Bisherige
Zubereitungen für
die Hautbehandlung nach der Rasur enthalten vielfach adstringierende und/oder
desinfizierende Substanzen, um ein Eindringen von Erregern in das
Haarfollikel (Follikulitis, s.o.) oder die Schnittwunden zu verhindern.
Auch pflegende Zubereitungen sind bekannt, um die oberen Hautschichten zu
beruhigen und zu heilen. Einige, wenige Beispiele werden im Folgenden
erwähnt.
In
der Patentschrift
US 6,372,717 wird
offenbart, dass Irritationen nach der Rasur mit kosmetischen Zubereitungen,
die Peptide enthalten, behandelt werden können.
After-shave-Pflegelotionen
zur Reduzierung von Entzündungen
und Irritationen nach der Rasur werden in der US-Patentschrift 6,352,691
beschrieben. Diese Zubereitungen zeichnen sich durch einen Gehalt
an Aloe Vera, Vitamin C, Vitamin E und Hydrocortisonacetat aus.
Nicht-steroidale
Agenzien in After-Shave-Zubereitungen und zur Verbeugung und Behandlung
von eingewachsenen Barthaaren (Pseudofolliculitis Barbae) sind in
der US-Pafentschrift 6,277,362 offenbart. Die hier beschriebenen
Zubereitungen enthal ten u.a. Inhaltsstoffe der Süßholzwurzel, Ingwerwurzel,
Weidenrinde und Gelbwurzwurzel.
Bisherige
Zubereitungen zu Behandlung der Haut vor, nach oder während der
Rasur wurden verwendet, um akute Hautirritationen und -schädigungen
zu behandeln. Eine gezielte Behandlung, Pflege und Prophylaxe der
chronischen Veränderungen
in den tiefer liegenden Hautschichten wurde bislang nicht beschrieben.
Aber gerade diese Hautveränderungen
sind dauerhaft, wenig ästhetisch
und unangenehm.
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es daher Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen
zur Verfügung
zu stellen, die gezielt positive Auswirkungen aufweisen auf die
chronischen Hautschädigungen,
insbesondere Verhärtungen
in der Lederhaut und Telangiektasien, hervorgerufen durch regelmäßige, häufige Rasur.
Überraschenderweise
wurde gefunden, dass Lonicera-Blütenextrakte,
insbesondere Blütenextrakte der
japanischen Spezies Lonicera japonica, eingearbeitet in kosmetische
und/oder dermatologische Formulierungen zur Verwendung vor, nach
und während
der Rasur positive Auswirkungen auf chronische Rasurschäden haben.
Insbesondere Veränderungen
in der Elastizität
der Lederhaut und Telangiektasien werden durch den Einsatz von Lonicera
japonica-Blütenextrakten
in ihrer Ausprägung
vermindert.
Die
Formulierungen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind in jeglicher
Hinsicht überaus
befriedigende Präparate,
die sich durch eine besondere Pflegewirkung auszeichnen. Es war
für den
Fachmann weiterhin nicht vorauszusehen, dass die erfindungsgemäß verwendeten
Formulierungen
- • rasurgestresste Haut besser
pflegen,
- • die
Nachreaktion der Haut der Haut auf die (mechanische) Reizung besser
vermindern,
- • die
von der Rasur gereizte Haut besser beruhigen würden,
als Zubereitungen
des Standes der Technik.
Die
Erfindung ist selbstverständlich
nicht auf Zubereitungen beschränkt,
welche nach, vor oder während
der Rasur angewendet werden, sondern umfasst naturgemäß alle kosmetischen
und/oder dermatologischen Anwendungen, bei denen eine positive Auswirkung
auf verhärtetes
Bindegewebe oder veränderte
Kapillaren erwünscht
ist.
Lonicera
japonica gehört
in die Pflanzenfamilie Caprifoliaceae und in die Gattung Lonicera.
