in einem stufenlos regelbaren Kettengetriebe zu verwenden, so daß als Druckkörper dienende besondere Elemente und besondere Maßnahmen zur Lagerung dieser Druckstücke in den Kettenlaschen entfallen.

Um eine Verschleißminderung an den Gelenkflächen von Kettenbolzen zu erreichen, ist es ferner bekannt, Treibketten mit »Wiegegelenken« auszustatten. Dabei sind die die Kettenlaschen zusammenhaltenden Gelenkbolzen in ihrer Längsrichtung in zwei Halbbolzen geteilt, die sich mit gewölbten, aufeinander abwälzenden Rücken gegeneinander stützen.

Die Einfachheit von Getrieben, bei denen die Gelenkbolzen selbst als reibschlüssig kraftübertragende Druckkörper dienen, mit der hohen Belastbarkeit eines mit Ringen oder Rollen arbeitenden Kettengetriebes zu vereinigen, dabei zugleich einen geräuschloseren Lauf zu erzielen und die spezifische Flächenpressung so niedrig zu halten, daß die mit der Pressung eng zusammenhängende Lebensdauer bei gleicher Belastung gesteigert wird oder umgekehrt bei gleicher Lebensdauer eine Steigerung der zulässigen Belastung möglich ist. ist Aufgabe der Erfindung.

Das stufenlos regelbare Kettengetriebe nach der Erfindung ist demgemäß im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß die die Kettenglieder verbindenden Gelenke in au sich bekannter Weise aus Gelenkbolzeu bestehen, welche in Längsrichtung in zwei sich ergänzende IIalbbolzen geteilt sind, die miteinander ein Wiegegelenk bilden, und daß die beiderseits über die Kettenglieder hervorragenden Gelenkbolzen mit ihren schrägen oder balligen Stirnflächen in ebenfalls be-

