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Anschwemmfilter für chemische Reinigungsanlagen Die Erfindung richtet
sich auf Anschwemmfilter für chemische Reinigungsanlagen mit auf einer Hohlwelle
im Abstand voneinander angeordneten, mit einem Filtergewebe überzogenen Filterscheiben
und zwischen diesen angeordneten Abstreifern.
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In chemischen Reinigungsanlagen wird das Lösungsmittel, beispielsweise
Benzin, im Kreislauf, von dem das Reinigungsgut enthaltenden Behälter kommend, durch
den Filterbehälter hindurchgepumpt, wobei es durch die Filterscheiben hindurchtreten
muß, um in die die Filterscheiben tragende Hohlwelle zu gelangen, von der es, nunmehr
von Schmutzanteilen be freit, wieder dem Reinigungsgut zugeführt wird.
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Um die Filterwirkung zu erhöhen, wird dem Lösungsmittel anschwemmbare
Filtermasse, beispielsweise Kieselgur, in feinster Verteilung zugesetzt, die sich
beim Durchpumpen des Lösungsmittels durch die Filterscheiben auf diese setzt und
als Feinstfilter wirkt.
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Die angeschwemmte, mit Schmutzteilchen durchsetzte Filtermasse muß
von Zeit zu Zeit von den Filterscheiben entfernt werden, da sie den Durchlaßwiderstand
für das umlaufende Lösungsmittel mit zunehmender Stärke der angeschwemmten Schicht
vergrößert.
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Um den Reinigungsprozeß nicht zu oft hierdurch unterbrechen zu müssen,
ist man gezwungen gewesen, mit möglichst großen Filterflächen zu arbeiten. Andererseits
ist es aber erwünscht, die Filterbehälter nicht zu groß machen zu müssen. Es ist
deshalb auch bereits vorgeschlagen, die Filterrückstände kontinuierlich abzuschaben,
wodurch aber die Filterwirkung, welche die anschwemmbare Filtermasse ausüben soll,
weitgehend aufgehoben wird.
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Bisher hat man den sogenannten Filterkuchen meist durch Rückspülung
ausgewaschen. Nian hat auch den Filterkuchen von den Filterelementen abgeklopft
oder auch abgeschabt und zu diesem Zweck schräg angestellte Abstreifer verwendet.
Selbst bei geringen Stärken des Filterkuchens zeigt sich der Nachteil, daß der von
der einen Seite der Filterscheibe abgeschabte Filterkuchen gegen die andere Seite
der benachbarten Filterscheibe gedrückt wird und dort anhaftet und zwischen den
Filterscheiben zusammenbackt und durch andere mechanische Mittel entfernt werden
muß.
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Hierbei können leicht Beschädigungen der empfindlichen Filterflächen,
die meist mit einem feinen Gewebe überzogen sind, auftreten.
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Um den Filterkuchen entfernen zu können, hat man den Abstand der
Filterscheiben entsprechend groß gemacht und den Durchmesser der Filterscheiben
vergrößert, um bei der entsprechend geringeren Anzahl von Filterscheiben bei einer
bestimmten Baulänge des Filtersatzes die erforderliche Filterfläche zur Verfügung
zu haben.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, den aus Filtermasse
und Schmutzrückständen bestehenden Filterkuchen auch bei engen Zwischenräumen zwischen
den Filterscheiben einwandfrei und mit wenigen Handgriffen herauslösen zu können,
ohne daß der Betrieb längere Zeit unterbrochen werden muß, und durch die engere
Anordnung der Anschwemmfilter die Leistung des Filters unter Beibehaltung normaler
Abmessungen des Filterbehälters zu vergrößern.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß zwischen den
Filterscheiben angeordnete abstandhaltende Buchsen mit Führungsringen versehene,
flach an die Filterscheiben anliegende Messer mit Schneiden und sich gegen die Führungsringe
abstützende Federn tragen, wobei die Messer den Umfang der Filterscheiben überragen
und mit dem überstehenden Ende gegen außerhalb der Filterscheiben angeordnete ortsfeste
Leisten bei Drehung des Filtersatzes anliegen.