Ursprünglich
war diese Pflanze im östlichen
asiatischen Raum und in Japan heimisch, sie wird heute jedoch weit
verbreitet kultiviert (z.B. USA). Die weißen bis gelblichen Blüten sind
stark duftend.
Wissenschaftliche
Untersuchungen zur Zusammensetzung der Inhaltsstoffe dieser Blüten wurden durchgeführt. Monoterpenoide
und Sesquiterpenoide wurden gefunden und analysiert (Wang, 1992).
Tannine und Caffeoylquinate wurden von ebenfalls nachgewiesen (Chang
1995).
Daneben
gibt es auch zahlreiche Patentschriften, die den Einsatz von Lonicera-Blütenextrakten,
bzw. Lonicera japonica-Blütenextrakten
in kosmetischen oder dermatologischen Formulierungen beschreiben.
Hier sei nur eine kleine Auswahl aufgeführt.
In
JP 2001226280 A wird
u.a. der Einsatz von Lonicera japonica Pflanzenextrakten beschrieben
um eine Verschlimmerung der atopischen Dermatitis zu behandeln,
dieser Krankheit vorzubeugen oder sie zu verzögern.
Auch
JP 11199500 A offenbart
die Verwendung von Pflanzen oder ihren Extrakten zur Verbeugung
und Behandlung von atopischer Dermatitis. Hier wird u.a. Lonicera
japonica eingesetzt.
Zum
Verhindern von Licht-induzierter Hautalterung und als Hautverschönerungsagens
wird in
JP 09175988
A Lonicera japonica-Blütenextrakt
eingesetzt.
JP 06128145 A beschreibt
den Einsatz von Pflanzenextrakten um Hautentzündungen hervorgerufen durch
Sonnenbrand und Pigmentation nach Sonnenbrand zu unterdrücken; u.a.
wird die Verwendung von Lonicera japonica beschrieben.
Ebenfalls
zur Unterdrückung
von Entzündungen
und Chromatosis nach Sonnenbrand werden Extrakte getrockneter Blüten verschiedener
Pflanzen, u.a. Lonicera japonica eingesetzt. Dies wird in
JP 06065042 A dargelegt.
US 6,162,458 beschreibt
u.a. den Einsatz von Blütenextrakten
der japanischen Jelängerjelieber-Pflanze
zur Verwendung in Pflastern. Diese Pflaster dienen der Verschönerung der
Haut, indem sie einen Haut-erfrischenden, Haut-klärenden und/oder
Haut-verschlankenden Effekt aufweisen.
Die
Prophylaxe und Behandlung von Akne durch verschiedenen Pflanzenextrakte
wird in
JP 2001322943
A offenbart; u.a. wird Lonicera japonica-Extrakt eingesetzt.
In
keiner der oben erwähnten
Schriften wird jedoch der Einsatz von Lonicera- , bzw. Lonicera
japonica-Blütenextrakten
offenbart zur Behandlung, Pflege und Prophylaxe von chronischen
Rasurschädigungen des
Bindegewebes, insbesondere von Veränderungen und Verhärtungen
der Lederhaut und Telangiektasien.
Die
Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung enthalten vorteilhaft
z.B. 0,0005 Gew.-% bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 Gew.-% bis 20
Gew.-%, insbesondere 0,1 Gew.-% bis 3 Gew.-% an Blütenextrakten
der Pflanze Lonicera japonica, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zubereitungen und unabhängig
davon, dass der Blütenextrakt
ganz oder teilweise in Form seiner Bestandteile oder in Gemischen
mit anderen Substanzen eingesetzt wird.
Die
Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung können bevorzugt
neben einer oder mehrerer Ölphasen
zusätzlich
eine oder mehrere Wasserphasen enthalten und beispielsweise in Form
von W/O-, O/W-, W/O/W- oder O/W/O-Emulsionen vorliegen. Solche Formulierungen
können
auch Mikroemulsionen, Stifte, Schäume (sog. Mousse), Feststoff-Emulsionen
(d.h. Emulsionen, welche durch Feststoffe stabilisiert sind, z.B. Pickering-Emulsionen),
sprühbare
Emulsionen oder Hydrodispersionen sein. Des weiteren können Zubereitungen
vorteilhaft auch ölfreie
und/oder wässrige/alkoholische
Lösungen
sein.
