DE3602519A1 - Strahlungsmessgeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Strahlungsmeßgerät gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Derartige
Strahlungsmeßgeräte sind heute weit verbreitet und
dienen dazu, den Strahlungsgehalt der Abluft kerntechnischer
Anlagen zu messen. Die Abluft wird dabei
durch einen Meßfilter geleitet, in welchem strahlende
Aerosole zwischengespeichert werden, wobei dann die
von diesem Meßfilter ausgehenden Strahlung in herkömmlichen
Strahlungsdetektoren erfaßt wird.
Die Strahlungsdetektoren sind dabei hoch empfindlich,
damit auch sehr geringe Strahlungsbelastungen
erfaßt werden können.
Es tritt nun das Problem auf, daß auch im Störungsfalle
die Strahlungsbelastung gemessen werden soll.
Die hochempfindlichen Strahlungsdetektoren sind in
diesem Störungsfall weit außerhalb ihres Dynamikbereiches,
so daß sie "übersteuert" sind und damit
kein exaktes Meßergebnis liefern.
Zur Lösung dieses Problems wurde bereits vorgeschlagen,
zwei separate Strahlungsmeßgeräte mit
unterschiedlichen Meßbereichen vorzusehen, wobei
das eine für den Normalbetrieb und das andere für
den Störungsfall vorgesehen ist. Dies bedeutet
naturgemäß einen beträchtlichen Meßaufwand.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, das Strahlungsmeßgerät
der eingangs genannten Art dahingehend zu
verbessern, daß mit möglichst geringem Aufwand bei
normalem Betrieb die hohe Meßempfindlichkeit gewährleistet
ist, während im Störungsfall gleichwohl
die höhere Strahlungsbelastung exakt gemessen werden
kann.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Der Grundgedanke der Erfindung liegt also darin,
das Verhältnis zwischen der abstrahlenden Fläche
des Meßfilters und der wirksamen Fläche des gegenüberliegenden
Detektors definiert zu verändern.
Dies kann durch Veränderung des Volumens vor einem
Detektor geschehen oder durch eine Blende, die
einen Teil der vom Meßfilter zum Detektor laufenden
Strahlung abschirmt. Sobald die vom Detektor
gemessene Strahlung über einen vorgegebenen Wert
ansteigt, wird das Volumen verkleinert oder die
Öffnungsweite der Blende verringert.
Eine bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung
verwendet eine Blende. Die nachfolgende Beschreibung
bezieht sich daher auf dieses Ausführungsbeispiel.
Die einzige Figur zeigt einen schematischen Querschnitt
des Strahlungsmeßgerätes nach der Erfindung.
Dem Strahlungsmeßgerät 10 wird die Abluft über eine
Gaszuführung 11 zugeführt. Diese ist ringförmig, besitzt
einen rohrförmigen Gaseinlaß 12 und mehrere
Gasauslässe, die in der Fig. durch die Pfeile 13 verdeutlicht
sind. Die Abluft bzw. Gase strömen durch
die Gasauslässe 13 durch einen Meßfilter 14, der den
Gasauslässen 13 gegenüberliegt und beispielsweise
aus einer Glasfasermatte besteht. Der Meßfilter 14
ist hier von einer Sintermetallplatte 15 gehalten,
die gasdurchlässig ist und der Strömung keinen nennenswerten
Widerstand entgegensetzt. Stromabwärts
der Sintermetallplatte 15 ist ein trichterförmiger
Gassammler 16 vorgesehen, an den sich ein rohrförmiger
Gasaustritt 17 anschließt.
Gegenüberliegend zu dem Meßfilter 14 befinden sich
(in der Fig. oberhalb der Gaszuführung 11) mehrere
Strahlungsdetektoren 18, 19 und 20, die hier übereinanderliegend
gestapelt sind. Der dem Meßfilter 14
am nächst liegende Detektor 18 ist für α-Strahlung
ausgelegt. Darüber befindet sich der Detektor 19,
der für β-Strahlung ausgelegt ist. Darüber liegt
schließlich der Detektor 20, der für γ-Strahlung
ausgelegt ist. Zwischen dem Detektor 19 und dem
Detektor 20 ist eine Pertinaxscheibe 21 angeordnet,
die für β-Strahlung undurchsichtig ist. Die Oberseite
des Detektors 20 ist mit einer Platte 22,
die beispielsweise aus Stahl ist, abgedeckt.
