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Verfahren zur Wiederbelebung desaktivierter fester Adsorbentien Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederbelebung von verbrauchten, festen körnigen
Adsorptionsmitteln, die zur Trennung von Kohlenwasserstoffe enthaltenden Gasgemischen
in einem Adsorptions-Desorptions-System verwendet werden, durch Wärmebehandlung
bei verschiedenen Temperaturen mit oder ohne gleichzeitige Behandlung mit Gasen,
wie Heißdampf, Verbrennungsgas oder CO2, wobei nur ein kleiner Teil des Adsorbens
höheren Wiederbelebungstemperaturen unterworfen wird.
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Die Zerlegung von flüssigen und gasförmigen Gemisohlen mittels fester
Adsorbentien, ist allgemein bekannt. So werden Gemische an einem festen Adsorbens
in die versohieden stark adsorbierbaren Bestandteile zerlegt, indem die stärker
adsorbierbaren im Vorzug vor den weniger stark adsorbierbaren Bestandteilen adsorbiert
werden. Der stärker adsorbierbare Bestandteil wird dann von dem Feststoff durch
Desorption abtrennt. Die Desorption wird gewöhnlich mittels Wärme und/oder durch
Abstreifen mit Dampf oder Inertgas erreicht, seltener durch Ausspülen des adsorbierten
Bestandteiles mit einem Lösungsmittel. Gemeinsam ist allen Desorptionsverfahren,
daß das Adsorbens insgesamt unter praktisch den gleichen Temperaturbedingungen desorbiert
wird.
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Es ist bekannt, Kohlenwasserstoffgemische, insbesondere gasförmige
Gemische, mittels fester Adsorbentien, insbesondere Aktivkohle, Kieselsäuregel,
in ihre Bestandteile zu zerlegen. Im allgemeinen trennen die Ak.ivkohlen die Kohlenwasserstoffe
nach Molekulargewicht derart, daß die höhermolekularen Bestandteile vorzugsweise
adsorbiert werden. Andererseits hat Kieselsäuregel gewöhnlich eine Affinität für
die olefin- oder stärker u,ngesättigten Kohlenwasserstoffe gegenüber den weniger
gesättigten oder paraffinbasischen Bestandlteilen.
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Es wurde nun ein stetiges Verfahren entwickelt, nach welchem Kohlenwasserstoffgase
durch Gegenstrombehandlung mit feinzerteilten körnigen Feststoffen, wie feinverteilter
Aktivkohle, in ihre Bestandteile zerlegt werden. Nach diesem Verfahren werden die
körnigen Feststoffe, welche mit den Gasen beladen sind, im allgemeinen erhitzt und
mit Inertgasen, wie N2 oder Dampf, abgestreift, um das Adsorbat zu gewinnen. Das
Erhitzen erfolgt gewöhnlich durch indirekten Wärmeaustausch, wobei als Heizmittel
kondensierte, aus einem Gemisch von Diphenyloxyd und Diphenyl bestehende Dämpfe,
Verbrennungsgase od. dgl. verwendet werden. Die Masse der desorbierten Feststoffe
wird gekühlt und in die Adsorptionszone zur Wiederholung des Zyklus zurückgeführt.
Bei den Adsorption-Desorptions-Verfahren ist es notwendig, einen kleinen Teil des
zirkulierenden festen Adsorbens stetig zu regenerieren, um aus ihm insbesondere
die
stark adsorbierbaren und physikalisch gebundenen hochmolekularen Bestandteile, wie
Polymeren und teerähnliche Produkte, zu entfernen, welche den Feststoff für die
beabsichtigte Zerlegung desaktivieren.