Vorzugsweise
enthalten die Formulierungen im Sinne der vorliegenden Erfindung
ferner entzündungshemmende
Substanzen, wie z.B. Allantoin, α-Bisabolol,
Panthotensäure,
Panthenol, Gelée
Royal, Kamillenextrakte, Azulen oder Aloe-Vera-Extrakt sowie unverseifbare
Anteile des Avocado- oder Sojaöls
und weitere Substanzen, die die gereizte Haut beruhigen. Weitere
vorteilhafte Wirkstoffe sind Gerbstoffe, welche adstringierende,
entzündungswidrige
und/oder blutstillende Wirkung haben.
Die
kosmetischen und/oder dermatologischen Formulierungen im Sinne der
vorliegenden Erfindung können
wie üblich
zusammengesetzt sein und insbesondere zur Behandlung und Pflege
der Haut und/oder der Haare nach einer Rasur und als Pflegemittel
bei allen Veränderungen
der Lederhaut, insbesondere Verhärtungen,
und bei Telangiektasien dienen. Entsprechend können die Formulierungen im
Sinne der vorliegenden Erfindung – je nach ihrem Aufbau – beispielsweise
als Rasurmittel, After-Shave-Zubereitungen, Hautschutzcreme, Nährcreme,
Tages- oder Nachtcreme usw. verwendet werden.
Zur
Anwendung werden die kosmetischen und dermatologischen Formulierungen
im Sinne der vorliegenden Erfindung in der für Kosmetika üblichen
Weise auf die Haut und/oder Haare aufgebracht.
Die
kosmetischen und dermatologischen Formulierungen im Sinne der vorliegenden
Erfindung können kosmetische
Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise
in solchen Zubereitungen verwendet werden, z.B. Konservierungsmittel,
Bakterizide, Parfüme,
Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente,
die eine färbende
Wirkung haben, Verdickungsmittel, anfeuchtende und/oder feuchthaltende
Substanzen, Fette, Öle,
Wachse oder andere übliche
Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung
wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte,
organische Lösungsmittel und/oder
Silikonderivate wie Moisturizer.
Als
Moisturizer werden Stoffe oder Stoffgemische bezeichnet, welche
kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen die Eigenschaft
verleihen, nach dem Auftragen bzw. Verteilen auf der Hautoberfläche die
Feuchtigkeitsabgabe der Hornschicht (auch transepidermal water loss
(TEWL) genannt) zu reduzieren und/oder die Hydratation positiv zu
beeinflussen.
Vorteilhafte
Moisturizer im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise
Glycerin, Milchsäure, Pyrrolidincarbonsäure und
Harnstoff. Ferner ist es insbesondere von Vorteil, polymere Moisturizer
aus der Gruppe der wasserlöslichen
und/oder in Wasser quellbaren und/oder mit Hilfe von Wasser gelierbaren
Polysaccharide zu verwenden. Insbesondere vorteilhaft sind beispielsweise
Hyaluronsäure
und/oder ein fucosereiches Polysaccharid, welches in den Chemical
Abstracts unter der Registriernummer 178463-12-5 abgelegt ist und
z.B. unter der Bezeichnung Fucogel ®1000
von der Gesellschaft SOLABIA S.A. erhältlich ist.
Die
jeweils einzusetzenden Mengen an kosmetischen oder dermatologischen
Hilfs- und Trägerstoffen und
Parfüm
können
in Abhängigkeit
von der Art des jeweiligen Produktes vom Fachmann durch einfaches
Ausprobieren leicht ermittelt werden.
Ein
zusätzlicher
Gehalt an Antioxidantien ist im allgemeinen bevorzugt. Erfindungsgemäß können als günstige Antioxidantien
alle für
kosmetische und/oder dennatologische Anwendungen geeigneten oder
gebräuchlichen
Antioxidantien verwendet werden.
