DE1062552B

DE1062552B - Sattelschlepper mit einer Daempfungsvorrichtung fuer Nickbewegungen

Info

Publication number: DE1062552B
Application number: DEK33883A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Juergen Helling
Original assignee: FRIED KRUPP MOTOREN und KRAFTW
Current assignee: FRIED KRUPP MOTOREN und KRAFTW
Priority date: 1958-01-22
Filing date: 1958-01-22
Publication date: 1959-07-30

Description

Sattelschlepper mit einer Dämpfungsvorrichtung für Nickbewegungen Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Dämpfen der Federbewegungen von Sattelschleppern.
Erfahrungsgemäß sind die Federungseigenschaften von Sattelschleppern schlechter als die üblicher Lastkraftwagen und daher unbefriedigend. Dies beruht darauf, daß bei üblichen Lastkraftwagen die Federkonstanten der Federn durch die auf sie entfallenden Anteile vom Fahrzeugeigengewicht und der darauf ruhenden Belastung bestimmt werden, während sich das Trägheitsmoment insbesondere der Belastung günstig hinsichtlich der bei Federbewegungen des Fahrzeuges auftretenden Beschleunigungen auswirkt. Zwar bestimmen auch beim Sattelschlepper die auf die einzelnen Federn entfallenden Anteile des Eigengewichtes des Sattelschleppers und die auf diesen wirkende Last des Aufliegers die Federkonstanten dieser Federn. Jedoch kann sich bei Winkelbeschleunigungen des Sattelschleppers um eine horizontale, quer zur Fahrtrichtung verlaufende Achse ein Trägheitsmomentenanteil, der durch die Größe der auf dem Sattelschlepper ruhenden Last des Aufliegers bestimmt ist, nicht wesentlich auf die Größe dieser Beschleunigungen auswirken, weil in der Sattelvorrichtung zwischen Auflieger und Sattelschlepper eine horizontale, quer zur Fahrtrichtung verlaufende Drehachse vorgesehen sein muß, um die sich beide Teile gegeneinander drehen können. Infolgedessen entstehen z. B. schon bei verhältnismäßig kleinen, an den Vorderfedern durch Fahrbahnunebenheiten hervorgerufenen Federwegen große Winkelbeschleunigungen und Winkelwege des Sattelschleppers. Der Momentanpol derartiger Nickbewegungen des Sattelschleppers liegt meist in der Nähe der Sattelvorrichtung, also insbesondere bei Frontlenkerbauweise weit vom Fahrer entfernt.
Der Fahrer ist dadurch häufig periodischen vertikalen Fahrzeugschwingungen mit großer Amplitude und - wegen des nur kleinen vorhandenen Trägheitsmomentes - hoher Frequenz ausgesetzt und erfährt dabei selbst außerordentlich störende, die Fahrsicherheit gefährdende und oft gesundheitsschädliche hohe vertikale Beschleunigungen.
Man hat schon versucht, derartige Nickschwingungen durch Schwingungsdämpfer, die in der Praxis häufig unzutreffend als »Stoßdämpfer« bezeichnet werden, zu dämpfen. Derartige Schwingungsdämpfer sind dabei zwischen dem Fahrzeugaufbau und seinen Achsen angeordnet. Wie sich gezeigt hat, befriedigen jedoch derartige Dämpfer nicht. Aus diesem Grunde hat man schon zwischen zwei gegeneinander um eine horizontale, quer zur Fahrtrichtung verlaufende Achse ihren Abstand voneinander ändernden Teilen des Sattelschleppers und Aufliegers Schwingungsdämpfer vorgesehen. Diese sind entweder als doppeltwirkende Kolben ausgebildet, die mit ihrem Zylinder im Fahrzeugrahmen untergebracht sind und von den Schwenkbewegungen der Druckplatte beeinflußt werden, oder sie sind über Hebel mit der Druckplatte verbunden und andererseits am Fahrzeugrahmen abgestützt.
