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Die
Erfindung betrifft einen Geldausgabeautomaten mit einer Mehrzahl
von Banknotenkassetten zur Aufnahme von auszugebenden Banknoten,
wobei die Banknotenkassetten jeweils in vertikaler Stellung in einer
horizontalen Reihe hintereinander angeordnet sind, mit den Banknotenkassetten
zugeordneten Abzugs- und Vereinzelungsvorrichtungen, mit einer Stapelvorrichtung
zum Bilden eines Bündels
von auszugebenden Banknoten, mit einer Einzelblatttransportvorrichtung
zum Transport einzelner Banknoten von den Abzugs- und Vereinzelungsvorrichtungen
zu der Stapelvorrichtung, mit einer Sammeltransportvorrichtung zum
Transport eines Banknotenbündels
von der Stapelvorrichtung zu einem Ausgabefach des Geldausgabeautomaten
und mit einer Rücknahmekassette
mit einem Rejectfach zur Aufnahme von nicht zur Ausgabe gelangenden
einzelnen Banknoten, wobei die Einzeltransportvorrichtung wahlweise
mit einer Eintrittsöffnung
der Rücknahmekassette
oder der Stapelvorrichtung verbindbar ist.
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Man
kennt grundsätzlich
Geldausgabeautomaten, bei denen die Banknotenkassetten in horizontaler
Einbaulage vertikal übereinander
angeordnet sind oder bei denen, wie im vorliegenden Fall, die Banknotenkassetten
in vertikaler Einbaulage in einer horizontalen Reihe hintereinander
angeordnet sind. Welche Bauform eingesetzt wird, hängt zu einem großen Teil
von den Gegebenheiten in dem Gebäude ab,
in dem der Geldautomat eingebaut werden soll. Beide Bauformen können nicht
ohne weiteres allein durch ein Verschwenken um 90° in einander überführt werden.
Dies betrifft insbesondere den Sammeltransport, welcher die Stapelvorrichtung
mit dem Ausschlitz des Geldausgabeautomaten verbindet. Bei beiden Bauformen
ist üblicherweise
die Rücknahmekassette
so angeordnet, daß Banknoten,
die nicht zur Auszahlung gelangen sollen, insbesondere Doppelabzüge, im Bereich
der Einzelblatttransportvorrichtung durch Umschalten einer Weiche
nicht der Stapelvorrichtung sondern der Eintrittsöffnung der Rücknahmekassette
zugeführt
werden. Bei Geldausgabeautomaten mit vertikal übereinander angeordneten Banknotenkassetten
ist es ferner bekannt, in der Rücknahmekassette
ein weiteres Fach vorzusehen, in dem ein Banknotenbündel abgelegt
werden kann, das dem Kunden im Ausgabeschlitz bereits angeboten
wurde, vom Kunden aber nicht entnommen und daher wieder eingezogen
wurde. Da dieses Geld bereits abgebucht ist, muß es dem Kunden insgesamt wieder
gutgeschrieben werden können
und muß daher
auch nach dem Einziehen dem Kunden noch zugeordnet werden können. Eine
solche Lösung
ist bei den Geldausgabeautomaten mit vertikal übereinander angeordneten Banknotenkassetten
relativ einfach mit Hilfe der Sammeltransportvorrichtung möglich, nicht
dagegen bei einem Geldausgabeautomaten mit horizontal hintereinander
angeordneten Banknotenkassetten, da hier die Sammeltransportvorrichtung
anders angeordnet ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Geldausgabeautomaten
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß es auch mit einfachen Mitteln
möglich
ist, ein Banknotenbündel
von dem Ausgabeschlitz zurück
in die Rücknahmekassette
zu transportieren.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß die
Rücknahmekassette
mindestens ein von dem Rejectfach getrenntes separates Bündelfach
zur Aufnahme eines Banknotenbündels hat,
das aus dem Ausgabeschlitz zurückgezogen wurde,
daß die
Sammeltransportvorrichtung in ihrer Transportrichtung umschaltbar
ist und daß die
Sammeltransportvorrichtung über
eine schaltbare Abzweigung wahlweise mit ei ner Eintrittsöffnung des Bündelaufnahmefaches
verbindbar ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Sammeltransportvorrichtung als Riementransport ausgebildet
mit zwei Riemenstrecken, die jeweils über Antriebs- und Stützrollen
geführte,
zur Anlage an den entgegengesetzten Flachseiten eines Banknotenbündels bestimmte
Endlosriemen umfassen, daß eine
der Riemenstrecken an einer Abzweigstelle in einen ausgabeseitigen
und in einen staplerseitigen Abschnitt unterteilt ist, daß die Abzweigstelle über eine
Zweigtransportvorrichtung mit der Eintrittsöffnung des Bündelaufnahmefaches
verbunden ist und daß im
Bereich der Abzweigstelle der Endlosriemen mindestens einer Riemenstrecke
mindestens halbelastisch ausgebildet und derart auslenkbar ist,
daß er den
ausgabefachseitigen Abschnitt der unterbrochenen Riemenstrecke wahlweise
mit der Zweigtransportvorrichtung oder mit dem staplerseitigen Abschnitt
der Riemenstrecke verbindet. Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird
also das Umschalten von einem Transportweg auf den anderen in der Sammeltransportvorrichtung
durch eine Riemenauslenkung erreicht. Die Auslenkung des jeweiligen
Endlosriemens erfolgt beispielsweise mittels einer verstellbaren
Stützrolle.
