DE1047840B

DE1047840B - Magnetspeicherelement

Info

Publication number: DE1047840B
Application number: DEST9986A
Authority: DE
Inventors: Carl Marteleur
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG
Priority date: 1955-06-10
Filing date: 1955-06-10
Publication date: 1958-12-31
Also published as: FR1153575A; US2916559A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Magnetspeicher zur Aufnahme undAbgabe von Informationen auf binärer oder ternärer Basis.

Es sind bereits magnetische Speichereinrichtungen bekanntgeworden, die z. B. in Fernmeldeanlagen, Rechenmaschinen oder sonstigen Steuereinrichtungen Anwendung finden. Hierbei werden als Informationsträger magnetisierbare Drähte, Bänder oder Trommeln benutzt, in welche über Speicherköpfe Nachrichteninhalte eingeprägt und bedarfsweise über Abgreifköpfe abgetastet und entsprechend ausgewertet werden.

Bei derartigen magnetischen Speichereinrichtungen werden die magnetisierbaren Medien sowohl bei Speicher- als auch bei Abgreifvorgängen mit relativ hoher kontinuierlicher Geschwindigkeit an den Speicher- bzw. Abgreifköpfen vorbeibewegt. Dies wirkt sich beim Speichervorgang in der Weise aus, daß ein auf die Spule des Speicherkopfes gegebenes Nachrichtensignal in dem Eisenkreis dieses Kopfes einen magnetischen Fluß erzeugt und durch das am Luftspalt dieses Eisenkreises auftretende Streufeld das vorbeigeführte Medium entsprechend magnetisiert wird. Beim Abgreifvorgang wickeln sich die Vorgänge umgekehrt ab, und zwar in der Weise, daß das am Luftspalt des Abgreifkopfes varbeigeführte, durch eineNachrichteninfoirmationvormagnetisierte Medium in dem Eisenkreis des Abgreifkopfes einen magnetischen Fluß erzeugt, der in der Spule dieses Kopfes eine Spannung induziert.

Diese magnetischen Speichereinrichtungen, welche zur Aufnahme und Abgabe von mebrgliedrigen Nachrichteninformationen dienen, benötigen immer Antriebseinrichtungen, um die magnetisierbaren Informationsträger bzw. Medien an den entsprechenden Köpfen vorbeizuführen.

Man hat auch schon versucht, feststehende Nachrichtenträger in Form von Scheiben aus ferromagnetischem Material mit Hilfe eines beweglichen Speicher- und Abgreifkopfes zwecks Ein- und Ausspeicherung abzutasten. In diesem Falle werden die Scheiben auf einem Kreisumfang angeordnet. Zentrisch zu diesem Kreis ist eine Antriebswelle angeordnet, die an einem Arm die Speicher- und Abgreif spule trägt. Zum Ein- und Ausspeichern wird die Welle in Drehung versetzt und die Spule durch in den Speicherscheiben befindliche Nuten bewegt. Auf diese Weise werden die Speicherelemente der Reihe nach ein- bzw. abgetastet. Abgesehen von dem in diesem Falle erforderlichen mechanischen Aufwand besteht bei einer solchen Anordnung, ähnlich wie bei den zuvor beschriebenen, die Möglichkeit, die einzelnen Nachrichteninhalte nacheinander und jeweils nur einmal kurzzeitig abzutasten. Die Abtastung nur eines ein-Magnetsp eicher element

Anmelder:
Standard Elektrik Lorenz

Aktiengesellschaft,

Stuttgart-Zuffenhausen,

Hellmuth-Hirth-Str. 42

Carl Marteleur, Stuttgart-Zuffenhausen,
ist als Erfinder genannt worden

zelnen Elementes, möglicherweise über einen längeren Zeitraum, ist nicht möglich.

Es sind auch schon Speicheranordnungen bekanntgeworden, bei denen mechanische Bewegungsvorgänge vermieden werden. Beispielsweise können solche Anordnungen aus matrixartig angeordneten ferromagnetisch en oder f er roelektri sehen Speicherelementen bestehen, bei denen sowohl die Einspeicherung als auch die Abtastung auf rein elektrischem Wege erfolgt. Diese Anordnungen haben aber den Nachteil, daß durch den Abtastvorgang zwangläufig der eingespeicherte Nachrichteninhalt gelöscht wird und kein zweitesmal abgetastet werden kann.

Es besteht aber auch in der Nachrichtentechnik sowie bei Rechenmaschinen die Forderung, kleine einzellige Speicherelemente zu schaffen, welche jeweils einen bestimmten Nachrichteninhalt mehrmals abgreifen müssen. Mit der Gestaltung derartiger kleiner magnetischer Speicherelemente befaßt sich die vorliegende Erfindung. Um diese Einzelspeicher billig und platzsparend auszubilden und gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, eine einmal eingespeicherte Information bedarfsweise beliebig oft abgreifen zu können, wird erfindungsgemäß ein aus einem magnetisierbaren Informationsträger und einem diesem zugeordneten kombinierten Speicher- und Abgreifkopf bestehendes, zur Aufnahme von Informationen auf binärer oder ternärer Basis bestimmtes Magnetspeicherelement derart ausgebildet, daß der Informationsträger in dem zwischen den Polflächen des Speichers und Abgreifkopfes befindlichen Luftspalt angeordnet ist und daß dieser Informationsträger beim E inspei eher Vorgang bewegungslos bleibt, bei der Aus speiche rung jedoch parallel zu den Polflächen in Vibration versetzt wird. Durch die letztgenannte

