DE1059420B - Verfahren zur Herstellung von Urandioxyd hoher Dichte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Urandioxyd hoher DichteInfo
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Description
C 01 G
DEUTSCHES JBiWKk PATENTAMT
kl. 12 η 10
U5624IVa/12n
-43/02b-
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 18. JUNI 1959
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Materials, das sich für die Brennelemente
von Neutronenreaktoren eignet, sowie das dabei erhaltene Material.
In einer großen Zahl von Neutronenreaktoren werden als Brennstoff Urandioxyd oder urandioxydhaltige
Gemische verwendet. Es ist stets erwünscht, mit einem Urandioxyd hoher Dichte zu arbeiten, da der
Reaktor dann weniger voluminös ist und da ferner Stoffe hoher Dichte eine bessere Wärmeleitfähigkeit
aufweisen.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines Urandioxyds oder Urandioxyd enthaltenden Materials, das
eine besonders hohe Dichte aufweist.
Hierzu wurde versucht, durch Einverleibung von Verunreinigungen in dias Urandioxydmaterial in seiner
Kristallstruktur einen Gitterdefekt hervorzurufen und dadurch eine bessere Raumdiffusion bei der
Sintertemperatur und dementsprechend ein Produkt mit einer höheren Dichte zu erhalten.
Es wurde gefunden, daß das Calciumhydrid diese erwünschte Dichteerhöhung ergibt und die ideale Substanz
für diesen Zweck darstellt. Das Calciumhydrid besitzt eine Doppel funktion: Wenn man ein Gemisch
aus dem Urandioxydmaterial und Calciumhydrid auf oberhalb 675° C erhitzt, setzt das Hydrid in dem gesamten
dichten Körper Wasserstoffgas in Freiheit, und dieses Wasserstoffgas reduziert dann das stabilere,
sechswertige Uran zur vierten Wertigkeitsstufe und hält es in derselben. Das Calciumhydrid liefert
dementsprechend auch Calciummetall in sauerstofffreier Form, das einen kleinen Teil des Urandioxyds
zu metallischem Uran reduziert. Durch diese Reduktion des Urandioxyds werden in dem Gitter Leerstellen
erzeugt, die zu einer besseren Diffusion während der Sinterung und zur Entstehung eines dichteren
Produktes bei derselben führen.
Gemäß der Erfindung wird dem Urandioxyd eine vergleichsweise kleine Menge Calciumhydrid so beigemischt,
daß man eine gleichmäßige Verteilung erhält, das Gemisch zu einem dichten Körper gepreßt,
der dichte Körper unter Zersetzung des Calciumhydrids, Bildung von metallischem Calcium und Entstehen
einer reduzierenden Atmosphäre in dem gesamten Körper langsam, insbesondere im Vakuum, erhitzt,
die Erhitzung bis zum Erreichen der Sintertemperatur fortgesetzt und die Sintertemperatur aufrechterhalten,
wobei dias gebildete Calciummetall einen Teil des Urandioxyds zu metallischem Uran
reduziert und dadurch die Bildung von Gitterleerstellen verursacht, welche die Raumdiffusion verbessern
und zur Entstehung eines Sinterkörpers erhöhter Dichte führen.
Man kann mit unterschiedlich großen Calcium-
Verfahren zur Herstellung
von Urandioxyd hoher Dichte
von Urandioxyd hoher Dichte
Anmelder:
United States Atomic Energy Commission, Washington, D. C. (V. St. A.)