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Diese Wiederbelebung wird erreicht, indem man einen Strom des zi,rkulierenden
Feststoffs einer Wiederbelebungszone zuführt, in welcher auf eine höhere Temperatur
erhitzt und/oder mit einem Abstreifgas behandelt wird, dessen Verhältnis zu Kohle
höher ist, als es in der Desorptionszone herrscht. Nur ein verhältnismäßig kleiner
Teil der gesamten zirkulierenden Feststoffe wird der Wiederbelebung je Adsorptions-DesorptionsrZyklus
zugeführt. Gewöhnlich werden etwa 1 bis 5 Gewichtsproent der Feststoffe auf diese
Weise entfernt. Die periodische oder stetige Regenerierung der Feststoffe reicht
in diesem Ausmaß gegewöhnlich aus, um ihre Aktivität auf der gewünschten Höhe zu
halten. Indessen werden je nach dem Ahbaugrad der Kohle und den Itoihleverunr,einigungen,
die in dem Beschickungsgas enthalten sind, auch größere oder geringere Mengen regeneriert.
Hohe Temperaturen werden in der Wi,ederb,el,èbungszone durch Heiß dampf oder heiße
Verbrennungsgase erreicht.
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Die Wiederbelebung der Kohle erfolgt gewöhnlich auf zwei Wegen: In
den Bezirken niedriger und mittlerer Temperatur des Regenerators, z. B. bei 260
bis 5380 C, werden die desaktivierenden Stoffe von mittlerem Molekulargewicht durch
die Abstreifwirkung des Wiederbelebungsgases physikalisch desorbiert. In
diesem
Bezirk können aber die hochmolekularen, teerähnlichen, desaktivierend wirkenden
Stoffe, die durch Polymerisation der Mischpolymerisation von ungesättigten Kohlenwasserstoffen
gebildet werden, nicht merklich entfernt werden. In dem Hochtemperaturbezirk des
Regenerators, z. B. bei 649 bis 8710 C, erfolgt eine chemische Reaktion zwischen
den polymeren, desaktivierend wirkenden Stoffen und den oxydierend wirkenden Gasbestandteilen,
wie H2 0, C 02 und 02. Hierdurch werden die polymeren Stoffe unter Ausscheidung
von Kohlenstoff in Gasform übergeführt. Gleichzeitig, und zwar insbesondere, wenn
die Kohle auf hohe Aktivität wiederbelebt wird, kann ein merklicher Teil der Kohlengrundlage
durch die Oxydationswirkung des Wiederbelebungsgases verlorengehen. Wenn die Kohle
weniger stark regeneriert wird, schützt die verbleibende Schicht von nicht sentfernten
polymeren Stoffen die Kohle gegen Oxydationsverluste. Wenn die desaktivierend wirkenden
Stoffe mittleren Molekulargewichts, die physikalisch desorbiert lear sind, in den
Regeneratorbezirken niedriger und mittlerer Temperatur nicht völlig von der Kohle
abgestreift werden, werden sie, wenn sie in den Bezirk hoher Temperatur einströmen,
einer Spaltung unterliegen, wodurch unerwünschte höhermolekulare Stoffe gebildet
werden, die schwileriger zu entfernen sind.
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Die Erfindung zielt darauf ab, das Adsorbens auf der gewünschten
Aktivität zu halten, indem man bei der Reaktivierung nur einen kleinen Teil der
Adsorbentien den höheren Wiederbeiebungstemperaturen aussetzt.
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Die Erfindung bezweckt weiter, die Spaltung der desorbierbaren, desaktivierend
wirkenden Stoffe mittleren Molekudargewichts möglichst niedrig zu halten und die
desaktivierend wirkenden Stoffe mittleren lMolekulargewichtes, welche wertvolle
Produkte darstellen, in größtmöglicher Menge zu gewinnen. Erfindungsgemäß wird die
Wiederbelebung des desaktivierten Adsorbens bei verschiedenen Temperaturen gleichzeitig
in der gleichen Anlage durchgeführt.
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Weitere Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
und der Zeichnung hervor, welche eine schaubildartige Ansicht einer zur Durchführung
der Erfindung geeigneten Anlage darstellt.
