DE1052149B - Mehrfachgeraet zur Injektion von Fluessigkeiten oder Gasen in den Boden, insbesondere zur Duengung und Schaedlingsbekaempfung - Google Patents
Mehrfachgeraet zur Injektion von Fluessigkeiten oder Gasen in den Boden, insbesondere zur Duengung und SchaedlingsbekaempfungInfo
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Description
Bei den beisher bekanntgewordenen Geräten (Düngelanzen) zur Injektion von Flüssigkeiten in. den Boden.,
insbesondere zur Düngung und Schädlingsbekämpfung, wird das einzuspritzende Medium (Flüssigkeit) durch
einen, zugespitzten hohlen Schaft (Lanze) in. den Boden unter Druck eingeführt. Dabei werden zur Entlastung
der menschlichen Arbeitskraft Ausführungen bevorzugt, bei welchen das Einstechen und Ausziehen
der Lanze durch Verwendung hydraulischer Kräfte erfolgt. Zu diesem Zwecli ist die Lanze mit einem Kolben
verbunden, welcher in einem Druckzylinder mit entsprechend langem Hub geführt ist. Durch Zufuhr
von Druckmittel wird die Lanze in den Boden, eingedrückt und bei entsprechender Umsteuerung auch
wieder ausgehoben. Eine der beiden Bewegungen kann auch durch eine vorgespannte Feder erfolgen.
Neben der durch die Verwendung von hydraulischer Hilfskraft erzielbaren Beschleunigung des Arbeitstempos
und damit Steigerung der Leistungsfähigkeit haben derartige Ausführungen- noch den großen Vorteil,
daß sich der Arbeitstakt präzis steuern läßt und auch andere Größen, wie die Menge des einzuspritzenden.
Mittels, Einspritzbeginn und Einspritzende usw., sich in einfacher Weise auf die jeweils vorliegenden
Bedingungen einregeln lassen.
Als Druckmittel wird bei den hydraulisch betätigten Geräten vorzugsweise Wasser oder öl verwendet,
welches von einer Druckquelle, z. B. von einem Pumpenaggregat, geliefert wird. Es wird aber auch vielfach
der an sich vorhandene Spritzmitteldruck als Arbeitsdruck für die Lanzenbewegung verwendet, wobei
dann das Spritzmittel selbst dem Druckzylinder der Lanze zugeleitet wird.
Trotz der bei solchen Geräten erreichbaren Vorteile stellen sich jedoch bei der praktischen Verwendung
immer noch gewisse Mängel heraus. Diese betreffen in erster Linie die Betriebssichenheit und Lebensdauer
der Steuerungsteile, da diese die Funktion der Spritzlanze steuern und mit dem chemisch, aggressiven
Spritzmittel in Berührung stehen. Durch diesen Umstand wird eine fortwährende Wartung der Anlage
notwendig, welche z. B. den. Betrieb von Geräten, mit mehreren Lanzen, die in einem gemeinsamen Gestell
untergebracht sind und die in einem gegenseitigen funktionsabhängigen Takt gesteuert werden, außerordentlich
erschwert.
Da aber gerade solche Mehrfachanordnungen, wegen ihrer Wirtschaftlichkeit (Einsparung von Weg, Arbeitskräften
und technischem Aufwand) dem Einfachgerät überlegen, sind, so hat sich die Erfindung zur
Aufgabe gemacht, die Brauchbarkeit der Mehrfachgeräte zu verbessern und darüber hinaus noch zusätzliche
funktionelle und bauliche Vorteile zu erzielen.
Zu diesem Zweck sind nach der Erfindung zwei
Mehrfachgerät zur Injektion
von Flüssigkeiten oder Gasen
in den Boden, insbesondere zur Düngung und Schädlingsbekämpfung
von Flüssigkeiten oder Gasen
in den Boden, insbesondere zur Düngung und Schädlingsbekämpfung
Anmelder:
Josef Braungerr Tettnang, Kirchstr. 18,
und Josef Brielmayer,
Friedrichshafen, Teuringer Str. 56
Josef Braungerr Tettnang, Kirchstr. 18,
und Josef Brielmayer,
Friedrichshafen, Teuringer Str. 56
Josef Braunger, Tettnang,
ist als Erfinder genannt worden
mechanisch miteinander verbundene Kolben in zwei Zylindern angeordnet, von denen der eine mit der
Spritzmittelpumpe und der mit Druckmittel gefüllte andere Zylinderraum mit den Druckräumen der Lanzenschäfte
verbunden ist, wobei die durch das gesteuerte Spritzmittel erzwungene Hin- bzw. Herbewegung
des Kolbens im Spritzmittelzylinder (Steuerzylinder) durch den Kolben im Druckmittelzylinder
das Einstechen bzw. Ausheben der Lanzen bewirkt.