Claims

kannter Weise zwischen rlen konischen Flächen der Treibscheiben als reibschlüssig kraftübertragende Druckkörper vvirken. Durch Vereinigung dieser beiden im einzelnen bekannten Maßnahmen wird erreicht, daß die Ausbildung der Kettenbolzen nach Art von Wiegegelenken nicht nur den bekannten Zweck einer Verschleißminderung der Gelenkflächeu erfüllt, sondern daß die beiden Halbbolzen im vorliegenden Anwendungsfalle beim Einlauf der Gliederkette zwischen die Treibscheibenpaare eine Kippbewegung relativ zueinander ausführen, wodurch eine besonders wirksame örtliche Durchdringung der auf den Treibscheiben vorhandenen Schmierölschicht erzielt wird. Hierdurch ergibt sieb eine hohe spezifische Leistung des Getriebes. Zugleich werden damit die oben erwähnten Aufgaben gelöst: Vereinfachung des Aufbaus der Kette. Verringerung ihres Gewichtes. Erhöhung der Anzahl der pro Längeneinheit der Kette vorhandenen Druckkörper durch kleine Teilung der Kette, ferner (durch die Möglichkeit geeigneter Ausbildung der Stirnflächen der Kettenbolzen in Anpassung an die Gegenflächen der Treibscheiben) Verringerung der spezifischen Flächenpressung. In weiterer Ausbildung können die Halbbolzen in für Treibketten bekannter Weise um einen gemeinsamen Gelenkstift gegeneinander schwenkbar sein, um eine bessere Zentrierung zu erhalten, beispielsweise kann jeder Halbbolzen eine axiale Nut auf seinem dem anderen Halbbolzen zugekehrten Rücken aufweisen, so daß die beiden Halbbolzen mit diesen Nuten einen gemeinsamen Gelenkstift umfassen. Die Halbbolzen werden zweckmäßig in den sie aufnehmenden Augen der Kettenlaschen gegen Verdrehen gesichert, z. B. durch in Kerben der Bolzen eingreifende, aus den Lageraugen vorspringende Nocken. Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele von Gliederketten für stufenlos regelbare Getriebe nach der Erfindung, und zwar Fig. 1 die Seitenansicht einer Gliederkette, Fig. 2 die zugehörige Draufsicht, Fig. 3 die zugehörige Vorderansicht; Fig. 4 und 5 zeigen in Draufsicht zwei andere Ausführungsformen, Fig. 6 eine abgewandelte Form in Stirnansicht und Fig. 7 eine Ausführungsform in Seitenansicht mit dachförmig ausgebildeten Rücken der Gelenkhalbbolzen mit einem gemeinsamen Gelenkstift; Fig. 8 zeigt schaubildlich ein Ausführungsbeispiel entsprechend Fig. 1. Die jeweils von Gruppen paralleler Laschen gebildeten Glieder der Kette sind mit 1 und 2 bezeichnet, die Halbbolzen mit 3 und 4 und die Kerben in den Halbbolzen mit 5. Die in die Kerben der Halbbolzen zum Zwecke der Verdrehungssicherung eingreifenden Nocken, die aus den Lageraugen der Kettenlaschen hervorspringen, sind mit 6 bezeichnet. Die über die äußeren Laschen der Glieder hinausragenden Bolzenstirnflächen nach Fig. 2 und 3 sind nach der Bauchseite der Kette hin in gleichem Neigungswinkel abgeschrägt, wobei dieser Neigungswinkel der Bolzenstirnflächen dem Kegelwinkel der Treibscheiben im Eingriffsbereich der Kette entspricht. Diese Schrägflächen der Halbbolzen sind mit 7 bezeichnet. Die gewölbten Rücken der Halbbolzen sind im Bereich ihrer Stirnflächen bei 8 abgerundet. Nach Fig. 4 können die Stirnflächen 9 der Halbbolzen gewölbt sein. Eine andere Variante zeigt Fig. 5. liier sind die Halbbolzen spiegelbildlich nach ihrem aufeinander abwälzenden Rücken hin geschrägt, so daß die beiden Schrägflächen in der Draufsicht V-förmig gegeneinander laufen. IOie Seitenansicht tier weiteren Ausführungsform nach Fig. 6 zeigt einen Gelenkbolzen, dessen Halbbolzen keilförmige, gewölbte Stirnflächen 12 aufweisen. Nach Fig. 7 sind die dachförmig gestalteten Riikken 13 der Plalbbolzen axial genutet und die Nuten umfassen einen gemeinsamen Gelenkstilt 14. In Fig. 8, einer schaubildlichen Darstellung entsprechend Fig. 1. sind zwei Halbbolzen eines Gelenks herausgezogen wiedergegeben. Dadurch ist am vorderen Bolzen die Nut 5 sichtbar, die zur Sicherung gegen Verdrehen mit den Nocken 6 auf der dem Laschenende benachbarten Seite des Laschenauges jeweils der ersten, dritten, fünften Lasche usw. des betreffenden Kettengliedes zusammenwirkt. Beim Einlaufen einer solchen Kette zwischen die konischen Flächen des treibenden oder des getriebenen Scheibenpaares findet eine Schwenkbewegung der Kettenglieder gegeneinander bzw. der Halbbolzen statt, die besonders wirksam ist. wenn die Halbbolzen um einen gemeinsamen Gelenkstift, wie in Fig. 7 gezeigt, schwenken. Durch Einkeilen der Halbbolzen zwischen die Treibscheiben wird der auf den Scheiben vorhandene Ölfilm beiseite geschoben und damit eine Berührung von Metall auf Metall herbeigeführt. Patenta Ns ρ γ, γ ;; n 1·:

1. Stufenlos regelbares Kettengetriebe mit einer An- und einer Abtriebswelle mit je einem Paar konischer Treibscheiben, deren verjüngte Teile einander gegenüberstehen, und mit einer Gliederkette, die die beiden Scheibenpaare wie zwei Kettenräder umschlingt und mit den konischen Flächen der Scheiben in Reibungsschluß steht, dadurch gekennzeichnet, daß die die Kettenglieder (1, 2) verbindenden Gelenke in an sich bekannter Weise aus Gelenkbolzen bestehen, weiche in Längsrichtung in zwei sich ergänzende Halbbolzen (3, 4) geteilt sind, die miteinander ein Wiegegelenk bilden, und daß die beiderseits über die Kettenglieder hervorragenden Gelenkbolzen (3, 4) mit ihren schrägen oder balligen Stirnflächen in ebenfalls bekannter Weise zwischen den konischen Flächen der Treibscheiben als reibschlüssig kraftübertragende Druckkörper wirken.

2. Kettengetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbbolzen (3, 4) in an sich bekannter Weise durch Kerben (5) an Nasen (6) mit den Laschen formschlüssig verbunden sind.

3. Kettengetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbbolzen in an sich bekannter Weise um einen gemeinsamen Gelenkstift (14) gegeneinander schwenkbar sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 810 450;
französische Patentschriften Nr. 414 020, 645 727; britische Patentschrift Nr. 187 521;
USA.-Patentschrift Nr. 2 550 431.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen