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Gerät zum Messen und Nachweis radioaktiver Strahlungen Zum Nachweis
radioaktiver Strahlung dienen oft kleine tragbare mit Batterien betriebene Dosisleistungsluesser.
Diese Meßgeräte arbeiten mit Zähtrohren, Szintillationszählern oder Ionisationskammern
und gestatten die Messung der Dosisleistung von Gammastrahlung in r/h. Außerdem
ermöglichen sie aber auch den Nachweis von Betastrahlung. Die Umschaltung von Gammastrahlenmessung
auf Betastrahlennachweis geschieht üblicherweise dadurch, daß man den für Betastrahler
benutzten Detektor bei der Gammastrahlenmessung einfach mit einem entsprechenden
Blendenschirm abdeckt, der dann die Betastrahlen fernhält. Im umgekehrten Fall entfernt
man dann wieder den Blendenschirm und kann nunmehr Betastrahlen nachweisen.
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Meßgeräte solcher Art besitzen iiblicherweise umschaltbare Meßbereiche
und sind mit einem Zeigerinstrument mit den Bereichen entsprechenden verschiedenen
Skalen ausgerüstet.
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Zeigerinstrumente mit umschaltbaren Meßbereichen und demgemäß auch
mit verschiedenen Skalenbereichen sind an sich bekannt. Es sind, um eindeutige Ableseergebnisse
zu erzielen, beispielsweise Zeigerinstrumente für Volt-, Ampere-, Milliamperemessung
usw. bekannt, die zu solchem Zweck mit einer verstellbaren Skalenscheibe ausgerüstet
sind.
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Diese Skalenscheibe ist nach einer bekannten Ausführung um eine geometrische
Achse unter einem vorgesehenen Skalenfenster drehbar angeordnet. Die Bezifferung
für die entsprechende Meßart ist auf exzentrisch zur Drehachse vorgesehenen Zifferbögen
aufgetragen, die nacheinander in eine zum Skalenbogen parallele Lage gedreht werden.
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Meßgeräte im allgemeinen, ob sie nun für den einen Meßzweck oder
für den anderen Meßzweck, also überhaupt für Meßzwecke Verwendung finden sollen,
erfordern erfahrungsgemäß für ihre Bedienung stets einer mehr oder weniger eingehenden
fachlichen Unterweisung, um die Geräte ordnungsgemäß und so benutzen zu können,
daß Fehlmessungen vermieden werden.
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Bei Einrichtungen, bei denen die verschiedenartigen Skalenbereiche
exzentrisch auf einer drehbaren Scheibe angeordnet sind, ist die Bedienung verhältnismäßig
einfach, weil man durch einfaches Drehen der Scheibe die gewünschte Zahlenskala
unter das vorgesehene Skalenfenster bringen kann.
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In solchen Fällen aber, bei denen mit der Verstellung der Skala bestimmte
Funktionen auszulösen oder abzustellen sind, ist das nicht so einfach. Zu solchen
Geräten gehören solche Einrichtungen, die zur Messung von Gammastrahlung und zum
Nachweis von Betastrahlung dienen. Bei solchen Geräten sind schon, um ürdnungsgemäß
und zuverlässig vorzugehen, für
die Bedienung sehr eingehende fachliche Unterweisungen
notwendig. Diese eingehende fachliche Unterweisung ist bisher bei bekannten Einrichtungen
für Gammastrahlenmessung und Betastrahlennachweis besonders deshalb erforderlich
gewesen, weil im Zeigerfeld des Meßinstrumentes mehrere Skalen erscheinen, weiter
deshalb, weil beim Nachweis von Betastrahlung die für die Gammastrahlung übliche
Eichung in r/h nicht mehr gültig ist. Betastrahlung läßt sich bekanntlich nicht
in r/h angeben oder messen. Hierbei bedurfte es großer Aufmerksamkeit bei der Be
dienung.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, die Bedienung solcher
Geräte, die zur Messung von Gammastrahlen und zum Nachweis von Betastrahlung dienen,
gewissermaßen laiensicher, d. h. so zu gestalten, daß durch Betätigung des vorhandenen
Bereichumschaltknopfes zwangläufig sowohl die Skalen gewechselt werden als auch
ebenso zwangläufig der Blendenschirm bei Gammastrahlenmessung bzw. Betastrahlennachweis-
entsprechend gesteuert oder sonstwie beeinflußt wird. Dadurch wird erreicht, daß
ohne weiteres Hinzutun stets nur die dem jeweils eingestellten Meßbereich entsprechende
Skala unter dem Zeiger des Meßinstrumentes erscheint, ganz gleich, ob es sich nun
um- Gammastrahlenmessung oder Betastrahlennachweis handelt.
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Nach der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, daß durch einen
von außen zugängigen, drehbar gelagerten Bedienungsknopf, auf dessen geometrischer
Achse eine Skalentrommel sitzt, durch Drehen in an sich bekannter Weise die gewünschte
Skala sowie der dieser entsprechende Meßbereich einstellbar sind und dabei gleichzeitig
eine kraft- und formschlüssige Verbindung über vorgesehene Steuerorgane -zur Abschirmblende
besteht, derart, daß beim Übergang aus
dem Meßbereich der Gammastrahlung
zum Betastrahlennachweis diese Kupplung mit dem Bereichumschaltdrehknopf die zwangläufige
Steuerung des Blendenschirmes bewirkt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt dabei die Kupplung
zwischen dem Bereichumschaltdrehknopf und dem damit verbundenen Skalenwechsel einerseits
sowie der Blendenschirmverstellung andererseits zwangläufig durch einen mit dem
Bedienungsdrehknopf koaxialen und in fester Verbindung stehenden scheibenförmigen
Ansatz, in dessen Umfang eine Steuerungsnut eingearbeitet ist, die zur Führung eines
Stiftes dient, der an dem zu steuernden Blendenschirm vorgesehen ist.
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Ferner ist in Weiterbildung der Erfindung vorne sehen, daß der Blendenschirm
für die Umschaltung von Gammastrahlenmessung auf Betastrahlennachweis und umgekehrt,
entsprechend den in den zylindrischen Zählrohrraum führenden, quer zur Zählerachse
angebrachten Einstrahlungsschlitzen, mit korrespondierenden Querschlitzen versehen,
im Innern des Zählrohrraumes angeordnet und axial verstellbar ist.
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Häufig nimmt man bei Geräten zur Strahlungsmessung dann, wenn sie
mit Zählrohren arbeiten, einen Zählrohrwechsel vor, um den Meßbereichumfang zu vergrößern.
Ein Wechsel des Zählrohres bedingt aber wieder andere Meßbereiche und entsprechend
andere Skalen, falls man sich nicht damit begnügt, die vorhandenen Skalen mit entsprechenden
Faktoren zu multiplizieren, was aber für eine laiensichere Bedienung unbrauchbar
ist. Auch die durch den Zählrohrwechsel bedingte Skalenumschaltung wird beim Gegenstand
der Erfindung zwangsweise vorgenommen, und zwar dadurch, daß die für das jeweilig
eingesetzte Zählrohr nicht gültigen Meßbereiche automatisch gesperrt werden.
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Dies erfolgt in einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung dadurch,
daß bei einem Austausch der zu verwendenden, in der Länge unterschiedlichen Detektoren
die für den jeweils im Betrieb befindlichen Detektor nicht gültigen Meßbereiche
und die entsprechenden Skalen zwangläufig durch Steuerung einer parallel verlaufenden
Doppelnut in einem Ansatz des Bedienungsdrehknopfes, die durch eine Quernut verbunden
ist, über einen in der Nut geführten Stift der Abstandsscheibe für die Halterung
des Detektors zwangläufig gesperrt sind.
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In der Zeichnung ist ein Gerät nach der Erfindung an Hand einer beispielsweisen
Ausführungsform erläutert.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ansicht eines Gerätes zur Messung
von Gammastrahlung und zum Nachweis von Betastrahlung. In der Zeichnung ist der
obere Teil des Gerätes im Schnitt dargestellt.