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Claims

Maßnahme ist die Möglichkeit einer beliebig wiederholbaren Ausspeicherung gewährleistet. Ein Allsführungsbeispiel dieser erfindungsgemäßen Anordnung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser Zeichnung ist ein einzelliger magnetischer Speicher gezeigt, welcher aus einem Sockel 1 besteht, an welchem der Bügel 2 befestigt ist. Auf der Grundplatte, an deren unteren Seite die Lötstifte 3 herausrasien. ist ein Kristall 4 befestigt, welcher das magnetisierbare Medium 5 trägt. An dem Bügel 2 ist an der Innenseite ein Speicher- und Magnetkopf angebracht, welcher aus der Spule 6 und dem Eisenkreis 7 besteht. Der Speicher- bzw. Abgreifkopf ist in bezug auf das magnetisierbare Medium derart angeordnet, daß letzteres in der Mitte zwischen den Polflächen des Kopfes liegt. Der Einspeichervorgang wickelt sich in der Weise ab, daß auf die Spule des Speicher- bzw. Abgreifkopfes in Form eines Impulses ein positives oder negatives Nachrichtensignal gegeben wird. Dementsprechend wird das magnetisierbare Medium bzw. der Informationsträger in entsprechender Weise vormagnetisiert. Ein Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß das magnetisierbare Medium genau zwisehen den Polflächen des Kopfes liegt und damit an der Stelle der größten Kraftliniendichte. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, daß die einzuspeichernde Information voll aufgenommen wird. Die im Informationsträger festgehaltene Nachricht kann nunmehr beliebig oft abgegriffen und für Zähloder Steuervorgänge ausgewertet werden. Bei jedem Abgreifvorgang wird auf den Kristall eine Wechselspannung gegeben, wodurch dieser und mit ihm der Informationsträger in Vibration versetzt wird. Durch diese Vibration wird das vormagnetisierte Medium parallel zu den Polflächen des Speicher- bzw. Abgreifkopfes bewegt und erzeugt dadurch in der Spule des Abgreifkopfes eine induzierte Spannung, welche durch weitere Einrichtungen in entsprechender Weise ausgewertet wird. Dieser Abgreifvorgang kann beliebig oft wiederholt werden. Der Speicher ist in der Lage, eine Plus- oder Minusinformation aufzunehmen und abzugeben, wodurch die Nachrichteninhalte auf binärer Basis verarbeitet werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Fehlen einer Einspeicherung auszuwerten. Hieraus ergeben sich drei Schaltkriterien, also eine Nachrichtenspeicherung auf ternärer Basis. Mit diesem Bauelement ist die Möglichkeit gegeben, Schaltaufgaben auszuführen, welche bisher nur durch Röhren erfüllt werden konnten. Der Vorteil eines solchen einzelligen Speichers besteht darin, daß er sowohl billiger als auch baulich kleiner hergestellt - werden-kann und für die Durchführung einer Vielzahl von Schaltaufgaben geeignet ist. Um den Informationsträger beim Abgreifvorgang in Bewegung zu setzen, können neben der Verwendung· eines Kristalls auch andere geeignete Einrichtungen herangezogen werden, wie z. B. elektrodynamische Spulen od. dgl. PaTKNTANSI'RCCHE:

1. Magnetspeicherelement, bestehend aus einem magnetisierbaren Informationsträger und einem diesem zugeordneten kombinierten Speicher- und Abgreifkopf zur Aufnahme von Informationen auf binärer oder ternärer Basis und zu beliebig wiederholbarer Ausspeicherung dieser Informationen, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger (5) in dem zwischen den Polflächen des Speicher- und Abgreifkopfes befindlichen Luftspalt angeordnet ist und daß dieser Informationsträger beim Einspeichervorgang bewegungslos bleibt, bei der Ausspeicherung jedoch parallel zu den Polflächen in Vibration versetzt wird.

2. Magnetspeicherelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dieses zur Aufnahme eines positiven oder negativen impulsförmigen Signals dient.

3. Magnetspeicherelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger auf einer Vibrationseinrichtung angeordnet ist, die beim Abgreif Vorgang in Schwingungen versetzt wird.

4. Magnetspeicherelement nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger (5) beim Abgreifvorgang durch einen mit Wechselspannung gespeisten Kristall (4) in Bewegung gesetzt wird.

5. Magnetspeicherelement nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger (5) beim Abgreifvorgang durch eine elektrodynamische Spule in Bewegung gesetzt wird.

6. Magnetspeicherelement nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger (5) mit mechanischen Einrichtungen in Bewegung gesetzt wird.

7. Magnetspeicherelement nach Anspruch 1, 3 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß es als selbständiges und auswechselbares Bauelement ausgebildet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
»Electrical Engineering«, August 1952, S. 745 bis 749;

USA.-Patentschrift Nr. 2 691 156.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen