DE1046263B - Verfahren und Vorrichtung zum Hervorrufen und zur Beeinflussung des Wachstums von Mikroorganismen, insbesondere von Bakterien od. dgl. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Hervorrufen und zur Beeinflussung des Wachstums von Mikroorganismen, insbesondere von Bakterien od. dgl.

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DE1046263B
DE1046263B DEG20463A DEG0020463A DE1046263B DE 1046263 B DE1046263 B DE 1046263B DE G20463 A DEG20463 A DE G20463A DE G0020463 A DEG0020463 A DE G0020463A DE 1046263 B DE1046263 B DE 1046263B
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DR PHIL HABIL ALEXANDER GOETZ
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung.
  • zum Hervorrufen und zur Beeinflussung des Wachstums von Mikroorganismen, insbesondere von Bakterien od. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Förderung oder Hemmung des Wachstums von Organismen, insbesondere niederer Formen, wie Bakterien, Hefen, Pilzen od. dgl., die auf künstlichen Böden in verhältnismäßig kurzer Zeit wachsen. Vorwiegend werden derart gezüchtete Bakterien für die hygienische Überprüfung von Abwässern in der Nähe menschlicher Siedlungen oder von Flüssen oder Seen zur Bekämpfung von Seuchen od. dgl. benötigt.
  • Die Erfindung geht von der bekannten Tatsache aus, daß mit Hilfe einer hochporösen und als Sieb wirkenden Membran, beispielsweise auf der Basis von Trockengelen, aus einer großen Flüssigkeitsmenge die Bakterien abgetrennt werden können. Diese Bakterien sammeln sich nämlich beim Durchfließen der Flüssigkeit auf der Membranoberfläche und können so von der Flüssigkeit getrennt werden. Derartige Membranen mit gesammelten Bakterien hat man bisher auf einen künstlichen, frischen, sogenannten Nährboden, z. B. Agar-Agar- oder Bouillon-Boden, gesetzt, aus dem den Bakterien die notwendige Nähr- und Hemmsubstanz zugeführt werden konnte. Dabei zieht im allgemeinen die Membran auf Grund ihrer außerordentlich feinen und gleichmäßig verteilten Kapillaren die Flüssigkeit aus dem frischen Nährboden und bringt diese mit den Bakterienkolonien in Berührung.
  • Diese frischen Nährböden haben den Nachteil, daß sie sehr kurzlebig in ihrer Nährwirkung sind und daher immer neu in einem Laboratorium wieder angesetzt werden müssen. Außerdem gibt jeder künstliche Boden nur eine bestimmte Nähr- oder Hemmsubstanz an die Membran ab. Sollen nun in kurzen Zeitabständen verschiedene Substanzen abwechselnd der Membranoberfläche und damit den Bakterien zugeführt werden, beispielsweise dem einen Teil der Bakterien ihr Wachstum fördernde Nährsubstanzen und dem anderen Teil der Bakterien ihr Wachstum hemmende Substanzen (Inhibitoren), so muß der Nährboden schnell ausgewechselt werden. Es muß also ständig für derartige Versuchsreihen ein Laboratorium zur Verfügung stehen, in dem die entsprechenden Nährböden hergestellt werden können.
  • Weiterhin ist es bereits beschrieben worden, unterhalb einer als Filter wirkenden Membran, auf welcher die Mikroorganismen angesammelt werden, eine hochporöse Kartonscheibe anzuordnen, die nach Berührung einer Flüssigkeit die in ihr gelösten Nährbodenkomponenten an die Membran mit den Mikroorganismen abgibt. Aus einer weiteren Druckschrift ist es bekannt, die hochporöse Membran zwischen einem Träger mit einer zunächst getrockneten und dann rehydrierten Nährsubstanz bzw. der Hemmsubstanz und einer als Sieb wirkenden und die Mikroorganismen tragenden Membran anzuordnen. Eine zeitliche Regulierung der Zugabe der Nährbodensubstanz ist bei derartigen Anordnungen nicht möglich.