Dadurch wird das die Metallteile angreifende Spritzmittel von den die Lanzenbewegungeni steuernden
Teilen vollständig getrennt. Das neue Steuersystem ergibt die Möglichkeit, in zweckmäßiger Weise
die Funktion von zwei oder mehreren Spritzlanzen so zu kombinieren, daß eine kontinuierliche rasche Arbeitsweise
bei großer Betriebssicherheit und vollautomatischer Steuerung erreichbar ist.
Bei der genannten Ausführungsart des Gerätes kann die druckerzeugende Anlage, z. B. die Spritzmittel·-
pumpe mit dem Spritzmittelbehälter, als getrenntes Aggregat jeweils in der Nähe des Spritzgerätes aufgestellt
werden. Die Zufuhr von Spritz- bzw. Druckmittel erfolgt über Schläuche, die eine gewisse, vom
Aufstellungsort der Pumpe unabhängige BewegIichkeit des Gerätes zulassen. Es ist aber auch möglich,
insbesondere bei vollautomatisch wirkenden Steuereinrichtungen, die Lanzen mit ihren Betätigunigseinrichtungen
zusammen mit der Pumpe, dem Flüssigkeitsbehälter usw. zu einer einheitlichen Anlage zusammenzubauen
und zwei oder mehrere Lanzen mit ihrem Zylinderschaft auf einem seibstfahrenden oder
fremdbeweglichen Fahrzeug anzuordnen.
Es ist zwar ein fahrbares Gerät bekanntgeworden,, bei welchem mechanisch betätigte Spritzlanzen paar-
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weise an jeder Fahrzeuglängsseite angeordnet sind. Dabei wird die Antriebskraft für die Betätigung der
Lanzen von den Laufrädern des Fahrzeuges abgenommen, indem durch einen Kettentrieb zwei Kurbelarme
angetrieben werden, an welche je eine Lanze so angelenkt ist, daß sie nach Art einer pendelnden Schubstange
schwingen kann und dabei die Einstech- bzw. Ausziehbewegung ausführt. Um den gewünschten Arbeitsschritt
sicherzustellen, werden die Lanzen von Hand wechselweise mit der Antriebswelle gekuppelt
bzw. von dieser getrennt.
Derartige Geräte sind jedoch noch mit verschiedenen Nachteilen behaftet, die ihre praktische Verwendung
stark einschränken. Da nämlich die Steuerung des EinsteclnOrgangs der Spritzlanze von der Umdrehung
des Laufrades direkt abhängig ist, kann es zu empfindlichen Störungen kommen, wenn z. B. bei nassem
Grasboden die Haftreibung nicht mehr ausreicht, um die Laufräder zu drehen. Diese Gefahr wird noch
dadurch begünstigt, daß, da die Abstützkraft für das Einstechen, auf das Fahrzeug zurückwirkt, dieses je
nach Einstechwiderstandbzw. Bodenhärteentsprechend angehoben und die Haftreibung verringert wird. Da
sich das Fahrzeug auch in solchen Fällen weiterbewegt, wenn Arbeitstakte aus den genannten Gründen ausfallen,
muß der das Gerät Bedienende dem Aus- bzw. Einschalten der Antriebskupplung größte Aufmerksamkeit
schenken, um eine einigermaßen wirtschaftliche Arbeitsweise des Gerätes zu erreichen. Daraus
ergibt sich auch, daß mindestens zwei Arbeitskräfte für die Bedienung und Handhabung des Fahrzeuges
notwendig sind, da auch gleichzeitig die Zugmaschine für das Fahrzeug geführt werden muß.
