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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einführen von
Faserband in eine Spinnmaschine, bei dem das Faserband mittels einer
Transportvorrichtung aus einem Faserbandvorrat einer weiterverarbeitenden
Einrichtung zugeführt
wird, wobei im Verlauf des Faserbands hin zur Verarbeitungsrichtung
eine Führungsvorrichtung
zur Führung
des Faserbandes eingesetzt wird. Ferner betrifft die Erfindung eine
Faserbandzuführung
für Spinnereimaschinen
mit einer Führungseinrichtung,
die zwischen einem Faserbandvorrat und einer Einrichtung zur Weiterverarbeitung
eines Faserbands angeordnet ist.
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Bei
der Herstellung von textilen Produkten werden die als Ausgangsprodukte
dienenden einzelnen Fasern und Filamente verschiedenen Bearbeitungsschritten
unterzogen. Ein üblicher
Verarbeitungsschritt sieht vor, die einzelnen Fasern und Filamente
zu langgezogenen Faserbändern
zusammenzufügen.
Faserbänder
stellen ein Zwischenprodukt bei der Faserverarbeitung dar. Die besonderen
Eigenschaften von Faserbändern
sind dadurch gekennzeichnet, daß die
zu verarbeitenden einzelnen Fasern in sehr reiner Form vorliegen
und zudem sowohl in ihrer Ausrichtung als auch ihrer Anhäufung besonders
gleichmäßig angeordnet
sind. Durch die Anordnung der Fasern in Faserbändern werden die Voraussetzungen
für eine
qualitativ hochwertige maschinelle Weiterverarbeitung der Fasern
geschaffen. Die Qualität
des in den nachfolgenden Arbeitsschritten produzierten Garns wird
nämlich
entscheidend von der Gleichmäßigkeit,
der Reinheit und der Anordnung der einzelnen Fasern und Filamente
zueinander mit bestimmt.
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Ein
weiterer Vorteil der Faserbänder
liegt darin, daß sich
die weiterzuverarbeitenden Fasern und Filamente in der Bandform
gut speichern und transportieren lassen. Üblicherweise werden hierzu
die produzierten Faserbänder
in sogenannte Kannenbehälter
abgelegt. Es haben sich dabei verschiedene Grundformen bewährt. Insbesondere
Kannenbehälter
mit einer kreisrunden Grundfläche
oder aber auch Kannenbehälter
mit einer rechteckigen Grundfläche kommen
zur Anwendung. Das Befüllen
der Kannenbehälter
geschieht durch Aufeinanderlegen des hergestellten Faserbands unter
Bildung von ne- ben- und übereinander
liegenden Lagen. Die so befüllten Kannenbehälter können manuell
oder auch automatisch den weiterverarbeitenden Maschinen zugeführt werden.
Weiterverarbeitende Maschinen sind beispielsweise Spinnmaschinen,
an denen das Faserband über
eine Antriebsvorrichtung aus der Kanne herausgezogen und einer Weiterverarbeitung
unterworfen wird. Hierzu ist eine Antriebsvorrichtung an der weiterverarbeitenden
Maschine angeordnet, die die erforderliche Abzugskraft auf das Faserband
ausübt,
um es aus dem Kannenbehälter
herauszuführen.
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Während des
Betriebs solcher Maschinen kann es vorkommen, daß die lose aufeinander liegenden
Faserbandlagen sich nicht immer ohne weiteres voneinander trennen
und aneinander haften. Es ist deshalb bekannt, zwischen der Antriebsvorrichtung
und den Kannenbehältern
sogenannten Schlingenfänger
anzuordnen. Schlingenfänger
sind mit einer Durchtrittsöffnung
versehen, durch die das Faserband hindurchgeführt ist. Lösen sich nun während des
fortlaufenden Abzugs des Faserbands gleichzeitig mehrere aneinander
haftende Faserbandlagen ab und wandern in Richtung der Antriebsvorrichtung,
so bleiben die zusätzlich
abgehobenen Faserbandlagen am Schlingenfänger hängen und die Zuführung eines
schlingenlosen Faserbands zu der weiterverarbeitenden Maschine ist
sichergestellt.
