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Kraftradverpackung Die Erfindung betrifft eine Verpackung von Einspur-Kraftfahrzeugen,
welche es ermöglicht, unter Einsparung von Zeit für die Verpackungsarbeit eine wirkungsvolle
Abdeckung der zu schützenden Teile gegen Transportschäden zu schaffen.
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Bisher wurde eine Auswahl vorgefertigter und gekennzeichneter Einzelschutzteile
aus Wellpappe für die insbesondere beim Transport, aber auch bei der Lagerung des
zusammengesetzten Fahrzeuges vorstehenden oder besonders abzudeckenden Teile zu
einem Verpackungssatz zusammengefaßt, der übersichtlich und leicht zu handhaben
sein sollte. Dieser Verpackungssatz besteht aus einer Reihe von beispielsweise elf
verschiedenen Teilen, für die ein besonderes Lager gehalten werden muß. Bei der
Fertigung mehrerer Fahrzeugtypen erfordert es besondere Sorgfalt, ohne Verwechslung
jeweils genügend Packmaterial zur Stelle zu haben. Das Festzurren der einzelnen
Teile des Verpackungssatzes erfordert viel Zeit und ist durch den die Luft verunreinigenden
Staub ungesund. Das Anbringen der einzelnen Teile des Verpackungssatzes geschieht
mitunter auf einer besonderen Fertigungsstraße, wobei das Fahrzeug auf einer Schiene
an einem Regal entlang geschoben wird, dem die jeweils benutzten Teile entnommen
werden. Diese Vielzahl von einzelnen Schutzteilen wurden von einem vorderen und
einem hinteren Teil des Verpaclçungssatzes abgedeckt und so nach außen der Eindruck
einer unkomplizierten Verpackung geschaffen. Der Nachteil dieser Verpackung bestand
auch darin, daß sie nur jeweils für einen Transport brauchbar und damit relativ
teuer war.
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Es ist aber auch bekannt, unten offene Verpackungen, die aus zwei
miteinander verbundenen Seitenteilen bestehen und über das Fahrzeug gestülpt werden,
zu verwenden. Als Material dient zähe Pappe.
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Der Vorteil ist, daß die im Lagerzustand annähernd ebenen Seitenteile
wenig Raum einnehmen. Im verpackten Zustand kann das Fahrzeug auf eigenen Rädern
rollen. Der Sattel und der Lenker ragen zu diesem Zweck aus der Verpackung heraus.
Die Lenkung ist allerdings durch die Seitenwände aus Pappe behindert. Die Hülle
ist durch Bänder verschließbar.
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Es sind auch Lösungen vorgeschlagen worden, bei denen flexible Hüllen
mit inneren Polsterungen oder Füllmaterial in Behältern zum Verpacken von Kraftfahrzeugen
verwendet werden.
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Diese Ausführungen haben allerdings den Nachteil, daß die Verpackung
im Lagerzustand viel Platz beansprucht und das Fahrzeug darin nicht lenkbar ist.
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Eine andere bekannte Ausführung besteht aus einer Vielzahl von einzelnen
Deckenteil n, die miteinander durch Riemen verschnallt sind. Eine solche Ausführung
benötigt beim Verpacken viel Zeit, ist durch die
Vielzahl von Trennstellen auch am
Fahrzeug mit großer Wahrscheinlichkeit und erst recht beim Rücktransport ohne Fahrzeug
Zerstörungen ausgesetzt.
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Die Erfindung geht nun aus von einer Verpackung für Einspurfahrzeuge
mit einer über das Kraftfahrzeug stülpbaren, unten offenen, mit stoß dämpfenden
Werkstoffen gepolsterten Hülle aus Gewebe, die aus zwei miteinander verbundenen,
im Lagerzustand annähernd ebenen Seitenteilen besteht und in der das Kraftfahrzeug
im verpackten Zustand auf eigenen Rädern rollbar und lenkbar ist.
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Das Neue besteht darin, daß zwischen nur zwei auf der Oberseite der
Hülle befindlichen, deren Seitenhälften verbindenden Längsnähten ein den Lenker
des Kraftfahrzeuges durchlassender Schlitz belassen ist, der bei über das Kraftfahrzeug
gestülpter Hülle in an sich bekannter Weise mittels Bänder verschließbar ist.
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Auf diese Weise ist im verpackten Zustand das Fahrzeug mit dem Lenker
rollbar und lenkbar, ohne daß die Verpackung den Einschlag des Vorderrades behindert.
Andererseits nimmt die Verpackung im Lagerzustand nur wenig Raum ein und ist mit
wenigen Handgriffen am Fahrzeug zu befestigen. Sowohl am Fahrzeug wie beim Lagern
hat sie an allen Seiten, also dort, wo sie beim Transport oder beim Lagern mit anderen
Gegenständen in Berührung kommen könnte, glatte, einstückige Flächen.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, daß der vordere Teil der
Seitenhälften mittels eines am vorderen Ende des Schlitzes angeordneten Bandes in
der Höhe verstellbar am Lenker anbindbar ist. Es können auf diese Weise verschieden
lange und hohe bzw. breite Einspurfahrzeuge mit der gleichen Hülle abgedeckt werden.
Erfindungsgemäß ist die untere Öffnung der Hülle nahe dem Hinterrad des Kraftfahrzeuges
mittels eines Querbandes verschließbar, wodurch die Formsteifigkeit der schützenden
Hülle verbessert wird. Weiterhin wird die Festigkeit und die schützende Wirkung
der Hülle dadurch vergrößert, daß das Innen- und Außenfutter der Hülle mit im Abstand
voneinander
angeordneten, die stoß dämpfenden Füllstoffe haltenden Absteppungen versehen sind.
