DE10359046B4

DE10359046B4 - Verfahren zum Erzeugen einer dekorativen Oberfläche und hergestellter Gegenstand

Info

Publication number: DE10359046B4
Application number: DE2003159046
Authority: DE
Inventors: Dieter Grasme
Original assignee: NEWSPRAY GmbH
Current assignee: NEWSPRAY GmbH
Priority date: 2003-12-17
Filing date: 2003-12-17
Publication date: 2012-07-19
Anticipated expiration: 2023-12-18
Also published as: DE10359046A1

Abstract

Verfahren zum Erzeugen einer glänzenden Oberfläche an einem Gegenstand oder Bauteil aus Aluminium- und/oder Magnesiumdruckguss, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand zunächst zumindest bereichsweise durch Kaltgasspritzen mit reinem Aluminium beschichtet und nach dem Aufbringen der Aluminiumschicht diese geglättet und danach eloxiert wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer glänzenden Oberfläche an einem Gegenstand oder Bauteil aus Aluminium- und/oder Magnesiumdruckguss.
In vielen Anwendungsfällen, beispielsweise in der Automobilindustrie, sollen Gegenstände oder Bauteile eine glänzende Oberfläche haben. Zu diesem Zweck werden solche Gegenstände, beispielsweise Zierbeschläge oder auch Gegenstände oder Bauteile mit einem Gebrauchszweck, die zusätzlich dekorativ sein sollen, aus reinem Aluminium gefertigt, was den Vorteil eines relativ geringen Gewichts hat und vor allem die Möglichkeit bietet, die Oberfläche eines solchen Gegenstands durch Eloxieren glänzend zu gestalten und korrosionsfest zu machen. Dies stellt jedoch eine relativ teuere Möglichkeit dar.
Viele Aluminium-Bauteile werden im Druckgussverfahren hergestellt und können dann nicht durch Eloxieren mit einer glänzenden Oberfläche versehen werden, weil im Aluminiumdruckguss nur Legierungen mit einem hohen Siliziumanteil verarbeitet werden können. Dabei haben jedoch solche aus Aluminium- und/oder Magnesiumdruckguss bestehende Teile oder Gegenstände erhebliche Vorteile, da sie ein geringes Gewicht haben, auch dünnwandig, sehr präzise, filigran, maßhaltige und dennoch kostengünstig hergestellt werden können, so dass sie aufgrund dieser Vorteile vielfältig zur Anwendung kommen.
Ferner gibt es Gegenstände oder Bauteile aus Werkstoffen, bei denen die Oberfläche nicht dekorativ oder glänzend gestaltet werden kann oder zu diesem Zweck ein besonderer Überzug, beispielsweise aus Chrom, angebracht werden muss.
Aus der DE 100 37 212 A1 und der DE 100 37 213 A1 sind Kunststoffoberflächen mit thermisch gespritzter Beschichtung und Verfahren zu ihrer Herstellung bekannt. Dabei geht es also nicht darum, an einem Gegenstand oder Bauteil aus Aluminium- und/oder Magnesiumdruckguss eine glänzende Oberfläche zu erzeugen. Vielmehr soll die Beschichtung insbesondere als Verschleißschutzschicht dienen und kann mittels Lichtbogenspritzens, Flammspritzens oder Kaltgasspritzens aufgetragen werden.
Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem Gegenstände oder Bauteile, die aus Aluminium- und/oder Magnesiumdruckguss bestehen, mit einer glänzenden Oberfläche versehen werden können.
Die überraschende Lösung dieser scheinbar widersprüchlichen Aufgabe besteht darin, dass der Gegenstand zunächst zumindest bereichsweise durch Kaltgasspritzen mit reinem Aluminium beschichtet und nach dem Aufbringen der Aluminiumschicht diese geglättet und danach eloxiert wird.
Auf diese Weise kann ein Gegenstand oder Bauteil aus Aluminium- und/oder Magnesiumdruckguss mit einer eloxierten und demgemäß mehr oder weniger glänzenden Oberfläche ausgestattet werden, wozu in überraschender Weise zunächst durch Kaltgasspritzen eine Aluminiumbeschichtung erzeugt wird, die zum Eloxieren geeignet ist und die dann auch dauerhaft und gut gefärbt werden kann. Es kann sich also an den Eloxiervorgang gegebenenfalls auch noch ein entsprechender Färbeschritt anschließen.
Besonders zweckmäßig ist dabei, dass der Gegenstand erfindungsgemäß durch Kaltgasspritzen mit reinem Aluminium beschichtet und danach eloxiert wird. Reines Aluminium lässt sich in jedem Falle gut eloxieren und dadurch nicht nur glänzend, sondern auch korrosionsfest gestalten. Es ist lediglich darauf zu achten, dass zwischen dem Aufbringen der Aluminiumschicht und dem Eloxiervorgang kein größerer Zeitabschnitt liegt, in welchem das Aluminium oxidieren könnte.
Besonders günstig ist es dabei, wenn die gesamte Oberfläche des Gegenstandes durch Kaltgasspritzen mit reinem Aluminium beschichtet und danach zumindest an der Sichtseite, insbesondere an der gesamten Oberfläche, eloxiert wird. Das Eloxieren der gesamten Oberfläche hat dabei den Vorteil, dass keine Bereiche des Gegenstandes oder Bauteil abgedeckt werden müssen, die nicht eloxiert werden sollen.