Vorteilhaft
werden die Antioxidantien aus der Gruppe bestehend aus Aminosäuren (z.B.
Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole
(z.B. Urocaninsäure)
und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, L-Carnosin und deren
Derivate (z.B. Anserin), Cartinoide, Carotide (z.B. α-Carotin, β-Carotin, Lycopin)
und deren Derivate, Chlorogensäure
und deren Derivate, Liponsäure
und deren Derivate (z.B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil
und andere Thiole (z.B. Thioredoxin, Gluthation, Cystein, Cystin,
Cystamin und dren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl,- Propyl-,
Amyl-, Butyl-, Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl-, und
Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat,
Thiodipropionsäure
und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside
und Salze) sowie Sulfoximverbindungen (z.B. Buthioninsulfoxime,
Homocysteinsulfoxim, Buthioninsulfone, Penta- Hexa-, Neptathiononsulfoximin)
in sehr geringen, verträglichen
Dosierungen (z.B. μmol/kg),
ferner (Metall-) Chelatoren (z.B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hydroxysäuren ( z.B.
Zitronensäure,
Milchsäure, Äpfelsäure), Huminsäuren, Gallensäuren, Gallenextrakte,
Billirubin, Billiverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und
deren Derivate (z.B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und
deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate, Vitamin
C und Derivate (z.B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat),
Tocopherole und Derivate (z.B. Vitamin-E-acetat), Vitamin A und
Derivate (Vitamin-A-palmitat)
sowie Koniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate, α-Glycosylrutin,
Ferulasäure,
Furfurylidenglucitol, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon,
Harnsäure
und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Zink und dessen
Derivate (z.B. ZnO, ZnSO4), Selen und dessen
Derivate (z.B. Selenmethionin), Stilbene und deren Derivate (z.B.
Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten
Derivate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide
und Lipide) dieser genannten Wirkstoffe.
Die
Menge der vorgenannten Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen)
in den Emulsionen beträgt
vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 20
Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zubereitung.
Sofern
Vitamin E und/oder dessen Derivate das oder die Antioxidantien darstellen,
ist es vorteilhaft, deren jeweilige Konzentration aus dem Bereich
von 0,001 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der der Formulierung, zu wählen.
So
fern Vitamin A, bzw. Vitamin-A-Derivate, bzw. Carotine bzw. deren
Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist es vorteilhaft
deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich 0,001 bis 10 Gew.-% bezogen
auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Die
Lipidphase von Emulsionen kann vorteilhaft gewählt werden aus der folgenden
Substanzgruppe:
- • Mineralöle, Mineralwachse
- • Öle, wie
Triglyceride der Caprin- oder der Capryllsäure, ferner natürliche Öle wie z.B.
Rizinusöl;
- • Fette,
Wachse und andere natürliche
und synthetische Fettkörper,
vorzugsweise Ester von Fettsäuren
mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. Isopropanol, Propylenglykol
oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger
C-Zahl oder mit Fettsäuren;
- • Alkylbenzoate;
- • Silikonöle wie Dimethylpolysiloxane,
Diethylpolysiloxane, Diphenylpolysiloxane sowie Mischformen daraus.
Die Ölphase der
Emulsionen, Oleogele bzw. Hydrodispersionen oder Lipodispersionen
in Sinne der vorliegenden Erfindung wird vorteilhaft gewählt aus
der Gruppe der Ester aus gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder
ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle
können
dann vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat,
Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isonnylstearat,
Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat,
2-Octyldodecylpalmitat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat
sowie synthetische, halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester,
z.B. Jojobaöl.
Ferner
kann die Ölphase
vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe
und -wachse, der Silikonöle,
der Dialkylether, der Gruppe der gesättigten oder ungesättigten,
verzweigten oder unverzweigten Alkohole, sowie Fettsäuretriglyceride,
namentlich Triglycerinester gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12 bis 18 C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride
können
beispielsweise vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und natürlichen Öle, z.B.