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Das Verfahren wird hier für die Wiederbelebung von Kohle beschrieben,
welche zur Zerlegung eines Gemisches von C1- bis C3 und höhermolekularen Kohlenwasserstoffen,
wie Mono- und Di-Olefinen, dient. Die letztgenannten Bestandteile bilden im Verlauf
des Adsorptions-Desorptions-Verfahrens hochmolekulare polymere Stoffe, welche von
der Polymerisation und Mischpolymerisation der v im Brenngut anwesenden Kohlenwasserstoffe
hberrüh.r,exll. Bei den meisten kohlenwasserstoffhaltigen Ausgangsgasen erfolgt
indessen die Desaktivierung der Kohle durch Adsorption der schwereren nicht polymerisierten
Kohlenwasserstoffe (C5, C6 usw.) und der niedrigmolekularen Polymeren (C6, C7 usw.)
schneller als durch die schwieriger entfernbaren polymeren Körper.
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Die niedrigermolekularen Polymeren und die nicht polymerisierten schwereren
Kohlenwasserstoffe können in den Bezirken niedriger und mittlerer Temperatur des
Regenerators mittels Wiederbelebungsgas wirkungsvoll physikalisch desorbiert werden.
Infolgedessen soll der größere Teil der zirkulierenden beladenen Kohle bei Temperaturen
im Bereich von 260 bis 5930 C wiederbelebt werden, und man braucht nur einen kleinen
Teil der Kohle bei Temperaturen über 5930 C stetig zu reaktivieren. Diese Wiederbelebung
wird
gemäß der Erfindung gewöhnlich in einem Reaktionsgefäß durchgeführt. Das Verfahren
ist wirtschaftlicher als die bisher bekannten Verfahren, bei denen das gesamte Wiederbelebungsgut
auf hohe Temperaturen erhitzt wird. Wenn nur ein kleiner Teil der Kohle stark aufgeheizt
wird, ist es außerdem leichter, die verbleibende Abscheidung sehw,erer polymerer
Körper zu lenken und dadurch die Kohle gegen zu starke Oxydationsverluste zu schützen.
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In der Zeichnung ist mit 1 ein in Längsform ausgebildetes Wiederbelebungsgefäß
oder Regenerator bezeichnet, z. B. eine Fraktionierkolonne, die mit Lochplatten
2 ausgerüstet ist, welche das feste Adsorbens auf der gewünschten Höhe halten, während
gleichzeitig die aufwärts strömenden Gase durch sie hindurchströmen. In den Schächten
3 fließt die Kohle von den oberen auf die unteren Platten. Der Turm ist mit der
gewünschten Anzahl von Platten oder Böden ausgestattet, um den erforderlichen Temperaturgradienten
zu erzielen. Vom obersten Boden bis zum untersten Boden steigen die Temperaturen
an, und zwar bei Kohle von etwa 260 bis etwa 8710 C, vorzugsweise von etwa 260 bis
8160 C. Wenn erforderlich, können auf einem Boden oder auf mehreren Böden Heiz-
oder Kühlschlangen angeordnet werden, um die Temperaturen im gewünschten Sinne zu
lenken. Mit 4 ist ein Einlaßstutzen für die Heißgase bezeichnet, während die verbrauchten
Gase und das Desoühat im Abzugsrohr 8 entfernt werden, die den obersten Boden durch
Rohrleitung 5 und Zyklonabscheider 6 verlassen. Der Zyklon ist mit dem Tauchrohr
7 ausgestattet, in welchem die mitgerissene Kohle der Wiederbelebungszone wieder
zugeführt wird. In Rohrleitung 9 wird der größte Teil der Kohle abgezogen. Dieses
Rohr mündet etwa in der Mitte der Wiederbelebulllgszone oder dem Bezirk mittlerer
Temperatur. Rohrleitung 9 ist mit dem Schieber 10 ausgerüstet, der zur Steuerung
des Kohlestromes in Rohrleitung 14 dient. In gleicher Weise dient Rohrleitung 12,
die durch den Hahn 13 gesteuert wird, zur Entfernung der kleineren Anteile von Zirkulationskohle
aus dem Bezirk hoher Temperatur. Diese beiden Ströme von regenerierter Kohle strömen
in Rohrleitung 14 zusammen und werden in der üblichen Weise entweder und vorzugsweise
in den Desorber gefördert, um dort die für die Desorption erforderliche Wärme zu
liefern, oder in eine Entwässerungsanlage oder in einen Kühler, bevor sie im nächsten
Adsorptions-Desorptions-Zyklus wieder verwendet werden.