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Durch die flach an jeder Seite der Filterscheiben anliegenden Messer,
von denen jedes zwei sich gegenüberstehende Schneiden aufweist, wobei die Messer
wechselweise entgegengesetzt gerichtet auf der einen und der anderen Seite der Filterscheiben
angeordnet sind, so daß die eine Gruppe der Messer eine Anschlagleiste von oben,
die andere Gruppe der Messer eine gegenüberliegende Anschlagleiste von unten beaufschlagt,
wie es eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist, wird der zwischen den
Anschwemmfiltern angewachsene Filterkuchen durch Drehen des Filtersatzes in einer
oder der anderen Richtung glatt abgeschnitten und fällt aus dem Zwischenraum zwischen
den Filterscheiben heraus. Dieses Abschneiden des Filterkuchens erfolgt, nachdem
der Filtersatz aus dem Behälter herausgefahren ist. Der gereinigte Filtersatz kann
schon nach kurzer Zeit wieder in den Behälter eingefahren und das vor dem Reinigen
des
Filters abgelaufene Lösungsmittel wieder zugeführt werden, was
durch einfache Umschaltung von mit dem Pumpenantrieb in Verbindung stehenden Rohrleitungen
möglich ist.
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Vorteilhaft sind die Messer nur oberseitig mit gegen die plane Unterseite
winklig stehenden Anschärfungen, welche die Schneiden bilden, versehen, so daß der
Filterkuchen dicht an den Filterscheiben abgeschnitten wird.
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Es ist vorteilhaft, daß man den Filtersatz sowohl rechts- wie linksherum
drehen kann. In jedem Falle kommen die zweischneidigen Messer, die sich entweder
von oben oder von unten an die Anschlagleisten anlegen, zur Wirkung.
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Da die flach anliegenden Messer den Filterkuchen glatt abschneiden,
ohne daß er zum Zwängen kommt können die Filterscheiben verhältnismäßig dünn ausgebildet
werden und bei einem Durchmesser von etwa 360 mm nur etwa 5 bis 7 mm stark sein.
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Zweckmäßig sind die beiden Anschlagleisten für die Messer als Führungsleisten
eines den Filtersatz mit Hohlwelle tragenden Rahmens ausgebildet und gleiten auf
an der Innenwandung des Behälters angeordneten Führungen und sind mit diesen in
der durch die Achse der Hohlwelle gehenden horizontalen Ebene des Behälters diametral
gegenüberliegend angeordnet. Dadurch, daß die Anschlagleisten zugleich Führungsleisten
sind. behalten die Messer auch beim Herausfahren des Filtersatzes ihre relative
Stellung zu den durch sie etwa beaufschlagten Führungsleisten, so daß sich der Filtersatz
ohne Behinderung durch die Messer aus dem Behälter herausfahren läßt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die Filtervorrichtung im Längsschnitt, Fig. 2
einen Schnitt in Richtung 1-1 der Fig. 1, Fig. 3 die Anordnung der Filterscheiben
auf der Hohlwelle in vergrößertem SIaßstab und Fig. 4 eine Seitenansicht zu Fig.
3.
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In Fig. 2 ist der Filtersatz vereinfacht unter Auslassung von Filterscheiben
dargestellt.
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In dem Filterbehälter 1 ist im unteren Teil der Zulauf 2 und eine
Reinigungsöffnung 3 die durch Schraubstutzen 4 verschlossen wird, und mittig in
der hinteren Seitenwandung ein Ablauf 5 vorgesehen.
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Am Zu- und Ablauf sind Rohrleitungen angeschlossen, die zu einer nicht
dargestellten Benzinwaschmaschine fiihren. aus der die mit anschwemmbarer Filtermasse
versetzte Reinigungsflüssigkeit in stetem Kreislauf durch den Filterbehälter gepumpt
wird.
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In dem Filterbehälter 1 sind in geringen Abständen nebeneinander
Filterscheiben 6 auf der Hohlwelle 7 aufgereiht. Die Hohlwelle hat an ihrem Umfang
und über ihre ganze Länge sich in ihrer Länge überschneidende Längsschlitze 8. Die
Hohlwelle ist an einem Ende offen und sitzt mit diesem Ende in der öffnung der Buchse
10, die in der hinteren Wandung des Behälters eingeschweißt und mit der Ablaufleitung
5 verbunden ist. Zwischen der Buchse und der Hohlwelle befindet sich die Dichtung
11. Getragen wird die Hohlwelle von einem Halterahmen 12, der aus zwei achsparallelen
Führungsschienen 13 und zwei quer dazu befestigten Traversen 14 besteht. Die Führungsschienen
gleiten auf horizontal und diametral gegenüberliegenden Führungsleisten 15 die mit
der Innenwandung des Filterbehälters 1 beispielsweise durch Schweißen verbunden
sind. Die dem offenen Ende der Hohlwelle gegenüberliegende Seite ist durch einen
zylindrischen Pfropfen 16 abgedichtet. der mit einem
Zapfen 17 verbunden ist, der
durch den Verschlußdeckel 18 flüssigkeitsdicht hindurchgeführt ist.
