DE1045C - Durch Dampf betriebenes Wasserhebewerk - Google Patents
Durch Dampf betriebenes WasserhebewerkInfo
- Publication number
- DE1045C DE1045C DE1045DA DE1045DA DE1045C DE 1045 C DE1045 C DE 1045C DE 1045D A DE1045D A DE 1045DA DE 1045D A DE1045D A DE 1045DA DE 1045 C DE1045 C DE 1045C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- water
- steam
- leg
- pipe
- valve
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Landscapes
- Jet Pumps And Other Pumps (AREA)
Description
1877.
Klasse
GUSTAV HAMBRUCH in BERLIN. Durch Dampf betriebenes Wasserhebewerk.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Juli 1877 ab.
Längste Dauer: 28. Juni 1892.
Das heberförmig gestaltete Rohr α α1, dessen
rechter Schenkel α1 eine gröfsere Länge als der
linke Schenkel α hat, steht aufrecht und ist auf dem Boden befestigt. Es kann aus Gufseisen
oder Blech, bei niedrigen Saugehöhen sogar aus Holz hergestellt sein. Die in der Zeichnung
dargestellte halbkreisförmige Verbindung a2 beider Schenkel ist zwar die vortheilhafteste,
weil das durchströmende Wasser. in ihr die geringste Contraction erleidet, doch können die
Schenkel ebensogut rechtwinklig zur Axe verschlossen, und durch ein horizontales Rohr verbunden,
auch räumlich von einander entfernt aufgestellt werden, was die Herstellung des Apparates vereinfacht.
Der Wasserschenkel α' hat oben ein Ventil b,
welches sich nach innen und ein zweites Ventil c, welches sich nach oben öffnet. Es ist ferner
ein Gefäfs d auf dem Schenkel a' befestigt, welches zur Aufnahme des gehobenen Wassers
dient, das durch das Rohr e abströmt. Dieses Gefäfs enthält den Condensator /, welcher mit
dem rohrförmigen Ansatz g in das Ventil c eingeschraubt ist. Der Condensator steht daher
mit dem Wasserschenkel αi in Verbindung; doch
ist diese Communication nur einseitig, vom Condensator· nach dem Wasserschenkel «', da ein
sich nach unten öffnendes Ventil h das Einströmen des Wassers aus dem Rohr α1 nach
dem Condensator verhindert. Ein durch die Wand des Gefäfses d geführtes Rohr i verbindet
den Condensator mit dem Drehschieber m. Der Dampfschenkel α ist durch den Deckel k verschlossen.
Dieser Deckel trägt den halbkreisförmigen Kasten /, der durch einen Schlitz im
Deckel k mit dem Innern des Schenkels a communicirt. Gegen den Mittelpunkt des
Kastens / ist horizontal der Drehschieber m befestigt,
der nach Art des Wilson'schen Drehschiebers construirt, mithin vollkommen entlastet
ist. Die Axe des Drehschiebers m führt durch den Kasten / und trägt das sectorartige Gewicht
n, an welches die Stange p greift, die durch den Schlitz des Deckels k in den Dampfschenkel
α herunterhängt. Oben hat diese Stange einen Bund p1, unten die Mutter p2.
Ein aus Eisenblech construirter Schwimmer q umgiebt die Stange ρ und füllt den Dampfschenkel
nahezu bis zur Wandung desselben aus, genau mit soviel Spielraum an Wand und Stange,
um sich frei in dem Schenkel auf- und abbewegen zu können. Das Rohr r verbindet den
Drehschieber mit dem Dampfkessel, das Rohr i mit dem Condensator /. Der Dampf tritt aus
dem Rohr r in den quer durch den Hahn m gelegten Kanal 1 und aus diesem in der Stellung
Fig. 6 in den Kasten / und Schenkel a, wogegen
die Kanäle 2, die durch 3 miteinander communiciren und stets mit dem Rohr i in Verbindung
sind, in der Stellung des Schiebers Fig. 5 den Schenkel α mit dem Rohr i verbinden.
Diese letzte Verbindung tritt ein, wenn die Stange p ganz heruntergezogen und der
Wirbel m1 ganz nach rechts gedreht ist, wogegen
die erstere Stellung eintritt, wenn der Wirbel nach links gedreht ist und sich die
Stange / in ihrer höchsten Stellung befindet.
Man kann selbstverständlich auch jede gebräuchliche entlastete Schieber-, Kolben- oder
Ventilsteuerung anwenden.
Der Schenkel α ist auf seiner ganzen Länge
mit Holz, s, ausgekleidet, welches mit Nuth und Feder versehen ist, unten in einen Falz greift,
oben von dem Deckel k umfafst und fest gegen die Wandungen des Schenkels α geprefst wird.
Bei Apparaten, die mit hohem Dampfdruck arbeiten, fällt die Holzverkleidung fort und
schliefst sich dann der Schwimmer möglichst dicht an die Wandungen des Schenkels an.
Das Wirken des Apparates.
Das Wirken des Apparates.