Aus baulichen und kinematischen Gründen sind ferner bereits Sattelschlepper mit einer Sattelvorrichtung vorgeschlagen worden, die aus einer Abstützung für den Auflieger und einem von dieser räumlich in Fahrzeuglängsrichtung getrennten Drehpunkt besteht. Hierbei ist es erforderlich, daß der Drehpunkt den Höhenänderungen zwischen Sattelschlepper und Auflieger folgen kann, was beispielsweise dadurch erreichbar ist, daß der Drehpunkt an einem um eine horizontale, quer zur Fahrtrichtung verlaufende Welle schwenkbar am Sattelschlepper gelagerten Lenker vorgesehen ist, während die Abstützung des Aufliegers beispielsweise mittels Rollen an diesem bewirkt wird, die auf einer etwa halbkreisförmigen Bahn um den Drehpunkt abrollen können. Erfindungsgemäß wird für solche Sattelschlepper mit einer Sattelvorrichtung, die aus einer Abstützung für den Auflieger und einem von dieser räumlich in Fahrzeuglängsrichtung getrennten, mittels eines schwenkbar am Sattelschlepper gelagerten Lenkers höhenveränderlichen Drehpunkt für den Auflieger besteht, vorgeschlagen, daß zwischen dem Lenker und vorzugsweise dem Rahmen des Sattelschleppers mindestens ein Schwingungsdämpfer vorgesehen ist. In Fällen, wo ein solcher Lenker allein nicht ausreicht oder wo es erwünscht ist, den oder die Schwingungsdämpfer an einem langen Hebelarm angreifen zu lassen, kann der Lenker entsprechend über den Drehpunkt für den Auflieger hinaus verlängert werden. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch an einem Sattelschlepper dargestellt, bei dem die Abstützung für den Auflieger und dessen Drehpunkt in Fahrzeuglängsrichtung räumlich voneinander getrennt sind.
Das Frontfahrerhaus 1 des Sattelschleppers ruht auf dem Rahmen 2. Die Sattelvorrichtung besteht aus einer auf dem Rahmen 2 befestigten Abstützung 3, der gegenüber am Auflieger 4 ein. Lager 5 vorgesehen ist, in dem eine oder mehrere Rollen 6 auf Wellen 7 drehbar gelagert sind. Bei Drehbewegungen zwischen Sattelschlepper und Aufliegen um eine vertikale Achse, beispielsweise beim Durchfahren von Kurven, rollen die Rollen 6 auf der Abstützung 3 ab. An der Abstützung 3 ist um einen Gelenkpunkt 8 ein Lenker 9 um eine horizontale, quer zur Fahrtrichtung verlaufende Achse angelenkt. Am anderen Ende des Lenkers 9 ist der Drehpunkt 10 vorgesehen, mit dem der Auflieger 4 durch einen an ihm befestigten Block 11 in Verbindung steht. Bei Nickbewegungen des Sattelschleppers gegenüber dem Auflieger 4 ändert der Drehpunkt 10 seine Höhenlage, wobei der Lenker 9 Schwenkbewegungen um den Gelenkpunkt 8 ausführt. Zwischen Lenker 9 und Rahmen 2 ist ein Schwingungsdämpfer 12 vorgesehen, der hierbei in der Länge verstellt wird und dadurch eine dämpfende Wirkung auf die Bewegung des Sattelschleppers 2 ausübt. Dieser Schwingungsdämpfer kann sowohl einfach- als auch doppeltwirkend und als hydraulischer, pneumatischer oder mechanischer Dämpfer ausgebildet sein.

Claims

PATENTANSPRUCH: Sattelschlepper mit einer Dämpfungsvorrichtung für Nickbewegungen um eine quer zur Fahrtrichtung verlaufende Achse, wobei die Sattelvorrichtung aus einer Abstützung für den Auflieger und einem von dieser räumlich in Fahrzeuglängsrichtung getrennten, mittels eines am Sattelschlepper gelagerten Lenkers höhenveränderlichen Drehpunkt für den Auflieger besteht, dadurch gekennzeichnet, daB zwischen dem Lenker (9) und dem Rahmen (2) des Sattelschleppers ein Schwingungsdämpfer (12) vorgesehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 391372, 2 727 755.