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Platzsparende Anordnung eines an Hochspannung anzuschließenden Stromwandlers
und eines an die gleiche Hochspannung anzuschließenden Spannungswandlers M'enn in
bebaute Gebiete Hochspannungsleitungen eing zführt und die Hochspannungen gemessen
werden sollen, ist es oft nicht möglich, besondere Unterwerke vorzusehen, weil der
Platz im Freien oder in einem Gebäude, besonders in der Großstadt, zu knapp und
fast immer zu teuer ist. Deshalb werden die Hochspannungen meist mittels Kabel herangeführt
und die ",leßwandler, Schalter usw. häufig in einem Kellerraum untergebracht. Die
Bauhöhe solcher, meist schon vorhandener Räume ist verhältnismäßig gering, so daß
man, inshesonderen wenn es sich um höhere Spannungen, z. B. von 100 kV handelt,
gezwungen ist, die die geringste Bauhöhe aufweisenden Strom- und Spannungswandler
der Stützerbauweise zu verwenden, bei denen die aktiven Wandlerteile in einem Isoliermantel
mit metallenem Fußteil und metallenem Kopfteil untergebracht sind. In der Regel
bereitet aber auch die übliche Aufstellung solcher Wandler nebeneinander erhebliche
Schwierigkeiten, weil die zur Verfügung stehenden Räume, auch im Freien, meist eine
zu geringe Grundfläche haben, um die erforderlichen Strom- und Spannungswandler
sowie Schalter usw nebeneinander aufstellen zu können.
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Um Platz zu sparen, ist man schon seit langem dazu übergegangen, Strom-
und Spannungswandler zu einer Baueinheit zu kombinieren, und zwar entweder in der
sogenannten Topfbauweise oder in der Stützerbauweise. Die bekannten kombinierten
Wandler der Topfbauweise, bei denen die aktiven Teile des Stromwandlers und des
Spannungswandlers nebeneinander in einem gemeinsamen Stahlblechgehäuse mit einer
aufgesetzten gemeinsamen Durchführung für die Hochspannungsleitungen beider Wandler
angeordnet sind, haben eine wesentlich größere Bauhöhe als die Einzelwandler der
Stützerbauweis.e und auch als die kombinierten `@- andler d,; r Stützerbauweise.
Außerdem beanspruchen sie wegen der Nebeneinanderanordnung der aktiven Wandlerteile
eine größere Grundfläche. Die kombinierten Wandler der Stützerbauwe.ise benötigen,
wenn die aktiven M'andlerteile in einem Isoliermantel nebeneinanderliegen, eine
größere Grundfläche als die Einzelwandler der Stützerbauweise: liegen die aktiven
Teile des Stromwandlers über oder unter denen des Spannungswandlers, so ist die
Bauhöhe dieser kombinierten Wandler wieder größer als bei den Einzelwandlern der
Stützerbauweise. Es zeigt sich also, daß man auch durch Verwendung der bekannten
kombinierten Strom- und Spannungswandler in den eingaisgs geschilderten Fällen niedrigerer
Gebäuderäume mit kleiner Bodenfläche oder auch kleiner Plätze im Freien die erwähnten
Schwierigkeiten bei der Aufstellung der benötigten Strom- und Spannungswandler nicht
beseitigen kann.
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Die Erfindung betrifft eine platzsparende Anordnung eines an Hochspannung
anzuschließenden Stromwandl-ers und eines an die gleiche Hochspannung anzuschließenden
Spannungswandlers, die beide in Stützerbauweise normal mit geerdetem Fuß und an
die Oberspannung anzuschließendem Kopf ausgeführt sind. Erfindungsgemäß werden die
eingangs erwähnten Schwierigkeiten dadurch beseitigt, daß der eine Wandler normal
mit seinem geerdeten Fuß auf dem Boden aufgestellt ist, während der andere Wandler,
mit seinem Kopf gegen den an die Oberspannungsleitung angeschlossenen Kopf des normal
aufgestellten Wandlers gerichtet und an die Oberspannungsleitung angeschlossen,
achsgleich über diesem Wandler steht und vorzugsweise von ihm getragen wird. Dadurch,
daß bei der Anordnung gemäß der Erfindung der oberhalb des auf dem Fußboden aufgestellten
Wandlers befindliche Raum (in umbauten Räumen bedingt durch den erforderlichen Abstand
des Wandlerkopfes von der Decke) zur Unterbringung des andern Wandlers ausgenutzt
wird, erhält man eine Strom-und Spannungswandleranordnung, die an umbautem Raum
bzw. an Grundfläche nicht mehr verlangt, als für einen von diesen beiden Wandlern
allein erforderlich ist.
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Wohl ist es schon bekanntgewesen, Meßwandler entweder trockenisoliert
oder bei Ölisolierung gegen die Außenluft abgeschlossen so zu bauen, daß man sie
in beliebiger Lage, z. B. auch von einer Decke herabhängend, einbauen kann. Ferner
ist es bekannt, die -einzelnen Glieder von ölisolierten Kaskadenwandlern übereinander,
gegebenenfalls auch Kopf gegen Kopf gerichtet, anzuordnen. Hier wird aber die Hochspannung
stets an den Kopf des obersten Kaskadengliedes
angeschlossen. Das
bedeutet, daß zwischen dem Kopf des obersten Kaskadengliedes und der Decke des den
Wandler enthaltenden Raumes der erforderliche, durch die Höhe der Spannung bedingte
Abstand vorhanden sein muß. Diese bekannten Wandleranordnungen weisen nicht die
-Merkmale der Erfindung auf und haben demgemäß auch nicht die durch die Erfindung
erzielten Vorteile, da bei ihnen der zwischen dem an Hochspannung angeschlossene
Wandlerkopf und dem Fubboden bzw. der Decke befindliche Raum nicht zur Unterbringung
eines anderen Wandlers ausgenutzt wird.