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Als
nachteilig hat es sich bei den bekannten Schlingenfängern erwiesen,
daß beispielsweise
beim Neuansetzen eines Faserbands dieses jedes Mal von neuem mit
einem losen Ende durch die Durchtrittsöffnung des Schlingenfän gers hindurch
zur weiterverarbeitenden Maschine gefädelt werden muß. Insbesondere
hat es sich als umständlich
erwiesen, das Faserband in einen Schlingenfänger einzuführen, wenn an der weiterverarbeitenden
Maschine gleichzeitig eine Wartungseinrichtung zum Einsatz kommt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Faserbandzuführung zu
schaffen, die die oben genannten Nachteile überwindet und einen störungsfreien
Betrieb der weiterverarbeitenden Maschine bei gleichzeitiger verbesserter
Bedienbarkeit ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist das eingangs genannte Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß das
Faserband im wesentlichen seitlich zu dessen Durchlaufrichtung in
die Führungsvorrichtung
eingesetzt oder entnommen wird. Im Gegensatz zu bisher bekannten
Einführarten,
bei denen das Faserband in der Regel von unten nach oben durch die
Durchtrittsöffnung
der Führungsvorrichtung hindurch
gesteckt werden mußte,
genügt
es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
das Faserband seitlich zu bewegen, um es in die Führungsvorrichtung einzusetzen.
Eine seitliche Bewegung ist leicht auszuführen und kann beispielsweise
von einem Bediener auch ohne direkten Sichtkontakt auf die Führungsvorrichtung
vorgenommen werden. Im Gegensatz zu dem bisher üblichen Durchstecken, besteht beim
erfindungsgemäßen Verfahren
auch nicht die Gefahr, daß sich
das lose Ende des Faserbands auffächert und somit gar nicht oder
nur sehr schwierig in die Führungsvorrichtung
einsetzbar ist.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn das Faserband im
eingesetzten Zustand innerhalb der Führungsvorrichtung im wesentlichen in
eine erste Stellung geführt
wird, während
die seitliche Einführ-
bzw. Entnahmebewegung in einer davon verschiedenen zweiten Stellung
vorgenommen wird. Die Verwendung von zwei verschiedenartigen Stellungen
gewährleistet
im eingesetzten Zustand eine sichere Führung des Faserbandes innerhalb
der Führungsvorrichtung.
Wären nämlich beide
Stellungen ganz oder teilweise identisch, könnte das Faserband im laufenden
Betrieb unter Umständen aus
der Führungsvorrichtung
heraus gleiten. Verwendet man nun aber zwei voneinander abweichende
Stellungen, so ist gewährleistet,
daß das
Faserband während
des Betriebes nicht versehentlich aus der Führungsvorrichtung herausgleiten
kann. Es behält
im eingesetzten Zustand die erste Stellung bei und kann nicht versehentlich
herausgleiten, da hierfür
die Einnahme einer zweiten Stellung erforderlich ist. Die für das Einsetzen
bzw. Entnehmen des Faserbands erforderliche zweite Stellung kann
dabei so angeordnet werden, daß das
Faserband aus seiner ersten Stellung zunächst in einer Richtung normal
zu dessen Durchlaufrichtung auszulenken ist, bevor es in einer zweiten
Entnahmerichtung aus der Führungsvorrichtung entnommen
werden kann.
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Hierbei
hat es sich auch als besonders vorteilhaft erwiesen, daß die Durchlaufrichtung
des Faserbands in der ersten Stellung mit einem Winkel α und die
der zweiten Stellung mit einem Winkel β eingestellt wird. Neben dem
zuvor beschriebenen Einsatz von Linearbewegungen zur Überführung des Faserbands
von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung kann dies auch
durch Veränderungen
der Winkellage der verschiedenen Stellungen zueinander erreicht
werden. Sowohl die Überführung durch Linearbewegung,
als auch durch Winkelveränderung kann
entweder in Alleinstellung oder in Kombination miteinander angewendet
werden. Hierbei ist offensichtlich, daß unter den Winkelzuständen eine
gemittelte Durchlaufrichtung durch die Führungsvorrichtung gemeint ist.