  • Gemäß der Erfindung werden zum Hervorrufen und zur Beeinflussung des Wachstums von Mikroorganismen, bei dem wachstumsfördernde und/oder wachstumshemmende, auf mehreren neutralen Trägern aufgebrachte Nährbodensubstanzen zunächst getrocknet und unmittelbar vor der Benutzung in den ursprünglich gelösten Zustand unter Einhaltung einer gewissen Konzentration unter sterilen Bedingungen übergeführt werden, wobei die neutralen Träger unterhalb einer als Sieb wirkenden und die Mikroorganismen tragende Membran in unmittelbarer Berührung mit dieser angeordnet sind, die Nährbodenkomponenten aus den untergelegten neutralen Trägern staffel- oder stufenweise kontinuierlich der Membranoberfläche zugeführt werden.
  • Als Träger kann man vorzugsweise chemisch neutrale, hydrophile Filze, insbesondere aus Pflanzenfasern, wie Zellulosefasern, verwenden. Hier hat sich insbesondere füll- und leimstofffreies Filterpapier bewährt, das bei der Herstellung mit einer Nähr- und/ oder Hemmsubstanz getränkt oder bedruckt und unmittelbar danach getrocknet worden ist.
  • Zum staffelweisen Behandeln eines Bakterienrasens werden zweckmäßigerweise zwei oder mehr Träger für die Nähr- und Hemmsubstanzen derart übereinander angeordnet, und die Trägersubstanz des die Membran berührenden Trägers wird derart abggstimmt, daß die Hemmsubstanz des darunter angeordneten Trägers beim Aufsteigen durch den die Membran berührenden Träger von den gleichzeitig mitaufsteigenden Nährsubstanzen chromatographisch getrennt werden und die Membran nicht erreichen, bevor die Sorptionskapazität des die Membran berührenden Trägers gesättigt ist. Dabei läßt sich durch geeignete Dimensionierung der Flüssigkeits- und Sorptionskapazität der übereinander angeordneten Träger der Zeitpunkt genau bestimmen, an dem die Bakterienkultur mit der Hemmsubstanz in Berührung kommt. Es wird dadurch erreicht, daß wachstumsgehemmte Bakterien ohne Hemmsubstanz sich innerhalb der ersten Stunden der Bebrütung entwickeln können, d. h. in die sogenannte logarithmische Wachstumsphase eintreten können. Wird die Zeitdauer der Zufuhr der hemmsubstanzfreien Nährsubstanz darin beschränkt, daß die Kolonien noch nicht sichtbar werden, so bleiben sie auch noch unsichtbar beim Abschluß der Bebrütungsdauer, da ihr weiteres Wachstum in den sichtbaren Bereich durch die Hemmsubstanz verhindert wird.
  • Es ist auf diese Weise möglich, den Bakterien außerordentlich günstige, anfängliche Wachstumsbedingungen zu bieten. Damit läßt sich die Zeitdauer der Bebrütung sehr erheblich verkürzen, die erforderlich ist, um deutlich auszahlbare Kolonien zu erhalten, so daß beispielsweise im Falle von Colibakterien eindeutig auszahlbare Kolonien bereits nach 14 bis 16 Stunden erreicht werden können im Gegensatz zu einer bisher erreichbaren niedrigsten Zeitdauer von 36 Stunden. Diese Zeitverkürzung ist insbesondere bei Seuchengefahr von wesentlicher Bedeutung, um die Vorwarnung möglichst frühzeitig geben zu können.
  • Als wachstumssteigernde Substanz kann auf das Filterpapier eine Lösung von Traubenzucker, Peptonen, Hefeautolysaten durchTränken oder Bedrucken aufgebracht werden; das so behandelte Filterpapier wird mit der Nährsubstanz getrocknet, und die Nährsubstanzen werden unmittelbar vor der Benutzung wieder in den ursprünglichen, gelösten Zustand, unter Einhaltung einer bestimmten Konzentration, unter sterilen Bedingungen übergeführt. Als wachstumsfördernde Substanz einerseits kann auf einem anderen Träger eine Lösung von Milchzucker und Peptonen und als selektiv wachstumshemmende Substanz Fuchsin und Natriumsulfit aufgegeben werden.
  • Um die Entwicklungsbedingungen bestimmter Organismen zu förden, wird zweckmäßig zur Einhaltung eines dementsprechenden pff-Wertes der zum Wachstum der lllikroorganismen erforderlichen Nährlösung vor dem Aufbringen auf den Träger und/oder- der un> mittelbar vor der Benutzung zugeführten wäßrigen Lösung oder Wasser eine Puffersubstanz, vorzugsweise ein Phosphatpuffer, zugegeben.