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Zur Wiederbelebung wird die desaktivierte Kohle aus dem Desorber
bei etwa 204 bis 2600 C abgezogen und durch den obersten Schacht 3 in die Wiederbele-I)ungskammer
eingeführt. Dile Kohle sammelt sich auf dem obersten Boden, bis sie die Höhe L erreicht
hat und strömt dann in den zum darunterliegenden Boden führenden Schacht über. In
dieser Weise fließt die Kohle weiter nach unten, bis sie den untersten Boden erreicht
hat. Während ihres Abwärtsströmens berührt sie im Gegenstrom heiße Gase, z. B. heiße
Verbrennungsgase, die durch Rohrleitung 4 zugeführt werden.
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Diese Gase treten bei einer Temperatur um 1093 bis 16490 C ein. Wenn
diese Heißgase in dem Gefäß nach oben strömen, heizen sie die nach unten strömende
Kohle auf und entfernen von ihr die adsorbierten schweren Kohlenwasserstoffe aus
dem ursprünglichen Trenngut und den hochmolekularen polymeren I(örpern, und zwar
sowohl durch physikalische Desorption als auch durch Oxydation. Außerdem bilden
sich bei den hohen, in den untersten Teilen des Gefäßes 1 herrschenden Temperaturen
in der Kohle neue Poren, insbesondere
wenn oxydierend wirkende
Gase, wie C O2 oder Dampf, anwesend sind. Wenn die Kohle in der Wiederbelebungskammer
nach unten strömt, nimmt ihre Temperatur fortschreitend zu, wobei sie ständig der
Wiederbelebung unterliegt, indem die fest adsorbierten Stoffe von ihren Poren entfernt
werden. Die in der Kammer nach oben strömenden Gase kühlen sich infolge der Wärmeabgabe
an die abwärts fließende Kohle fortschreitend ab. Im mittleren Teil des Reaktionsgefäßes
liegt deshalb eine Zone mittlerer Temperatur vor, in welcher die Aktivkohle eine
Temperatur im Bereich von 371 bis 5930 C hat. Bei diesen Temperaturen werden die
schweren, nicht polymerisierten Kohlenwasserstoffe und die niedrigmolekularen Polymeren
im wesentlichen von der Kohle entfernt. Es hat sich deshalb als unnötig erwiesen,
die gesamte Kohle den im unteren Teil der Anlage auf unter 5930 C ansteigenden Temperaturen
auszusetzen, die zur Entfernung hochmolekularer polymerer Körper und teerähnlicher
Stoffe notwendig sind. Der größte Teil der Kohle wird deshalb aus dem Wiederbelebungsgefäß
an der Stelle abgezogen, an der Temperaturen von etwa 371 bis 5930 C herrschen,
während der verbleibende kleinere Teil der Kohle in dem Reaktionsgefäß weiter nach
unten in die Bezirke höherer Temperatur strömt. In diesem unteren Bezirk sind die
Temperaturen genügend hoch, d. h. 593 bis 8160 C, um die hochmolekularen polymeren
Körper durch Oxydation mit Dampf oder C O2 von der Kohle zu entfernen.
