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Durchlaufentwicklungs- und Fixiervorrichtung für blattförmige fotoleitende
Schichtträger Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entwickeln und Fixieren
von elektrostatischen latenten Bildern, die auf blattförmigen fotoleitenden Schichtträgern
aufgebracht sind und unter einer Pulverstreuvorrichtung hindurch zu einer das Entwicklungspulver
auf der Schicht fixierenden Einbrennvorrichtung bewegt werden.
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Zum Sichtbarmachen der Bilder wird der Schichtträger in bekannter
Weise mit einem Pulver bestreut, dessen Körner an der Oberfläche Kunststoff- und
Pigmentteile tragen, die sich auf den elektrostatischen latenten Bildern ablagern.
Diese Bestandteile werden dann in die fotoleitende Schicht eingebrannt, nachdem
die Körner des Pulvers wieder entfernt worden sind.
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Eine besondere Schwierigkeit liegt bei derartigen Vorrichtungen in
der gleichmäßigen Verteilung des Pulvers auf dem Schichtträger mit dem latenten
elektrostatischen Bild, um eine gleichmäßige Feinheit der Konturen zu erreichen.
Bei bekannten Ausführungen ist daher die Pulverbestreuung in einem getrennten Vorgang
vorgenommen worden.
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Es ist auch bereits versucht worden, eine automatische Entwicklung
durchzuführen. Hierbei hat sich aber gezeigt, daß sich das Pulver auch auf- Stellen
zwischen Bildteilen ablagert, so daß sich unsaubere Bilder ergeben. Zur Beseitigung
dieses Nachteiles ist es bekannt, den von Bildeinzelheiten freien Stellen der Druckplatte
weitere elektrische Ladungen zuzuführen, deren Polarität der Ladung der mit Bildteilen
besetzten Stellen der Druckplatte entgegengesetzt ist und die gleiche ist wie die
der Ladung des elektroskopischen Pulvers. Mit dieser bekannten Ausführung lassen
sich aber lediglich bildfreie und Bildteile aufweisende Stellen einer Schicht voneinander
trennen, so daß kontraststarke saubere Bilder entstehen. Es ist jedoch nicht möglich,
feine Schattierungen zu erreichen.
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Die Erfindung geht einen anderen und einfacheren Weg, um bei Verwendung
einer an sich bekannten Pulverstreuvorrichtung scharfe und in ihren Schattierungen
genaue Bilder zu entwickeln.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen der
Pulverstreuvorrichtung und der Einbrennvorrichtung eine V-förmige, mit einem Schwingantrieb
versehene Führungsbahn angeordnet ist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Neigung wenigstens
eines Abschnittes der Führungsbahn einstellbar. Vorzugsweise ist die Führungsbahn
über ihre ganze Länge, beispielsweise durch reihenweise zueinander versetzte angeordnete
Öffnungen, perforiert. Im unteren Abschnitt der Führungsbahn haben diese Öffnungen
die Form von Langlöchern oder Schlitzen. In diesem Abschnitt sind die Ränder der
Führungsbahn nach unten abgebogen, so daß das Entwicklungspulver seitlich herabfallen
kann.
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Die Führungsbahn wird, beispielsweise durch einen Exzenterantrieb,
in Schwingungen versetzt. Sowohl eine Abstützung der Führungsbahn auf mehreren Federn
oder Gummipolstern als auch eine schwenkbare Anordnung der Führungsbahn liegen im
Bereich der Erfindung, wobei die letztere Ausführung bevorzugt wird. Besondere Schwingungseigenschaften
werden durch die verschiebungsfähige Anordnung einerseits der Schwingachse der Führungsbahn
und andererseits des Angriffspunktes der Schwingkraft erreicht.
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Die Führungsbahn befindet sich innerhalb eines ihrer Form angepaßten
Auffangbehälters. Der Auffangbehälter ist zum Sammeln der abfallenden Pulverkörner
trichterförmig ausgebildet, wobei unter der im tiefsten Punkt des Trichters angeordneten
Auslauföffnung ein herausnehmbarer Behälter zum Auffangen der Pulverkörner aufgestellt
ist.
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Durch die -erfindungsgemäße Anordnung ist die Gewähr gegeben, daß
das aufgestreute Pulver gleichmäßig über den durchlaufenden Schichtträger verteilt
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Führungsbahn mit einer in geringem
Abstand über ihr angeordneten und ihrer Form angepaßten Abdeckung versehen, die
an der Einlaufseite unter der Streuvorrichtung eine trichterförmige Erweiterung
aufweist. Die Abdeckung bildet eine Prallfläche für die Pulverkörner, die durch
die Schwingbewegung immer wieder auf die fotoleitende Schicht geworfen werden, und
verhindert, daß das Pulver in den Gehäuseinnenraum eintreten kann. Durch die Form
der Führungsbahn wird verhindert, daß das Pulver beispielsweise durch
einen
infolge der Saugwirkung der Einbrennvorrichtung von außen eintretenden Luftzug mitgerissen
wird.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt Fig.1 einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Gerät, Fig.2 einen Schnitt
durch das Gerät gemäß der Linie II-II in Fig. 1.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse 1, das die Pulverstreuvorrichtung
2, die Einbrennvorrichtung 3 und die Pulverabführvorrichtung 4 enthält. In diesem
Gehäuse befindet sich ferner ein herausnehmbarer Behälter 5 zum Auffangen des über
den Schichtträger gelaufenen Pulvers. Der Inhalt dieses Behälters kann in den Vorratsbehälter
6 des Pulvers zurückgebracht werden, über dem zu diesem Zweck eine Gehäuseklappe
7 vorgesehen ist.
