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Förderbandanlage Die Erfindung bezweckt, bei Förderbandanlagen die
Gutübergabe von einem Zubringerband auf ein gegenüber diesem seitlich unter einem
Winkel verlaufendes Abförderband so zu gestalten, daß bei großen Fördergeschwindigkeiten
unabhängig von den Richtungsänderungen, die beim Übergang des Gutes von dem einen
Band auf das andere, z. B. unter einem Winkel von 9(30 und mehr, auftreten, eine
einwandfreie Gutübergabe gewährleistet wird, insbesondere daß ein Anwachsen von
Material an einer oberhalb des Abförderbandes befindlichen Schurre weitgehend vermieden
wird. Zu diesem Zweck geht die Erfindung aus von einer Förderbandanlage mit einem
Zubringerband und einem gegenüber diesem seitlich unter einem Winkel verlaufenden
abfördernden Band, wobei die Abwurftrommel des Zubringerbandes so weit zurückverlegt
ist, daß zwischen ihr und dem Abförderband ein sich in waagerechter Richtung erstreckender
Zwischenraum entsteht, der durch ein Zwischenfördermittel überbrückt wird. Die Erfindung
besteht darin, daß der Zwischenraum zwischen der Abwurftrommel und dem Abförderband
in der Weise der normalen hohen Fördergeschwindigkeit des Zubringerbandes angepaßt
ist, daß der sich bei dieser Geschwindigkeit ergebende weite Abwurfstrahl mit einer
stark verminderten waagerechten Geschwindigkeitskomponente den Zwischenraum überspringend
auf eine oberhalb des Abförderbandes befindliche Abweiseinrichtung auftrifft und
von da auf das Abförderband abgelenkt wird oder daß bei stark zurückverlegtem Förderband
der Zwischenförderer so weit verlängert ist, daß er mit seinem verlängerten Ende
eine Abweisvorrichtung bildet, die das Gut mittig auf das abfördernde Band überleitet.
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Es ist zwar bekannt, bei einer Übergabevorrichtung zwischen einem
Zubringerband und einem seitlich schwenkbaren Band diesem ein kurzes Aufgabeband
vorzuschalten, das zur Schonung des Abförderbandes dient. Hierbei ist aber keine
besonders große Fördergeschwindigkeit angewendet, und die Abwurftrommel des Zubringerbandes
ist nicht gegenüber dem qur zu diesem verlaufenden Abförderband so weit zurückverlegt,
daß ein Zwischenraum in waagerechter Richtung entstünde. Das kurze vorgeschaltete
Band dient dementsprechend nicht zur Überbrückung eines solchen Zwischenraumes.
Es wird vielmehr auch im normalen Förderbetrieb von Gut beaufschlagt und ist zusammen
mit dem Abförderband schwenkbar.
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Bekannt ist ferner eine fahrbare Entladevorrichtung für Kasten- und
Plattenbänder, bei der unterhalb der Abwurftrommel ein kurzes Übergabeband für ein
Abförderband angeordnet ist. Da hierbei keine besonders hohen Fördergeschwindigkeiten
auftreten und das Abförderband nicht seitlich unter einem Winkel gegenüber dem Zubringerband
verläuft, tritt das der Erfindung zugrunde liegende Problem nicht auf. Außerdem
wird das Ubergabebandt auch im normalen Förderbetrieb auf dem Hauptteil seiner Länge
von Gut beaufschlagt.
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Ferner ist eine Gutübergabevorrichtung, vorzugsweise zwischen einer
Kohlenförderanlage und einem Abförderband, bekanntgeworden. Sie weist ein Zubringerband
auf, das während des Entladens eines Kohlenföndergefäßes mit erhöhter Geschwindigkeit
betrieben wird und dabei eine bestimmte Kohlenmenge speichert. Der eigentliche Förderbetrieb,
währen;ddessen das Zubringerband das von ihm gespeicherte Gut iiber eine Rutsche
auf das Abförderband aufgibt, erfolgt mit verminderter Geschwindigkeit. Auch hierbei
tritt das Erfindungsproblem nicht auf. Überdies wird die Rutsche während des normalen
Förderbetriebes von dem Fördergut beaufschlagt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Erläuterung
an Hand der Zeichnung. In dieser zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung, und
zwar in einem quer zum Abförderband gelegten Mittelschnitt durch den Schütttrichter,
eine Bandübergabestelle der bisher üblichen Ausführungsart; Fig. 2 bis 5 zeigen
in gleichartiger DarsteIlung Fördergutübergabestellen gemäß der Erfindung nach vier
verschiedenen Ausführungsbeispielen; Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf eine Fördergutübergabestelle
nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In der Zeichnung ist einheitlich mit 1 das Zuförderband, mit 2 die
Umlenkrolle am Abwurfen,de des Zubringerbar,sdes, mit 3 das Abförderband und mit
4 der oberhalb des Abwurfbandes befindliche Schütttrichter bezeichnet.