Die Stützrolle
kann beispielsweise an einem Hebelarm eines um eine raumfeste Achse
schwenkbaren Hebels gelagert sein, dessen anderer Hebelarm an einer
Nockenbahn eines Schaltnockens geführt ist.
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Die
Notwendigkeit, ein im Ausgabeschlitz angebotenes Banknotenbündel zurückzuziehen,
tritt relativ selten auf. Da jedoch nicht mehrere Banknotenbündel gemeinsam
in einem Fach abgelegt werden können,
da dann die Banknoten nicht mehr dem einzelnen Kunden zugeordnet
werden können,
ist es zweckmäßig, wenn
die Rücknahmekassette
mehrere Bündelaufnahmefächer hat,
deren Eintrittsöffnungen wahlweise
mit der Zweigtransportvorrichtung verbindbar sind. Damit können auch
mehrere Banknotenbündel
zurückgezogen
werden, ohne daß deswegen
der Geldausgabeautomat außer
Betrieb gesetzt werden muß.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen angegeben. Es ist zu betonen,
daß die
vorgeschlagene Riementransportvorrichtung mit wahlweise auslenkbaren
Endlosriemen zum Zwecke einer Weichenbildung auch außerhalb
des speziellen Anwendungsfalles, d.h. eines Geldausgabeautomaten
eingesetzt werden kann.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die
Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Banknotenkassetten-Moduls mit Stapel-
und Transportvorrichtungen,
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2 eine
vergrößerte Detaildarstellung
der Abzweigstelle innerhalb der Sammeltransportvorrichtung in einer
die Stapelvorrichtung mit dem Ausgabeschlitz verbindenden ersten
Stellung und
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3 eine
der 2 entsprechende Ansicht der Abzweigstelle der
Sammeltransportvorrichtung in einer den Ausgabeschlitz mit dem Bündelaufnahmefach
der Rücknahmekassette
verbindenden zweiten Stellung.
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1 zeigt
in schematischer Weise ein allgemein mit 10 bezeichnetes Kassettenmodul,
das als ganzes in eine nicht dargestellte Schublade einsetzbar ist,
mit der es in den Tresor eines Geldausgabeautomaten einschiebbar
und wieder herausziehbar ist. Von dem Geldausgabeautomaten ist nur
ein Teil 12 des Gehäuses
mit einem optionalen Ausgabefach 14 angedeutet. Ein Ausgabeschlitz 16 in
dem Gehäuse 12 kann
durch eine Klappe 18 verschlossen werden.
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Das
Banknotenkassetten-Modul 10 umfaßt eine Mehrzahl von Banknotenkassetten 20,
die jeweils in vertikaler Stellung oder Einbaulage in horizontaler
Richtung hintereinander angeordnet sind. Die Banknotenkassetten 20 enthalten
also jeweils einen vertikalen Banknotenstapel 22, von dem
jeweils die unterste Banknote 24 mit Hilfe einer schematisch angedeuteten
Vereinzelungsvorrichtung 26 nach unten abgezogen werden
kann. Die so vereinzelten Banknoten werden mittels eines allgemein
mit 28 bezeichneten Einzeltransportes zu einer Stapelvorrichtung 30 transportiert,
in der aus den einzelnen Banknoten an einer Anlagefläche 32 ein
Banknotenbündel gebildet
wird. Dieses wird mit Hilfe eines allgemein mit 34 bezeichneten
Sammel- und Ausgabetransportes zu dem Ausgabeschlitz 16 transportiert
und dem Kunden zur Entnahme angeboten.