Da die Spritzlanzen bei dem bekannten Gerät, der Bewegung ihrer Antriebskurbel folgend, nach Erreichen
der größten Einstechtiefe sofort wieder herausgezogen werden, ist es hier nicht möglich, die in
der Praxis erwünschte intensive Tiefendüngung durchzuführen, bei welcher eine ausreichend große Spritzmittelmenge
pro- Arbeitstakt in den Boden eingespritzt werden muß. Ferner ergibt das bekannte Gerät jeweils
nur eine bestimmte »Schrittweite« der Lanzen, so daß eine Anpassung der Arbeitsweise an die jeweils vorliegenden
Notwendigkeiten (Düngungsbedarf der Pflanzen, Schädlingshäufigkeit, Wurzellage) nicht
möglich ist.
Die Erfindung geht zur Behebung dieser Nachteile von der Erkenntnis aus, daß mechanisch in Abhängigkeit
von den Umdrehungen des Laufrades bewegte Lanzen aus den obengenannten Gründen für die Erfüllung
der vielfältigen Aufgaben eines Mehrfachgerätes nicht geeignet sind. Sie macht daher den Vorschlag,
daß zwei oder mehrere hydraulisch betätigte Lanzen auf einem selbstfahrenden oder fremdbewegten
Fahrzeug angeordnet sind und daß das Einstechen und Ausheben der Lanzen bewirkende Druckmittel und
der Einspritzvorgang in Abhängigkeit vom absoluten Fahrzeugweg gesteuert werden. Vorteilhafterweise ist
dabei nach der Erfindung die Anordnung so> getroffen, daß die Einspritzlanzen mit ihren Zylindern in an
sich bekannter Weise auf einem selbstfahrenden oder fremdbewegten Fahrzeug angeordnet sind und daß
das Einstechen und Ausheben bewirkende Druckmittel und der Einspritzvorgang in Abhängigkeit vom absoluten
Fahrzeugweg gesteuert werden. Diese Steuergestelle sind erfindungsgemäß z. B. durch ein endloses
Zugseil so miteinander gekoppelt, daß die Bewegung des einen Gestells in einer Richtung eine solche des
anderen in der entgegengesetzten Richtung bewirkt.
Die Anordnung des Gerätes auf einem Fahrzeug,
wobei alle Vorgänge selbst gesteuert ablaufen, ermöglicht eine rasche, kontinuierliche Bearbeitung vor allem
von großen Flächen. Dabei wird das fahrbare Gerät von einem Zugmittel bewegt, zugleich kann auch auf
diesem Fahrzeug die Pumpe mit dem Behälter mitgeführt werden. Vorteilhafterweise kann das Gerät
auch mit der Pumpe und dem Pumpenantrieb auf einem gemeinsamen selbstfahrenden oder fremdbewegten Fahrzeug angeordnet werden, so daß ein
fahrbares, unabhängiges Gerät entsteht, welches nicht nur für die Tiefendüngung und Schädlingsbekämpfung
im Boden, sondern auch für die bekannten Verfahren zur Schädlingsbekämpfung durch Vernebeln des
Spritzmittels über dem Boden verwendbar ist. Wenn das Fahrzeug selbstfahrer«! ist, kann zweckmäßigerweise
dessen Antriebsmaschine auch zugleich zum Antrieb der Pumpeinrichtung für das Spritzmittel verwendet
werden.
Da bei der beschriebenen Anordnung die Lanzen mit ihren in der Fahrzeugachse geführten Steuergestellen
in Fahrtrichtung nebeneinander angeordnet sind, ist es bei einer Fahrt in der Kurve notwendig,
daß die jeweils im Boden steckende Lanze außer ihrer zur Fahrzeugachse parallelen noch eine quer dazu verlaufende
Bewegung ausführen kann. Zu diesem, Zweck ist die Lanze in ihrem Steuergestell quer zur Fahrzeugachse
gegen einstellbare Federwirkung in beiden Querrichtungen beweglich angeordnet. Dabei ist zur
Seitenführung die Halterung der Lanze mit Laufrollen versehen, welche an einer im Fahrzeuggestell
angeordneten Querschiene geführt sind.
Vorteilhafterweise wird zur Erzielung der angestrebten vollautomatischen Wirkungsweise die Zufuhr
des Spritzmittels zur Larnze durch die Hubbewegung des Lanzenschaftes selbsttätig gesteuert.
