DE1056141B - Verfahren zur Herstellung von Diarylcarbonaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DiarylcarbonatenInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D317/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms
- C07D317/08—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms having the hetero atoms in positions 1 and 3
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- C07D317/46—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms having the hetero atoms in positions 1 and 3 ortho- or peri-condensed with carbocyclic rings or ring systems condensed with one six-membered ring
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- C07C68/00—Preparation of esters of carbonic or haloformic acids
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, Diarylcarbonate durch Umsetzung von Phenolen mit Phosgen unter Abspaltung von Chlorwasserstoff
herzustellen. Dieser wird dabei in Freiheit gesetzt und durch Zusatz von säurebindenden Mitteln, z. B.
tertiären organischen Basen oder wäßrigen anorganischen Basen, während der Reaktion gebunden. Dabei werden
in manchen Fällen indifferente organische Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol und Xylol, zugesetzt.
Bei diesen Verfahren werden intermediär Chlorkohlensäureester der Phenole gebildet, die mit weiterem Phenol
unter Bildung der Diarylcarbonate reagieren. Man kann entsprechend auch solche Chlorkohlensäureester selbst
mit Phenolen zu Diarylcarbonaten unter denselben Bedingungen umsetzen.
Die erhaltenen Diarylcarbonate werden üblicherweise nach Entfernen des gebildeten Chlorwasserstoffs bzw.
der gebildeten Salze sowie des überschüssigen Phenols und der gegebenenfalls vorhandenen Lösungsmittel durch
Destillieren gereinigt.
Bei den beschriebenen Verfahren verläuft die Phosgenierungsreaktion
verhältnismäßig langsam. Zur quantitativen Umsetzung der intermediär gebildeten Chlorkohlensäureester
der Phenole sind außerdem längere Nachreaktionszeiten bei höherer Temperatur erforderlich.
Es wurde nun gefunden, daß die Umsetzung von Phenolaten mit Phosgen in wäßriger Lösung in Gegenwart
von mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmitteln unter Bildung von Diarylcarbonaten
dadurch erheblich beschleunigt werden kann, daß man sie in hochdispersem System vernimmt, in welchem die
wäßrige Phenolatlösung die eine und die Lösung des Phosgens in den organischen Lösungsmitteln die andere
Phase bilden.
Dabei ist es besonders überraschend, daß die als Nebenreaktion einhergehende Verseifung des Phosgens in der
basischen wäßrigen Lösung nicht nur nicht zunimmt, sondern sogar zurückgedrängt werden kann, im Vergleich
zu der bekannten Arbeitsweise in grobdispersen Systemen.
Die hochdispersen Systeme kann man z. B. erhalten durch heftiges Rühren einer Mischung einer wäßrigen
Phenolatlösung mit z. B. aromatischen Kohlenwasserstoffen. Bei Zusatz kleiner Mengen oberflächenaktiver
Stoffe können sie auch bei normalen Rührgeschwindigkeiten hergestellt werden. Manche organische Lösungsmittel,
wie aliphatische Chlorkohlenwasserstoffe, machen dagegen besondere Maßnahmen entbehrlich, da bei ihrer
Verwendung, auch bei normalen Rührgeschwindigkeiten, ohne Zusatz oberflächenaktiver Stoffe gute Emulsionen
erzeugt werden. Zur Beschleunigung der Reaktion können zusätzlich tertiäre Amine zugesetzt werden.
An für das Verfahren geeigneten Phenolen seien beispielsweise genannt: Phenol, 2-Chlorphenol, 2,4,5-Trichlorphenol,
Pentachlorphenol, die Kresole, Isooctylphenol, Naphthole und Resorcin.