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Oberhalb
des Einzeltransportes 28 befindet sich eine Rücknahmekassette 36,
die üblicherweise auch
als Reject/Retract-Kassette bezeichnet wird. Sie enthält ein erstes
Fach oder Rejectfach 38 mit einer Einlaßöffnung 40, vor der
Transportrollen 42 angeordnet sind. Einzelne Banknoten,
die von den Vereinzelungsvorrichtungen 26 abgezogen wurden,
werden über
einen ersten Transportzweig 44 des Einzelblatttransportes 28 zu
einer Weiche 46 transportiert, von der sie über einen
zweiten Zweig 48 des Einzelblatttransportes 28 zu
der Stapelvorrichtung 30 geführt werden können. Durch
Umschalten der Weiche 46 können die Einzelblätter aber
auch den Transportrollen 42 zugeleitet und von diesen in
das Rejectfach 38 gefördert
werden. Das Reject fach 38 ist zur Aufnahme der einzelnen
Banknoten bestimmt, die aus bestimmten Gründen nicht ausgegeben werden
sollen. In den meisten Fällen
handelt es hierbei um Mehrfachabzüge, d.h. um zusammenhängende Einzelbanknoten,
die bei der Vereinzelung nicht sauber getrennt werden konnten.
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Die
soweit beschriebene Anordnung ist an sich bekannt und braucht daher
nicht näher
erläutert zu
werden.
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Innerhalb
des Rücknahmebehälters 36 sind oberhalb
des Rejectfaches 38 und durch eine Trennwand 50 von
diesem getrennt zwei Bündelaufnahmefächer 52 und 54 vorgesehen,
die ihrerseits durch eine Zwischenwand 56 voneinander getrennt
sind. Am oberen Ende der Zwischenwand 56 ist eine Klappe 58 schwenkbar
angelenkt, die zwischen der durch eine ausgezogene Linie wiedergegebenen
Stellung und der durch eine gestrichelte Linie wiedergegebenen Stellung
verstellbar ist. Diese Bündelaufnahmefächer 52 und 54 dienen
zur Aufnahme von Banknotenbündeln,
die einem Kunden in dem Aufnahmeschlitz 16 angeboten, von
diesem aber nicht entnommen wurden. Nach einer gewissen vorgegebenen Wartezeit
wird ein solches Banknotenbündel
wieder eingezogen. Da es dem Kundenkonto bereits belastet wurde,
muß dieses
Geld getrennt von den im Rejectfach 38 aufbewahrten einzelnen
Banknoten aufbewahrt werden, damit es dem Kunden zugeordnet und
gutgeschrieben werden kann. Da ein solcher Vorgang relativ selten
ist, reichen üblicherweise
zwei derartige Bündelaufnahmefächer aus,
ohne dass der Betrieb des Geldausgabeautomaten innerhalb eines Wartungsintervalls
vorzeitig unterbrochen werden muß, weil ein weiterer Rückzug eines
Bündels
notwendig wurde, das nun keinen Platz mehr zur Ablage hat. Die Ausbildung
des Sammeltransportes, der einen Rückzug des Banknotenbündels und
seine Ablage in einem der Banknotenaufnahmefächer 52, 54 erlaubt,
soll nun anhand der 2 und 3 näher erläutert werden.
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Der
Sammel- und Ausgabetransport 34 ist als Riementransport
ausgebildet mit zwei Riemenstrecken 60, 62, zwischen
denen ein Banknotenbündel
transportiert werden kann. Die erste Riemenstrecke 60 umfaßt einen
ersten Endlosriemen 64, der über zwei Umlenkrollen 66, 68 und
diverse nicht näher
benannte Stützrollen
geführt
ist. An ihn schließt sich
ein zweiter Endlosriemen 70 an, der über Umlenkrollen 72 und 74 sowie
eine Stützrolle 76 geführt ist. Ein
dritter Endlosriemen 78 schließlich verläuft über eine zu der Umlenkrolle 74 koaxiale
Umlenkrolle 80 und eine dem Ausgabeschlitz 16 nahe
Umlenkrolle 82 sowie weitere nicht näher bezeichnete Stützrollen.
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Die
zweite Riemenstrecke 62 umfaßt einen Endlosriemen 84,
der über
zwei Umlenkrollen 86 und 88 sowie eine Stützrolle 90 so
geführt
ist, daß er
an dem Endlosriemen 64 und einem Teil des Endlosriemens 70 anliegt
und zusammen mit diesen Riemen einen Förderspalt für ein Banknotenbündel bildet.