Dabei sind zwischen Lanzenschaft und Zylinderschaft mit dem Steuerventil für die Zufuhr des Spritzmittels
zur Lanze verbundene und gegen Federwirkung axial bewegliche und einstellbare Anschlagscheiben angeordnet,
so daß Beginn und Ende des Einspritzvorganges durch die Lage der Anschlagscheiben bestimmt
sind.
Die Steuerung der Spritzmittelzufuhr zum Steuerzylinder wird vorteilhafterweise über zwei Dreiweghahnen
durchgeführt, die zu einem Drehschieber vereinigt sind, der zwangläufig von den Verschiebebewegungen
der Steuergestelle z. B. über Seilzug oder andere Mittel gesteuert wird. Diese Steuerventile
können auch einzeln mit Anschlägen oder gemeinsam mit einem Anschlag versehen sein, über welchen sie
durch die Bewegungen der Steuergestelle geöffnet bzw. geschlossen werden.
Je nach den vorliegenden Bodenbearbeitungsaufgaben wird man den Abstand der Lanzen auf dem Fahrzeug
und deren Zahl entsprechend wählen. So können auch mehrere Lanzenpaare auf einem Steuergestell hin.- und
herbeweglich angeordnet werden, so daß bei genügender Antriebskraft gleichzeitig ein breiter Geländestreifen
bearbeitet werden kann.
Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung teilweise schematisch, Es zeigt
Fig. 1 das Steuer- und Leitungsschema für ein Mehrfachgerät,
Fig. 2 eine andere Betriebsstellung zu Fig. 1,
Fig. 3 im Aufriß die Gesamtanordnung von zwei Spritzlanzen mit Steuereinrichtungen und vollautomatischer
Steuerung in einem Fahrzeug,
Fig. 4 den Grundriß zu Fig. 3,
Fig. 5 eine Seitenansicht zu Fig. 3,
Fig. 6 den Drehschieberblock aus Fig. 3,
Fig. 7 und 9 den Schnitt E-F der Fig. 6 in verschiedenen Betriebsstellungen,
Fig. 8 und 10 den Schnitt G-H dieser Betriebsstellungen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein entsprechendes Anordnungs- bzw. Leittuigsschema für die Betätigung
und Speisung von zwei Lanzen, die mit 80 bzw. 81 bezeichnet sind. Deren Schäfte sind mit den Kolben 82
bzw. 83 versehen, die in Zylindern 84 und 85 geführt sind. Die Räume 86 bzw. 87 in den Zylindern sind
über Leitungen. 88 bzw. 89 mit einem Druckzylinder 90 verbunden. Die Räume 92 bzw. 93 der Zylinder 84
stehen unter sich über eine Leitung 94 ständig in Verbindung.
Das einzuspritzende Medium, das durch eine Leitung 96 dem Windkessel 97 zugepumpt wird, gelangt
unter Druck über die Leitungen 98, 98 a bzw. 99 zu den Drehschiebern 100 bzw. 101. Deren Gehäuse
sitzen am oberen Ende der Lanzen 80 bzw. 81 und sind über Kanäle 102 bzw. 103 mit den Hohlräumen
der Lanzen verbunden. DieDrehschieber 100 bzw. 101 sind mit Querbohrungen 104 bzw. 105 versehen und
können an Hebeln 106 bzw. 107 um 90° verdreht werden. In diesen sind in Schleifen 108 bzw. 109 Stangen
110 bzw. 111 geführt, welche mit oberen Anschlagscheiben 112 bzw. 113 und mit unteren Anschlagscheiben
114 bzw. 115 versehen sind. Diese sind gegen Federwirkung axial verschiebbar angeordnet und
wirken mit Anschlägen 116 bzw. 117 zusammen, die an dem Zylinder 84 bzw. 85 axial verstellbar befestigt
sind.
Vom Windkessel 97 führt eine weitere Leitung 120 zu einem Dreiwegehahn 121, dessen Drehschieber 122
mit Winkelbobrungen 123, 124 versehen ist. Diese verbinden die Leitung 120 entweder mit einer Leitung
126 oder einer Leitung 127, welche beide zu einem Steuerzylinder 130 führen. Mit diesem Zylinder sind
auch die Leitungen. 131 und 132 verbunden, welche zu einem Dreiwegehahn 133 führen. Dessen Drehschieber
ist mit Winkelbohrungen 134 und 135 versehen, wodurch abwechslungsweise die Leitung 131 oder die
Leitung 132 mit einer Abflußleitung 136 verbunden werden kann*.