Verfahren zur Herstellung
von Diarylcarbonaten
von Diarylcarbonaten
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen
Dr. Karl-Heinrich Meyer, Krefeld-Bockum,
und Dr. Hermann Schnell, Krefeld-Uerdingen,
sind als Erfinder genannt worden
Diese Stoffe werden, wie erwähnt, in Form wäßriger Phenolatlösung verwendet, die man zweckmäßig durch
«5 Auflösen des entsprechenden Phenols in einer Alkalioder
Erdalkalilauge bereitet.
Als in Wasser nicht mischbare Lösungsmittel eignen sich beispielsweise aromatische Kohlenwasserstoffe, wie
Benzol, Toluol und Xylol, ferner chlorierte aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzol,
Dichlorbenzol, Chlornaphthahn, Methylenchlorid, Äthylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff und
Tetrachloräthan. Unter diesen bietet die Verwendung der aliphatischen Chlorkohlenwasserstoffe besondere
Vorteile, da sich diese Stoffe schon durch leichtes Rühren in der wäßrigen Phase emulgieren und häufig die
gebildeten Diarylcarbonate sich darin gut lösen, so daß die Reaktionsprodukte leicht isoliert werden können.
Als oberflächenaktive Stoffe kommen alle ionogenen und nicht ionogenen Emulgatoren in Frage, die im
alkalischen Milieu wirksam sind, z.B. Polyglykoläther, dibutylnaphthalinsulfosaures Natrium und isopropylnaphthaJinsulfosaures
Natrium.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann so durchgeführt werden, daß man eine Lösung von Phosgen in einem
Lösungsmittel oder in einem Gemisch verschiedener Lösungsmittel der erwähnten Art mit der wäßrigen
Phenolatlösung emulgiert, gegebenenfalls, nachdem man zuvor- schon Lösungsmittel mit der wäßrigen Phase
ernulgiert hat.
Zu ebenso guten Ergebnissen gelangt man aber auch, indem man das organische Lösungsmittel oder ein Gemisch
solcher Lösungsmittel mit der Phenolatlösung emulgiert und gasförmiges Phosgen in die Emulsion einleitet.
^- 909 506/437
Schon bei Temperaturen unterhalb Raumtemperatur verläuft die Reaktion mit ausreichender Geschwindigkeit.
Bei Raumtemperatur ist die Umsetzung in- wenigen
Minuten beendet.
Die erhaltene Dispersion aus der wäßrigen anorganischen Salzlösung und der Lösung des gebildeten
Diarylcarbonats in dem indifferenten Lösungsmittel trennt sich nach Beendigung der Reaktion leicht in eine
organische und eine wäßrige Schicht. Aus der organischen Schicht kann nach Auswaschen mit Wasser und Abdestillieren
des Lösungsmittels und gegebenenfalls noch vorhandenen Phenols das reine Diarylcarbonat durch Destillation
gewonnen werden.
Infolge der kurzen Reaktionszeit ist das neue Verfahren besonders für eine kontinuierliche Arbeitsweise geeignet.
Bei sechs Vergleichsversuchen werden Lösungen von Phosgen in verschiedenen organischen Lösungsmitteln
unter verschiedenen Bedingungen in einem wassergekühlten Rührbehälter auf wäßrige Phenolatlösungen zur
Einwirkung gebracht (Reaktionstemperatur 300C), bis aller intermediär gebildeter Chlorameisensäureester umgesetzt
ist. Folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse:
Der Versuch 1 entspricht dem Stand der Technik (grobdisperses System), während die Versuche 2 bis 6 die
wesentlich verkürzte Reaktionsdauer erkennen lassen, r die erfindungsgemäß bei Durchführung der Umsetzung
in hochdispersen Systemen erreicht wird.
S In einen wassergekühlten Rührbehälter mit seitlichem Überlauf werden kontinuierlich bei 30°C unter gleichzeitigem
Einleiten von Phosgen 55 g/Minute, einer wäßrigen Natriumphenolatlösung (23,55 % Phenol und
16,7% NaOH) und 70 g/Minute einer Methylenchloridlösung
(2 %0 Triäthylamin in Methylenchlorid) zusammengemischt.