  • Träger, die mit den vorstehend genannten Nähr- und Hemmsubstanzen versehen sind, können unterhalb der die Bakterien tragenden Membran derart angeordnet werden, daß das Füchsin im unteren Träger als Hemmsubstanz bei seinem Aufsteigen durch die Hohlraumstruktur des der Membran benachbarten Trägers chromatographisch so lange, wie dessen Trägersubstanz nicht gesättigt ist, sortiert und nach dessen Sättigung an die Membranoberfläche geführt :--ird. Die Träger werden dabei mit der Membran in einen Behälter eingeschlossen und bei Temperaturen, vorzugsweise zwischen 30 und 37° C, bebrütet.
  • Eine besondere Schwierigkeit breitet die sterile 'L_rrhetvahrung derartiger mit Nähr- oder Hemmsubstanzen versehener Träger und Membranen. Gemäß der Erfindung werden die Träger und die Membranen in einem luft-, wasser- und bakteriendichten Behälter aufbewahrt, dessen Wandung ganz oder teilweise aus Kunststoffolie, vorzugsweise Polyäthylen, besteht. Ein derartiger Behälter mit eingeschlossenen und getrockneten Trägern sowie der oder den Membranen wird einem sterilisierenden Gas ausgesetzt, das durch die Kunststoffolie diffundiert. Besteht der Behälter ganz oder teilweise aus einer Kunststofffolie auf der Basis von Polyäthylen, so wird zweckmäßig zum Sterilisieren der Behälter einem Luftstrom mit geringen Mengen gasförmigen Äthylenoxyds ausgesetzt, wobei der Partialdruck dieses Gases auf der Außenseite der Polyäthylenfolie größer sein muß als auf deren Innenseite. Setzt man anschließend den so behandelten Behälter einem äthylenoxydfreien Luftstrom aus und erniedrigt damit den Partialdruck des Äthylenoxyds auf der Außenseite gegenüber der Innenseite der Polyäthylenfolie, so diffundiert das eingedrungene Äthylenoxyd wieder nach außen. nachdem es die in der Folie eingeschlossenen Träger und Membranen keimfrei gemacht hat.
  • Zur Erläuterung der Erfindung soll im folgenden ein Ausführungsbeispiel beschrieben werden, bei dem ein Bakterienrasen, der aus verschiedenartigen Bakterien besteht, nacheinander (stufen- oder staffelweise) sowohl mit wachstumsfördernden als auch mit wachstumshemmenden Substanzen behandelt wird. Beispielsweise sollen zur Überprüfung von Abwässern auf Colibakterien einem auf einer Membranoberfläche gesammelten Bakterienrasen zunächst ein für alle Bakterien wachstumsanregender Stoff zugeführt und nach einer bestimmten Zeit, beispielsweise nach 3 bis 6 Stunden, neben derselben oder einer anderen wachstumsfördernden Substanz eine selektiv wachstumshemmende Substanz zugeführt werden, die einen Teil der Bakterien in ihrem Wachstum beeinträchtigt; so daß sie späterhin, beispielsweise nach 16 Stunden, seit Beginn des Wachstums ausgezählt werden können. Die zu einer solchen Untersuchung gemäß der Erfindung gewählte Vorrichtung oder Anordnung ist aus der Zeichnung zu ersehen. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch übereinandergelegte Filter mit darüber angeordneter Membran, Fig. 2 einen Schnitt durch dieselben Träger und dieselbe Membran mit Bakterienrasen in einem Glasgefäß, Fig. 3 eine -Draufsicht auf einen Kunststoffolienbeutel mit eingelegten getrockneten Trägern und Membran.
  • Mit 10 ist die aus einem Trockengel bestehende Membran bezeichnet. Das Trockengel besteht beispielsweise aus einer Mischung von Zelluloseestern (Nitraten, Acetaten) und weist einen Porositätsgrad von 75 bis 80% auf. Seine Oberfläche ist hydrophil, und die Gesamtzahl der Porenöffnungen an dieser Oberfläche beträgt etwa 10 000 000 bis 500 000 000 pro-cm2. Der maximale, effektive Porendurchmesser ist etwa 0,5 l,. Die Membran ist rund bei einem Durchmesser von etwa 5 cm und einer Dicke von 120 bis 150 [,. Der Strömungswiderstand dieser Membran ist derart, daß 1 bis 2 cm3 Wasser pro cm2 Membranoberfläche pro Sekunde bei einer Druckdifferenz von etwa 1 atü durchlaufen kann.