In den Zylindern 90 bzw. 130 sind die Kolben. 140 bzw. 141 angeordnet, welche durch eine gemeinsame
Kolbenstange 142 miteinander verbunden sind.
Die gesamte Anlage ist in Fig. 1 in einem Betriebszustand gezeigt, bei welchem die eine Lanze 80 ihre
größte Einstechtiefe erreicht hat, während die andere Lanze 81 ihre obere Endlage einnimmt. Dabei kann
Spritzmittel aus dem Druckkessel 97 in die Leitung
98 a und über die Bohrung 104 im DrehschieberlOO in den Hohlraum der Lanze 80 und damit in den. Boden
gelangen. Die zu der Lanze 81 führende Leitung
99 dagegen ist durch den Drehschieber 101 unterbrochen.
Soll nun mit der Lanze 81 eingespritzt und gleichzeitig die Lanze 80 aus dem Boden gezogen werden,
so werden die Drehschieber 122 und 133 aus der in Fig. 1 gezeigten Lage in diejenige nach Fig. 2 geschwenkt.
Dadurch gelangt Spritzmittel über die Leitung 120, die Kanäle 124, 123 und die Leitung 127 in
den Steuerzylinder 130. Da gleichzeitig die Leitung 126 unterbrochen und die Leitung 132 über 135,134
mit der Abflußleitung 136 verbunden, wurde, wird der Kolben 141 nach rechts bewegt. Dabei wird der Kolben
140 im Druckzylinder 90 mitgenommen und das in dem Zylinder befindliche Druckmittel (öl) wird
über die Leitung 89 in den- Raum. 87 des Zylinders 85 gefördert. Der Kolben 83 und damit die Lanze 81
werden dadurch nach unten getrieben, wobei das im Raum 93 sich befindliche Druckmittel über die Leitung
94 in den Raum 92 des Zylinders 84 gefördert wird. Dies bewirkt eine Bewegung des, Kolbens 82
bzw. der Lanze 80 nach oben. Die dabei vom Kolben 140 über die Leitung 88 ausgeübte Saugwirkung
unterstützt das Ausheben der Lanze 80.
Während der Abwärtsbewegung der Lanze 81 kommt die Anschlagscheibe 113 bei einer gewissen
Einstechtiefe zum Anliegen an den Anschlag 117 und bewirkt bei einer Weiterbewegung der Lanze 81 nach
unten, daß der Drehschieber 101 durch Schwenken des Hebels 107 in seine Öffnungsstellung gedreht wird.
Dadurch kann Spritzmittel aus der Leitung 98 über 99,105 der Lanze zuströmen und in den Boden eindringen.
Zugleich wird bei der Aufwärtsbewegung des Lanzenschaftes 80 durch die Anschlagscheibe 114 und
den Anschlag 116 ein Schwenken des Hebels 106 im Schließsinne des Schiebers 100 bewirkt, so daß kein
Spritzmittel mehr in die Lanze 80 gelangt.
Der Beginn und das Ende des Einspritzvorganges kann durch axiales Verstellen der Scheiben 112 bis
115 bzw. der Anschläge 116 und 117 eingestellt werden.
Wenn die Kolben 140 und 141 die in Fig. 2 gezeigte rechte Endlage erreicht haben, ist das Einstechen der
Lanze 81 bzw. das Ausheben der Lanze 80 beendet. Durch Zurückstellen -der Drehschieber 122 und 133 in
die in Fig. 1 gezeigte Lage wird wieder das Ausziehen der Lanze 81 und das Einstechen der Lanze 80 durch
umgekehrten Ablauf der beschriebenen Vorgänge veranlaßt.
Entsprechend den beschriebenen Wirkungen lassen sich an den Druckzylinder 90 paarweise noch weitere
Lanzen mit ihren Zylindern und Lanzenkolben anschließen, wobei die Steuerung durch den Steuerzylinder
130 unverändert beibehalten werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel für die praktische Verwendung des in Fig. 1 und 2 gezeigten Schemas ist in
den Fig. 3 bis 10 dargestellt.
