DE3511336C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine knickgelenkte Baumaschine, nämlich
einen auf Rädern fahrbaren Schaufellader, ein Planierfahrzeug
oder dergleichen nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1, 2
(DE-GM 83 01 480).
Bei Schaufelladern oder ähnlichen fahrbaren
Baumaschinen mit Knicklenkung, so zum Beispiel bei der Baumaschine
nach dem DE-GM 83 01 480 ergeben sich in verschiedenen Betriebs
zuständen und Beladungen erhebliche Verlagerungen des Fahrzeug
schwerpunktes, wodurch ein indifferentes Fahrverhalten ausgelöst
wird. Bei einem gefederten Fahrzeug mit entsprechendem Fahrkomfort
können im übrigen solche großen Schwerpunktabweichungen zu Auf
schaukelungen führen, die den Fahrer der Maschine verunsichern.
Die Verlagerung des Schwerpunktes beim Einknicken verringert die
Standsicherheit des Fahrzeugs, und dieser Zustand wird noch zu
sätzlich beim Anheben der Ladekinematik mit Nutzlast ver
schlimmert.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, eine Bau
maschine der gattungsgemäßen Art derart auszubilden, daß bei
Erreichen eines bestimmten Knickwinkels und/oder einer bestimmten
Hubstellung der Schaufel eine Stabilisierung des Fahrwerks er
folgt.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe bei einer knick
gelenkten Baumaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen in den
Ansprüchen 1, 2 gelöst.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 24 50 236 ist eine Bau
maschine bekannt, bei der ein doppelseitig beaufschlagbarer
Druckmittelzylinder zur Fixierung der Lage der Achse mit einem
Ventil verbunden ist, welches von Hand betätigt wird.
In der Zeichnung sind die verschiedenen Merkmale der Erfindung
beispielhaft dargestellt und im folgenden erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht einen fahrbaren
Schaufellader mit Knicklenkung,
Fig. 2 u. 3 in Seitenansicht bzw. in Draufsicht einen
Schaufellader mit Anzeige der verschiedenen
Schwerpunktlagen,
Fig. 4 einen Gesamt-Schaltplan des Abfederungssystems
eines Schaufelladers und
Fig. 5 einen Teil-Schaltplan eines Hub-Grenztasters.
Der in Fig. 1 als Beispiel gewählte Radlader besteht aus einem
Vorderwagen mit Vorderrahmen 31 und einem Hinterwagen mit Hinter
rahmen 32, welche durch die vertikale Gelenkachse 33 eines Knick
gelenks miteinander verbunden sind. Der mit zwei Vorderrädern 34
versehene Vorderwagen, auf dem eine Fahrerkabine 35 angeordnet
ist, trägt eine hydraulisch betätigbare Arbeitsschaufel 36. An
dem mit zwei Hinterrädern 34′ versehenen Hinterwagen kann zum
Beispiel ein nicht näher dargestelltes Aufreißwerkzeug befestigt
sein. Am Vorderrahmen 31 ist ein vorderer, um die horizontale
Achse eines Pendellagers 37 drehbarer Schwinghebel 38 angelenkt,
welcher die Vorderachse 39 der Vorderräder 34 trägt. Am Hinter
rahmen 32 ist entsprechend ein um die horizontale Achse eines
Pendellagers 40 drehbarer hinterer Schwinghebel 41 angelenkt,
welcher die Hinterachse 42 der Hinterräder 34′ trägt. Die Schwing
hebel 38 und 41 halten die Vorderachse 39 bzw. die Hinterachse 42
in Längsrichtung und übertragen die Brems- und Vorschubkräfte.
Bei wirksamer Abfederung dienen sie zur Übernahme der Pendelbe
wegungen der Achsen 39 und 42. Die Schwinghebel 38 und 41 sind
mit vorderen und hinteren Querlenkern 43 bzw. 44 verbunden, welche
zur korrekten Achsenführung dienen und seitliche Schubkräfte
aufnehmen. Um die Querneigungen des Fahrzeugs auf ein zulässiges
Maß zu begrenzen, sind ferner an den vorderen und hinteren
Schwinghebeln 38 bzw. 41 Querstabilisatoren 45 bzw. 46 angeordnet.