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Zwischen der Pulverstreuvorrichtung 2 und der Einbrennvorrichtung
3 befindet sich die Führungsbahn 8 für den Schichtträger. Diese Führungsbahn ist
im wesentlichen V-förmig gewölbt, wobei das Einlaufende 9 derart abgebogen ist,
daß ein glatter Übergang zu Transportwalzen vor der Entwicklungsvorrichtung geschaffen
wird. Die Führungsbahn 8, insbesondere auch ihre Seitenwände sind mit Öffnungen
versehen, die vorzugsweise als Langlöcher 10 ausgeführt und reihenweise gegeneinander
versetzt angeordnet sind. Im tiefsten Bereich der Führungsbahn 8 sind in der Längsrichtung
der Führungsbahn verlaufende Schlitze 33 vorgesehen, die länger als die Langlöcher
10 sind. Im Bereich der Schlitze 33 sind die Ränder der Führungsbahn nach unten
abgebogen, so daß hier eine gute Abführung des sich vorzugsweise im tiefsten Teil
der Führungsbahn sammelnden Pulvers ermöglicht wird. Bei Ausführung der Führungsbahn
mit verstellbarer Neigung der einzelnen Abschnitte ist der untere bogenförmige Abschnitt
in einzelne Abschnitte unterteilt, die ineinander verschiebbar sind, so daß die
gegenseitige Neigung der Abschnitte durch das Maß der Verschiebung der bogenförmigen
Abschnitte eingestellt werden kann.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß ein auf einen Abschnitt
der Führungsbahn einwirkender Schwingantrieb 11, der im wesentlichen aus einer angetriebenen
Exzenterscheibe 12 und einem Schwinghebel 13 besteht, zugleich auch den anderen
Abschnitt der Führungsbahn bewegt. Diese Ausführung ist insbesondere dann von Bedeutung,
wenn die Führungsbahn 8 beispielsweise um eine Achse 14 verschwenkbar angeordnet
ist. Durch diese Aufhängung der Führungsbahn ergibt sich der wesentliche Vorteil,
daß besondere Schwingungswirkungen erzeugt werden können, indem der Abstand zwischen
der Schwenkachse 14 und dem Anlenkpunkt 15 des Schwinghebels 13 an der Führungsbahn
8 verändert wird. Im Bereich der Erfindung liegt auch die Möglichkeit, entweder
nur die Schwenkachse 14 zu der Führungsbahn 8 oder den Anlenkungspunkt 15 an der
Führungsbahn 8 zu verlagern. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführung wird
bei der gegebenen Anordnung eine größere Schwingungsamplitude des einlaufseitigen
Abschnittes der Führungsbahn erreicht, wodurch besonders günstige Voraussetzungen
für eine gleichmäßige Verteilung des Pulvers und eine Abführung des Pulvers geschaffen
werden. Die Führungsbahn 8 ist mit einer in geringem Abstand über ihr verlaufenden
Deckplatte 16 versehen, die zusammen mit der Führungsbahn einen geschlossenen Kanal
bildet. Unter der Führungsbahn 8 befindet sich ein trichterartiger Auffangbehälter
17, in dem die Führungsbahn 8 bewegungsfähig angeordnet ist. Dieser Auffangbehälter
ist an seinem unteren, spitz zulaufenden Ende mit einer Ausflußöffnung 18 versehen,
unter welcher sich der Behälter 5 befindet.
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An der Einlaufseite trägt der Führungskanal 8, 16 einen trichterförmigen
Ansatz 19, der den unteren Teil der Pulverstreuvorrichtung 2 umfaßt und dadurch
verhindert, daß Pulver außerhalb des Bereiches des Auffangbehälters 17 verstreut
wird. Der Ansatz 19 beginnt in einem Punkt, der sich bereits auf dem schrägliegenden
Abschnitt des Führungskanals 16, 18 befindet. Die die eine Trichterwand bildende
Abdeckplatte 16 ist entsprechend dem Verlauf der Führungsbahn 8 weitergeführt und
zu der Eingangsseite in horizontaler Richtung abgebogen, so daß sie zur Führung
des vorderen Randes eines ankommenden Schichtträgers dient. In dieser oberen Kanalwand
befindet sich unmittelbar über dem Ansatzpunkt des Ansatzes 19 eine Öffnung für
den Eintritt des Pulvers.
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In den Trichter 19 eintauchend, befindet sich am unteren Ende des
Vorratsbehälters 6 eine Walze 20, die zur verteilten und dosierten Ausgabe des Pulvers
dient und in ihrer besonderen Ausbildung nicht Gegenstand der Erfindung ist.