Idealerweise wird dabei das Faserband die Führungsvorrichtung ohne Winkeländerung oder
Umlenkungen durchlaufen. Die in der Praxis häufiger auftretenden kleineren
Winkeländerungen während des
Durchlaufs der Führungsvorrichtung sind
hiermit aber nicht gemeint.
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Vorteilhafterweise
wird der Winkel β so
gewählt,
daß das
Faserband diesen Winkel im eingesetzten Zustand selbständig beibehält, während der Winkel α so gewählt wird,
daß dieser
vom Faserband nur nach Vornahme einer Manipulation eingenommen wird.
Auf diese Weise kann zusätzlich
gewährleistet werden,
daß das
Faserband nicht versehentlich aus der Führungsvorrichtung herausgleitet.
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Für die Bedienung
hat es sich zudem als besonders vorteilhaft erwiesen, daß zum Einsetzen bzw.
zur Entnahme ausschließlich
das Faserband bewegt wird und keine Veränderungen oder Maßnahmen
an der Führungsvorrichtung
vorgenommen werden. Mehrteilige Führungen, die beispielsweise
aus einem Grundelement und einem daran aufgebrachten schwenkbaren
Deckel bestehen, würden
zwar ebenfalls eine sichere Führung
des Faserbandes gewährleisten,
haben aber den Nachteil, daß mehrere teilweise
bewegliche Bauteile erforderlich sind und zudem zusätzliche
Verfahrensschritte beim Einsetzen und Entnehmen des Faserbands anfallen,
wie beispielsweise das Öffnen
und Schließen
des Deckels.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, daß das Faserband
im ununterbrochenen Zustand in die Führungsvorrichtung eingesetzt
bzw. entnommen wird. Im Gegensatz zu den bekannten Führungsvorrichtungen,
beispielsweise den zuvor beschriebenen Schlingenfängern, kann
das Faserband durch das seitliche Einsetzen bzw. Entnehmen auch
im ununterbrochenen Zustand in die Führungsvorrichtung eingesetzt
bzw. daraus entnommen werden. Bei den bekannten Führungsvorrichtungen
ist es dagegen erforderlich ein loses Ende zu erzeugen, um dieses
dann durch die ringsum vollständig
geschlossene Führungsvorrichtung hindurchzustecken
bzw. einzufädeln.
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Ferner
hat es sich als günstig
erwiesen, wenn eine einteilige Führungsvorrichtung
verwendet wird. Die Reduzierung von Bauteilen an Maschinen ist grundsätzlich vorteilhaft.
Dies wirkt sich beispielsweise bei der Logistik der Ersatzteilversorgung
aus. Zum anderen können
so die Herstellungskosten, bedingt durch geringere Werkzeugkosten,
kleingehalten werden. Es hat sich überdies gezeigt, daß beim Zusammensetzen
mehrerer Bauteile auch immer wieder scharte bzw. rauhe Kanten entstehen
können, an
denen das Faser band beschädigt
oder gar aufgetrennt wird. Die Reduzierung von Fügestellen verringert damit
folglich die Gefahr von Beschädigungen des
Faserbands.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird zudem vorgeschlagen, daß das
Faserband beim Einsetzen aus einer seitlichen Lage mittels Führungselementen
der Führungsvorrichtung
derart manipuliert wird, daß es
zuerst die zweite Stellung und dann die erste Stellung einnimmt.
Die so erzielte Zwangsführung
des Faserbands während
der seitlichen Einsetzbewegung bewirkt beispielsweise, daß das Faserband
zunächst
in die Winkellage α der
zweiten Stellung gebracht wird, um in die Führungsvorrichtung hinein zu
gleiten, und innerhalb der Führungsvorrichtung
dann im Führungsbereich
den Winkel β der
ersten Stellung einzunehmen. Die Führungselemente übernehmen
damit automatische die Aufgabe der Lageveränderung beim Einsetzen des
Faserbands. Lediglich durch eine Seitwärtsbewegung des Faserbandes
in die Führungsvorrichtung
hinein nimmt das Faserband auf diese Weise die erforderliche Lage
ein, um anschließend
in eine andere Winkellage innerhalb der Führungsvorrichtung zu gelangen.