Der vordere Schwinghebel 38 bzw. die Vorderachse 39 wird
erfindungsgemäß von zwei vorderen, doppelbeaufschlagten Druck
mittelzylindern 4 abgestützt, während der hintere Schwinghebel 41
entsprechend erfindungsgemäß von zwei hinteren, ebenfalls doppel
beaufschlagten Druckmittelzylindern 4′ abstützbar ist. Diese
Druckmittelzylinder 4 bzw. 4′ können erfindungsgemäß einerseits
an die freien Enden des Schwinghebels 38 bzw. 41 und andererseits
an den Fahrzeugaufbau oder dem Vorder- bzw. Hinterrahmen 31 bzw.
32 angeordnet oder angelenkt sein.
In Fig. 2 und 3 sind die verschiedenen Schwerpunkte von Radladern
angedeutet, welche sich bei leerer bzw. bei beladener Schaufel 36
in gestreckter oder geknickter Lage des Fahrzeugs ergeben.
Im einzelnen sind folgende Punkte eingezeichnet:
P1: Schwerpunkt des beladenen Radladers, Schaufel in höchster Position;
P2: Schwerpunkt des beladenen Radladers, Schaufel in Transport stellung;
P3: Schwerpunkt des leeren Radladers, Schaufel in Transport stellung;
P4: Schwerpunkt des beladenen Radladers, geknickt;
P5: Schwerpunkt des beladenen Radladers, gestreckt;
P6: Schwerpunkt des leeren Radladers, gestreckt.
P1: Schwerpunkt des beladenen Radladers, Schaufel in höchster Position;
P2: Schwerpunkt des beladenen Radladers, Schaufel in Transport stellung;
P3: Schwerpunkt des leeren Radladers, Schaufel in Transport stellung;
P4: Schwerpunkt des beladenen Radladers, geknickt;
P5: Schwerpunkt des beladenen Radladers, gestreckt;
P6: Schwerpunkt des leeren Radladers, gestreckt.
Man erkennt aus diesen Darstellungen, welche Bedeutung die Ver
lagerung des Schwerpunktes gerade bei knickgelenkten Schaufelrad
ladern in den verschiedenen Betriebszuständen für die Standsicher
heit, die Stabilität und das Fahrverhalten eines solchen Fahr
zeuges hat, und wie wichtig es daher ist, die dadurch entstehenden
Schwierigkeiten zu beseitigen.
Gemäß dem in Fig. 4 schematisch dargestellten Schaltplan wird
das hydraulische Federungssystem von einer Regelpumpe 1 mit Null
hubregelung mit Öl gespeist, welches aus einem Hydrauliktank 2
über ein Rücklauffilter 12 mit Bypassventil 12′ angesaugt wird.
Die Regelpumpe 1 fördert das Drucköl zu einem Zentralspeicher 7.
Dieser ist als Stickstoff-Druckspeicher ausgebildet, dessen Stick
stoff-Füllung von dem Ölraum durch eine Membrane 7′ abgetrennt
ist. Das aus dem Zentralspeicher 7 kommende Drucköl wird
erfindungsgemäß über ein Sicherheitsrückschlagventil 7′′ auf zwei
vordere Niveaulagenventile 3 und ein hinteres Niveaulagenventil
3′ verteilt. Vorzugsweise werden Niveaulagenventile 3, 3′ mit
geschlossener Mitte verwendet.
Die zwischen den Schwinghebeln 38, 41 der Radachsen 39 bzw. 42
und dem Fahrzeugaufbau angeordneten, erfindungsgemäß doppelseitig
beaufschlagbaren Druckmittelzylinder 4 bzw. 4′ stehen in der
Federungsstellung normalerweise ungefähr in ihrer Mittelstellung.