Einen besonders guten Glanz der Oberfläche des jeweiligen Gegenstandes kann man erreichen, wenn nach dem Aufbringen der Aluminiumschicht diese geglättet, insbesondere mechanisch geglättet oder poliert und danach eloxiert wird. Dadurch können geringfügige Oberflächenunebenheiten, die durch das Aufbringen der Aluminiumschicht im Kaltgasspritzverfahren entstehen können, zunächst beseitigt werden, so dass eine entsprechend glatte und demgemäß auch glänzende Oberfläche gebildet werden kann.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens betrifft vor allem die Verbesserung der Haftung des Aluminiums auf der Oberfläche des Gegenstandes oder Bauteils und kann vorsehen, dass zunächst die zu behandelnde oder zu beschichtende Oberfläche des Gegenstandes aufgerauht oder sandgestrahlt, und danach mit der Aluminiumschicht versehen sowie eloxiert wird. Dadurch lässt sich die Aluminiumschicht auch auf solchen Werkstoffen gut verankern, an denen Aluminium normalerweise nicht gut haftet, beispielsweise auf metallischen Werkstoffen, wie zum Beispiel auf gehärtetem Stahl.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt in besonders vorteilhafter Weise auch, Aluminium- oder Magnesiumdruckguss-Teile mit einer dekorativen oder glänzenden Oberfläche, nämlich einer eloxierten Oberfläche zu versehen und zwar dadurch, dass zumindest eine Teilfläche oder eine bei Gebrauch sichtbare Oberfläche des Gegenstands mit reinem Aluminium beschichtet und danach der gesamte Gegenstand eloxiert wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren können also Aluminiumdruckgussteile, die in vielfältiger Anwendung vorkommen und erhebliche Vorteile aufweisen und dabei unterschiedlichste, zum Teil sehr zerklüftete oder filigrane Formen und Oberflächen haben können, dennoch mit einer glänzenden und entsprechend dekorativen Oberfläche dadurch versehen werden, dass auf den Aluminiumdruckguss in scheinbar widersinniger Weise eine weitere Aluminiumschicht, nämlich eine Zwischenschicht aus reinem Aluminium aufgebracht und die dann dort eloxiert wird, wo die glänzende dekorative Wirkung erwünscht ist. Dabei kann dennoch das Gesamte aus Druckguss bestehende Teil eloxiert werden, so dass der Eloxiervorgang entsprechend einfach ohne Rücksicht auf Bereiche durchgeführt werden kann, die nicht zusätzlich dekorativ sein sollen, wobei aber der Vorteil der besseren Korrosionsfestigkeit dennoch an der gesamten Oberfläche erzielt wird.
Vor allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen Merkmale und Maßnahmen ergibt sich also ein Verfahren, mit welchem beliebige Gegenstände aus Aluminium- oder Magnesiumdruckguss eloxiert und dadurch mit einer glänzenden Oberfläche ausgestattet werden können, indem auf die entsprechend zu gestaltenden Oberflächen zunächst durch Kaltgasspritzen eine Aluminiumbeschichtung aus eloxierbarem oder reinem Aluminium aufgebracht wird.
Die Erfindung betrifft auch einen Gegenstand mit glänzender Oberfläche aus Aluminium- und/oder Magnesiumdruckguss, wobei die entsprechende glänzende Oberfläche auf einfache Weise angebracht werden kann.
Dieser Gegenstand ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil seiner Oberfläche aus reinem Aluminium besteht und/oder eine Schicht aus reinem Aluminium aufweist und dass diese Oberfläche zumindest bereichsweise eloxiert ist.
Dabei kann die gesamte Oberfläche des Gegenstandes mit einer Aluminiumschicht überzogen und eloxiert sein, so dass dieser Gegenstand aus Aluminium- oder Magnesiumdruckguss bestehen kann, der durch Eloxieren nicht mit einer glänzenden oder dekorativen Oberfläche versehen werden kann.
Das Auftragen der Aluminiumschicht durch Kaltgasspritzen ergibt dabei sehr gleichmäßige Schichtdicken, die dabei sehr dünn gestaltet werden können, wobei die Dicke der Schicht so zu wählen ist, dass sie eloxiert werden kann.
Zum Erzeugen einer glänzenden Oberfläche an einem Gegenstand oder Bauteil aus Aluminium- und/oder Magnesiumdruckguss wird der Gegenstand zunächst zumindest bereichsweise mit reinem oder eloxierbaren Aluminium beschichtet und danach an den Stellen eloxiert, die die glänzende Oberfläche aufweisen sollen.
Die Beschichtung des Gegenstands mit reinem Aluminium durch Kaltgasspritzen ergibt eine preiswerte Beschichtung, durch die reines Aluminium aufgetragen werden kann, ohne dabei verändert oder insbesondere verunreinigt zu werden.