Für den umgekehrten
Fall, d. h. dem Entnehmen des Faserbandes aus der Führungsvorrichtung
ist vorgesehen, daß das
Faserband erst durch eine von außen aufzubringende Manipulation
in die für
die seitliche Entnahme erforderliche Lage zu bringen ist. Bei der
Entnahme soll nämlich
anders als beim Einsetzvorgang verhindert werden, daß lediglich
eine Seitwärtsbewegung
zur Entnahme des Faserbands ausreicht.
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Bei
der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es besonders günstig,
wenn das Faserband manuell und/oder automatisch eingesetzt bzw.
entnommen wird. Moderne faserverarbeitende Maschinen weisen einen
sehr hohen Automatisierungsgrad auf. Nahezu sämtliche für den Betrieb der Maschinen
erforderlichen Tätigkeiten
werden von Wartungseinrichtungen bzw. Wartungsrobotern ausgeführt. Lediglich
einige wenige Aufgaben, die von solchen Einrichtungen nicht ausgeführt werden,
sind von Maschinenbedie nern manuell zu tätigen. Bei älteren Maschinen kann der Automatisierungsgrad deutlich
geringer sein. Je nach verwendeter Maschine ist dabei zu entscheiden,
welche Anwendungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens die meisten
Vorteile bietet. Bei älteren
Maschinen wird das erfindungsgemäße Verfahren
häufig
mittels einer manuellen Ausführung
besonders günstig
anzuwenden sein. Bei besonders modernen Maschinen hingegen wird eine
wahlweise automatische bzw. manuelle Ausführung durch eine Wartungseinrichtung
bzw. einen Bedienern zu bevorzugen sein.
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Darüber hinaus
wird die erfindungsgemäße Aufgabe
von einer Führungsvorrichtung
für Faserband,
insbesondere einer Führungsvorrichtung,
die zwischen einem Faserbandvorrat und einer Einrichtung zur Weiterverarbeitung
eines Faserbands angeordnet ist gelöst, die dadurch gekennzeichnet,
daß die
Führungsvorrichtung
eine seitliche Öffnung
aufweist, durch die das Faserband in die Führungsvorrichtung einsetzbar
oder daraus entnehmbar ist.
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Weitere
Vorteile der Erfindung sowie vorteilhafte Merkmale ergeben sich
aus den übrigen
Ansprüchen.
Zusätzliche
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind im Zusammenhang
mit den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
und der Zeichnung beschrieben. Es zeigt darin:
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1 eine
Schrägansicht
einer faserbandverarbeitenden Maschine mit erfindungsgemäße Führungsvorrichtung;
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2 eine
Schrägansicht
auf eine erfindungsgemäße Führungsvorrichtung
von vorne oben;
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3 eine
Seitenansicht von rechts auf eine erfindungsgemäße Führungsvorrichtung;
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4 eine
Frontansicht auf eine erfindungsgemäße Führungsvorrichtung;
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5 eine
Seitenansicht von links auf eine erfindungsgemäße Führungsvorrichtung;
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6 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Führungsvorrichtung.
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In 1 ist
als faserbandverarbeitende Maschine eine Offenend-Spinnmaschine 1 dargestellt. Gezeigt
wird ein Ausschnitt mit einer einzelnen Spinnstelle, in der ein
zu verarbeitendes Faserband 2 weiterverarbeitet wird. Das
Faserband 2 wird von einer Antriebseinrichtung 3 aus
einem Kannenbehälter 4 gefördert. Zwischen
der Antriebsvorrichtung 3 und dem Kannenbehälter 4 ist
eine erfindungsgemäße Führungsvorrichtung 5 angeordnet.
Im weiteren Verlauf des Faserbands 2 liegt ein Faserbandzuführtrichter 6 über den
das Faserband 2 umgelenkt der Antriebseinrichtung 3 zugeführt wird.
Die weitere Verarbeitung des Faserbands 2 in der nachfolgenden Auflöseeinrichtung 7 erfolgt
in bekannter Weise, weshalb an dieser Stelle auf eine weitergehende
Beschreibung verzichtet werden kann.