Zur Einfeder- und Ausfederdämpfung sind die Druckmittelzylinder
4, 4′ mit Endlagendämpfungen versehen. Über ein von einer Druck
luftversorgung 22 gespeichertes Niveaulagenschaltventil 10 (pneu
matisches 3/2-Wege Magnetventil) und zwei Niveaulagenzylinder 9
ist die Federung erfindungsgemäß in die Endlagendämpfung ein
fahrbar. In diesem Zustand ist der Fahrzeugaufbau praktisch starr
oder fast starr mit der betreffenden Fahrzeugradachse 39 bzw. 42
verbunden, d. h. es ist nur noch ein geringer Restfederweg im
Dämpfungsbereich der Druckmittelzylinder 4, 4′ vorhanden. Eine
Leitung 23 führt zur Arbeitshydraulik.
Wenn das Fahrzeug zum Beispiel über Unebenheiten der Straße oder
des Bodens fährt, die von den Rädern 34, 34′ auf die Achsen 39, 42
übertragen werden, so werden die Druckmittelzylinder 4 bzw. 4′
bzw. deren Kolben aus ihrer Mittellage verschoben. Das dadurch
verdrängte Öl wird erfindungsgemäß über Grundlastdämpfer 5 ge
dämpft in die Federspeicher 6 verdrängt, wobei erfindungsgemäß
für jedes Vorderrad 34 zwei Federspeicher 6 und für jedes Hinter
rad 34′ ein Federspeicher 6′ vorgesehen sind. Das in diese Feder
speicher 6, 6′ einströmende Öl komprimiert die durch die Membrane
7′ (beim Zentralspeicher 7) vom Ölraum abgetrennte Stickstoff-
Füllung des Speichers 7. Beim Ausfedervorgang drückt der Stick
stoff über die Membrane 7′ das Öl über die Grundlastdämpfer 5 in
die Druckmittelzylinder 4 zurück, und die Druckmittelzylinder 4
fahren, erfindungsgemäß gedämpft durch das kolbenstangenseitig
anstehende Öl, das erfindungsgemäß über ein Druckreduzier- und
Sicherheitsventil 11 eingespeist wird, bis in die Endlagendämpfung
aus. Für Spitzendruckbedarf ist erfindungsgemäß an die Kolben
stangenseite ein Vorspannspeicher 8 angeschlossen. Gegen zu hohe
Druckspitzen sichert erfindungsgemäß das Sicherheitsventil im
Druckreduzierventil 11 ab. An der Hinterachse 42 werden die beiden
Druckmittelzylinder 4′ erfindungsgemäß durch Drosselrückschlag
ventile 13 gegeneinander abgesichert.
Um die bei Radladern mit Knicklenkung durch die Schwerpunktver
lagerungen verursachten Schwierigkeiten in bestimmten Fahr
bereichen möglichst weitgehend zu beseitigen, ist gemäß einem
wesentlichen Merkmal der Erfindung in das Federungssystem
mindestens ein Querstabilisierungsventil 21 eingebaut, welches
jeweils mit einem Druckmittelzylinder 4 und mit dem zugehörigen
Grundlastdämpfer 5 in Verbindung steht. Dieses bewirkt, daß zum
Beispiel bei einem Differenzdruck von ca. 90 bar (von rechts
nach links) bei den vorderen Druckmittelzylindern 4 das Ventil 21
automatisch sperrt. In diesem Zustand steht das Druckmittel von
dem höchstbelasteten Druckmittelzylinder 4 für den Federungsvor
gang nicht mehr zur Verfügung. Dadurch erhält man eine wesent
liche Verbesserung bzw. Erhöhung der Stabilisierung des Fahr
zeuges.
Gemäß einem weiteren wesentlichen Merkmal der Erfindung ist ein
Grenztaster 14 vorgesehen, der bei einem gewissen Grad der Fahr
zeugknicklenkung über ein Relais 15 und ein Pilotventil 19 ein
Signal mit gleichem Effekt abgibt. Dieser Grenztaster 14 ist
erfindungsgemäß als Näherungsschalter ausgebildet, der bei einem
definierten Knickwinkel eine entsprechende Schaltung bewirkt.