Beide Schenkel α und al und das Gefäfs d
werden mit Wasser gefüllt, so dafs der Schwimmer q emporgehoben wird. Die Auftriebkraft des
Schwimmers, der gegen den Bund p1 stöfst, dreht den Drehschieber nach links, so dafs die
Communication zwischen dem Dampfrohre r und dem Schenkel α hergestellt wird, der Dampf
in den Schenkel α eintritt und die darin enthaltene Flüssigkeit nebst dem von ihr getragenen
Schwimmer q niederdrückt. In demselben Maafse, als sich die Wassersäule in α senkt,
mufs sich dieselbe in a1 heben. Dieselbe tritt
durch das Ventil c in das Gefäfs d und entweicht aus dem Rohre e. Im Niedersinken
stöfst der Schwimmer schliefslich auf eine, von der Mutter p2 getragene Scheibe, zieht die
Stange ρ herunter und dreht den Drehschieber nach rechts, so dafs die Communication zwischen a
und dem Rohre i und durch dieses mit dem Condensator hergestellt wird. Der Dampf strömt
nunmehr aus dem Schenkel α nach dem Condensator, condensirt sich hier an den kalten
Wänden, sodafs eine Luftverdünnimg im Schenkel a erzeugt wird. Das Ventil b ist durch ein Rohr /
mit dem Wasserreservoir verbunden, aus welchem das Wasser gehoben werden soll. Der äufsere
Luftdruck wird nunmehr das Wasser in dem Rohr t empordrücken, dasselbe wird durch das
Ventil b in den Schenkel a1 treten und die
Flüssigkeit im Rohr α ansteigen, bis der Schwimmer q gegen den Bund/1 stöfst, den
Drehschieber nach links dreht und somit die Communication mit dem Dampfrohr r herstellt.
Der Dampf drückt die Flüssigkeitssäule in a wiederum herunter und das vorher gehobene
Wasser wird durch Ventil c und Rohr e entfernt, bis sich das vorher beschriebene Spiel
wiederholt.
Bei dem Niedersinken der Wassersäule in a1
fliefst das in dem Condensator enthaltene Condensationswasser durch das Ventil k ebenfalls
in das Rohr al, sodafs die Wassersäule in al
gleichzeitig die Functionen der Luftpumpe versieht und den Condensator wasserleer hält. Die
Saugehöhe des Apparates hängt von der Intensität der Luftverdünnung im Condensator ab;
es wird daher nothwendig, diesen, bei grofsen Saugehöhen, welche an die von der Atmosphäre
getragene Wassersäule grenzen, mit einer grofsen Condensationsfläche, ähnlich wie in Fig. io dargestellt
ist, zu versehen.
In diesen Condensator sind eine Menge verticaler Rohre ■ eingesetzt, durch welche das aufsteigende
Wasser strömt, während der Dampf sämmtliche Rohre umstreicht und schliefslich zur Mitte und zum Ventil h gelangt, durch das
das Wasser nach al abfliefst.
Die Anwendung des Apparates ist überaus mannigfach. 'Man kann das Pumpwerk zur
Wasserhaltung in Bergwerken, für Grundbauzwecke bei städtischen Wasseranlagen und Feldentwässerungen
verwenden; dasselbe ist aber auch ein vorzüglicher continuirlicher Kesselspeiseapparat.
In Fig. 12 ist es als continuirlicher, selbstthätiger
Kesselspeiseapparat dargestellt.
Dasselbe ist ganz wie der vorher beschriebene Apparat, nur gedrungener, construirt. Der Condensator
/ bestellt aus einem mit vielen Röhren durchzogenen Gefäfs, das mit dem Ventil h in
den Raum a1 einmündet.
Das Dampfzuströmungsrohr r ist in den Kessel und zwar bis auf den mittleren Wasserstand
desselben geführt, während das Druckrohr e ebenfalls in den Kessel hineingeführt ist, doch
bis nahezu auf den Boden des Kessels reicht.
Das Saugerohr / ist in das Wasserbassin geführt, aus welchem derKessel gespeist werden soll.
Die Wirkung des Apparates ist folgende:
Ist das Wasser im Kessel soweit gefallen, dafs der Dampf in das Rohr r eintreten kann, so
drückt derselbe auf die Wassersäule im Schenkel a mit demselben Druck, welcher auf der Wassersäule
im Schenkel e lastet. Es würde ein Niedergehen der Wassersäule in α und ein Steigen
in al und somit der Eintritt des Wassers in den Kessel nicht erfolgen, wenn nicht die Wassersäule
in e länger als die Differenz der beiden Schenkel a a' wäre und somit die Wassersäule
in e das Gewicht des Wassersäulenüberschusses in «' überwände. Dieser Gewichtsüberschufs
entspricht der Entfernung vom Kesselwasserspiegel bis zum niedrigsten Wasserstande im
Schenkel α und kann durch höhere Aufstellung des Apparates beliebig vermehrt werden. Durch
diesen Gewichtsüberschufs der im Druckrohre e befindlichen Wassersäule gelangt der Apparat in
Thätigkeit; die Wassersäule in α sinkt, mit ihr der Schwimmer, welcher den Drehschieber umsteuert,
so dafs der Dampf nach dem Condensator strömt, die Luftverdünnung eintritt, infolge
welcher das Wasser angesogen wird und durch das Saugerohr t in den Schenkel a1 steigt. Ist
der Schwimmer oben angekommen, so steuert er aufs neue um und verbindet wiederum den
Schenkel α mit dem Dampfrohr r, sodafs sich das vorhin beschriebene Spiel wiederholt. Ist
der Wasserstand im Kessel gestiegen, und tritt das Wasser in das Dampfrohr r, so füllt sich
dieses ebenfalls mit Wasser, der Schwimmer in a
senkt sich nicht mehr, hält vielmehr die Communication zwischen Schenkel α und dem Kessel
stets geöffnet. Die Wassersäule balancirt den vorhin erwähnten Wassersäulenüberschufs
in e und der Apparat gelangt in Stillstand. Der consumirte Dampf wird dem Speisewasser stets
vollständig zugeführt. Aufser den mannigfachen Anwendungen des Apparates im Bereiche der
Wasserhebung und Beförderung von anderen Flüssigkeiten eignet sich derselbe auch zur Luftcompression, bezw. als Vacuumpumpe.
Fig. ti stellt einen Luftcompressor dar.
Das Pumpwerk selbst unterscheidet sich von dem beschriebenen nur durch die abweichende
Form der Ventile c und b, die hier eine für die Luftbewegung entsprechendere Form haben.
Die Wassersäule in «', welche gleichzeitig als Kühlwasser wirkt, wird durch steten Wasserzutritt
in das Saugeventil b constant gehalten.
Der zum Betriebe verwendete Dampf mufs durch ein Druckreductionsventil die Spannung
erhalten, auf welche die Luft comprimirt werden soll.
Das Pumpwerk arbeitet nur, wenn der Druck im Luftreservoir unter die normale Höhe sinkt,
und bleibt stehen, sobald diese erreicht ist, ein Vorzug, den dasselbe vor allen bisherigen, von
Dampfmaschinen betriebenen Compressoren hat.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Die Anwendung der heberartigen Wassersäule zu Zwecken der Wasserhebung und anderer flüssiger Stoffe, sowie zur Luftbewegung.■>. Die Art der Dampfcondensation, bei welcher die Wassersäule die Function der Luftpumpe versieht.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1045T | 1877-07-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1045C true DE1045C (de) |
Family
ID=70977192
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1045DA Expired - Lifetime DE1045C (de) | 1877-07-04 | 1877-07-04 | Durch Dampf betriebenes Wasserhebewerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1045C (de) |
-
1877
- 1877-07-04 DE DE1045DA patent/DE1045C/de not_active Expired - Lifetime
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1045C (de) | Durch Dampf betriebenes Wasserhebewerk | |
DE102005028281A1 (de) | Wasseranlage und Verfahren zur Energiegewinnung | |
DE10102912A1 (de) | Vorrichtung zur Gewinnung von Energie aus einem Gewässer mit sich hebenden und absenkenden Wasserspiegeln | |
DE36941C (de) | Neuerung an Bohrlochpumpen | |
DE18205C (de) | Hydraulischer Luftkrompressor mit pneumatischer Selbstumsteuerung | |
DE102015014911B3 (de) | Wasserhebeanlage zur Förderung von Grundwasser auch aus größeren Tiefen, angetrieben durch Druckluft oder Unterdruck und bestehend aus einer Anzahl von übereinander angeordneten Kammern zum stufenweisen Anheben des Wassers | |
DE118526C (de) | ||
AT20100B (de) | Vorrichtung zum Heben von Wasser und anderen Flüssigkeiten mittels stufenweise angeordneter Saugbehälter. | |
DE137123C (de) | ||
DE58036C (de) | Zweikammerige Vorrichtung zum Heben von Flüssigkeiten durch Druckluft | |
DE418901C (de) | Einfach wirkende Kolbenpumpe mit Druckwasserantrieb | |
DE22060C (de) | Neuerungen an selbstthätigen Regulir vorrichtungen für Dampfkessel - Speisepumpen | |
DE60598C (de) | Schiebersteuerung mittelst Stöfsstange für Verbunddampfmaschinen mit gegenläufigen Kolben | |
DE63802C (de) | Wasserpumpe mit Druckluftbetrieb | |
DE687314C (de) | Hydraulischer Antrieb fuer Pumpen oder Kompressoren, insbesondere Kaeltekompressoren | |
DE21935C (de) | Verfahren und Apparat zum Heben von Erdölen und anderen Stoffen, welche leichter als Wasser sind | |
DE57696C (de) | Drucklufterzeuger | |
AT46496B (de) | Hydraulischer Widder. | |
AT100883B (de) | Selbsttätiges Flüssigkeitshebewerk. | |
DE377967C (de) | Selbsttaetiges Wasserhebewerk | |
DE27578C (de) | Dampfwasserheber | |
DE381988C (de) | Druckluft-, Druckgas- oder Dampf-Saeureheber | |
DE30639C (de) | Selbstthätiger Speise - Apparat für Dampfkessel | |
DE222846C (de) | ||
DE15612C (de) | Neuerungen an doppeltwirkenden Pumpen |