DE1036406B - Roentgenroehre - Google Patents

Description

Im deutschen Patent 1 015 547 ist eine Röntgenröhre mit einer relativ zur Kathode bewegbar angeordneten Anode beschrieben, bei der die nutzbaren Röntgenstrahlen durch den Brennfleck der Anode in den Nutzraum treten, wobei durch die Anordnung einer Dichtung zwischen dem die Kathode tragenden Körper und dem Anodenkörper eine bisher bei Röntgenröhren nicht erreichte Belastbarkeit ermöglicht wurde. Im Betrieb der Röntgenröhre hat sich gezeigt, daß die bereits hohe Belastbarkeit der im Hauptpatent beschriebenen Röntgenröhre noch weiter erhöht werden kann, wenn eine Erwärmung der vorstehend genannten Dichtung vermieden wird.

In weiterer Ausgestaltung der im Hauptpatent beschriebenen Röntgenröhre wird daher erfindungsgemäß bei einer Röntgenröhre nach Patent 1 015 547 eine zwischen dem die Kathode tragenden Körper und dem Anodenkörper angeordnete Dichtung direkt gekühlt. In einer bevorzugten Ausführungsform werden für die genannte Vakuumdichtung Manschetten verwendet. Das Kühlmittel wird durch den von zwei Manschetten, dem die Kathode tragenden Körper und dem Anodenkörper gebildeten Raum hindurchgeleitet. Zweckmäßig wird als Kühlmittel eine Flüssigkeit mit geringem Dampfdruck, vorteilhaft Quecksilber, oder insbesondere eine organische Flüssigkeit, zweckmäßig Diffusionspumpen- oder Vakuumpumpenöl, verwendet. Besonders vorteilhaft ist bei einer derartigen Kühlung, daß außer der Kühlwirkung auch für einen geringen Dampfdruck in dem an den Vakuumraum angrenzenden Raum gesorgt wird.

In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Röntgenröhre wird zwischen Vakuumraum und der genannten Dichtung ein Vakuumwiderstand angeordnet und für den zwischen der Dichtung und dem Vakuumwiderstand liegenden Raum eine besondere Öffnung für eine Hochvakuumpumpe vorgesehen, wobei diese Öffnung günstigerweise mit einer weiteren für eine Hochvakuumpumpe in einem Anschlußstutzen zusammengefaßt ist.

Im folgenden soll die Erfindung an Hand eines in der Figur beschriebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert werden, ohne jedoch die erfindungsgemäße Lehre auf das Ausführungsbeispiel beschränken zu wollen. Die Bezugszeichen entsprechen den im Hauptpatent verwendeten Zeichen.

Wie aus der Figur ersichtlich, ist der Anodenkörper 111 gegenüber dem die Kathode tragenden Körper 5 in Kugellagern 201, 202, 203 drehbar gelagert. Der Brennfleck befindet sich auf der Innenseite der über die aus den Teilen 111, 121, 122 bestehende trommelartige Anode gespannten Membran 13.

Zwischen den Kugellagern 201, 202, an deren Stelle auch andere Lagerungen, wie beispielsweise Rollen-Röntgenröhre

Zusatz zum Patent 1 015 547

Anmelder:

Max-Planck-G es ells chaf t

zur Förderung der Wissenschaften e. V.,

Göttingen, Bunsenstr. 10

Dr. Otto Heuse, Kronberg (Taunus),
ist als Erfinder genannt worden

lager oder Gleitlager, verwendet werden können, befindet sich eine mittels Schrauben 213 auf dem Anodenkörper 111 befestigte Riemenscheibe 212. Diese kann beispielsweise von einem Motor 210 mittels Keilriemen 211 in Rotation versetzt werden. Die Kugellager 201, 202 sind durch die Teile 214 starr miteinander verbunden, womit dafür gesorgt ist, daß durch den Antrieb keine mechanische Belastung der Dichtung, insbesondere der Dichtung 61, verursacht wird. Die Abdichtung des Innenraumes der Röntgenröhre gegenüber der Atmosphäre erfolgt durch eine Manschette 61, die mittels einer Flüssigkeit mit geringem Dampfdruck, beispielsweise Vakuumpumpenöl, gekühlt wird. Für den Eintritt bzw. Austritt der Kühlflüssigkeit, die den von den Manschetten 61, 62, dem Körper 214 und dem Anodenkörper 111 begrenzten Raum durchströmt, sind Öffnungen 64, 65 vorgesehen. Weitere Teile des Kühlkreislaufes sind der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.