In einem aus Längs- und Quertraversen 150 und
151 bestehenden Fahrgestell sind die Steuergestelle
152 und 153 längsbeweglich angeordnet. Zu diesem Zweck sind die Gestelle mit Rollen 154 versehen, die
von den äußeren Lagerschildern 155 bzw. 156 und von den inneren Lagerschildern 157 bzw. 158 gehalten und
auf den Stegen der oberen bzw. unteren Profilschienen 159 bzw. 160 geführt werden. Die Lagerschilder 155
und 157 bzw. 156 und 158 sind durch Quertraversen 162 bzw. 163 verbunden, an denen die Lamzenhalter
164 bzw. 165 geführt sind. Die Führung der Lanzenhalter erfolgt über je vier Rollen 166 bzw. 167, deren
Lagerstelle von Federn 170,171 bzw. 172,173 bei Geradeausfahrt des Fahrzeuges in der Mittellage gehalten
werden. Diese Federn sind an den Traversen an Haltern 174 bzw. 175 eingehängt, deren Abstand
von den Lanzenhaltern 164 bzw. 165 einstellbar ist.
Die Steuergestelle 152 bzw. 153 sind an den Strängen 176 bzw. 177 eines endlosen Zugorgans,
z. B. eines Drahtseiles, befestigt, welches über die vordere Umlenkrolle 178 und über die hintere Rolle
179 gelegt ist.
Die Zylinderschäfte 180 bzw. 181, in welchen die hohlen Lanzen 182 bzw. 183 geführt sind, werden von
Bügeln 184 bzw. 185 umfaßt. Diese sind durch Schrauben 186 bzw. 187 mit den Haltestücken 188 bzw. 189,
die an den Lanzenhaltern sitzen, verschraubt und können zum Herausnehmen des Zylinderschaftes ausgeschwenkt
werden.
Claims (3)
1. Mehrfachgerät zur Injektion von Flüssigkeit oder Gasen in den Boden, insbesondere zur Düngung
und Schädlingsbekämpfung, bei welchem das einzuspritzende Medium durch einen hohlen, zugespitzten
Schaft (Lanze) in den Boden eingeführt wird und wobei der Lanzenschaft in einem Druckraum
(Zylinderschaft) durch hydraulischen Druck bewegt wird, insbesondere bei Anordnung von
zwei oder mehreren. Lanzen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei mechanisch miteinander verbundene
Kolben (140,141) in zwei Zylindern (90,130) angeordnet sind, von denen der eine (130) mit der
Spritzmittelpumpe und der mit Druckmittel gefüllte andere Zylinderraum (90) mit den Druckräumen
(86, 87) der Lanzenschäfte verbunden ist, wobei die durch das gesteuerte Spritzmittel erzwungene
Hin- bzw. Herbewegung des Kolbens im Spritzmittelzylinder (Steuerzylinder) durch
den Kolben im Druckmittelzylinder das Einstechen bzw. Ausheben der Lanzen bewirkt.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Lanzen mit ihren Zylindern
in an sich bekannter Weise auf einem selbstfahrenden oder fremdbewegten Fahrzeug angeordnet
sind und daß das Einstechen und Ausheben bewirkende Druckmittel und der Einspritzvorgang
in Abhängigkeit vom absoluten Fährzeugweg gesteuert werden.
3. Gerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspritzlanzen mit ihren
Zylindern je in relativ zum Fahrzeug in der Fahrzeugachse beweglichen Steuergestellen (152,153)
befestigt sind, deren durch die im Boden sich jeweils abstützende Lanze erzwungene Bewegung
auf die Steuereinrichtung (122 a, 133 a) für die
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB39433A DE1052149B (de) | 1956-03-08 | 1956-03-08 | Mehrfachgeraet zur Injektion von Fluessigkeiten oder Gasen in den Boden, insbesondere zur Duengung und Schaedlingsbekaempfung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB39433A DE1052149B (de) | 1956-03-08 | 1956-03-08 | Mehrfachgeraet zur Injektion von Fluessigkeiten oder Gasen in den Boden, insbesondere zur Duengung und Schaedlingsbekaempfung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1052149B true DE1052149B (de) | 1959-03-05 |
Family
ID=6965807
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB39433A Pending DE1052149B (de) | 1956-03-08 | 1956-03-08 | Mehrfachgeraet zur Injektion von Fluessigkeiten oder Gasen in den Boden, insbesondere zur Duengung und Schaedlingsbekaempfung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE1052149B (de) |
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