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Die Anordnung gemäß der Erfindung hat gegenüber den bekannten kombinierten
Strom- und Spannungswandlern auch noch weitere Vorteile. Trotz der erzielten größeren
Platzersparnis braucht nämlich bei eventuell auftretenden Schäden im Wandlersatz
nur der schadhafte Einzelwandler und nicht die ganze Wandlerkombination ausgewechselt
zu werden. Sollte wegen Änderung der Stromstärke oder wegen der Notwendigkeit eines
weiteren -I.eßkernes ein Austausch notwendig werden, so braucht man bei der Anordnung
gemäß der Erfindung nur den Stromwandler gegen einen anderen auszutauschen, nicht
aber auch den Spannungswandler, wie dies bei den kombinierten Wandlern naturgemäß
unvermeidlich ist.
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Auch ermöglicht die Erfindung, eine Anlage mit zunächst nur einem
Stromwandler im Bedarfsfall durch Hinzufügung eines Spannungswandlers zu erweitern,
ohne daß ein größerer Platzbedarf als vorher auftritt. Diese Vorteile der Erfindung
machen sich auch bei Freiluftanlagen besonders bemerkbar, wo zwar in der Regel die
Bauhöhe keine so große Rolle wie bei gegeschlossenen Räumen spielt, aber die für
die Aufstellung der Wandler benötigte Grundfläche häufig beschränkt ist.
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Bei der Anordnung gemäß der Erfindung kann jeder der beiden übereinander
angeordneten Wandler seinen eigenen bzw. seine eigenen Anschlußbolzen haben. Insbesondere
bei sehr beschränkter Höhe des Aufstellungsraumes ist es jedoch empfehlenswert,
wenn die gegeneinandergerichteten Köpfe der beiden Wandler mindestens einen Anschlußbolzen
od. dgl. zum Anschluß an die Oberspannungsleitung gemeinsam haben, ,veil dann die
Gesamtbauhöhe der Wandleranordnung geringer wird. Der Spannungswandler wird zweckmäßig
auf dem Boden aufgestellt und darüber der Stromwandler, eventuell an der Decke des
Aufstellungsraumes hängend, angeordnet, obwohl auch die umgekehrte Anordnung möglich
ist. Der Stromwandler wird vorzugsweise etwa ebenso hoch ausgeführt wie der Spannungswandler,
so daß die Oberspannungsleitung, an welche die beiden Wandler mit ihren gegeneinandergerichteten
Köpfen angeschlossen sind, etwa in halber Höhe des umbauten Aufstellungsraumes für
die Wandler liegt. Ist die Bauhölle des Raumes, in welchem die beiden Wandler übereinander
untergebracht werden, größer als die Summe der nach den üblichen Vorschriften zu
bemessenden Abstände, so kann die den beiden übereinander angeordneten Wandlern
fehlende Höhe mittels Zwischenlaen oder mittels eines entsprechenden Untergestelles'
im Bedarfsfall ausgeglichen werden. Ein solches G--stell kann beispielsweise auch
zwischen dem Fuß des oberen kopfgestellten Wandlers und der Decke vorgesehen sein.
Für den Aufbau einer Anordnung gemäß der Erfindung eignen sich sowohl ölisolierte,
ölarme wie auch trockenisolierte, z. B. gießharzisolierte Strom-und Spannungswandler
der Stützerbauweise.
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Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel
für eine Anordnung gemäß der Erfindung. Auf dem Boden 1 ist ein einpoliger Spannungswandler
2 aufgestellt, dessen Hochspannungswicklung 3 (U-X) ein,ersz-its mit dein Anschlußbolzen
4 (U bzw. K) verbunden und bei 5 geerdet ist. Die Niedeispannungs- oder Sekundärwicklung
ist niit 6 bezeichnet, ihre Anschlußklemmen mit zc und i. Achsgleich über dem Spannungswandler
2 steht, mit seinem Kopf gegen den Kopf des Spannungswandlers gerichtet, ein Stromwandler
8, dessen Priinärwicklung 7 einerseits an den Anschlußbolzen 4, andererseits an
den zweiten Anschlußbolzen 9 (Anschluß I_) angeschlossen ist. Die Sekundärwicklung
10 des Stromwandlers ist an die Anschlußklemmen k und L
geführt, di.e am oben
in der Nähe der Raumdecke 11 liegenden geerdeten Fuß des Stromwandlers angeordnet
sind. Der Stromwandlerfuß kann, wie durch die strichpunktierten Linien angedeutet
ist, mit der Decke 11 verbunden sein. Die an die Hochspannung anzuschließenden Bolzen
4 und 9 (Anschlüsse LT. K bzw. L) für den Strom- und Spannungswandler li,gen im
Zuge der Oberspannungs:leitung, welche etwa in halber Höhe des umbauten Aufstellungsraumes
für die Wandler verläuft.