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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG UND STAND DER TECHNIK
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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zum Ermöglichen
des Ausrückens
eines Gangs in einem Getriebe nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und
11.
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Beim
Ausrücken
eines Gangs in einem Getriebe in einem Fahrzeug ohne Zuhilfenahme
einer Kupplung ist es wichtig, dass an der Zahnradkontaktstelle
des eingelegten Gangs ein drehmomentfreier Zustand herrscht. Andernfalls
führt das
Ausrücken
eines Gangs zu einem schlechten Gangwechselkomfort und einer längeren Gangwechselzeit.
Das Ausrücken
eines Gangs zu einem Zeitpunkt, wenn an der Zahnradkontaktstelle
ein Moment übertragen
wird, bewirkt außerdem
den Komfort beeinträchtigende Schwingungen
im Antriebsstrang. Der momentenfreie Zustand im Getriebe wird nachfolgend
als Null-Moment bezeichnet. Ein Null-Moment an der Zahnradkontaktstelle
tritt auf, wenn der Motor ein Moment liefert, das im Gleichgewicht
mit dem Massenträgheitsmoment
des Antriebsstrangs steht. Um ein Null-Moment zu erhalten, muss
das vom Motor bereitgestellte Moment auch jegliches zufällig auftretende
Moment ausgleichen. Derartige, zufällig auftretende Momente entstehen
in Verbindung mit einer Leistungswegnahme vom Motor zu zusätzlichen
Einheiten, wie Klimaanlagen, Kompressoren, usw. Auch andere Faktoren,
wie hydraulische Instabilitäten
in der Einspritzeinrichtung des Motors, Schwingungen im Antriebsstrang
usw., machen es schwierig, das benötigte Motormoment zu bestimmen.
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SE
502 807 betrifft ein Verfahren zum Steuern des Moments eines Motors
mit dem Ziel, in einem Getriebe beim Ausrücken eines Gangs ein Null-Momentenniveau
zu erhalten. In diesem Fall wird das erforderliche Motormoment des
jeweiligen Motors berechnet, damit im Getriebe ein Null-Moment herrscht. Anschließend wird
der Motor mit derjenigen Kraftstoffmenge versorgt, die benötigt wird,
um das berechnete Motormoment bereitzustellen.
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SE
504 717 betrifft eine Weiterentwicklung des vorstehend beschriebenen
Verfahrens. Sie beinhaltet nicht nur die Berechnung desjenigen Motormoments,
das erforderlich ist, um im Getriebe ein Null-Moment zu erhalten,
sondern auch eine Messung bei jedem einzelnen Gangwechselvorgang,
um zu ermitteln, ob das zum Zeitpunkt des Ausrückens eines Gangs gelieferte,
berechnete Motormoment korrekt war. Wenn dies nicht der Fall war,
wird beim nächsten
Gangwechsel eine Korrektur an dem berechneten Moment vorgenommen,
indem ein Wert angewendet wird, der dem Fehler beim vorherigen Gangausrücken entspricht.
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SE
507 436 betrifft ferner ein Verfahren zum Ermöglichen einer Korrektur eines
gelieferten, berechneten Motormoments. In diesem Fall wird die Drehzahl
der Getriebeausgangswelle gemessen. Wenn die Welle unmittelbar nach
Ausrücken
eines Gangs eine Drehzahländerung
erfährt,
kann festgestellt werden, dass kein Null-Moment im Getriebe herrschte,
als der Gang ausgerückt
wurde. In solchen Fällen
wird das berechnete Motormoment bei einem nachfolgenden Gangwechsel
einer Korrektur unterzogen, indem ein Wert angewendet wird, der
mit der Amplitude der Drehzahländerung
der Getriebeausgangswelle zusammenhängt.