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Bei der bisher gebräuchlichen Ausftihrungsform nach Fig. 1 wirft
das Zuförderband 1 das Gut unmittelbar in den Schütttrichter 4 ab. Bei großen Fördergeschwindigkeiten,
wie sie bei neuzeitlichen Förderbandanlagen zwecks Erhöhung der Förderleistung angewendet
werden, ergibt sich eine sehr flache Abwurfparabel fiir das vom Zubringerband 1
abgeworfene Fördergut. Wie der diese Abwurfparabel kennzeichnende Pfeil 5 in- Fig.
1 erkennen läßt, trifft das abgeworfene Fördergut nahezu senkrecht auf die dem Abw
urfende des Zubringerbandes gegenüberliegende \E and des Schütttrichters 4. Es besteht
daher die Gefahr, daß das Material an dieser Wand anwächst und zu Betriebsstörungen
Anlaß gibt. Der Schütttrichter 4 ist andererseits unentbehrlich, wenn das Abförderband
nicht in derselben Richtung weiterfördert wie das Zubringerband 1, sondern gegenüber
diesem z. B. um 90° oder mehr schwenkbar ist. Ohne Schütttrichter würde in der geschwenkten
Lage des Abförderbandes, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, das Fördergut über das
Fürderhand hinausgeschleudert oder zumindest einseitig auf dieses abgeworfen werden,
was eine schlechte Ausnutzung des Bandes und unter Umständen betriebliche Störungen
zur Folge hätte.
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Diese Nachteile werden, wie z. B. Fig. 2 erkennen läßt, durch das
dem Zubringerband 1 nachgeschaltete Auffangband 6 vermieden. Das Abwurfende des
Zubringerbandes ist von dem Schütttrichter 4 um ein beträchtliches Stück zurückverlegt.
Die flache Abwurfparabel 5 bei der hohen Betriebsfördergeschwindigkeit trifft daher
nicht wie bisher nahezu senkrecht auf die and des Schütttrichters auf, sondern erst
mit dem schon stark nach unten gebogenen Teil der Parabel, so daß sich ein spitzer
Auftreffwinkel ergibt. Es ist daher nicht zu befürchten, daß das Fördergut in nennenswertem
Maße an der Schurre anwächst. Bei geringer Fördergeschwindigkeit, z. B. beim Anfahren
der Förderbandanlage oder beim Stillsetzen, ergibt sich eine ziemlich kurze Abwurfparabel
7. Infolgedessen würde bei verminderter Fördergeschwindigkeit infolge des großen
Abstandes des Abwurfendes des Zubringerbandes von dem Schütttrichter das Gut neben
dem Abförderband zu Boden fallen, oder das Abförderband müßte unnötig breit ausgeführt
werden, damit es dieses Gut noch erfaßt.
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Erfindungsgemäß wird aber nun unterhalb des Abwurfendes des Zubringerbandes
das Auffangband 6 angeordnet, welches das mit geringer Fördergeschwindigkeit abgeworfene
Gut gemäß der Parabel 7 aufnimmt und in den Schütttrichter 4 wirft, durch den es
mittig auf das Abförderband 3 gelangt.
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Bei der großen Betriebs-Fördergeschwindigkeit trifft bei diesem Ausführungsbeispiel
das Fördergut gemäß der Parabel 5 nicht auf das Auffangband 6 auf.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist das Autfangband 8 erheblich
länger ausgeführt als das Auffangband 6 nach dem vorherigen Beispiel. Dementsprechend
ist auch das Zuförderband 1 gegenüber dem Abförderband 2 noch weiter zurückverlegt.