Als Material für die Außenverkleidung dient vorzugsweise Jute, als InnenfutterNessel,
als Polster Holzwolle. Das Tnnen- und Außenfutter ist in großen Abständen abgesteppt,
um die Polsterung zu halten. Die großen Seitenflächen können durch Färben in den
Hausfarben der Herstellerfirma zu Aufschriften für Reklamezwecke vorteilhaft benutzt
werden. Die Lagerhaltung ist sehr einfach, die Verpackungszeit kurz, und die Verpackung
ist wiederholt verwendbar. Auch sind irgendwelche gesundheitsschädigende Schwebeteile
in der Luft vermieden, und so ist das Verpacken eine einfache, hygienische Arbeit.
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Die Beweglichkeit des verpackten Fahrzeuges ist dabei gegenüber den
bekannten Verpackungen wesentlich verbessert, und so sind Verletzungen des Fahrzeuges
beim Transport durch ungeschickte Handhabung in weit höherem Maße ausgeschlossen.
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Die Abbildungen zeigen ein Ausführungsbeispiel.
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Abb. 1 stellt die Kraftradverpackung an einem Motorrad in Seitenansicht,
Abb. 2 in einer Ansicht von oben dar. über das Motorrad, von dem nur noch das Hinterrad
1, das Vorderrad 2 und der Lenker 3 zu erkennen sind, ist die unten offene Hülle
4 übergestülpt. Die Hülle 4 besteht aus der in Abb. 2 ersichtlichen linken Seitenhälfte
5 und der rechten Seitenhälfte 6. Diese Seitenhälften sind durch eine Längsnaht
7 bzw. 8 verbunden. Die linke und die rechte Seitenhälfte sind im wesentlichen ebeneTeile.
Sie nehmen beim Lagern also nur geringen Raum ein. Zwischen der Längsnaht 7 und
der Längsnaht 8 ist ein Schlitz 9, der dazu dient, den Lenker 3 aus der Hülle 4
oben herausragen zu lassen.
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Der Lenker 3 ist in der üblichen Weise durch Umwikkeln mit Packmaterial
geschützt. Vorzugsweise drei Bänder 10, 11 und 12 machen den Schlitz 9 nach dem
überstülpen der Hülle4 verschließbar. Der vordereTeil der beiden Seitenhälften 5
und 6 ist mittels eines Bandes 13 am Lenker in der Höhe verstellbar anzubinden.
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Durch die Verstellbarkeit ist es möglich, verschieden lange und hohe
bzw. breite Einspurfahrzeuge mit der gleichen Hülle 4 so abzudecken, daß jeweils
vor den empfindlichsten Teilen die gleichen Verstärkungen im Polstermaterial zu
liegen kommen. Die Seitenhälften 5 und 6 werden vorzugsweise durch ein Innenfutter
aus Nessel, eine Außenverkleidung aus Jute und darin durch einzelne Fäden gehaltene
Holzwolle gebildet.
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Die Hülle 4 ist dadurch so weit formsteif, daß sie die gezeichnete
schützende Form behält. Sie kann auch noch durch Bänder 14 hinter dem Hinterrad
gesichert und durch weitere Bänder 15 beispielsweise an der Teleskopgabel des Vorderrades
festgebunden sein.
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Die Hülle 4 läßt sich schnell über das zu schützende Fahrzeug legen
und festbinden. Für alle Größen üb-
licher Motorräder und Roller kann man mit einem
einzigen Verpackungstyp auskommen. Die Hülle 4 ist zwar teurer wie die bekannten
Verpackungen aus vorgefertigten Einzelschutzteilen aus Wellpappe, dafür läßt sie
sich wiederholt verwenden. Ihr Rücktransport ist einfach, da sie ohne das Kraftfahrzeug
verhältnismäßig flach und leicht ist und wenig Raum einnimmt.
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Die beiden großen Flächen eignen sich gut für Reklamebeschriftungen.
Dadurch, daß die Hülle 4 in sich elastisch und verformbar ist, hat der Lenker 3
und mit ihm das Vorderrad 2 fast seine volle Bewegungsfreiheit. Beim Rollen auf
Verladerampen, Abstellplätzen usw. ist das Fahrzeug wesentlich besser manövrierfähig
als mit aus steifen, mehrteiligen Papphälften zusammengesetzten Verpackungen, wodurch
die Möglichkeit von Verletzungen des zu schützenden Fahrzeuges weiterverringert
wird.
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PATENTANSPROCHE t. Verpackung für Einspur-Kraftfahrzeuge mit einer
über das Kraftfahrzeug stülpbaren, unten offenen, mit stoß dämpfenden Werkstoffen
gepolsterten Hülle aus Gewebe, die aus zwei miteinander verbundenen, im Lagerzustand
annähernd ebenen Seitenteilen besteht und in der das Kraftfahrzeug im verpackten
Zustand auf eigenen Rädern rollbar und lenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen nur zwei auf der Oberseite der Hülle (4) befindlichen, deren beiden Seitenhälften
(5, 6) verbindenden Längsnähten (7, 8) ein den Lenker (3) des Kraftfahrzeuges durchlassender
Schlitz (9) belassen ist, der bei iiber das Kraftfahrzeug gestülpter Hülle (5) in
an sich bekannter Weise mittels Bänder (10 bis 12) verschließbar ist.