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SE
507 869 betrifft ein Verfahren zum Steuern des Moments eines Motors
beim Gangwechsel eines Fahrzeugs. In diesem Fall wird die Torsionsverdrehung
der Antriebswelle des Fahrzeugs als Maß für das herrschende Moment im
Getriebe genommen. Durch Verarbeitung von Signalen, welche für momentane
Messwerte der Motordrehzahl und der Drehzahl der angetriebenen Räder repräsentativ sind,
wird ein Wert der herrschenden Torsionsverdrehung ermittelt. Das
Motormoment wird dann justiert, bis die Torsionsverdrehung Null
ist, woraufhin das Ausrücken
des eingelegten Gangs bewirkt wird.
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Die
obigen, bekannten Verfahren sind zweckmäßig, erfordern aber aufwendige
Berechnungen mit einer Anzahl von Parametern, wenn dasjenige Motormoment
ermittelt werden soll, das einem Null-Moment im Getriebe entspricht.
Es ist jedoch schwierig, das erforderliche Motormoment zu ermitteln,
da Letzteres mit den Leistungswegnahmeerfordernissen verschiedener,
zusätzlicher
Einheiten sowie mit anderen Faktoren, wie Schwingungen im Antriebsstrang,
variieren kann. Überdies
ist die Zufuhr von Kraftstoff in einer derartigen Menge, dass ein Motor
exakt ein berechnetes Motormoment erzielt, schwierig, unter anderem,
weil die Qualität
des Kraftstoffs variieren kann. Die bekannten Verfahren sind zudem
relativ zeitaufwendig, und es wäre
wünschenswert,
diejenige Zeit verringern zu können,
die benötigt
wird, um das Motormoment zu steuern und ein Null-Drehmoment im Getriebe
zu erkennen, sodass der eingelegte Gang ausgerückt werden kann.
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ABRISS DER
ERFINDUNG
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Zielsetzung
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Anordnung
bereitzustellen, die einfach und zuverlässig im wesentlichen ein Null-Moment
in einem Getriebe herbeiführen,
sodass ein Gang ohne Zuhilfenahme einer Kupplung ausgerückt werden
kann.
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Diese
Zielsetzung wird mit der Anordnung und dem Verfahren erreicht, die
in der Einleitung erwähnt
wurden und durch das gekennzeichnet sind, was in den kennzeichnenden
Teilen der Ansprüche
1 und 11 gesagt ist. Alle Komponenten, die einen Teil eines Antriebsstrangs
bilden, führen
zu einer gewissen, elastischen Verdrehung um einen Wert, der mit dem übertragenden
Antriebsmoment zusammenhängt.
Wenn ein Antriebsmoment im Antriebsstrang übertragen wird, haben diejenigen
Antriebsstrangkomponenten, die vor der bestimmten Komponente gelegen
sind, und jene, die nach der bestimmten Komponente gelegen sind,
somit eine gegenseitige, elastische Verdrehung relativ zueinander.
Wenn ein positives Antriebsmoment übertragen wird, ist das Ergebnis
eine gegenseitige Verdrehung in einer Richtung, und wenn ein negatives
Antriebsmoment übertragen
wird, ist das Ergebnis eine gegenseitige Verdrehung in der entgegengesetzten
Richtung. Wenn ein Null-Moment im Getriebe herrscht, wird demnach
keine gegenseitige Verdrehung zwischen den Komponenten des Antriebsstrangs
vorliegen. Wenn ein Gang im Getriebe eingelegt wird, herrscht an
der Zahnradkontaktstelle im Getriebe ein Null-Moment. Die Messung
von Referenzwerten betreffend die Stellung der ersten Komponente
und die Stellung der zweiten Komponente bei eingelegtem Gang im Getriebe
liefert Informationen über
den gegenseitigen Winkel zwischen den Komponenten bei herrschendem
Null-Moment. Ein
Fahrer, der anschließend
wünscht,
einen neuen Gang im Getriebe einzulegen, bemüht sich dann, diesen gegenseitigen
Winkel der Komponenten zu berichtigen bzw. zu korrigieren, sodass
das Einlegen eines neuen Gangs bei Null-Moment im Getriebe bewirkt werden kann.