Olivenöl,
Sonnenblumenöl,
Sojaöl,
Erdnussöl,
Rapsöl,
Mandelöl,
Palmöl,
Kokosöl,
Palmkernöl
und dergleichen mehr.
Auch
beliebige Abmischungen solcher Öl-
und Wachskomponenten sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden
Erfindung einzusetzen. Es kann auch gegebenenfalls vorteilhaft sein,
Wachse, beispielsweise Cetylypalmitat, als alleinige Lipidkomponente
der Ölphase
einzusetzen.
Vorteilhaft
wird die Ölphase
gewählt
aus der Gruppe 2-Ethylhexylisostearat, Octyldodecanol, Isotridecylisononanoat,
Isoeicosan, 2-Ethylhexylcocoat, C12-15-Alkylbenzoat,
Capryl-Caprinsäure-Triglycerid,
Dicaprylether.
Besonders
vorteilhaft sind Mischungen aus C12-15-Alkylbenzoat und 2-Ethylhexylisostearat,
Mischungen aus C12-15-Alkylbenzoat, 2-Ethylhexylisostearat und Isotridecylisononanoat.
Von
den Kohlenwasserstoffen sind Paraffinöl, Squalan und Squalen vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden.
Vorteilhaft
kann die Ölphase
ferner einen Gehalt an cyclischen oder linearen Silikonölen aufweisen oder
vollständig
aus solchen Ölen
bestehen, wobei allerdings bevorzugt wird, außer dem Silikonöl oder den Silikonölen einen
zusätzlichen
Gehalt an anderen Ölphasenkomponenten
zu verwenden.
Vorteilhaft
wird Cyclomethicon (Octamethylcyclotetrasiloxan) als erfindungsgemäß zu verwendendes Silikonöl eingesetzt.
Aber auch andere Silikonöle
sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden,
beispielsweise Hexamethylcyclotrisiloxan, Polydimethylsiloxan, Poly(methylphenylsiloxan).
Besonders
vorteilhaft sind ferner Mischungen aus Cyclomethicon und Isotridecylisononanoat,
aus Cyclomethicon und 2-Ethylhexylisostearat.
Die
wässrige
Phase der Formulierungen im Sinne der vorliegenden Erfindung enthält gegebenenfalls vorteilhaft
Alkohole, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie deren Ether,
vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglycol, Glycerin, Ethylenglykol,
Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl-,
-monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder
monoethylether und analoge Produkte, ferner Alkohole niedriger C-Zahl,
z.B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propanoldiol,
Glycerin sowie insbesondere ein oder mehrere Verdickungsmittel,
welches oder welche vorteilhaft gewählt werden können aus
der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate, Polysaccharide bzw.
deren Derivate, z.B. Xanthangummi und/oder Hydroxypropylmethylcellulose,
besonders vorteilhaft aus der Gruppe der sogenann tenCarbopole, beispielsweise
Carbopole der Typen 980, 981, 1382, 2984, 5984, jeweils einzeln
oder in Kombination.
Es
ist auch vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, kosmetische
und dermatologische Zubereitungen zu erstellen, die einen Gehalt
an UV-Schutzsubstanzen enthalten. So werden z.B. in Tagescremes oder
Hautlotions gewöhnlich
UV-A- bzw. UV-B-Filtersubstanzen eingearbeitet. Darüber hinaus
stellen UV-Schutzsubstanzen, ebenso wie Antioxidantien und gegebenenfalls
Konservierungsstoffe, einen wirksamen Schutz gegen den Verderb der
Zubereitungen selbst und UV-empfindlicher Inhaltsstoffe dar. So
können
die UV-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung beispielsweise
dazu dienen, die Stabilität
der relevanten Wirkstoffe, hier der Inhaltsstoffe des Lonicera-Blütenextraktes,
zu verbessern und sie vor UV-induzierter Zersetzung schützen.