  • Unterhalb dieser Membran befindet sich in unmittelbarer Berührung mit dieser der mit 11 bezeichnete, ebenfalls kreisrunde Träger aus Filterpapier gleichen Durchmessers. Dieser Träger ist 0,3 bis 0,8 mm dick. Seine Hohlraumstruktür ist mit einer Nährsubstanz, und zwar einer Lösung von Traubenzucker, Peptonen und Hefeautolysaten, bedruckt und unmittelbar nach dem Bedrucken an der Luft getrocknet. In unmittelbarer Berührung mit diesem Filterpapier 11 ist ein weiteres Filterpapier 12 als Träger für eine wachstumssteigernde und selektiv wachstumshemmende Substanz angeordnet. Die Dicke dieses Trägers beträgt 1 bis 2 mm bei einem Durchmesser von 5 cm. Dieser Träger ist bedruckt oder imprägniert mit einer Nährsubstanz, und zwar einer Lösung von Milchzucker und Peptonen einerseits und einer wachstumshemmenden Substanz, und zwar einer Lösung von Fuchsin und Natriumsulfit, wobei dieser letzten Lösung zur Einhaltung eines pH-Wertes von etwa 7,2 ein Phosphatpuffer beigegeben ist.
  • Fig. 3 zeigt die so behandelten Träger und ein oder mehrere Membranen übereinander angeordnet in einem ausschließlich aus Kunststoffolie auf der Basis von Polyäthylen bestehenden Tasche. Diese Tasche ist aus einem Schlauch durch Verschweißen des oberen und unteren Randes hergestellt und schließt den Inhalt luft-, Wasser- und bakteriendicht ab. Diese Tasche wird zum Sterilisieren einem Luftstrom mit Äthylenoxyd ausgesetzt, wobei das Äthylenoxyd nur in Spuren vorhanden ist, beispielsweise in einer Menge von 1/z o/oo. Auf Grund des außerhalb der Tasche herrschenden höheren Partialdruckes des Äthvlenoxvds diffundiert dieses Gas selektiv durch die yPolyäthylenfolie in den Behälter und sterilisiert die getrockneten Träger und Membranen. Wird der Behälter daraufhin in einen anderen Raum gebracht, in dem von Äthylenoxyd freie Luft kreist, dann diffundiert infolge des höheren Partialdruckes des Äthylenoxyds dieses aus der Folie hinaus, bis die Partialdruckdifferenz dieses Gases auf beiden Seiten gleich groß ist.
  • Verwendet man eine andere Kunststoffolie, so gibt es hierfür sterilisierende Gase, die auf Grund ihrer selektiven Diffusion in das Innere eindringen und nach Umkehrung des Partialdruckes aus diesem wieder hinausdiffundieren können. Derartig sterilisierte und in einer Kunststoffolie eingeschlossenen Vorrichtungen mit ausgetrockneten Trägern und Membranen sind über Monate und Jahre haltbar.
  • LTnmittelbar vor der Benutzung schneidet man den Plastikbehälter auf, entnimmt diesem die für die Untersuchung gewünschten Membranen 10 und sarninelt auf deren Oberfläche den zu überprüfenden Bakterienrasen 14. Dieser wird dann auf die übereinandergeschichteten, die Nähr- und Hemmsubstanzen in trockenem Zustande enthaltenden Filterpapierscheiben 11 und 12 (vgl. Fig. 2) aufgelegt. Die Unterseite des unteren Trägers 12 wird dann mit einer wäßrigen Lösung, vorzugsweise Wasser, in Berührung gebracht. Die gesamte Flüssigkeitskapazität der Trägerscheiben beträgt dabei 2,2 bis 2,5 cm3. Gibt man dementsprechend eine Wassermenge in einen Behälter, legt darauf die Scheiben 12, 11 mit der Membran 10, so saugt sich die Hohlraumstruktur der Filterscheiben 12, 11 voll und löst die darin enthaltenen Nähr- und Hemmsubstanzen. Durch die Kapillarwirkung der Membran und der Träger steigen die Nähr- und Hemmsubstanzen durch die ?Membran an deren Oberfläche und kommen damit mit den Zellen des Bakterienrasens in Berührung. Die Hohlraumstruktur der Träger ist dabei so festgelegt und abgestimmt, daß zunächst nur die Nährsubstanz aus dem oberen Träger der Membran zugeführt wird, während die aus dem unteren Träger aufsteigende Hemmsubstanz so lange vor der Berührung mit der Membran zurückgehalten wird, bis die Sorptionskapazität des oberen Trägers gesättigt ist. Die Nähr- und Hemmsubstanzen werden dadurch chromatographisch getrennt und der Membranoberfläche in verschiedenen Zeitabständen kontinuierlich zugeführt.