Hierzu leitet die Steuereinheit eine geeignete Steuerung des Motors
ein, um den gegenseitigen Winkel der ersten und zweiten Komponente
zu berichtigen. Vorzugsweise erhält
die Steuereinheit im wesentlichen fortlaufend Parameterwerte, die
die herrschenden Stellungen der ersten und zweiten Komponente betreffen.
Wenn der Parameterwert erhalten wird, der dem gegenseitigen Winkel
der Komponenten entspricht, kann festgestellt werden, dass im Getriebe ein
Null-Moment herrscht und der Gang eingelegt werden kann.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die bestimmte Komponente in einer
Kupplung enthalten. Herkömmliche
Kupplungen besitzen oftmals eine Ausgestaltung, die zu einer relativ
starken elastischen Verdrehung bezogen auf das übertragene Antriebsmoment führt. Um
zu vermeiden, dass zu hohe Anforderungen an die Messgenauigkeit
der Stellungen der Komponenten gestellt werden, ist es vorteilhaft,
wenn die bestimmte Komponente eine relativ starke Verdrehung bezogen
auf das übertragene
Antriebsmoment zeigt. Vorteilhafterweise ist die bestimmte Komponente
eine Kupplungsscheibe, welche eine elastische Verdrehung zwischen
einer Nabe und einem Randabschnitt gestattet. In vielen Fällen enthalten
Kupplungsscheiben eine federnde Befestigung zwischen der Nabe und dem
Randabschnitt. Die federnde Befestigung führt zu einem nicht-linearen
Zusammenhang zwischen der Größe der Verdrehung
und dem übertragenden Antriebsmoment,
sodass eine relativ starke Verdrehung zwischen der Nabe und dem
Randabschnitt auftritt, selbst wenn das Antriebsmoment vergleichsweise
gering ist. Dies bedeutet, dass in solchen Fällen keine besonders hohen
Anforderungen an die Messgenauigkeit der Sensoren gestellt sind.
Wenn der Verdrehwinkel dabei nicht exakt Null Grad ist, ist das übertragene
Antriebsmoment dennoch klein genug, um das Ausrücken des eingelegten Gangs
in akzeptabler Weise zu gestatten. Die Größe der Verdrehung bezogen auf übertragene
Antriebsmoment ist für
unterschiedliche Typen von Kupplungsscheiben individuell. In den
meisten Fällen
ist es möglich,
einen elastischen Verdrehwinkel von mindestens ± 8 Grad bei maximalem, übertragenem
Antriebsmoment vorzusehen. Die Tatsache, dass die Nabe eine wohldefinierte
Steifigkeit als Funktion des Verdrehwinkels hat, führt hier
wiederum zu der Möglichkeit, den
Wert des übertragenen
Antriebsmoments zu bestimmen. Die Kupplungsscheibe kann so als Momentensensor
verwendet werden.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der erste Sensor dazu ausgebildet,
einen ersten Parameter zu erfassen, der die Drehstellung eines Schwungrads
betrifft. Das Schwungrad, das fest mit der Ausgangswelle des Motors
verbunden ist, ist eine geeignete Komponente des ersten Abschnitts
des Antriebsstrangs, um einen derartigen ersten Parameterwert zu
erfassen. Der Parameter kann im wesentlichen jede gewünschte,
messbare Größe sein,
die eine Bestimmung der Drehstellung des Schwungrads ermöglicht. Vorteilhafterweise
ist der erste Sensor ein vorhandener Sensor zur Erfassung der Motordrehzahl.