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Durch diese Arbeitsweise wird die Gesamtaktivität der Zirkulationskohle
auf der gewünschten Höhe gehalten, gleichzeitig werden Kohleverluste durch Verbrennung
bei sehr hohen Wiederbelebungstemperaturen von über 5930 C minimal gehalten und
wird die beste Wärmewirtschaftlichkeit erzielt.
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Im allgemeinen werden etwa 60 bis 80 Gewichtsprozent, vorzugsweise
etwa 75 Gewichtsprozent, der Zirkulationskohle aus dem mittleren Bezirk des Reaktionsgefäßes
durch Rohrleitung 9 abgezogen. Die Geschwindigkeit, mit der dieser Kohlestrom in
die Rückleitung 14 strömt, wird durch den Schieber 10 gelenkt.
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Der Überschuß der Kohle, nämlich 40 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise
etwa 25 Gewichtsprozent, strömt aus dem Bezirk mittlerer Temperatur in die heißeren
Bezirke und wird schließlich vom untersten Schacht durch Rohrleitung 12 ausgetragen,
die durch den Schieber 13 gesteuert wird. Die beiden Kohlenströme werden in Rohrleitung
14 geleitet, in der sie entweder in den Desorber oder in die Entwässerungsanlage
oder nach Kühlung in den eigentlichen Adsorber gefördert werden, vorzugsweise aus
Gründen der Wärmewirtschaftlichkeit in den Aufheizteil des Desorbers. Die Temperatur,
mit welcher der größte Teil der Kohle aus der Wiederbelebungskammer abgezogen wird,
wechselt mit dem Desaktivierungsgrad der Kohle. Sie liegt indessen im allgemeinen
im Bereich von 371 bis 5930 C, vorzugsweise 482 bis 5380 C. In gleicher Weise wechselt
die Kohlenmenge, die man in den flochtemperaturbeztrk der Wiiederbelebungszone führt,
ebenfalls mit dem Zustand der Desaktivierung. Indessen ist es üblich, eine Menge
unter 500/0, im allgemeinen etwa 20 bis 40 Gewichtsprozent, des gesamten Wiederbelebungsgutes
zu verwenden.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es, zumindest ein dampfförmiges
Seitenstromprodukt aus mindestens einer mittleren Wiederbelebungsstufe abzuziehen,
wie es in der Zeichnung durch Rohrleitung 11 dargestellt ist. Dadurch verhindert
man im Inneren der Wiederbelebungszone einen übermäßigen Rücklauf von Desaktivatoren
mittleren Molekulargewichts (C,
C8 usw.), die zwar bei mittleren Wiederbelebungstemperaturen
leicht, aber bei den auf den oberen Böden herrschenden niedrigeren Wiederbelebungstemperaturen
weniger leicht desorbierbar sind. Ein übermäßiger Innenrücklauf dieser Desaktivatoren
führt zu einer stärkeren Konzentration dieser Stoffe auf der Kohle an den Stellen
mittlerer und höherer Wiederbelebungstemperaturen und deshalb zu einem Höchstbetrag
an Spaltung dieser Desaktivatoren mittleren Molekulargewichtes. Ihre Spaltprodukte
aber sind schwieriger von der Kohle zu entfernen und sehr unerwünscht. Nach Wunsch
kann man den abgezogenen Seitenstromdampf durch Zufuhr von weiterem Wiederbelebungsgas
ersetzen, wie es in der Zeichnung durch Rohrleitung 15 angedeutet ist. Um diesen
Abzug des Seitenstromdampfes und seinen Ersatz durch Wiederbelebungsgas stärker
zur Wirkung zu bringen, ist ein zusätzlicher Boden 16 vorgesehen, der die Durchmischung
der in Rohrleitung 11 abgezogenen mit den durch Rohrleitung 15 zugeführten Dämpfen
verhindert. Der abgezogene dampfförmige Seitenstrom kann alle oder einen Teil der
an dieser Stelle vorhandenen Turmdämpfe enthalten. Im erstgenannten Fall ist der
Boden 16 fest ausgefühiit und erlaubt keinen Dampf durchtritt. Der Abzug des dampfförmigen
Seitenstromes dient außerdem dazu, den Innenrücklauf von Schwefel und schwefelhaltigen
Desaktivatoren und damit die Metallkorrosion im Hochtemperaturbezirk der Wiederbelebungsanlage
minimal zu halten.