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Die 2 zeigt
eine erfindungsgemäße Führungsvorrichtung 5 in
einer Ansicht von links vorne oben. Gut erkennbar ist, daß die Führungsvorrichtung 5 in
der dargestellten Ausführungsform
als einteiliges Bauteil ausgebildet ist. Die nach vorne abfallende
Neigung der Oberseite 8 verhindert während des laufenden Betriebes
die Ansammlung und Anlagerung von herabfallenden Partikeln und Faserbestandteilen.
Die gezeigte Ausführungsform
der Führungsvorrichtung 5 hat
eine nach rechts geöffnete Bauform.
Dementsprechend befinden sich auf der rechten Seite zwei trichterförmig angeordnete
Fangflächen 9.
Aufgrund der perspektivischen Ansicht ist bei dieser Abbildung lediglich
die hintere Fangfläche 9 sichtbar,
wohingegen die vordere Fangfläche 9 verdeckt
wird. Beim seitlichen Einsetzen eines nicht dargestellten Faserbands 2 sorgen
diese Fangflächen 9 dafür, daß das Faserband 2 in
einen Übergangskanal 10 hineingleitet,
der in einen Führungsbe reich 11 mit einer
hinteren Führungsfläche 13 und
einer seitlichen Führungsfläche 18 mündet. Besonders
günstig
ist bei der dargestellten Ausführungsform,
daß die
hintere und sichtbar dargestellte Fangfläche 9 an ihrer rechten
Seite bis an die weiterverarbeitende Maschine 1 heranreicht.
Hierdurch werden Stoßflächen oder Kanten
vermieden, an denen das Faserband 2 bei einer Seitwärtsbewegung
möglicherweise
hängen bleibt.
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In 3 ist
eine Seitenansicht von rechts auf die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung 5 dargestellt.
Dargestellt mit einer Schraffur sind daran die vordere und hintere
Fangfläche 9.
Zwischen beiden Fangflächen 9 liegt
der Übergangskanal 10 mit
einer abgestimmten Breite. Die Breite des Übergangskanals 10 ist
dabei gerade so schmal ausgelegt, daß das zu verarbeitende Faserband 2,
welches über
die Fangflächen 9 zugeführt wird,
noch leicht durch den Übergangskanal 10 hindurch
gleiten kann. Gegenüber
der dargestellten Vertikallinie 12 ist der Übergangskanal 10 um
den Winkel α nach
links geneigt. Hinter der in 2 auf der
rechten Seite dargestellten Fangfläche 9 liegt teilweise
verdeckt der Führungsbereich 11.
Die verdeckte hintere Führungsfläche 13 des
Führungsbereiches 11 für das Faserband 2 ist
mit einer gestrichelten Linie dargestellt. Die hintere Führungsfläche 13 ist
ebenfalls geneigt. In Bezug auf die Vertikallinie 12 weist
sie den Neigungswinkel β auf.
Der Neigungswinkel α liegt,
bezogen auf die Vertikallinie 12, in entgegengesetzter
Richtung zum Neigungswinkel β.
Die Winkeldifferenz zwischen dem Winkel β der hinteren Führungsfläche 13 und dem
Neigungswinkel α des Übergangskanals 10 ergibt
sich somit aus der Summe der beiden Winkel α und β. In der Praxis liegt die Winkeldifferenz
vorteilhafterweise zwischen 10° und
55°.
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Im
Hinblick auf eine zur Entnahme des Faserbands 2 aus der
Führungsvorrichtung 5 benötigte und
unter Umständen
auch automatisch auszuführende
Manipulation, haben sich insbesondere Winkeldifferenzen im Bereich
von 20°–35° bewährt. Bei der
Ausgestaltung der Führungsvorrichtung 5 ist
darauf zu achten, daß die
hintere Oberkante 14 des Übergangskanals 10 oberhalb
einer Tangentiallinie 15 liegt, welche die vordere Unterkante 16 des Übergangskanals 10 und
die hintere Oberkante 17 des Führungsbereiches 11 miteinander
verbindet. Alternativ ist es möglich,
die hintere Oberkante 14 des Übergangskanals 10 unterhalb
der Tangentiallinie 15 anzuordnen. Dann ist es jedoch zur
Erreichung der erfindungsgemäßen Vorteile
erforderlich, daß die seitliche
Führungsfläche 18 des
Führungsbereiches 11 den
Bereich oberhalb der Tangentiallinie 15 zumindest teilweise überdeckt,
um ein unbeabsichtigtes seitliches Herausfallen des Faserbands 2 zu
verhindern.