Vertreter Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Gaußstr. 6
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 28. Oktober 1957
William Earl Roake, Richland, Wash. (V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
as mengen arbeiten, die in einem gewissen Umfang von
dem anwesenden Sauerstoffüberschuß (über die der Formel UO2-0 entsprechenden Menge) und dem gewünschten
Grad der Raumdiffusion abhängen, die eine Funktion der erzeugten Gitterleerstellen und damit
der Anzahl der Calciumatome in dem UO2,0-Gitter
ist. Eine Calciummenge von etwa 1 bis 3 Gewichtsprozent hat sich als besonders zufriedenstellend erwiesen,
wobei etwa 1,5 Gewichtsprozent bevorzugt werden. Für die Brennelemente ist zwar jedes Uran-
dixoyd ausreichend, aber vorzugsweise arbeitet man mit einem Urandioxyd der Formel UOM, wenngleich
auch ein Urandioxyd, das einen höheren Sauerstoffgehalt aufweist und z.B. der Formel UOt)1 entspricht,
durch den entwickelten Wasserstoff zu U O20
reduziert wird. In den meisten Fällen wird das UO20
durch Reduktion eines Urandioxyds, das gelagert worden ist und überschüssigen Sauerstoff enthält, mit
Wasserstoff bei 1000° C in gepulverter Form gewonnen; dieses UO2>0 wird dann in einer Kugelmühle mit
handelsreinem Calciumhydridpulver vermischt und die Korngröße dabei weiter, gewöhlich auf im Mittel
etwa 50 μ, verringert.
Die Verpressung erfolgt vorzugsweise in einer Form von 1,3 cm Durchmesser bei einem Stempel-
druck von 7031 kg/cm2.
Die Zersetzung des Calciumhydrids zu metallischem Calcium erfolgt, wie oben festgestellt, bei Temperaturen
oberhalb 675° C; die für die Sinterung geeigneten Temperaturen liegen im Bereich von 1550
bis 2000° C, wobei 1700 bis 1900° C die besten Ergebnisse
liefern.
Zwei Körper aus UO2>0 werden in identischer
Weise mit der Ausnahme hergestellt, daß einer der beiden Körper einen Calciumhydridzusatz von 1,65
Gewichtsprozent enthält. In beiden Fällen erhitzt man zur Sinterung nach langsamem Erhitzen auf 675° C
2 Stunden im Vakuum auf 1700 bis 1900° C. Der ge- ίο
sinterte Körper, der aus dem reinen TJO20-PuIver erhalten
wird, hat eine Schüttdichte von 7,79 g/cm8, während die Schüttdichte des Körpers aus dem calciumhydridhaltigen
Gemisch 8,64 g/cm* beträgt.
Der Versuch wird unter Verwendung gleicher Mengen anderer Zusätze, wie Calciumoxyd und Calciumfluorid,
wiederholt, wobei jedoch die mittels des CaI-ciumhydrids
erhaltene Verbesserung nicht erzielt wird.
Beim Einsatz der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten, eine höhere Dichte aufweisenden -,
Körper als Brennelemente in Neutronenreaktoren braucht der Reaktor keinen radikalen Veränderungen
unterworfen zu werden, sondern man muß lediglich die Regelstäbe etwas früher einsetzen, da der Reaktor
in einem früheren Zeitpunkt ein kritisches Stadium erreicht. Da auf Grund der höheren Dichte in einen
Reaktor eine größere Brennstoffmenge eingesetzt werden kann, wird die Einsatzzeit des Reaktors verlängert.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Urandioxyd verbesserter Dichte, dadurch gekennzeichnet, daß
pulverförmiges Urandioxyd mit einer geringen Menge, besonders 1 bis 3 Gewichtsprozent Calciumhydrid
vermischt, das Gemisch unter Verpressen verdichtet, auf Temperaturen über 675° C erhitzt
und anschließend gesintert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumhydrid in einer Menge
von etwa 1,5 Gewichtsprozent verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Urandioxyd vor dem
Vermischen mit dem Calciumhydrid einer Vorbehandlung mit Wasserstoff bei 1000° C unter
Bildung eines Dioxyds der Formel UO2,, unterworfen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinterung im Vakuum
bei einer Temperatur zwischen 1500 und 20000C, insbesondere 1700 und 1900° C, erfolgt.
© 909 557/283 6.59
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