Dementsprechend
können
die Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
eine übliche
UV-A- und/oder UV-B-Filtersubstanz enthalten. Die Formulierungen
können,
obgleich nicht notwendig, gegebenenfalls auch ein oder mehrere organische
und/oder anorganische Pigmente als UV-Filtersubstanzen enthalten,
welche in der Wasser- und/oder Ölphase
vorliegen können.
Bevorzugte
anorganische Pigmente sind Metalloxide und/oder andere in Wasser
schwerlösliche
oder unlösliche
Metallverbindungen, insbesondere Oxide des Titans (TiO2),
Zinks (ZnO), Eisens (Fe2O3),
Zirkoniums (ZrO2), Siliciums (SiO2), Mangans (z. B. MnO), Aluminiums (Al2O3), Cers (Ce2O3), Mischoxide
der entsprechenden Metalle sowie Abmischungen aus solchen Oxiden.
Solche
Pigmente können
im Sinne der vorliegenden Erfindung vorteilhaft oberflächlich behandelt
(„gecoatet") sein, wobei beispielsweise
ein amphiphiler oder hydrophober Charakter gebildet werden bzw.
erhalten bleiben soll. Diese Oberflächenbehandlung kann darin bestehen,
dass die Pigmente nach an sich bekannten Verfahren mit einer dünnen hydrophoben
Schicht versehen werden.
Die
Pigmente können
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung auch in Form kommerziell
erhältlicher öliger oder
wässriger
Vordispersionen zur Anwendung kommen. Diesen Vordispersionen können vorteilhaft
Dispergierhilfsmittel und/oder Solubilisationsvermittler zugesetzt
sein.
Vorteilhaftes
organisches Pigment im Sinne der vorliegenden Erfindung ist das
2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-phenol)
(INCI: Methylene Bis-Benztriazolyl Tetramethylbutylphenol], welches
unter der Handelsbezeichnung Tinosorb® M
bei der CIBA-Chemikalien GmbH erhältlich ist.
Vorteilhafte
UV-A-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Dibenzoyl-methanderivate,
insbesondere das 4-(tert.-Butyl)-4'-methoxydibenzoylmethan (CAS-Nr. 70356-09-1),
welches von Givaudan unter der Marke Parsol® 1789
und von Merck unter der Handelsbezeichnung Eusolex® 9020
verkauft wird.
Weitere
vorteilhafte UV-A-Filtersubstanzen sind die Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure und
ihre Salze, besonders die entsprechenden Natrium-, Kalium- oder
Triethanolammonium-Salze, insbesondere das Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure-bis-natriumsalz
mit der INCI-Bezeichnung Bisimidazylate, welches beispielsweise
unter der Handelsbezeichnung Neo Heliopan AP bei Haarmann & Reimer erhältlich ist.
Ferner
vorteilhaft sind das 1,4-di(2-oxo-10-Sulfo-3-bornylidenmethyl)-Benzol
und dessen Salze (besonders die entsprechenden 10-Sulfato-verbindungen,
insbesondere das entsprechende Natrium-, Kalium- oder Triethanolammonium-Salz),
das auch als Benzol-1,4-di(2-oxo-3-bornylidenmethyl-10-sulfonsäure) bezeichnet
wird.
Vorteilhafte
UV-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner
so genannte Breitbandfilter, d.h. Filtersubstanzen, die sowohl UV-A-
als auch UV-B-Strahlung
absorbieren.
Vorteilhafte
Breitbandfilter oder UV-B-Filtersubstanzen sind beispielsweise Triazinderivate,
wie z.B.