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Das in der Zeichnung abgebildete Verfahren läßt sich im- Rahmen der
Erfindung in zahlreichen Punkten abändern. Beispielsweise ist es nicht erforderlich,
die Wiederbelebung in dem Gefäß auszuführen, welches in der Beschreibung dargestellt
ist; mit anderen Einrichtungen kann man ebenfalls die gleiche Wirkung ereichen,
daß die Feststoffe steigenden Temperaturen unterworfen und ihr größter Teil abgezogen
wird, bevor die höchsten Wiederbelebungstemperaturen erreicht werden.
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Als andere Möglichkeit kann man beispielsweise die Aufheizung des
Regenerators indirekt mittels der Heizschlangen 17 in einer oder in mehreren Stufen
vornehmen und Dampf als Wiederbelebungsgas verwenden. Diese Ausführungsform erleichtert
die Gewinnung der desorbierenden Desaktivatoren als wertvolle Produkte, nämlich
einen niedrigmolekularen Anteil in der Kopffraktion (z. B. C4 und C) und einen Anteil
von mittlerem Molekular,g,ewicht (C6, C7, C8 usw.) im Seitenstromdampf. Weiterhin
kann man das Wiederbelebungsgas, welches den Bezirk hoher Temperatur verläßt, aus
dem Turm durch Rohrleitung 18 abziehen und durch Dampf ersetzen, der durch Rohrleitung
19 einströmt. Diese Arbeitsweise macht den weiteren (festen) Boden 20 erforderlich.
Hierdurch verhindert man die Verschmutzung der Kopf- und Seitenstrolmpred,ukte mit
Oxydationsprodukten, wie CO, CO2 und H2O. Als weitere Mö,glichkeit kann man den
Bezirk der oxydierenden Wiederbelebung bei hoher Temperatur von den Bezirken mittjerer
und niedriger Temperatur trennen. Je nach der Verteilung der Molekulargewichte der
Desaktivatoren und ihrer unterschiedlichen Desorbierbarkeit kann man mehr als einen
Adsorbens-Seitenstrom von mehr als der einen mittleren Stelle aus der Wiederb,eTebungszon.e
abziehen und in den Adsorber-Desorber zurückzuführen und weitere dampfförmige Seitenströme
abziehen. Man kann auch weiteres Wiederbelebungsgas an mittleren Stufen zuführen
und den Turmdurchmesser ändern, um die Geschwindigkeit von Adsorbens und Dampf im
Adsorber einander anzugleichen,
um die teuren wärmebeständigen Metallegierungen
so sparsam wie möglich zu verwenden.
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Es ist natürlich auch möglich, die gesamten desorbierten Kohlenwasserstoffe
aufwärts strömend durch die gesamte Wiederbelebungszone zu leiten und durch Rohrleitung
8 zusammen mit dem Wiederbelebungsgas als Dampfstrom abzuziehen. Die verschiedenen
gewonnenen Produkte werden dann in geeigneter Weise, z. B. durch Fraktionierung
usw., zerlegt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform werden nur zwei Temperaturzonen
oder -stufen verwendet. Wenn z. B. die Masse der desorbierbaren Desaktivatoren in
einem engen Siedebereich liegt, reicht eine Desorptionsstufe bei der Wiederbelebung
bei tieferer Temperatur in Verbindung mit einer Oxydationsstufe bei höherer Temperatur
aus, wobei man die Masse der Wiederbelebungskohle von der Wiederbelebungsstufe niedriger
Temperatur abzieht und direkt in das Adsorber-Desorber-System zurückführt. Diese
Möglichkeit empfiehlt sich insbesondere dann, wenn in der Wiederbelebungsstufe niedriger
Temperatur die Heizung indirekt erfolgt, was eine bequemere Temperaturlenkung dieser
Stufe erlaubt.