In vielen Fällen
wird zur Bestimmung der Motordrehzahl ein Sensor verwendet, der
die Stellung des Schwungrads erfasst. In solchen Fällen kann
die Drehstellung des Schwungrads mit einer Genauigkeit von ± 0,1 Grad
ermittelt werden. Ein derartiger Sensor führt zu einer Messgenauigkeit,
die auch für
die Zwecke der Erfindung eindeutig akzeptabel ist. Die Verwendung
eines solchen bereits vorhandenen Sensors bedeutet, dass keine Notwendigkeit
für die Anbringung
eines zusätzlichen
Sensors im Fahrzeug besteht. Der zweite Sensor kann dazu ausgelegt sein,
einen zweiten Parameter zu erfassen, der die Drehstellung der Getriebeausgangswelle
betrifft. Alternativ kann die Kardanwelle oder eine andere geeignete
Komponente des zweiten Abschnitts des Antriebsstrangs verwendet
werden. Vorteilhafterweise ist der zweite Sensor ein vorhandener
Sensor zur Erfassung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Hier kann
somit wiederum ein bereits vorhandener Sensor verwendet werden,
um die Drehstellung einer zweiten Komponente zu ermitteln. Allerdings
muss dieser zweite Sensor auch die Fähigkeit haben, die Drehstellung
der zweiten Komponente mit relativ hoher Genauigkeit zu ermitteln.
In Fällen,
wo kein vorhandener Sensor verwendet wird, kann der zweite Sensor
so angebracht werden, dass er die Drehstellung der Getriebeeingangswelle
erfasst. Da sowohl die erste Komponente als auch die zweite Komponente
in diesem Fall auf der gleichen Seite des Getriebes angeordnet sind,
besteht seitens der Steuereinheit in diesem Fall kein Bedarf, den
im Getriebe eingelegten Gang zu berücksichtigen und die Relativbewegung
zwischen der ersten und zweiten Komponente auszugleichen.
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Nach
noch einer weiteren Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ist die Steuereinheit dazu ausgelegt, eine
derartige Steuerung des Motorausgangsmoments herbeizuführen, dass
der gegenseitige Winkel zwischen der ersten Komponente und der zweiten
Komponente berichtigt wird. Zur Justierung des Ausgangsmoments des
Motors wird vorzugsweise die Kraftstoffzufuhr gesteuert. Wenn im
Antriebsstrang ein positives Antriebsmoment übertragen wird, wird die Kraftstoffzufuhr
zum Motor reduziert, und wenn ein negatives Antriebsmoment im Antriebsstrang übertragen
wird, wird die Kraftstoffzufuhr zum Motor erhöht. Vorteilhafterweise erhält die Steuereinheit
im wesentlichen fortlaufend Messwerte, die sich auf den ersten und
zweiten Parameter beziehen, und kann folglich relativ rasch eine
Steuerung der Kraftstoffzufuhr bewirken, nämlich so, dass die relative
Drehstellung der ersten und zweiten Komponente berichtigt wird.
Wenn diese Parameterwerte erhalten werden, ist es demnach möglich festzustellen,
dass im Getriebe ein Null-Moment herrscht. Vorteilhafterweise ist
die Steuereinheit in diesem Fall dazu ausgelegt, einen Gangwechselmechanismus
zu aktivieren, um den eingelegten Gang auszurücken, wenn der gegenseitige
Winkel zwischen der ersten und zweiten Komponente berichtigt worden
ist. Die Steuereinheit kann dann eine vorläufige Aktivierung des Gangwechselmechanismus
bewirken, schon bevor das Null-Moment vorliegt, sodass der Gangwechselmechanismus
den Gang im wesentlichen unmittelbar ausrücken kann, sobald das Null-Moment
auftritt. Ein derartiges Ausrücken
führt zu
einem sehr raschen Gangwechselvorgang.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wird nachstehend beispielhaft unter Bezugnahme auf
die beigefügten
Zeichnungen erläutert,
in denen:
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1 schematisch eine Anordnung
gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt,
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2 eine Kopplungsscheibe
mit einer federnden Nabe darstellt,
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3 schematisch den Drehwinkel
zwischen der Nabe und dem Randabschnitt der Kupplungsscheibe als
Funktion des übertragenen
Antriebsmoments darstellt und
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4 einen Ablaufplan für ein Verfahren nach
der vorliegenden Erfindung darstellt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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1 stellt schematisch ausgewählte Teile eines
Kraftfahrzeugs dar. Das Kraftfahrzeug wird von einem Motor 1 angetrieben,
der beispielsweise ein Dieselmotor sein kann. Die treibende Bewegung
des Motors 1 wird über
einen Antriebsstrang auf angetriebene Räder 2 des Fahrzeugs übertragen.