Grundlegender Aufbau und Wirkungsweise dieser
Detektoren 18, 19 und 20 sind im Prinzip bekannt.
Jeder Detektor besitzt dabei eine Kammer, der ein
sog. "Zählgas" zugeführt wird, beispielsweise eine
Mischung aus Argon und Methan. Dieses Zählgas wird
im Ausführungsbeispiel den drei Detektoren 18, 19
und 20 über eine gemeinsame, verzweigte Leitung 23
zugeführt. Jede Detektorkammer hat dann einen eigenen
Zählgasaustritt 24, 25 bzw. 26. Prinzipiell
wird das Zählgas von der Strahlung ionisiert, wobei
diese Ionen dann an Elektroden elektrische Signale
erzeugen, die im Ausführungsbeispiel an den Leitungen 28, 29
bzw. 30 für den jeweiligen Detektor abgegriffen
werden können. Die einzelnen Detektoren
werden weiterhin über eine Leitung 27 mit einer
Hochspannung beaufschlagt. Im Ausführungsbeispiel
erhalten alle drei Detektoren dieselbe Hochspannung.
Es ist jedoch auch möglich, die einzelnen Detektoren
mit jeweils unterschiedlichen Hochspannungen zu beaufschlagen.
Die Detektorausgangssignale werden über die Leitungen 28, 29
bzw. 30 einer Auswerteschaltung 31 zugeführt,
welche Anzeige- und/oder Registriergeräte
enthält. Auch kann dort eine Signalverarbeitung
stattfinden, um aus den einzelnen Signalen die
Strahlungsanteile für die α-, β- und γ-Strahlung
zu ermitteln. (Im Ausgangssignal des Detektors 18
können auch von β- und γ-Strahlung hervorgerufene
Signalanteile vorhanden sein. Ebenso können im Ausgangssignal
des Detektors 19 noch von der γ-Strahlung
hervorgerufene Signalanteile vorhanden sein.
Durch Signalverarbeitung, beispielsweise Differenzbildung,
können dann die einzelnen Strahlungsanteile
bestimmt werden.)
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
zwischen dem Meßfilter 14 und dem zu diesem nächst
liegenden Detektor 18 eine Blende 32 vorgesehen, die
im konkreten Ausführungsbeispiel zwischen dem Detektor 18
und der Gaszuführung 11 liegt. Diese Blende 32
besitzt hier zwei Öffnungen 33 und 34 mit unterschiedlicher
Öffnungsweite. Die größere Öffnung 33
entspricht der vollen Fläche des Meßfilters 14 bzw.
der Detektoren. Die kleinere Öffnung 34 kann dagegen
erheblich kleiner sein, beispielsweise ein Tausendstel
der Fläche der Öffnung 33.
Die Blende 32 ist durch einen Mechanismus 35, der
von einem Antrieb 36 betätigt wird, verschiebbar
und zwar so, daß in einer Grenzstellung die Öffnung 33
dem Meßfilter 14 gegenüberliegt, während in der
anderen Grenzstellung die Öffnung 34 wirksam ist.
Die Verschiebung kann eine Linearverschiebung sein.
Es ist auch möglich, die Blende zu schwenken, zu
kippen oder in sonstiger Weise zu bewegen.
Die Auswerteschaltung 31 besitzt nun Grenzwertmelder
für die Signale auf den Leitungen 28, 29
und/oder 30. Sobald ein solcher Grenzwert, der beispielsweise
durch einen Komparator festgestellt wird,
überschritten ist, erscheint auf einer Leitung 37
ein elektrisches Signal, das den Antrieb 36 (beispielsweise
ein Elektromotor) veranlaßt, die Blende
von der einen Grenzstellung in die andere Grenzstellung
zu verfahren. Damit wird im Ergebnis der
Meßbereich der Detektoren umgeschaltet. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel, bei dem die kleinere
Öffnung 34 wirksam ist, gelangt somit nur noch durch
diese Öffnung 37 die Strahlung zu den Detektoren.
