DE104849C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 17: Eisbereitung.

JACOB KLEIN in MANCHESTER. Kühlanlage.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 6. Januar 1898 ab.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Kühlvorrichtung für Flüssigkeiten, bei welcher die Flüssigkeiten über verticale Horden herabtropfen. Derartige Anordnungen werden hauptsächlich bei Condensationsanlagen für Dampfmaschinen zur Rückkühlung des Wassers, sowie bei Eismaschinen benutzt. Sie arbeiten in der Weise, dafs die zu kühlende Flüssigkeil oben den Horden zugeführt wird und entgegen einem Luftstrom tropfenweise herabfliefst.

Die Anordnungen bestehen aus verschiedenen Stockwerken von Horden, welche über einander liegen. Unterhalb jedes Stockwerkes befindet sich zweckmäfsig ein Auffang - und Vertheilungstrog, welcher die einzelnen Flüssigkeitsströme wieder sammelt und auf die nächste Horde vertheilt, so dafs die in Tropfen herabfiiefsende Flüssigkeit sich nicht zu gröfseren Strömen vereinigen kann.

Vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf eine Anordnung, um eine weitergehende Kühlung zu erreichen, als dies bei den früheren Anlagen möglich ist. Zu diesem Zweck ist das untere Stockwerk doppelt angeordnet und zwischen den beiden Theilen ein freier Zwischenraum vorgesehen. Dadurch wird erreicht, dafs die Flüssigkeit mit einer gröfseren Luftmenge in Berührung kommt oder einem stärkeren Strom ausgesetzt ist, besonders an der Stelle, wo der Temperaturunterschied zwischen Luft und der zu kühlenden Flüssigkeit nicht mehr sehr grofs ist.

In beiliegender Zeichnung ist eine derartige Ausführungsform veranschaulicht, und zwar in Fig. ι im Längsschnitt und in Fig. 2 im Querschnitt.

Die dargestellte Anordnung besitzt drei Stockwerke. Das zu kühlende Wasser wird durch einen Trog H zugeführt und gelangt aus diesem in Vertheilungströge B, welche oberhalb jeder Horde hinlaufen. Ueber die mit Einkerbungen C versehenen Wände der Tröge B läuft das Wasser tropfenweise ab und gelangt auf die aus einzelnen Stäben gitterförmig zusammengesetzten Horden A. Unterhalb des obersten Stockwerkes sind abermals Vertheilungströge B¹ angebracht, welche senkrecht, zu dem obersten stehen und das Wasser auf das zweite Stockwerk vertheilen. Die Stäbe des letzteren liegen in Ebenen senkrecht zu denen des ersten Stockwerkes. Unterhalb des zweiten Stockwerkes sind wiederum Auffangtröge B² angebracht, welche nach den Seiten verlängert sind und an beiden Seiten, nicht jedoch in der Mitte, die zur Erzielung der Tropfenbilduug zweckmäfsigen Einkerbungen zeigen. Diese Rinnen B'² vertheilen das Kühlwasser auf die beiden Theile des untersten Stockwerkes; die Gitter desselben stehen zweckmäfsig wiederum senkrecht zu denen des vorhergehenden Stockwerkes. Zwischen beiden. Stockwerken ist ein freier Raum Z vorhanden.

Bei dieser Anordnung besitzt das unterste Stockwerk, welches mit schon fast abgekühltem Wasser beschickt wird, eine viel gröfsere Berührungsfläche zwischen Luft und Wasser als die übrigen Stockwerke, wodurch, auch diesem Wasser noch eine gröfsere Menge von Wärme

entzogen wird. Wenn der Raum sehr beschränkt ist, so kann der Zwischenraum Z kleiner gemacht werden, jedoch ist die gezeichnete Anordnung zweckmä'fsiger, da bei dieser auch die oberen Stockwerke von nicht mit Feuchtigkeit gesättigter Luft durchzogen werden.

Die Strömung der Luft kann durch Anwendung von Ventilatoren oder durch natürlichen Luftzug infolge Einbauens in einen Kamin vergröfsert werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Kühlanlage aus einzelnen Stockwerken über einander angebrachter Horden, zwischen denen das Kühlwasser durch Tröge (B¹B²J aufgefangen und wieder vertheilt wird, dadurch gekennzeichnet, dafs das unterste Stockwerk (A) doppelt angeordnet und zwischen den Theilen ein freier Raum (Z) vorhanden ist, so dafs durch Verdoppelung der Kühlfläche dem Wasser an der Stelle, wo es schon fast abgekühlt ist, eine gröfsere Luftmenge entgegengeführt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.