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Die
Erfindung betrifft ein Kranken- und Pflegebett mit einem Matrazenrahmen
und einem Bettgestell, wobei der Matratzenrahmen in dem Bettgestell
um seine Längsachse
schwenkbeweglich angeordnet ist und zur Decubitusprophylaxe Schwenkbewegungen
ausführt.
Als Schwenkantrieb ist nach der
DE 19723927 C2 eine motorisch bewegte Gewindespindel
vorgesehen. Die Spindel ist drehbeweglich, aber in Längsrichtung
drehbeweglich gelagert. Die Spindel wirkt mit einem Kulissenstein
zusammen, der sich auf der Spindel in Längsrichtung hin- und hergehend
bewegt und über
einen Zapfen mit dem Matrazenrahmen beweglich verbunden ist. Die
Spindellagerung ist dagegen mit dem Bettgestell fest verbunden.
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Im übrigen dient
ein Elektromotor zum Antrieb der Spindel.
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Das
bekannte Kranken- und Pflegebett ist baulich sehr einfach und verspricht
entsprechende Preisvorteile. Auf der anderen Seite fehlt dem bekannten
Bett eine Schocklagenversteliung. Bei einem Schock soll der Patient
in eine Lage gebracht werden, in welcher der Kopf wesentlich tiefer
als die Füße liegt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige Betten mit dieser
Zusatzfunktion zu versehen. Nach der Erfindung wird das dadurch
erreicht, daß
- a) der Matrazenrahmen am Fußende zusätzlich um das Fußende herum
schwenkbar ist und
- b) der Matrazenrahmen an Kopfende an zwei voneinander entfernten
Stellen durch zwei sogenannte Lenker mit dem Bettgestell verbunden
ist oder
- c) der Matrazenrahmen am Kopfende zusätzlich um das Kopfende herum
schwenkbar ist und
- d) der Matrazenrahmen am Fußende
an zwei voneinander entfernten Stellen durch zwei sogenannte Lenker
mit dem Bettgestell verbunden ist wobei in der Variante a, b) wie
auch in der Variante c, d)
- e) die Lenker an einem Ende gelenkig mit dem Bettgestell und
am anderen Ende gelenkig mit dem Matrazenrahmen verbunden sind,
- f) wobei die Lenker einander kreuzen,
- g) wobei jeder Lenker zumindest teilweise durch eine verlängerbare
und einkürzbare
Hubeinrichtung gebildet wird
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Der
Begriff Lenker ist der Lehre von den Gelenkgetrieben entlehnt. Gelenkgetriebe
setzen sich aus Lenkern zusammen, die gemeinsam bewegt werden und
bei der Bewegung eine besondere Bewegungsbahn beschreiben. Die Erfindung
weicht davon ab, indem die Lenker einander kreuzen, dadurch blockieren
die Lenker an sich jede Bewegung. Gleichwohl entsteht nach der Erfindung
eine Bewegung der Lenker, wenn ein Lenker oder wenn beide Lenker
eine Längenänderung
erfahren. Nach der Erfindung wird die Längenänderung dadurch möglich, daß die Lenker
zumindest teilweise durch Hubeinrichtungen gebildet werden.
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Die
Handhabungsvorteile und die baulichen Vorteile des erfindungsgemäßen Bettes
sind so groß, daß das Bett
auch dann geeignet ist, wenn keine Schockfunktion gewünscht ist.
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Für die erfindungsgemäß ganz oder
teilweise als Lenker vorgesehenen Hubeinrichtungen können handelsübliche Hubeinrichtungen
verwendet werden. Die handelsüblichen
Hubeinrichtungen entfalten bereits ausreichende Kräfte.
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Bei
den Hubeinrichtungen handelt es sich sowohl um elektrische Hubeinrichtungen
mit Spindelantrieb als auch um Hubeinrichtungen mit einer Magnetverstellung
als auch um hydraulische oder pneumatishe Hubeinrichtungen. Die
elektrischen Hubeinrichtungen benutzen wahlweise Schrittschaltmotore oder
auch Antriebe, die nur eine Anfangs- und eine Endstellung besitzen.
Das trifft in der Regel für
Magnet-Hubeinrichtungen zu. Die Hubeinrichtungen werden mit einer
Hubkraft und einer Hublänge
am Markt angeboten, mit der sich alle erfindungsgemäßen Aufgaben
erfüllen
lassen. Wahlweise kann die Bewegung der Hubeinrichtungen auch übersetzt
und untersetzt werden. Dabei sind die Abstände zwischen den Angriffsstellen
der Lenker und ist deren Winkelstellung zueinander für die Auslegung
der Hubkraft und für
die Hublänge
maßgebend.
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Soweit
die handelsüblichen
Hubeinrichtungen eine kürzere
Länge als
die gewünschten
Lenker aufweisen, werden Verlängerungen
gefertigt. Die Verlängerungen
können
Stangen oder Kappen sein und andere Formen haben.
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Die
Lenker bzw. Hubeinrichtungen werden an den Kreuzungsstellen in ausreichendem
Abstand aneinander vorbei geführt.