In dem Schaltplan nach Fig. 4 ist mit 16 ein Hochdruckfilter
bezeichnet, hinter welchem ein Rückschlagventil 17 angeordnet
ist. Ferner können Anzeigeleuchten 18 und 20 an gewünschte Stellen
der Leitungen eingebaut sein.
Wie bereits gesagt, zeigt sich bei knickgelenkten Fahrzeugen eine
nachteilige Tatsache darin, daß sich beim Einknicken des Fahr
zeuges der Schwerpunkt der Maschine verlagert und dadurch die
Standsicherheit des Fahrzeuges verringert wird. Dieser nachteilige
Zustand wird noch zusätzlich beim Anheben der Ladekinematik mit
Nutzlast erschwert.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung, welches in Fig. 5
schematisch gezeigt ist, kann diese Schwierigkeit durch eine
besondere Ausbildung der Fahrwerkabfederung behoben werden. Zu
diesem Zweck ist ein Grenztaster 24 vorzugsweise in der Nähe der
Hubarmlagerung am Vorderrahmen 31 des Schaufelladers befestigt,
der ab einer bestimmten Hubgestell-Stellung die vorgegebene Höhe
der Schaufel 36 einem Magnetventil 25 (z. B. 4/2-Wegeventil)
signalisiert. Dieses Magnetventil 25 steuert das Drucköl über ein
Druckregelventil 26 zu den Druckmittelzylindern 4′ der Hinterachse
42, welche dadurch mit einem definierten Druck in Stellung "Aus
federung" gebracht wird. Nach diesem Vorgang wird eine zu
sätzliche Abstützung über die Hinterachse 42 ausgelöst und sonst
auch die Fahrzeugleistung gesteigert.
Im übrigen beschränkt sich die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispiele, sondern sie umfaßt alle Varianten im Rahmen der wesent
lichen Erfindungsmerkmale. Beispielsweise ergibt sich die An
wendung der Erfindung bei einem Raddozer oder einer sonstigen
fahrbaren Baumaschine analog der Ausbildung des Schaufelladers.
Claims (2)
1. Knickgelenkte Baumaschine, nämlich auf Rädern fahrbarer
Schaufellader, Planierfahrzeug oder dergleichen, mit einer
hydraulischen Abfederung der Radachsen, die von drehbar ge
lagerten Schwingen gehalten werden, wobei zwischen den
Schwingen und dem Fahrzeugaufbau doppelseitig beaufschlagbare
und mit mindestens einem Querstabilisierungsventil verbundene
Druckmittelzylinder angeordnet sind, die an diesen Fahrzeug
teilen gelenkig gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Knickwinkel-Grenzabtaster (14) vorgesehen ist, der über
ein Relais (15) der Fahrzeugknickung entsprechende Signale
auf ein Pilotventil (19) überträgt.
2. Knickgelenkte Baumaschine, nämlich auf Rädern fahrbarer
Schaufellader, Planierfahrzeug oder dergleichen, mit einer
hydraulischen Abfederung der Radachsen, die von drehbar ge
lagerten Schwingen gehalten werden, wobei zwischen den
Schwingen und dem Fahrzeugaufbau doppelseitig beaufschlagbare
und mit mindestens einem Querstabilisierungsventil verbundene
Druckmittelzylinder angeordnet sind, die an diesen Fahrzeug
teilen gelenkig gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Hubweg-Grenztaster (24) vorgesehen ist, der die Höhe der
Schaufel (36) einem Magnetventil (25) signalisiert, welches
über ein Druckregelventil (26) den Zufluß von Drucköl zu den
Druckmittelzylindern (4′) der Hinterachse steuert.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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ID=6266624
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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JP (1) | JPS61257309A (de) |
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1986
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