Oberhalb der Dichtung 61 befindet sich eine an das Oberteil 74 anschließende Blende 71, die zusammen mit dem an dem Stutzen 73 anschließenden Teil 72 und der Anode 111 einen Vakuumwiderstand gegenüber dem übrigen Innenraum der Röntgenröhre bildet. Zwischen der Blende 71 und der Anode 111 ist ein kleiner Spalt vorgesehen. Das Teil 72 ist bis zur Öffnung 7 des Stutzens 73, an dem eine der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellte Hochvakuumpumpe angeschlossen wird, fortgesetzt. Eine möglicherweise auftretende Undichtigkeit der Dichtung 61 kann sich

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daher in dem übrigen, elektrisch hochbeanspruchten Teil der Röntgenröhre zumindest nicht sofort störend bemerkbar machen, so daß eine rechtzeitige Abschaltung der Röntgenröhre bei einem Undichtwerden der Dichtung 61 auf jeden Fall gewährleistet ist. Außerdem wird ein geringer durch die Dichtung 61 eintretender Gasstrom unmittelbar abgepumpt und kann sich daher praktisch nicht im Hochspannungsfeld störend bemerkbar machen.

Wie aus der Zeichnung weiter ersichtlich, ist das Oberteil 74 der Röntgenröhre mittels Schrauben 75 lösbar mit dem Teil 214 verbunden.

Als Hochvakuumdichtung für die mechanisch lösbar miteinander verbundenen Teile werden zweckmäßig Dichtungsringe 76 verwendet.

Das an das Oberteil 74 der Röntgenröhre anschließende Teil, in dem auch die Zuführung der Hochspannung und der Heizspannung von nicht dargestellten Stromquellen aus mittels Drähten 81 erfolgt, wird von einem mit öl gefüllten Topf 82 gebildet. Die auf Hochspannung befindlichen Teile der Röntgenröhre sind, wie aus der Figur ersichtlich, durch einen Isolator 83, einen Zy linder isolator 84 und drei Isolatorstäbe 85, von denen nur einer zu sehen ist, gegenüber den zweckmäßig auf Erdpotential befindlichen übrigen Gehäuseteilen der Röntgenröhre isoliert. Zur Regulierung der genauen Lage der Kathodenzuführung 4 besitzen die Isolierstoffstäbe 85 an ihrem Oberteil je eine Vorrichtung 86, die zusammen eine genaue Zentrierung gestatten. Um der Kathodenzuführung 4 eine gewisse Beweglichkeit zu geben, die sowohl eine Höhenänderung als auch eine Änderung der Neigung gestattet, ist zwischen dem Isolierstoffzylinder 84 und dem Teil 87 ein Tombakrohr 88 vorgesehen.

Die Kathodenzuführung 4 besteht aus zwei gegeneinander elektrisch isolierten, zweckmäßig auf Hochspannung befindlichen Leitern, über die die Heizspannung für die Kathode 90 von einer nicht dargestellten Spannungsquelle zugeführt wird.

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Röntgenröhre nach Patent 1 015 547, dadurch gekennzeichnet, daß eine an den Vakuumraum an grenzende, zwischen dem die Kathode tragenden Körper (214) und dem Anodenkörper (111) ange ordnete Dichtung direkt gekühlt wird.

2. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmittel durch den von zwei Manschetten (61, 62J, dem die Kathode tragenden Körper (214j und dem Anodenkörper (111) gebildeten Raum hindurchströmt.

3. Röntgenröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kühlmittel eine Flüssigkeit mit geringem Dampfdruck verwendet ist.

4. Röntgenröhre nach Anspruch 3. gekennzeichnet durch die Verwendung einer organischen Flüssigkeit als Kühlmittel.

5. Röntgenröhre nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem \^akuumraum und der Dichtung (61) ein Vakuumwiderstand angeordnet ist.

6. Röntgenröhre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen der Dichtung (61) und dem Vakuumwiderstand liegende Raum eine besondere öffnung für den Anschluß einer Hochvakuumpumpe besitzt.

7. Röntgenröhre nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte öffnung mit einer weiteren öffnung in einem Anschlußstutzen für eine Hochvakuumpumpe zusammengefaßt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
österreichische Patentschrift Nr. 177 409;
französische Patentschrift Nr. 1 019 130;
USA.-Patentschrift Nr. 2 497 479;
»Physikalische Zeitschrift«, 1939, H. 14, S. 475;
»Zeitschrift für angewandte Physik«, 1953, H. 10, S. 362.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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