DE1044688B

DE1044688B - Spinn- oder Zwirnspindel

Info

Publication number: DE1044688B
Application number: DEP15642A
Authority: DE
Inventors: Walter Riedl
Original assignee: Josef Pfenningsberg & Co Masch
Current assignee: Josef Pfenningsberg & Co Masch
Priority date: 1956-02-09
Filing date: 1956-02-09
Publication date: 1958-11-20

Description

Spinn- oder Zwirnspindel Die Erfindung betrifft eine Spinn- oder Zwirnspindel mit einer Hals- und Fußlager aufnehmenden, durch eine elastische Zwischenschicht im Spindellagergehäuse gehaltenen rohrartigen Lagerhülse.
Es sind Spinn- und Zwirnspindeln mit rohrartigen Lagerhülsen bekannt, bei denen eine Pendellagerung mit einer Druckfeder zusammenwirkt. Diese Art Halterung führt insbesondere bei hochtourigen Spindeln zu erheblichen Geräuschen und Schwingungen. Außerdem bildet sich an dem kugelpfannenförmigen Halslager unter Umständen ein sogenannter Passungsrost, der zu einer Verschmutzung des Schmieröles Veranlassung gibt.
Weiter ist eine rohrartige Lagerhülse bekannt, welche infolge Einschneiden eines schraubenförmigen Schlitzes nachgiebig ist, so daß sie Formänderungen durchführen kann. Der Nachteil dieser Ausführung liegt in erster Linie in den teuren Herstellungskosten. Außerdem besteht die Gefahr eines Dauerbruches infolge der Zerschneidung des Gefüges der Hülse durch den Schraubenschlitz.
Weiterhin sind zwischen dem Spindellagerrohr und dem Flanschrohr vorgesehene Dämpfungsmittel in Form von Gummi oder gummiähnlichem Werkstoff oder Federn bekannt. Diese bewirken allein eine mechanische Dämpfung. Die genannten Dämpfungsmittel der Lagerhülse genügen sehr hohen Anforderungen jedoch nicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bessere Dämpfung zu erreichen, als dies bisher möglich war. Die Erfindung besteht darin, daß die Wand der Lagerhülse in ihrer ganzen Ausdehnung durchlocht ist und die zum Dämpfen dienende elastische Zwischenschicht zwischen dem Spindellagergehäuse und der Lagerhülse aus porösem, mit Öl durchtränktem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, besteht.
Es ist zwar bekannt, im Innern einer um eine ortsfeste Spindel umlaufenden Spule zwei aus Öl enthaltenden Massen bestehende Führungsbüchsen vorzusehen, die als selbstschmierende Lager wirken. Sie dienen jedoch nicht dazu, wie beim Gegenstand der Erfindung, eine die als Wälzlager ausgebildeten Lagerstellen tragende Lagerhülse im Innern des Spindellagergehäuses zu halten und infolge der Eigenfederung der Zwischenschicht Schwingungen der Lagerbüchse zu dämpfen. Das in den bekannten Führungsbüchsen gehaltene Öl dient allein als Schmiermittel, nicht aber, wie beim Erfindungsgegenstand, als hydraulisches Dämpfungsmittel.
Als besonders vorteilhaft hat es sich hierbei erwiesen, wenn das Spindellagergehäuse zusammen mit der Zwischenschicht der Lagerhülse zu einem Bauteil zusammengefaßt und als Ganzes aus einem Flanschenkörper herausnehmbar ist. Bei Verwendung von porösem Kunststoff als Zwischenschicht in Verbindung mit einer Ölfüllung der Poren wird durch die zusätzliche hydraulische Wirkung eine besonders hohe Dämpfung erzielt. Diese Wirkung wird noch dadurch erhöht, daß die Lagerhülse mit Lochungen versehen ist. Hierdurch wird nämlich erreicht, daß bei Schwingungen der Spindel die elastische, poröse Zwischenschicht immer wieder von neuem mit Öl aufgeladen wird, indem dieses durch die Bohrungen in der Hülse angesaugt und wieder herausgedrückt wird, wodurch die Drosselwirkung innerhalb der Bohrungen die Dämpfungswirkung erhöht und wirksamer macht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel im Schnitt dargestellt.
In der Zeichnung bedeutet 1 das Spindelhalslager, 2 das Spindelfußlager, 3 ein perforiertes Rohr, 4 einen das perforierte Rohr umgebenden Mantel aus einem elastischen und porösen Kunststoff.
Besonders geeignet hierfür sind die auf Basis hydroxylgruppenhaltiger Alkydharze, Wasser und Polyisocyanaten hergestellten Schaumstoffe.
Der genannte Mantel aus Kunststoff ist mit Öl durchtränkt. Mit 5 ist das Spindellagergehäuse bezeichnet. 6 ist ein das Spindellagergehäuse 5 tragender Flansch. 7 stellt die Gegenmutter dar, 8 deutet die Spindelbank an. Bei 9 ist in bekannter Weise ein Kanal vorgesehen, der die Verbindung zwischen dem Ölraum 10 und der Lagerung für das untere Ende der Spindelseele 11 hergestellt. Es ist leicht einzusehen, daß eine solche Halterung überaus geräuschmindernd ist. Die Dämpfung wird einmal durch den Ölinhalt und zum anderen durch das Verformen der Poren des Mantels und der übrigen Halterungsteile erzielt.
Ein weiterer wesentlicher Vorzug ist darin zu erblicken, daß es nicht wie bisher umständlicher Ausbauten bedarf, wenn eine Reinigung durchgeführt werden soll. Es genügt, das Spindellagergehäuse 5 samt Inhalt als Einheit aus dem Flanschkörper 6 hinauszuführen, um dann die Reinigungsarbeit vorzunehmen. Wenn man bedenkt, daß solche Reinigungsarbeiten in einem normalen Betrieb in regelmäßigen kurzen Zeitabständen durchzuführen sind (nach etwa 5000 Betriebsstunden) und wenn weiterhin berücksichtigt wird, daß bisher zum Durchführen der Reinigung viele kostbare Arbeitsstunden aufgewendet werden müssen, so erkennt man den sich ergebenden weiteren Vorteil. Es entfällt auch die Notwendigkeit, eine besondere Spülpumpe vorzusehen, die jeweils mit den zu reinigenden Spindelhalterungen zum Eingriff gebracht werden muß.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Spinn- oder Zwirnspindel mit einer Hals- und Fußlager aufnehmenden, durch eine elastische Zwischenschicht im Spindellagergehäuse gehaltenen rohrartigen Lagerhülse, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand der Lagerhülse (3) in ihrer ganzen Ausdehnung durchlocht ist und die elastische Zwischenschicht (4) aus porösem, mit öl durdhtränktem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, besteht.
2. Spindellagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spindellagergehäuse (5) zusammen mit der Zwischenschicht (4) der Lagerhülse (3) in an sich bekannter Weise als Ganzes aus einem Flanschenkörper (6) herausnehmbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: SchweizerischePatentschriften Nr.193 042, 230250; britische Patentschriften Nr. 523 838, 611 121, 723 988; USA.-Patentschriften Nr. 2 650, 465, 2 696 707.