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Vorliegendes Verfahren ist auch für adsorptive Trennungen auf anderen
Gebieten als denen der Erdöltechnik geeignet. Beispielsweise ist es für die Trennung
von Koksofengas zur Gewinnung von Äthylen, Aromaten und Cyanwasserstoff anwendbar.
Cyanwasserstoff, Polymeres und die schwereren Aromaten desaktivieren das Adsorbens
und bedingen hohe Regenerierungstemperaturen. Wertvolle Produkte, wie Äthylen (niedrige
Adsorbierbarkeit) und Benzol (mittlere Adsorbierbarkeit), sind ständige Adsorbate
des in die Regenerierzone eingeführten Adsorptionsmittels und wirken desaktivierend.
Es wäre unpraktisch, die Hauptmenge des Adsorbens in dem Desorptionsabschnitt vollständig
zu desorbieren. Es ist zweckmäßiger, diese Stoffe in Regenerierzonen niedriger und
mittlerer Temperatur zu desorbieren und zu gewinnen, als in der Zone hoher Temperatur
in störende, desaktivierend wirkende Stoffe zersetzen zu lassen.
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Weiterhin ist beispielsweise die adsorptive Trennung bei der Vergasung
von Kohle mit Luft (besser als mit konzentriertem Sauerstoff) und der Synthese wertvoller
Produkte aus der vergasten Kohle bei verhältnismäßig niedrigem Druck zu nennen.
Die gasförmigen Rückstandsprodukte der Synthese, die nach dem Abkühlen adsorptiv
getrennt werden, sind Kohlenwasserstoffe und sauerstoffhaltige Kohlenwasserstoffe
von stark unterschiedlicher Adsorbierbarkeit. Für die Trennung eines solchen Beschickungsgutes
bietet vorliegende Erfindung sehr erhebliche Vorteile; der Abzug von Seitenstromdampf
aus dem Regeneriergefäß dient hierbei der Gewinnung der erwünschten Produkte. In
diesem Fall sind unveränderte Beschickungsbestandteile desaktivierend wirkende Stoffe
mittlerer Adsorbierbarkeit.
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Ein weiteres Beispiel ist die Trennung von Alkingasen. Diese enthalten
höhere Homologe des Acetylens, die sich zu desaktivierend wirkenden Stoffen unterschiedlicher
Adsorbierbarkeit polymerisieren, ein Vorgang, der durch hohe Temperaturen nachteilig
beeinflußt wird.
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Bei Durchführung des Verfahrens kann man das Adsorbens im Wirbelschichtzustand
verwenden und Glockenböden, Lochplatten, Füllungen oder Einbauten vorsehen, um Stufen
zu gewinnen. Man kann auch die aufwärts strömenden Heißgase durch ein langsam nach
unten
sinkendes Bett von körnigen Feststoff-Adsorbentien leiten.
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PATENTANSPB OcnE: 1. Verfahren zur Wiederbelebung desaktivierter
fester Adsorbentien, z. B. Kohle, die für die Adsorption von Gasen aus Kohlenwasserstoffe
enthaltenden Gasgemischen benutzt worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Adsorbens in einer nacheinander einen Bezirk niedriger, mittlerer und hoher Temperaturen
enthaltenden Wie--.derbelebungszone steigenden Temperaturen aussetzt, den größeren
Teil, vorzugsweise 60 bis 80 Gewichtsprozent des Adsorbens, aus dem Bezirk mittlerer
Temperatur abzieht, ohne ihn durch den Bezirk hoher Temperatur zu führen, und einen
kleineren Teil des Adsorbens durch den Bezirk hoher Temperatur leitet.