Der Antriebsstrang enthält
eine Ausgangswelle 3 vom Motor 1, ein Schwungrad 4,
eine Kupplung 5, eine Eingangswelle 6 zu einem
Stufengetriebe 7, eine Ausgangswelle 8 von dem
Getriebe 7, eine Kardanwelle 9, ein Endgetriebe 10 sowie
Antriebswellen 11, welche mit den angetriebenen Rädern 2 des
Fahrzeugs verbunden sind. Der Antriebsstrang weist einen vor der
Kupplung 5 gelegenen, ersten Abschnitt 3–4 sowie
einen nach der Kupplung 5 gelegenen, zweiten Abschnitt 6–11 auf.
Die Kupplung 5 ist bei dieser Ausführungsform grundsätzlich dafür vorgesehen,
nur beim Anfahren und Anhalten des Fahrzeugs betätigt zu werden. Die Kupplung 5 ist
somit nicht dazu vorgesehen, bei Gangwechseln des Fahrzeugs während der
Fahrt betätigt
zu werden. Gangwechsel finden also statt, während die Kupplung 5 als
antriebskraftübertragende
Verbindung zwischen dem ersten Abschnitt 3–4 des Antriebsstrangs
und dem zweiten Abschnitt 6–11 des
Antriebsstrangs wirkt.
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Das
Gangwechselsystem des Fahrzeugs umfasst eine elektrische Steuereinheit 12,
welche dazu ausgelegt ist, von einem Fahrer über einen Ganghebel 13 Informationen
zu erhalten, wenn ein Gangwechsel des Fahrzeugs gewünscht wird.
Die Steuereinheit 12 ist dazu vorgesehen, zum Zeitpunkt des
Ausrückens
eines Gangs eine Kraftstoffeinspritzeinheit 14 zu aktivieren,
um das Moment des Motors 1 so zu steuern, dass im Getriebe 7 ein
Null-Drehmoment erhalten wird. Die Steuereinheit 12 ist
dazu ausgelegt, dann, wenn in dem Getriebe 7 ein Null-Moment
herrscht; einen Gangwechselmechanismus 1S zu aktivieren,
welcher den gegenwärtig
eingerückten Gang
ausrückt.
Danach reguliert die Steuereinheit 12 die eingespritzte
Kraftstoffmenge mittels der Kraftstoffeinspritzeinheit 14 so,
dass die Drehzahl des Motors 1 derart wird, dass der Gangwechselmechanismus 15 einen
neuen Gang einlegen kann.
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Eine
Anordnung, die es erlaubt, ohne Betätigung der Kupplung 5 einen
Gang des Getriebes 7 auszurücken, umfasst einen zur Erfassung
der Drehstellung P1 des Schwungsrads 4 ausgelegten,
ersten Sensor 16 sowie einen zur Erfassung der Drehstellung
P2 der Getriebeausgangswelle 8 ausgelegten, zweiten
Sensor 17. Der erste Sensor 16 ist vorteilhafterweise
ein bereits vorhandener Sensor, der auch die Aufgabe der Erfassung
der Drehzahl des Motors 1 hat. Die Anordnung umfasst außerdem die
Steuereinheit 12, die dazu eingerichtet ist, im wesentlichen fortlaufend
Messwerte zu erhalten, die die Drehstellung P1 des
Schwungrads 4 und die Drehstellung P2 der
Getriebeausgangswelle 8 betreffen. Herkömmliche Bauelemente zum Messen
der Motordrehzahl können
die Drehstellung des Schwungrads 4 mit einer Genauigkeit
von ± 0,1
Grad bestimmen. Vorteilhafterweise berechnet die Steuereinheit 12 die
Drehstellungen P1, P2 des
Schwungrads 4 und der Getriebeausgangswelle 8 mit
entsprechender Genauigkeit.