  • Die übereinandergelegten Filterpapierscheiben mit der darüber befindlichen Membran und dem Bakterienrasen werden nach Zugabe des Wassers in einen Behälter eingeschlossen und unter einer Temperatur von 30 bis 37-- C bebrütet.
  • Die Colibakterien wachsen, so daß sie allein ausgezählt werden können, während die nicht erwünschten Bakterien gehemmt werden. Die gelösten Nähr-und Hemmsubstanzen haben dabei eine Konzentration, die optimal auf die osinotischen Verhältnisse der Bakterienzelloberflächen abgestimmt ist.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRüCHE: 1. Verfahren zum Hervorrufen und zur Beeinflussung des \@Tachstums von Mikroorganismen, insbesondere von Bakterien, Hefen, Pilzen od. dgl., bei dem wachstumsfördernde und/oder wachstumshemmende, auf mehreren neutralen Trägern aufgebrachte Nährbodensubstanzen zunächst getrocknet und unmittelbar vor der Benutzung in den ursprünglich gelösten Zustand unter Einhaltung einer gewissen Konzentration unter sterilen Bedingungen übergeführt werden, wobei die neutralen Träger unterhalb einer als Sieb wirkenden und die Mikroorganismen tragende Membran in unmittelbarer Berührung mit dieser angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Nährbodenkornponenten aus den untergelegten neutralen Trägern (11, 12) Staffel- oder stufenweise kontinuierlich der Membranoberfläche zugeführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Träger für die Nähr-und Hemmsubstanzen derart übereinander angeordnet werden und die Trägersubstanz des die Membran berührenden Trägers derart abgestimmt wird, daß dieser letztere die Hemmsubstanz oder Nährsubstanz des darunter angeordneten. Trägers beim Hinaufsteigen selektiv sorbiert (chromatographisch trennt) und somit das Eindringen derselben in die Membran verzögert bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Sorptionskapazität des oberen Trägers gesättigt ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als unmittelbar an der -Membran anliegender Träger ein Filterpapier mit einer das Wachstum der Mikroorganismen fördernden Substanz und als darunter angeordneter Träger ein Filterpapier mit einer das Wachstum bestimmter Organismen selektiv fördernden tind/oder einer das Wachstum anderer Organismen hemmenden oder diese abtötenden Substanz verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Wachstum der Mikroorganismen erforderlichen Nährlösung vor dem Aufbringen auf den Träger und/oder der unmittelbar vor der Benutzung zugeführten wäßrigen Lösung oder Wasser eine Puffersubstanz zur Einhaltung eines die Entwicklungsbedingungen bestimmter Organismen fördernden p,1-Wertes zugegeben wird.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter mit eingeschlossenen, getrockneten Trägern und der oder den Membranen einem sterilisierenden Gas ausgesetzt wird, das durch die Kunststoffolie diffundiert.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Behälter, der ganz oder teilweise aus Kunststoffolie auf der Basis von Polyäthylen mit luft-, wasser- und bakteriendicht eingeschlossenen Trägern und Membran besteht, zum Sterilisieren einem Luftstrom mit bestimmten geringen Mengen gasförmigen Äthylenoxyds ausgesetzt wird, wobei der Partialdruek des Äthylenoxyds auf der Außenseite der Polyäthylenfolie größer ist als auf der Innenseite und anschließend einem von Äthylenoxyd freien Luftstrom ausgesetzt wird, wobei die Partialdruckdifferenz über die Folie umgekehrt wird.
  7. 7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere mit einer oder verschiedenen das Wachstum der Mikroorganismen fördernden oder hemmenden Substanzen behafteter und getrockneter Träger übereinander und unterhalb der Membran angeordnet sind, wobei die Träger miteinander in unmittelbarer Berührung stehen und der der Membran benachbarte Träger diese unmittelbar berührt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 839 245; USA.-Patentschriften Nr. 2 672 431, 2 672 432.
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