Dabei werden 7,5 g Phosgen in der Minute aufgenommen. Zur Nachreaktion wird das Gemisch durch
zwei weitere wassergekühlte Überlaufgefäße geleitet. Die gesamte Verweilzeit beträgt 14,5 Minuten. Die
Mischung wird anschließend in einem Glasgefäß aufgefangen, wo sie sich in zwei flüssige Phasen trennt. Die
untere Phase besteht aus einer Lösung von Diphenylcarbonat in Methylenchlorid. Sie wird abgetrennt und
kontinuerlieh. mit Wasser gewaschen. Dann wird das
ao Lösungsmittel in einem Durchlaufverdampfer abdestilliert. Das als Sumpf anfallende Diphenylcarbonat
hat einen Schmelzpunkt von 78 bis 790C und wird durch
Vakuumdestillation nachgereinigt. Kp. 9 = 1600C,
Schmelzpunkt = 79°C. Die Ausbeute beträgt 13,1 g je
Minute, das sind 89°/0 der Theorie, bezogen auf eingesetztes
Phenol, oder 100%, bezogen auf umgesetztes Phenol. . .
Versuch. | Phenol g |
Natriumphenolatlösung | Wasser g |
Triäthylamin - g |
Phosgenlösung | . Phosgen g |
Nr. | 53,8 Phenol | NaOH g |
175 | 0,5 | Lösungsmittel | 40- |
1 | 53,8 Phenol | 42,6 | 175 | 0,5 | 430 g Toluol | 40 |
2 | 53,8 Phenol | 42,6 | 270 | 0,5 | 430 g Toluol | 43,3 |
3 | 53,8 Phenol | 43,1 | 150 | 0,5 | 360 g Toluol mit 1 % Emulgator*) | 35,6 |
4 | 62 o-Kresol | 32,6 | 300 | 0,5 | 290 g Methylenchlorid | 40 |
5 | 81,8 ß-Naphthol | 42,4 | 300 | 0,5 | 400 g Methylenchlorid | 35,4 |
6 | 42,6 | 400 g Äthylenchlorid | ||||
*) Emulgator = diisobutylnaphthalinsuliosaures Natrium.
Versuch Nr. |
Rührgesclrwindigkeit | Dispersionsgrad. | Reaktionsdauer Minuten |
Ausbeute an Diarylcarbonat g |
Verseiftes Phosgen 7o |
1 2 3 4 5 6 |
normal (Blattrührer) sehr schnell normal (Blattrührer) desgl. desgl. desgl. |
grobdispers hochdispers desgl. desgl. desgl. desgl. |
105 20 9 10 10 10 |
61,2 61,2 61,2. 61,2 69,4 •89,2 |
29 29 34,4 20 29,8 20,6 |
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Diarylcarbonaten durch Umsetzung von Phenolaten mit Phosgen in
wäßriger Lösung in Gegenwart von mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung im hochdispersen System vornimmt, in welchem die wäßrige Phenolatlösung die eine und die Lösung des Phosgens
in den organischen Lösungsmitteln die andere Phase bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Phosgenlösung mit der
Phenolatlösung emulgiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn7
zeichnet, daß man die organischen Lösungsmittel mit der Phenolatlösung emulgiert und gasförmiges Phosgen
in die Emulsion einleitet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 und 3, dadurch ■gekennzeichnet, daß man aliphatische Chlorkohlenwasserstoffe
als organische Lösungsmittel verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 296 889;
USA.-Patentschrift Nr. 2 335 441;
Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie (1952), Bd. 8, S. 106/107.
Deutsche Patentschrift Nr. 296 889;
USA.-Patentschrift Nr. 2 335 441;
Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie (1952), Bd. 8, S. 106/107.
© 909 508/437 4.59
Priority Applications (5)
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- 1958-04-08 FR FR1194284D patent/FR1194284A/fr not_active Expired
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