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An
die von dem Endlosriemen 84 gebildete Strecke schließt sich
ein weiterer Endlosriemen 92 an, welcher eine zu der Umlenkrolle 90 koaxiale
Rolle 94 und eine Umlenkrolle 96 umschlingt und
auf einem kurzen Stück
mit dem Endlosriemen 70 der ersten Riemenstrecken 60 zum
Fördern
eines Banknotenbündels
zusammenwirkt. Schließlich
umfaßt
die zweite Riemenstrecke 62 einen dritten Endlosriemen 98,
der einerseits über
eine dem Ausgabespalt 16 nahe Umlenkrolle 100 und
andererseits über
eine dem Rücknahmebehälter 36 nahe
Umlenkrolle 102 sowie einige nicht näher bezeichnete Stützrollen
geführt
ist. Der Endlosriemen 98 wirkt mit dem Endlosriemen 78 und
dem Endlosriemen 70 zum Fördern von Banknotenbündeln zusammen.
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Die
Endlosriemen 98 und 70 sind jeweils halbelastisch
ausgebildet, so daß sie
in einem gewissen Umfange gedehnt und damit ausgelenkt werden können. Beide
Riemen verlaufen jeweils über
eine Schaltrolle 104 bzw. 106. Die Schaltrolle 104 ist
an dem einen Hebelarm eines zweiarmigen Hebels 108 drehbar
gelagert, der um eine gerätefeste
Achse 110 schwenkbar gelagert ist und an dem Ende seines
anderen Hebelarmes einen Nockenfolger 112 trägt, der an
einer Nockenbahn 114 geführt ist, beispielsweise unter
Federdruck anliegt. Die Schaltrolle 106, über welche
der Endlosriemen 70 verläuft, ist an dem einen Hebelarm
eines zweiarmigen Hebels 116 drehbar gelagert, der um eine
gerätefeste
Achse 118 schwenkbar ist und an dem Ende seines anderen
Hebelarmes einen Nockenfolger 120 trägt, der ebenfalls an der Nockenbahn 114 geführt ist.
Die Nockenbahn 114 ist an einem um eine Achse 122 drehbaren Schaltnocken 124 ausgebildet.
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2 zeigt
eine Stellung des Schaltnockens 124 und der Schaltrollen 104, 106,
bei welcher der Endlosriemen 70 nur unwesentlich ausgelenkt
wird, die Schaltrolle 104 dagegen den Endlosriemen 98 soweit
auslenkt, daß die
Schaltrolle 104 in unmittelbarer Nähe der Umlenkrolle 96 liegt, über welche
der Endlosriemen 92 geführt
ist. Damit erhält
man eine durchgehende Transportstrecke von der Stapelvorrichtung
30 zum Ausgabespalt 16.
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In
der in der 3 dargestellten Stellung des Schaltnockens 124 und
der Schaltrollen 104 und 106 dagegen ist die Schaltrolle 104 so
verschwenkt, daß der
Endlosriemen 98 praktisch nicht ausgelenkt wird, so daß er sich
von der Umlenkrolle 80 des Endlosriemens 78 nahezu
gerade zur Umlenkrolle 102 erstreckt. Die Schaltrolle 106 dagegen
ist bis in die Nähe
einer Umlenkrolle 126 verschwenkt, welche zusammen mit
einer der Umlenkrolle 102 nahen zweiten Umlenkrolle 128 zur
Führung
eines Endlosriemens 130 dient. Dieser Endlosriemen 130 bildet
zusammen mit dem ihm gegenüberliegenden
Abschnitt des Endlosriemens 98 einen Zweigtransport, wel cher in
der in der 3 dargestellten Stellung der
Schaltrollen 104 und 106 den Transportweg zwischen
den Endlosriemen 98 einerseits und 78 und 70 andererseits
in Richtung auf den Rücknahmebehälter 36 fortsetzt.
Man erkennt, daß die
Schaltrollen 104 und 106 durch das Auslenken der
Endlosriemen 98 bzw. 70 eine Weiche bilden, welche
den von der Stapelvorrichtung 30 zum Aufnahmefach 14 führenden
Transportweg des Sammeltransportes 34 nach Umkehr der Laufrichtung
der Endlosriemen 70, 78 und 98 auf einen
von dem Aufnahmefach 14 zu der Rücknahmekassette 36 führenden
Transportweg umschalten kann.
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Solange
die Bündelaufnahmefächer 52 und 54 leer
sind, steht die Klappe 58 in der durch eine ausgezogene
Linie wiedergegebenen Stellung. In dieser Stellung leitet die Klappe 58 ein
von dem Zweigtransport gefördertes
Banknotenbündel
in das erste Bündelaufnahmefach 52.
Anschließend
geht die Klappe 58 in die durch eine gestrichelte Linie
wiedergegebene Stellung. Sollte ein weiteres Banknotenbündel zurückgezogen
werden, so gleitet dies über
die Klappe 58 in das zweite Bündelaufnahmefach 54.