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In an sich bekannter Weise ist nach dem gezeigten Beispiel das Gehäusel,
in welchem die Anlage zum Nachweis und zur Messung von radioaktiven Einstrahlungen
untergebracht ist, in Einzel räume unterteilt, die vollkommen getrennt voneinander
sind. An dem einen Ende des Gehäuses befindet sich nach dem gezeigten Beispiel die
zylindrische Zelle 2, die zur Aufnahme des Zählrohres 3 dient. Die Zelle 2 besitzt
eine nach unten weisende Ausnehmung2' von hohlzylindrischer Form, die den drehbaren
Bereichumschaltknopf 4 aufnimmt. Zweckmäßig ist, um das Eindringen von Fremdkörpern,
wie Staub, Sand od. dgl., an dieser Stelle zu verhindern, ein sich gegen den Umfang
des Drehknopfes 4 legender Dichtungsring 5 vorgesehen. Der Bereichumschaltdrehknopf
4
sitzt fest auf der Spindel 6> die mit ihrem gegenüberliegenden Ende in der seitlichen
Gehäusewand gelagert ist. Auf dieser Spindel 6 sitzt außerdem, mit dieser fest verbunden,
der zylindrisch ausgebildete Körper 7, der ein Hohlkörper sein kann, auf dessen
Umfang Skalen 7' aufgebracht sind. Im unmittelbaren Bereich dieses Skalenträgers
7, besser gesagt der Einzelskala, und zwar vor derselben, befindet sich das in der
Zeichnung nicht ersichtliche Fenster für das Zeigerinstrument.
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Das das Zählrohr aufnehmende obere Ende des Gehäuses 1 besitzt in
an sich bekannter Weise in Form von durchgehenden Querschlitzen 8 ausgebildete Einstrahlungsfenster
für den Zutritt der radioaktiven Einstrahlungen. Im Innern der Zelle 2 ist ein ebenfalls
zylindrischer Blendenschirm 9 untergebracht, der in Übereinstimmung mit den querschlitzigen
Durchbrechungen 8 in der Gehäusewandung korrespondierende Durchbrechungen 9' aufweist.
Dieser Blendenschirm 9 ist axial verschiebbar und seine Steuerung erfolgt zwangläufig.
Zu diesem Zweck besitzt er an seinem einen Ende einen nach unten ragenden StiftlO,
der in eine Nut 11 eingreift, die am Umfang des Bereichumschaltdrehknopfes 4 eingearbeitet
ist. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besitzt diese Nut 11 eine besondere Form.
Sie besteht aus zwei parallel verlaufenden Nutgängen 11, die an einer Stelle durch
eine Schrägnut 11' miteinander verbunden sind. Die schräge Verbindungsnut 11' dient
dazu, den Stift 10 beim Drehen des Bereichumschaltdrehknopfes 4 von dem einen Nutgang
in den anderen Nutgang der beiden parallel verlaufenden Nuten 11 zu führen. Dadurch
wird bei einer bestimmten Drehung des Bereichumschaltdrehknopfes 4 der Blendenschirm
9 zwangläufig axial bewegt.
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Am Umfang des Bereichumschaltdrehknopfes 4 ist eine weitere Nut 12
eingearbeitet, die ebenfalls aus zwei parallel verlaufenden Nutgängen besteht. Diese
parallelen Nutgänge 12 sind durch eine senkrecht zu ihnen gerichtete Quernut 12'
verbunden. In die Nut 12 greift ein Stift 13 ein, der an einer Scheibe 14 sitzt,
die an sich unter dem Einfluß einer Druckfeder 15 steht. Wird auf die Scheibe 14
durch den eingesetzten Detektor kein Druck ausgeübt, dann nimmt die Scheibe 14 die
gezeichnete Lage ein und der Stift 13 bewegt sich in der rechten Hälfte der Nut
12. Damit ist von der Nutwechselstellung (»Aus«-Stellung des Gerätes) nur ein Schalten
im Uhrzeigersinn möglich. Wird die Scheibe 14 durch einen entsprechenden Detektor
nach links bewegt, dann wandert der Stift 13 bei »Aus«-Stellung in die linke Hälfte
der Nut 12 und damit ist nur eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn möglich.