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2 stellt eine Kupplungsscheibe 5a mit
einer Nabe 5b dar, welche dazu ausgelegt ist, an der Getriebeeingangswelle 6 befestigt
zu werden. Mehrere Federn 5c, von denen eine in 2 gesehen werden kann, erlauben
eine federnde, elastische Verdrehung der Nabe 5b relativ
zu einem Randabschnitt 5d der Kupplungsscheibe 5a.
Der Randabschnitt 5d enthält Reibscheiben, die dazu ausgelegt
sind, bei eingerückter
Kupplung 5 gegen das Schwungrad 4 gedrückt zu werden.
Die Relativdrehung zwischen der Nabe 5b und dem Randabschnitt 5d hängt von
der Größe des übertragenen
Antriebsmoments T ab. Bei vielen, herkömmlichen Kupplungsscheiben 5a ist
ein Verdrehwinkel D von mindestens ± 8 Grad möglich. 3 zeigt im wesentlichen, wie der Verdrehwinkel
D sich mit der Größe des übertragenen
Antriebsmoments T ändern kann.
Die Federn 5c der Kupplungsscheibe 5a sorgen hierbei
für eine
Federcharakteristik, die einen im wesentlichen linearen Zusammenhang
zwischen dem Verdrehwinkel D und dem übertragenen Antriebsmoment
T ermöglicht,
solange der Verdrehwinkel D innerhalb ± 4 Grad ist. Innerhalb dieses
Winkelbereichs führen
die Federn 5c zu einer Federkonstante, die für eine relativ
weiche Federung sorgt. In nerhalb des Drehwinkelbereichs von ± 4 Grad
kommt es daher auch bei kleinem Antriebsmoment T zu einer relativ
großen
Winkelauslenkung D. Bei einem Verdrehwinkel D von mehr als 4 Grad
führen
die Federn 5c jedoch zu einer Federkonstante, die für eine signifikant
härtere
Federung sorgt. Auch wenn der Verdrehwinkel D nicht immer so gesteuert
werden kann, dass er exakt Null wird, wird das übertragene Antriebsmoment T
so niedrig sein, dass stets ein eingelegter Gang ohne Komforteinbußen ausgerückt werden
kann. Bei einem solchen Zusammenhang zwischen dem Verdrehwinkel
D und dem übertragenen
Antriebsmoment T werden keine unvernünftig hohen Anforderungen an
die Messgenauigkeit der Sensoren 16, 17 gestellt.
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Beim
Einlegen eines neuen Gangs im Getriebe 7 herrscht somit
ein Null-Drehmoment im Getriebe 7. Hierzu ist die Steuereinheit 12 dazu
ausgelegt, die erhaltenen Parameterwerte P1 und
P2, die die Drehstellungen des Schwungrads 4 und
der Getriebeausgangswelle 8 betreffen, in Form von Referenzwerten P1,REF bzw. P2,REF zu
speichern. Danach kann der relative Winkel AREF zwischen
dem Schwungrad 4 und der Getriebeausgangswelle 8 berechnet
und gespeichert werden, wenn ein Null-Moment im Getriebe 7 herrscht.
Während
des anschließenden
Betriebs des Fahrzeugs bei eingelegtem Gang empfängt die Steuereinheit 12 im
wesentlichen fortlaufend die die herrschenden Drehstellungen des
Schwungrads 4 und der Getriebeausgangswelle 8 betreffenden
Parameterwerte P1 und P2.
Die Steuereinheit verwendet die Informationen über die Parameterwerte P1 und P2, um den
herrschenden Winkel A zwischen dem Schwungrad 4 und der
Getriebeausgangswelle 8 als Differenz zwischen P1 und P2 zu berechnen.