Bei dieser Ausführungsform trifft das vom Zuförderband 1 alrn-nrfene Gut in jedem
Fall auf das Auffangband 8 aut nämlich sowohl bei der großen Betriebs-Fördergeschwindigkeit
gemäß der Parabel 5 als auch bei kleiner Fördergeschwindigkeit gemäß der Parabel
7.
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Das Auffangband 8 gibt dann das Gut in der Weise auf das Abförderband
3 ab, daß es stets mittig auf das Abförderband auftrifft. Zu diesem Zweck wird man
die Fördergeschwindigkeit des Auffangbandes gegeniiber der des Zubringerbandes 1
herabsetzen und dafür das Auffangband z. B. um einen Typensprung breiter
ausführen
als das Zuförderband. Man erreicht hierdurch, daß das Auffangband 8 immer mit einer
kurzen Parabel auf das Abförderband 3 abwirft und so eine mittige Beladung dieses
Bandes gewährleistet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist unter Umständen ein
Schütttrichter oberhalb des Abförderbandes entbehrlich.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 wird das Auffangband dadurch
gebildet, daß ein sowieso vorhandenes Schmutzband 9, das unterhalb des Zuförderbandes
verlegt ist und die von diesem herabfallenden Fördergutreste aufnimmt, nach vorn
hin bis in den Schütttrichter 4 hinein verlängert ist. Es nimmt mit seinem vorderen
Ende das bei verminderter Fördergeschwindigkeit vom Zubringerband 1 gemäß der Parabel
7 abgeworfene Gut auf, während bei der großen Betriebs-Fördergeschwindigkeit gemäß
der Parabel 5 das Gut an ihm vorbei unter einem spitzen Winkel gegen die Wand des
Schütttrichters trifft.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5, bei dem ebenfalls das Auffangband
durch eine Verlängerung eines Schmutzbandes 9 gebildet wird, ist die Wand des Schütttrichters
4, auf die der Abwurfstrahl gemäß der Parabel 5 auftrifft, derart schräg gestellt,
daß er unter einem noch spitzeren Winkel bzw. nahezu tangential auf diese Wand auftrifft,
so daß die Gefahr des Anwachsens noch weiter vermindert ist.
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Zur Verhütung des Anwachsens von Material an dem Schütttrichter kann
man auch, wie Fig. 6 zeigt, innerhalb des Schütttrichters mit Abstand vor der betreffenden
Wand 11 eine Schürze 10 einhängen, die aus elastischem Stoff besteht und die vorzugsweise
nur an ihren seitlichen und oberen Rändern mit der Schurre verbunden ist. Hierzu
verwendet man vorzugsweise Teile von verbrauchten Förderbändern.
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Wenn der Gutstrom auf diese Schürze auftrifft, wird sich diese bewegen
und etwaige Materialanwachsungen zum Einsturz bringen. Zweckmäßig wird die beaufschlagte
Seite der Schürze 10 mit Schutzkörpern 12 aus Metall oder anderem verschleißfestem
Material besetzt. Diese Schutzkörper können z. B. Metallstreifen sein.
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PATENTANSPROCHE: 1. Förderbandanlage mit einem Zubringerband und
einem gegenüber diesem seitlich unter einem Winkel verlaufenden abfördernden Band,
wobei die Abwurftrommel des Zubringerbandes so weit zurückverlegt ist, das zwischen
ihr und dem Abförderband ein sich in waagerechter Richtung erstreckender Zwischenraum
entsteht, der durch ein Zwischenfördermittel überbrückt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenraum zwischen der Abwurftrommel (2) und dem Abförderband (3) in
der Weise der normalen hohen Fördergeschwindigkeit des Zubringerbandes (1) angepaßt
ist, daß der sich bei dieser Geschwindigkeit ergebende weite Abwurfstrahl (5) mit
einer stark verminderten waagerechten Geschwindigkeitskomponente den Zwischenraum
überspringend auf eine oberhalb des Abförderbandes (3) befindliche Abweiseinrichtung
(4 in Fig. 2) auftrifft und von da auf das Abförderband (3) abgelenkt wird oder
daß bei stark zurückverlegtem Förderband (1) der Zwischenförderer (8 in Fig. 3)
so weit verlängert ist, daß er mit seinem verlängerten Ende eine Abweisvorrichtung
bildet, die das Gut mittig auf das abfördernde Band (3) überleitet.