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Es
wird deutlich, daß die
erfindungsgemäßen Vorteile
bereits mit vertikal angeordneten und zueinander versetzten Übergangskanälen 10 und
Führungsbereichen 11 erzielbar
sind. Die Winkel α und β haben dann
jeweils den Wert 0. Durch die winkelversetzte Anordnung des Übergangskanals 10 relativ zum
Führungsbereich 11 in
Alleinstellung oder in Kombination mit einem Versatz, werden die
erfindungsgemäßen Vorteile
jedoch noch weiter verbessert. Während
nämlich
beispielsweise bei einer ausschließlich vertikalen Anordnung
mit Versatz zwischen dem Übergangskanal 10 und
dem Führungsbereich 11 eine
horizontale Auslenkung des Faserbands 2 genügt, um es
in den Bereich des Übergangskanals 10 zu
bewegen und anschließend
seitlich herausführen
zu können,
so benötigt
man bei der winkelversetzten Anordnung neben der horizontalen Lageveränderung
noch eine zusätzliche
Veränderung
der Winkellage. Die überlagerte
Bewegung wird vom Faserband 2 im Normalbetrieb der Faserbandzuführvorrichtung
ohne eine von Außen
aufgebrachte Manipulation nicht ausgeführt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
gewährleistet
deshalb eine besonders sichere und störungsfreie Möglichkeit
das Faserband 2 der faserverarbeitenden Maschine, insbesondere
der Offenend-Spinnmaschine 1,
zuzuführen.
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4 zeigt
die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung 5 in
einer Vorderansicht. Der schraffierte Bereich zeigt wiederum die
hintere Fangfläche 9.
Die senkrechte Anordnung des Führungsbereiches 11 mit
seiner seitlichen Führungsfläche 18 zum Übergangskanal 10 ist
gut erkennbar. In dieser Ansicht sind auch wieder die hintere Oberkante 17 des
Führungsbereiches 11 und
die hintere Oberkante 14 des Übergangskanals 10 dargestellt.
Im übrigen ist
die Außenkontur
der Führungsvorrichtung 5 mit Verrundungen
ausgestaltet. Das Bauteil wird dadurch faserbandschonend und kann
in besonders günstiger
Weise als Spritzgußteil
hergestellt werden. Als Spritzgußwerkstoffe kommen hierbei
insbesondere Kunststoffe, daneben aber auch metallische Werkstoffe
in Frage. Als weiterer Werkstoff für die Führungsvorrichtung 5 können gesinterte
Keramiken eingesetzt werden, die besonders verschleißarm sind.
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5 zeigt
die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung 5 in
einer Seitenansicht von links. An der linken Seite der Führungsvorrichtung 5 befindet
sich eine Kontaktfläche 19,
die beispielsweise an einer Offenend-Spinnmaschine 1 zur Anlage
kommt. Alle übrigen
nicht an die Kontaktfläche 19 angrenzenden
Kanten sind mit den beschriebenen vorteilhaften Radien versehen,
die an der Ober- sowie an der Unterseite und auf der rechten Seite
der Abbildung zu erkennen sind.
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In 6 schließlich ist
eine erfindungsgemäße Führungsvorrichtung 5 in
einer Draufsicht gezeigt. Im rechten Bereich der Führungsvorrichtung 5 befinden
sich wiederum die Fangflächen 9.
Aufgrund der winkelversetzten Anordnung sowohl zur Vertikalachse
als auch zu einer Horizontalachse ist hierbei die schraffierte vordere
Fangfläche 9 besonders
gut erkennbar. In der Draufsicht ist zudem der Winkelversatz zwischen
dem Übergangskanal 10 und
dem Führungsbereich 11 gut
erkennbar. Die hintere Führungsfläche 13 ist
genau in entgegengesetzter Richtung zu den seitlichen Führungsflächen des Übergangskanals 10 geneigt.