Die Steuereinheit berücksichtigt
hierbei den aus dem Einlegen des Gangs im Getriebe 7 resultierenden Drehzahlunterschied
zwischen dem Schwungrad 4 und der Getriebeausgangswelle 8.
Die Steuereinheit 12 berechnet anschließend den Verdrehwinkel D als Differenz
zwischen A und AREF. Die Tatsache, dass eine
Kupplungscheibennabe 5b üblicherweise eine wohldefinierte
Steifigkeit als Funktion des Verdrehwinkels D hat (siehe 3) führt hier wiederum zu der Möglichkeit,
den Wert des übertragenen
Antriebsmoments zu bestimmen. Die Kupplungsscheibe 5a dient
hier also wiederum als Drehmomentsensor.
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Wenn
ein Fahrer das Einlegen eines neuen Gangs über den Ganghebel 13 einleitet,
wird der herrschende Verdrehwinkel D in der vorstehend beschriebenen
Weise berechnet. Die Steuereinheit 12 nutzt das Wissen über den
herrschenden Verdrehwinkel D, um eine geeignete Steuerung der Kraftstoffzufuhr
zur Kraftstoffeinspritzeinheit 14 zu initiieren. Die zugeführte Kraftstoffmenge
wird so geregelt, dass der Verdrehwinkel D schnell zu Null geht,
d.h. der herrschende, relative Winkel A in Richtung auf den gespeicherten
Winkel AREF geändert wird, wenn im Getriebe 7 ein
Null-Moment herrscht. Sobald festgestellt wird, dass D gleich Null
ist, herrscht im Getriebe 7 im wesentlichen ein Null-Moment,
und die Steuereinheit 12 aktiviert den Gangwechselmechanismus 15,
der den momentan eingelegten Gang ausdrückt. Anschließend reguliert
die Steuereinheit 12 die Kraftstoffeinspritzmenge mit Hilfe
der Kraftstoffeinspritzeinheit 14 so, dass die Drehzahl
des Motors 1 derart wird, dass der Gangwechselmechanismus 15 den
neuen Gang einlegen kann.
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4 zeigt einen Ablaufplan,
der ein Verfahren zum Steuern des Gangwechsels des Getriebes 7 betrifft.
Während
des Betriebs des Fahrzeugs werden bei 18 der Wert P1 des ersten Parameters, der die Drehstellung
des Schwungrads 4 betrifft, und der Wert P2 des
zweiten Parameters, der die Drehstellung der Getriebeausgangswelle 8 betrifft,
im wesentlichen fortlaufen gemessen. Bei 19 findet das
Einlegen eines Gangs im Getriebe 7 statt. Zum Zeitpunkt des
Einrückens
des Gangs werden Informationen gespeichert, die den Wert P1 des ersten Parameters betreffen, als der
Gang eingelegt wurde. Dieser Parameterwert wird in Form eines Referenzwerts
P1,REF gespeichert. In entsprechender Weise
werden Informationen, die den Wert P2 des
zweiten Parameters betreffen, als der Gang eingelegt wurde, in Form
eines Referenzwertes P2,REF gespeichert.
Bei 20 wird das Wissen über
P1,REF und P2,REF dazu
genutzt, um den Winkel AREF zwischen dem
Schwungrad 4 und der Getriebeausgangswelle 8 zu
ermitteln. Beim Winkel AREF herrscht somit
ein Null-Moment im Getriebe 7.
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Während das
Fahrzeug mit eingelegtem Gang betrieben wird, wird bei 21 der
herrschende Winkel A zwischen dem Schwungrad 4 und der
Getriebeausgangswelle 8 auf Grundlage der erhaltenen Informationen über die
Parameterwerte P1 und P2 berechnet.
Bei 22 wird Verdrehwinkel D als Differenz zwischen dem
herrschenden Winkel A und dem gespeicherten Winkel AREF ermittelt.