Claims

Verfahren zum Erzeugen einer glänzenden Oberfläche an einem Gegenstand oder Bauteil aus Aluminium- und/oder Magnesiumdruckguss, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand zunächst zumindest bereichsweise durch Kaltgasspritzen mit reinem Aluminium beschichtet und nach dem Aufbringen der Aluminiumschicht diese geglättet und danach eloxiert wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Oberfläche des Gegenstands durch Kaltgasspritzen mit reinem Aluminium beschichtet und danach zumindest an der Sichtseite oder an der gesamten Oberfläche eloxiert wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die zu behandelnde oder zu beschichtende Oberfläche des Gegenstandes aufgeraut oder sandgestrahlt und danach mit der Aluminiumschicht versehen sowie eloxiert wird.
Verfahren zum Erzeugen einer glänzenden Oberfläche an einem Gegenstand aus Aluminium und/oder Magnesiumdruckguss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Teilfläche oder eine bei Gebrauch sichtbare Oberfläche des Gegenstands mit reinem Aluminium beschichtet und danach der gesamte Gegenstand eloxiert wird.
Gegenstand mit glänzender Oberfläche aus Aluminium- und/oder Magnesiumdruckguss, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil seiner Oberfläche aus reinem Aluminium besteht und/oder eine Schicht aus reinem Aluminium aufweist und dass diese Oberfläche zumindest bereichsweise geglättet und eloxiert ist.
Gegenstand nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Oberfläche des Gegenstands mit einer Schicht aus reinem Aluminium überzogen, geglättet und eloxiert ist.