Das ergibt sich, wenn die Lenker in Bezug auf die Länge des
Matrazenrahmens und die Länge
des Bettgestelles an unterschiedlichen Stellen angelenkt sind. Das
ist zum Beispiel der Fall, wenn zwar beide Lenker mit einem Ende
an der kopfseitigen Querstrebe des Matrazenrahmens angeschlagen
sind und wenn beide Lenker mit dem anderen Ende an den Längsstreben
des Bettgestelles angeschlagen sind; wenn aber zugleich die Anschlagstellen
am Bettgestell einen deutlichen unterschiedlichen Abstand zu einer
Querstrebe des Bettgestells aufweisen. Der notwendige Abstand wird durch
das bauliche Volumen der Hubeinrichtungen bestimmt.
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Die
hydraulischen Hubeinrichtungen können üblicherweise
in jede Hubstellung gebracht werden und dort arretiert werden. Die
Arretierung erfolgt mit Hilfe von Ventilen im Hydraulikkreis, die
das Hydraulikmittel in den Hydraulikleitungen zu der Hubeinrichtung
sperren.
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Die
hydraulischen Hubeinrichtungen besitzen zumeist nur eine Anfangs-
und eine Endstellung.
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Wenn
nach der Erfindung eine Schwenkbewegung erfolgen soll, so werden
die beiden Hubeinrichtungen am Kopfende vorzugsweise in entgegengesetzter
Richtung bewegt, nämlich
die eine Hubeinrichtung verlängert
und die andere Hubeinrichtung verkürzt.
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Wenn
die Schwenkbewegung in die entgegengesetzte Richtung erfolgen soll,
so werden die Hubeinrichtungen umgekehrt betätigt, die eine Hubeinrichtung
verlängert,
statt verkürzt,
und die andere Hubeinrichtung verkürzt, statt verlängert.
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Wahlweise
werden auch unterschiedliche Schwenkwinkel eingenommen. Dazu sind
die Hubeinrichtungen mit Schrittschaltwerk von Vorteil.
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Wenn
die Schocklage eingenommen werden soll, werden beide Hubeinrichtungen
gemeinsam verkürzt.
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Wahlweise
können
beide Hubeinrichtungen auch gemeinsam verlängert werden, so daß der Kopf über das
Niveau der Füße gebracht
werden kann. Das ist günstig
bei Herzinsuffizienz.
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Wahlweise
kann mit dem erfindungsgemäßen Bett
auch eine geringe Höhenänderungen
am kopfseitigen Bettende vorgenommen werden. Das ist dann leicht
erreichbar, wenn die Hubeinrichtungen mit einem Schrittschaltwerk
versehen sind.
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Wahlweise
können
in dieser Lage auch noch Schwenkbewegungen ausgeführt werden,
weil der maximale bzw. minimale Hub der Hubeinrichtungen noch nicht
erreicht ist.
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Für die gelenkigen
Verbindungen zwischen dem fußseitigen
Ende des Matrazenrahmens und dem Bettgestell werden wahlweise Gelenkelemente mit
Mehrfachgelenkigkeit wie bei Kardangelenken eingesetzt.
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Vorzugsweise
finden Kugelgelenke Anwendung.
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Für die gelenkigen
Verbindungen der Lenker am Matrazenrahmen und am Bettgestell gilt
das gleiche wie für
die gelenkige Verbindung des fußseitigen Matrazenrahmenendes.
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt.
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Das
Bett besteht aus einem Matrazenrahmen und einem Bettgestell.
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Zu
dem Matrazenrahmen gehören
Längsstreben 1 und 4 und
Querstreben 2 und 3.
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Zu
dem Bettgestell gehören
Längsstreben 8 und 10 und
Querstreben 9 und 11.
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Fußseitig
ist der Matrazenrahmen mit seiner Querstrebe 2 über ein
Kugelgelenk 22 mit dem Bettgestell gelenkig verbunden.
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Kopfseitig
ist der Matrazenrahmen mit seiner Querstrebe 3 über Lenker
mit den Längsstreben 8 und 10 gelenkig
verbunden. Die gelenkige Verbindung wird durch Kugelgelenke 15, 16, 17 und 18 gebildet.
Die Lenker werden durch Hubeinrichtungen 19 und 20 gebildet.
Bei den Hubeinrichtungen handelt es sich um handelsübliche Motore
mit einer aus einem Gehäuse
ausfahrbaren Gewindespindel, die auch wieder einfahrbar ist. Die
Hubeinrichtungen 19 und 20 sind an den Gewindespindeln
mit nicht dargestellten Verlängerungen
versehen, so daß sie
die gewünschte
Lenkerlänge
bilden.
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Der
Abstand der Gelenkstelle 15 von der Querstrebe 11 ist
wesentlich geringer als der Abstand der Gelenkstelle 16 von
der Querstrebe 11. Dadurch wird vermieden, daß sich die
Hubeinrichtungen 19 und 20 bei ihrer Betätigung behindern.