Die Steuereinheit 12 berücksichtigt dabei den im Getriebe
eingelegten Gang, um die Differenz zwischen dem herrschenden Winkel
A und dem gespeicherten Winkel AREF zu ermitteln.
Bei 23 wird der Wert des übertragenen Antriebsmoments
T, das eine wohldefinierte Steifigkeit als Funktion des Verdrehwinkels
D hat, ermittelt. Der Wert des Antriebsmoments T wird beispielsweise
auf Grundlage von Werten aus einer in 3 dargestellten
Kurve ermittelt.
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Bei 24 nutzt
der Fahrer den Ganghebel 13, um das Einlegen eines neuen
Gangs einzuleiten. Bei 25 wird der herrschende Verdrehwinkel
D in der vorstehend beschriebenen Weise berechnet. Bei 26 wird die
zugeführte
Kraftstoffmenge so reguliert, dass der Verdrehwinkel D in Richtung
zu Null geht, d.h. die Differenz zwischen dem herrschenden Winkel
A zwischen dem Schwungrad 4 und der Getriebeausgangswelle 8 in Richtung
auf den gespeicherten Winkel AREF geändert wird.
Mit herkömmlicher
Technologie kann der Verdrehwinkel D mit einer Genauigkeit von ± 0,1 Grad
ermittelt werden. Wenn der Verdrehwinkel D als Null Grad angesehen
wird, herrscht im Getriebe 7 im wesentlichen ein Null-Moment.
Bei 27 wird der Verdrehwinkel D als Null geschätzt und
der momentan eingelegte Gang ausgerückt. Anschließend wird
die Kraftstoffeinspritzmenge so reguliert, dass die Drehzahl des
Motors 1 derart ist, dass im Getriebe 7 ein neuer
Gang eingelegt werden kann, was bei 19 stattfindet. Daraufhin
wird das Verfahren für
den eingelegten Gang mit neuen Referenzwerten P1,REF und
P2,REF wiederholt und ein neuer Winkel AREF zwischen dem Schwungrad 4 und
der Getriebeausgangswelle 6 ermittelt.
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Die
Erfindung ist in keiner Weise auf die beschriebene Ausführungsform
beschränkt,
sondern kann im Umfang der Ansprüche
frei abgewandelt werden. Sofern Sensoren 16, 17,
die die Stellungen der Komponenten im Antriebsstrang mit sehr hoher Genauigkeit
bestimmen können,
verwendet werden, können
auch andere Komponenten des Antriebsstrangs als die Kupplungsscheibe 5a verwendet
werden, da alle Komponenten eine mehr oder weniger elastische Verdrehung
zulassen, wenn ein Antriebsmoment übertragen wird.
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Zusammenfassung
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Anordnung und Verfahren
zum Ermöglichen
des Ausrückens
eines Gangs in einem Getriebe
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren
zum Ermöglichen
des Ausrückens
eines Gangs eines Getriebes in einem Fahrzeug. Hierzu sieht eine
Kupplung (S) eine elastische Verdrehung vor, wenn ein Antriebsmoment
im Antriebsstrang übertragen
wird. Ein erster Sensor (16) erfasst die Stellung (P1) einer vor der Kupplung (5) befindlichen,
ersten Komponente (4) des Antriebsstrangs, und ein zweiter
Sensor (17) erfasst die Stellung (P2)
einer nach der Kupplung (5) gelegenen, zweiten Komponente
(8) des Antriebsstrangs (6–11). Eine Steuereinheit
(12) speichert mindestens einen Messwert, welcher sich
auf einen Winkel (AREF) zwischen der ersten
Komponente (4) und der zweiten Komponente (8)
bei eingelegtem Gang im Getriebe bezieht, und bewirkt einen derartigen
Motorsteuervorgang, dass der Winkel (AREF)
zwischen der ersten Komponente (4) und der zweiten Komponente
(8) berichtigt wird, bevor der Gang ausgerückt wird.