In der Auswerteschaltung 31 wird erfaßt, in welcher
Stellung die Blende ist, so daß dann das Meßergebnis
der Detektoren 18, 19 und 20 lediglich mit einem
Faktor, der dem Verhältnis der Öffnungsquerschnitte
der Öffnungen 33 und 34 entspricht, multipliziert
werden muß.
Nach einer Variante der Erfindung besteht die
Blende aus ca. 3 mm dickem Aluminium, das lediglich
die α- und die β-Strahlung abschirmt. In
diesem Falle findet also nur für die Detektoren 18
und 19 eine "Bereichsumschaltung" statt.
Nach einer anderen Variante besteht die Blende aus
ca. 7 bis 8 cm dickem Blei, was auch die γ-Strahlung
abschirmt.
Statt der gezeigten Blende kann auch eine stufenlos
verstellbare Blende verwendet werden, beispielsweise
eine Ringblende ähnlich den bei Photokameras üblicherweise
verwendeten Blenden. Auch können - ähnlich einer
Schlitzblende - eine oder zwei Platten ohne Öffnung
seitlich in den Strahlengang eingeschoben oder eingeschwenkt
werden, womit ein Teil der Strahlung ausgeblendet
werden kann.
Mit der oben beschriebenen Konstruktion ist es mit
sehr einfachen Mitteln möglich, ein Strahlungsmeßgerät
zu schaffen, das bei Normalbetrieb die gewünschte
hohe Empfindlichkeit aufweist, das jedoch auch im
Störfall präzise Meßergebnisse liefert.
Sämtliche in den Patentansprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung dargestellten technischen Einzelheiten
können sowohl für sich als auch in beliebiger
Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
Claims (8)
1. Strahlungsmeßgerät zur Messung der Strahlung
strömender Gase, mit mindestens einem Strahlungsdetektor
und einem diesem gegenüberliegenden
Meßfilter, durch den die Gase hindurchströmen,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind, die das Verhältnis
zwischen abstrahlender Fläche des Meßfilters (14)
und der wirksamen Fläche des mindestens
einen Detektors (18, 19, 20) definiert verändern.
2. Strahlungsmeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel eine zwischen dem
Meßfilter (14) und dem mindestens einen Strahlungsdetektor (18,
19, 20) angeordnete, verstellbare
Blende (32) sind.
3. Strahlungsmeßgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Auswerteschaltung (31)
mittels eines Antriebes (36) und eines
Verstellmechanismus (35) dann die Blende (32)
auf eine kleinere Blendenöffnung (34) verstellt,
wenn die von dem mindestens einen Detektor (18,
19, 20) erfaßte Strahlung einen vorgegebenen
Wert überschreitet.
4. Strahlungsmeßgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Blende (32) eine
verschiebbar gelagerte Platte mit mindestens
zwei Öffnungen (33, 34) ist, wobei die Öffnungen
unterschiedliche Öffnungsweite haben.
5. Strahlungsmeßgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnung der Blende (32)
kontinuierlich veränderbar ist.
6. Strahlungsmeßgerät nach einem der Ansprüche 2
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (32)
aus Aluminium ist, vorzugsweise mit einer
Dicke von 3 mm.
7. Strahlungsmeßgerät nach einem der Ansprüche 2
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (32)
aus Blei ist, vorzugsweise mit einer Dicke
von 70 bis 80 mm.
8. Strahlungsmeßgerät nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß drei Strahlungsdetektoren (18,
19, 20) für unterschiedliche
Strahlungsarten (α-, β-, γ-Strahlung)
im Strahlengang hintereinanderliegend angeordnet
sind, wobei die Blende (32) aus solchem
Material ist, daß zumindest eine Strahlungsart
nur durch die Öffnung (34) der Blende (32) hindurch
gelangt.
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