Die seitliche Führungsfläche 18 des
Führungsbereiches 11 hingegen
ist parallel zur Blickrichtung und senkrecht zu den seitlichen Führungsflächen des Übergangskanals 10 angeordnet.
Zur möglichst
sicheren Führung
des Faserbands 2 innerhalb der Führungsvorrichtung 5 kann
auch eine mit einer gestrichelten Linie dargestellte Alterna tivkontur 20 eingesetzt
werden. Bei dieser Ausführungsform
muß das
Faserband 2 sogar in drei verschiedene Bewegungsrichtungen
bewegt werden, bevor es seitlich entnehmbar ist. Zum einen muß es, bezogen
auf die dargestellte Lage zunächst
nach links und danach nach unten bewegt werden und anschließend noch
in eine andere Winkellage gekippt werden, die einen Durchtritt durch
den Übergangskanal 11 erlaubt,
bevor es nach rechts durch diesen zu entnehmen ist.
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Zur
sicheren Befestigung der Führungsvorrichtung 5,
beispielsweise an der Offenend-Spinnmaschine 1, sind rechts
und links jeweils Befestigungshaken 21 vorgesehen. Die
Hakenverbindungen können
lösbar
oder nicht lösbar
gestaltet sein. In der Regel bietet sich aber eine lösbare Rastverbindung
an. Zum einen weil defekte Führungsvorrichtungen 5 hierdurch
besonders schnell austauschbar sind. Zum anderen aber können je
nach Art des verwendeten Faserbands 2 unterschiedliche
geometrische Auslegungen des Übergangskanals 10 und
des Führungsbereichs 11 erforderlich
und vorteilhaft sein. Derartige an das jeweilige Faserband 2 angepaßte Führungsvorrichtungen 5 sind
dann ebenfalls leicht an der Maschine auszutauschen und die Führungsvorrichtung 5 ist
in besonders einfacher Weise anzupassen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zusammen mit der erfindungsgemäßen Faserbandzuführung erlaubt
den Betrieb von faserverarbeitenden Maschinen mit einer erhöhten Betriebssicherheit bzw.
Zuverlässigkeit
bei gleichzeitig erhöhtem
Bedienkomfort. Die Faserbandzuführung
kann sowohl manuell als auch automatisch bedient werden. Bei modernen
faserverarbeitenden Maschinen besteht je nach Betriebsart Bedarf
an beiden Bedienarten. Durch die seitlichen Fangflächen 9 wird
ein Bediener in die Lage versetzt, sogar ohne Sichtkontakt auf die Führungsvorrichtung 5 ein
Faserband sicher einzusetzen bzw. zu entnehmen.
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Die
vorliegend Erfindung ist somit nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Es
sind vielmehr zahlreiche Abwandlungen der Erfin dung im Rahmen der
Patentansprüche
möglich.
So können
beispielsweise anstelle der gezeigten Radien in gewissen Grenzen
Abwandlungen zu größere oder kleinere
Radien vorgenommen werden, ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
Auch die Ausgestaltung der sonstigen Konturen der Führungsvorrichtung 5 kann
in weiten Bereichen variiert werden, ohne von der Erfindung abzuweichen.
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Neben
der in den Figuren dargestellten Ausrichtung der seitlichen Einführrichtung
in paralleler Weise zur Längsrichtung
der Maschine ist auch eine seitliche Einsetzbewegung in normaler
Richtung hin zur Maschine möglich.
Selbstverständlich
sind auch alle dazwischen liegenden Ansetzrichtungen realisierbar.
Entscheidend ist lediglich, daß die
Ansetzbewegungen im wesentlichen normal zur Durchlaufrichtung des
Faserbands erfolgt. Darüber
hinaus kann es auch vorteilhaft sein, einen seitlichen Versatz zwischen
der Führungsvorrichtung 5 und
dem Kannenbehälter 4 vorzusehen
und zwar in der Weise, daß die
Führungsvorrichtung 5 zu
der Seite hin versetzt wird, an der die Öffnung für das Einsetzen bzw. Entnehmen
des Faserbands 2 liegen. Hierdurch wird das Faserband 2 zusätzlich in
der Führungsvorrichtung 5 gehalten.