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Durch die Ausführung der Streuvorrichtung in gleicher Breite wie die
Führungsbahn 8 wird schon bei der Ausgabe des Pulvers durch die Walze 20 eine gleichmäßige
Verteilung gewährleistet. Die Walze ragt, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich,
über die Seiten des Trichters 19 des Führungskanals 16, 18 und trägt außerhalb des
Trichters auf jeder Seite einen Ringbund 21, der die Lagerstellen in der Wand des
Gehäuses 1 außerhalb des Auffangbehälters 17 abschirmt. Die Ringbunde 21 liegen
zwischen dem Auffangbehälter 17 und der Führungsbahn 16, 18, so daß das durch sie
abgefangene Pulver in den Auffangbehälter 17 geleitet wird.
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Die Einbrennvorrichtung ist in an: sich bekannter Weise in Form eines
Walzenpaares ausgeführt. Die eine Walze 23 wird angetrieben, die andere Walze 24
besteht aus einem umlaufenden Zylinder 25 aus gut wärmeleitendem Material. Die Walze
23 oder der Zylinder 25 ist in der Richtung der Verbindungslinie ihrer Achsen elastisch
verschiebungsfähig gelagert. Innerhalb des Zylinders 25 befindet sich eine Heizvorrichtung
26. Diese kann in beliebiger Form ausgeführt sein, z. B. aus Strahlern bestehen.
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Die Ausführung der Einbrennvorrichtung mit einem unmittelbar mit dem
Schichtträger in Berührung kommenden umlaufenden Zylinder 25 hat den Vorteil, daß
die nach oben abstrahlende Wärme den umlaufenden Zylinder ständig auch auf der dem
Schichtträger abgewandten Seite aufheizt, so daß auch diese Wärme durch den Umlauf
des Zylinders an den Schichtträger herangeführt wird. Hierdurch ergibt sich eine
besonders günstige Wärmeausbeute.
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Hinter der Einbrennvorrichtung 3 ist ein weiterer Führungskanal
27 vorgesehen, durch welchen der Schichtträger in Richtung dies Pfeiles 28
aus dem Gehäuse 1 heraustransportiert wird. Die eine Seite des Führungskanals 27
dient zugleich zur Abschirmung des weiterverlaufenden Schichtträgers gegen die Einbrennvorrichtung
3. Auf der anderen Seite des Zylinders 25 ist über der Führungsbahn 8 bzw. dem Auffangbehälter
17 eine weitere Blende 29 vorgesehen, die verhindert, daß sich von der Einbrennvorrichtung
abgestrahlte Hitze innerhalb des Gehäuses 1 verteilt. Die entwickelte Wärme wird
durch eine auf der oberen Wand des Gehäuses 1 zwischen Blende 29 und Führungskanal
27
angeordneten Jalousie 30 ins Freie abgeführt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die mit der Heizvorrichtung 26 ausgestattete Walze unmittelbar mit der xerographischen
Schicht in Berührung gebracht. Eine vorteilhafte Abwandlung sieht vor, die mit der
Heizvorrichtung -versehene Walze 24 so anzubringen, daß sie auf die nicht mit der
xerographischen Schicht versehene Seite des Schichtträgers einwirkt. Bei dieser
Ausführung wird jedoch ein größerer Umschlingungswinkel, beispielsweise von 180°,
vorgesehen.
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Die Vorrichtung ist mit einem Antrieb versehen, der beispielsweise
von dem Schwingantrieb 11 abgeleitet werden kann, indem durch Riementriebe 31, 32
die Walze 23 und die Streuwalze 20 angetrieben werden.
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Im Betrieb schafft die beschriebene Vorrichtung die Voraussetzungen
für eine einwandfreie Entwicklung elektrostatischer latenter Bilder, da die vorgesehene
Form der Führungsbahn 8 und ihre Schwinganordnung eine gleichmäßige Verteilung des
dosiert aufgebrachten Pulvers gewährleisten, wobei zugleich sichergestellt ist,
daß die Pulverkörner vor Eintritt des Schichtträgers in die Einbrennvorrichtung
3 wieder von der fotoleitenden Schicht entfernt werden. Hierbei kommt der gegenseitigen
Neigung zwischen den einzelnen Abschnitten der Führungsbahn 8 erhebliche Bedeutung
zu, da durch diese Neigung in Verbindung mit der Schwingbewegung der Führungsbahn
eine Bewegung des Pulvers auf dem Schwingträger erreicht wird und der Anstieg des
letzten Abschnittes der Führungsbahn verhindert, daß dieses Pulver bis in die Einbrennvorrichtung
3 getragen wird. Die Perforierung der Führungsbahn 8 stellt dabei sicher, daß unter
den Schichtträger gelangendes Pulver automatisch in den Behälter 5 abgeführt wird.
Die besondere Ausbildung der Führungsbahn 8 in ihrem tiefsten Bereich erleichtert
darüber hinaus den Austritt des über den Schichtträger verteilten Pulvers, das inzwischen
Kunststoffteilchen und Pigmente zur Sichtbarmachung des elektrostatischen Bildes
abgegeben hat, in den Behälter 5.