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Am offenen Ende der Welle sitzt der Stellring 19.
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Die Filterscheiben sind durch Abstand haltende Buchsen 20 voneinander
getrennt. Der Filterscheibensatz wird durch die Mutter 21 zusammengeschraubt.
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Zwischen den Filterscheiben befinden sich Druckfedern 22, die bei
dem Zusammensetzen des Filtersatzes über die abstandhaltenden Buchsen geschoben
sind und den Zweck haben, ebenfalls mitaufgeschobene Messer 23, die mit zwei Schneiden
24 versehen sind, flach gegen die Filterscheiben zu drücken. Zu diesem Zweck sind
die Messer mit Fübrtingsringen 25 versehen, deren Innendurchmesser etwas größer
ist als der Außendurchmesser der abstandhaltenden Buchsen 20. Die Messer 23 sind
wechselweise entgegengesetzt gerichtet angeordnet, so daß die eine Gruppe der Messer
die Führungsschiene 13 von oben und die andere Gruppe der Messer die Führungsschiene
von unten beaufschlagt. An der Außenseite des Verschlußdeckels 18 befindet sich
die Stopfbuchse26, durch die der Schaft 17 hindurchreicht und in einem Vierkant
27 endet, auf welchen die gestrichelt gezeichnete Handkurbel 28 aufgesteckt werden
kann, mit der die Hohlwelle mitsamt dem Filtersatz gedreht wird. Am Behälter 1 sind
in Blöcken 32 schwenkbar gelagerte Knebelschrauben 29 mit Muttern 31 vorgesehen,
die in Schlitze 30 des Deckels eingreifen und bei gelösten Muttern aus diesen Schlitzen
herausgeklappt werden können. Bei geschlossenem Deckel 18 wird die Hohlwelle 7 mit
ihrem Stell ring 19 gegen die Dichtung 11 gedrückt.
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An dem Verschlußdeckel 18 ist die Haltestange 33. die zwischen Rollen
34 und 35 läuft, befestigt. Sie kann bis zu dem Endanschlag 36 zusammen mit dem
Filtereinsatz ausgefahren werden und dient zur Abstützung des den Filtersatz mit
Hohlwelle tragenden Rahmens.
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Zum Auffangen des abgeschnittenen Filterkuchens dient eine vor den
Filterbehälter gebrachte Auffangwanne, über der sich der Filtersatz in seiner ausgefahrenen
Stellung befindet.
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Die Filterscheiben 6 haben nur eine Stärke von etwa 5 bis 7 mm. Sie
bestehen aus einem mehrfach geschlitzten Grundkörper, vorzugsweise aus Holz, der
beidseitig innen mit einem groben Metallfiltergewebe 38 und außen mit einem darüberliegenden
feinen Metallfiltergewebe 39 bespannt ist. Diese spezielle Ausbildung der Filterscheiben
ist nicht Gegenstand der Erfindung.
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PATENTANSPROCHE: 1. Anschwemmfilter für chemische Reinigungsanlagen
mit auf einer Hohlwelle im Abstand voneinander angeordneten, mit einem Filtergewebe
überzogenen Filterscheiben und zwischen diesen angeordneten Abstreifern, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Filterscheiben (6) angeordnete abstandhaltende
Buchsen (20) mit Führungsringen versehene, flach an die Filterscheiben anliegende
Messer (23) mit Schneiden (24) und sich gegen die Führungsringe abstützende Federn
(22) tragen und daß die Messer (23) den Umfang der Filterscheiben überragen und
mit dem überstehenden Ende gegen außerhalb der Filterscheihen angeordnete ortsfeste
Leisten (13) bei Drehung des Filtersatzes anliegen.