- • 2,4-Bis-{[4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin (INCI: Bis-Ethylhexyloxylphenol
Methoxyphenyl Triazin), welches unter der Handelsbezeichnung Tinosorb® S
bei der CIBA-Chemikalien GmbH erhältlich ist;
- • Dioctylbutylamidotriazon
(INCI: Diethylhexyl Butamido Triazone), welches unter der Handelsbezeichnung UVASORB
HEB bei Sigma 3V erhältlich
ist;
- • 4,4',4''-(1,3,5-Triazin-2,4,6-triyltriimino)-tris-benzoesäure-tris-(2-ethylhexylester),
auch: 2,4,6-Tris-[anilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)]-1,3,5-triazin (INCI: Ethylhexyl
Triazone), welches von der BASF Aktiengesellschaft unter der Warenbezeichnung
UVINUL® T
150 vertrieben wird;
- • 2-[4,6-Bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin-2-yl]-5-(octyloxy)phenol
(CAS Nr.: 2725-22-6).
Ein
vorteilhafter Breitbandfilter im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist auch das 2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-phenol)
(INCI: Methylene Bis-Benztriazolyl Tetramethylbutylphenol), welches
unter der Handelsbezeichnung Tinosorb® M
bei der CIBA-Chemikalien GmbH erhältlich ist.
Vorteilhafter
Breitbandfilter im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ferner das
2-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-methyl-6-[2-methyl-3-[1,3,3,3-tetramethyl-1-((trimethylsilyl)oxy]di-siloxanyl]propyl]-phenol
CAS-Nr.: 155633-54-8) mit der INCI-Bezeichnung Drometrizole Trisiloxane.
Die
UV-B- und/oder Breitbandfilter können öllöslich oder
wasserlöslich
sein. Vorteilhafte öllösliche UV-B-
und/oder Breitbandfiltersubstanzen sind z.B.:
- • 3-Benzylidencampher-Derivate,
vorzugsweise 3-(4-Methylbenzyliden)campher, 3-Benzylidencampher;
- • 4-Aminobenzoesäure-Derivate,
vorzugsweise 4-(Dimethylamino)-benzoesäure(2-ethylhexyl)ester, 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
- • 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)-1,3,5-triazin;
- • Ester
der Benzalmalonsäure,
vorzugsweise 4-Methoxybenzalmalonsäuredi(2-ethylhexyl)ester;
- • Ester
der Zimtsäure,
vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester,
4-Methoxyzimtsäureisopentylester;
- • Derivate
des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon,
2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon
- • sowie
an Polymere gebundene UV-Filter.
Vorteilhafte
wasserlösliche
UV-B- und/oder Breitbandfiltersubstanzen sind z.B.:
- • Salze
der 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure, wie ihre Natrium-, Kalium-
oder ihr Triethanolammonium-Salz, sowie die Sulfonsäure selbst;
- • Sulfonsäurederivate
des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornylidenmethyl)sulfonsäure und
deren Salze.
Eine
weitere erfindungsgemäß vorteilhaft
zu verwendende Lichtschutzfiltersubstanz ist das Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat
(Octocrylen), welches von BASF unter der Bezeichnung Uvinul® N
539 erhältlich
ist.
Es
kann auch von erheblichem Vorteil sein, polymergebundene oder polymere
UV-Filtersubstanzen
in Zubereitungen gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwenden, insbesondere solche, wie sie in der WO-A-92/20690
beschrieben werden.
Ferner
kann es gegebenenfalls von Vorteil sein, erfindungsgemäß weitere
UV-A- und/oder UV-B-Filter in
kosmetische oder dermatologische Zubereitungen einzuarbeiten, beispielsweise
bestimmte Salicylsäurederivate
wie 4-Isopropylbenzylsalicylat, 2-Ethylhexylsalicylat (= Octylsalicylat),
Homomenthylsalicylat.
Die
Liste der genannten UV-Filter, die im Sinne der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden können, soll
selbstverständlich
nicht limitierend sein.
Vorteilhaft
enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen
die Substanzen, die UV-Strahlung
im UV-A- und/oder UV-B-Bereich absorbieren, in einer Gesamtmenge
von z.B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 Gew.-% bis 20
Gew.-%, insbesondere 1,0 Gew.-% bis 15,0 Gew.-%, jeweils bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.