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Die
Erfindung bezieht sich auf Hochfrequenz(HF)-signale und auf Mikrowellensignale
und insbesondere bezieht sich die Erfindung auf die Erzeugung von
Hochleistungs-Mikrowellensignalen zur Benutzung in Radarsystemen
hoher Auflösung und Anwendungen mit gerichteter Energie.
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In
der Literaturstelle von Shaw H. J., Elliott B. J., Harker
K. J. und Karp A. mit der Bezeichnung Microwave generation in pulsed
ferrites, J. App. Phys., Vol 37, No. 3, 1966 sind Einzelheiten
eines Verfahrens beschrieben, um Energie eines pulsierenden Magnetfeldes
in ein Mikrowellensignal in einem Wellenleiter umzuwandeln. Die
Literaturstelle von Shaw „Pulsed Magnetic Microwave Generator"
bezieht sich auf eine Impuls-getriebene gyromagnetische Präzession
in einer kleinen Yttrium-Eisen-Granat(YIG)-Kugel, um Energie aus
einem „Pumpimpuls" in ein Mikrowellensignal umzuformen.
Eine kleine Kugel mit einem Durchmesser von etwa 1 mm aus Magnetmaterial
wird in einem Mikrowellenleiter-Hohlraum angeordnet. Auf die magnetische
Kugel wird ein kräftiges konstantes magnetisches Vorspannfeld
gerichtet, um die Magnetmomente innerhalb des Magnetmaterials auszurichten.
Danach wird ein kräftiges pulsierendes Magnetfeld der Kugel
unter einem bestimmten Winkel gegenüber dem konstanten
Vorspannfeld aufgeprägt. Das pulsierende Magnetfeld verursacht
eine Wiederausrichtung des Magnetisierungsvektors in der Kugel mit
einer zeitlichen Skala, die ähnlich der Anstiegszeit des
pulsierenden Feldes ist. Wenn die Anstiegszeit genügend
kurz ist, dann folgt der Magnetisierungsvektor nicht einfach dem
pulsierenden Feld, sondern präzessiert um die Richtung
des angelegten Feldes. Diese gyromagnetische Präzession dauert
während einer Zeit fort, die von den Dämpfungsverfahren
des Magnetmaterials abhängig ist. Der präzessierende
Magnetisierungsvektor im Magnetmaterial bilded einen Oszillator
mit der gyromagnetischen Präzessionsfrequenz. Die magnetische Kugel
wird in einem Wellenleiter-Hohlraum derart angeordnet, dass Energie
von dem gyromagnetischen Oszillator in den Wellenleiter als elektromagnetisches
Signal eingekoppelt wird. Infolgedessen wird die magnetische Kugel
als Impuls-erregter Wandler benutzt, der Energie aus dem pulsierenden
Magnetfeld in ein Mikrowellensignal im Wellenleiter umformt.
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Die
Nachteile dieses Verfahrens der Erzeugung von Mikrowellensignalen
sind die Folgenden: Die Höhe der Energie und der Leistung,
die in ein Mikrowellensignal umgewandelt werden kann, ist begrenzt
durch die Forderung, dass eine kleine Kugel aus Magnetmaterial,
gewöhnlich YIG, eine vollständige zeitliche und
räumliche kohärente Präzession erreicht,
und weil das pulsierende Magnetfeld dadurch erzeugt wird, dass ein
großer pulsierender Strom durch eine äußere
Spule geschickt wird, ist das Verhältnis von Mikrowellenenergie
zur Energie, die in der Spule gespeichert wird, sehr niedrig, da
das pulsierende Magnetfeld auf ein großes Volumen, verglichen
mit dem Volumen der Kugel, ausgeübt werden muss.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Verfahren
und eine alternative Vorrichtung zur Erzeugung gepulster Hochfrequenzsignale
oder gepulster Mikrowellensignale zu schaffen.
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Gemäß einem
ersten Merkmal betrifft die vorliegende Erfindung einen Hochfrequenz-
oder Mikrowellensignalgenerator mit einem Videoimpulsgenerator und
einem Übertragungsleitungsmodulator, der die erzeugten
Videoimpulse durch eine durch Impulse erregte gyromagnetische Präzession
modifiziert. Hierdurch wird ein Teil der Videoimpulsenergie von
niedrigen Frequenzen auf Hochfrequenzfrequenzen oder Mikrowellenfrequenzen übertragen,
wodurch eine resultierende Wellenform mit einer Hochfrequenzkomponente
und/oder einer Mikrowellenkomponente erzeugt wird.
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In
diesem Zusammenhang wird ein Videoimpuls definiert als ein elektrischer
Impuls mit kurzer Anstiegszeit relativ zur Impulsbreite und mit
einer im Wesentlichen konstanten Amplitude während der
Impulsdauer. Wenn ein Videoimpuls einer geeigneten Antenne zugeführt
wird, kann ein ultrabreiter Band(UWB)-impuls abgestrahlt werden.
UWB-Wellenformen sind interessant für ein hochauflösendes Radar
und Anwendungen mit gerichteter Energie, weil ihre kurze Impulsdauer
eine gute Zielauflösung bildet und der sehr breite spektrale
Energiegehalt an einen weiten Bereich vom Merkmal eines Ziels gekoppelt
werden kann.
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Der
Hauptteil der Energie in einer Videoimpulswellenform ist jedoch
in spektralen Komponenten unter dem 100 MHz-Bereich enthalten und
wird demgemäß nicht in der UWB-Wellenform abgestrahlt.
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Es
hat sich gezeigt, dass eine Modulation des Videoimpulses mit einer
geeigneten Frequenz einen modulierten Impuls erzeugt, der einen
beträchtlichen Energiegehalt besitzt, der nach den Hochfrequenzfrequenzen
und/oder den Mikrowellenfrequenzen hin verschoben ist, wodurch sich
ein wesentliches Ansteigen in der Energie ergibt, die durch die Antenne
abgestrahlt werden kann. Demgemäß ermöglicht
eine Modulation der Wellenform, dass das abgestrahlte Signal in
höherem Maße fokussiert wird und das abgestrahlte
Feld erhöht wird, das in einem großen Abstand
von der Quelle erzeugt werden kann.
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Vorzugsweise
umfasst der Modulator eine nicht-lineare Übertragungsleitung,
die Magnetmaterial enthält und vorzugsweise weiter eine
gyromagnetische Charakteristik hat. Wenn die Hochfrequenzwellenmodulation
und/oder die Mikrowellenmodulation in einer Art Wanderwelle erzeugt
wird, so wird hierdurch die Beschränkung des Volumens des Magnetmaterials
vermieden, worunter der Stand der Technik bisher gelitten hat, so
dass größere Leistungspegel erzeugt werden können.
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Um
elektromagnetische Stoßwellen in Übertragungsleitungen,
beispielsweise Koaxialleitungen, zu erzeugen, wie dies in der Literatursteile Katayev,
I. G. „Electromagnetic shock waves", Iliffe Books Ltd., 1966,
beschrieben ist, kann nichtlineares Material benutzt werden. Hierzu
wird auch verwiesen auf die Literaturstelle Weiner M. und
Silber L. „Pulse sharpening effects in ferrites", IEEE
Trans Magn 1981, MAG 17, pp 1472–1477. Die Übertragungsleitungen
können sättigbare Magnetmaterialien enthalten
und benutzt werden, um elektrische Impulse mit kurzer Impulsanstiegszeit
zu erzeugen. Diese Einrichtungen haben eine magnetische Nicht-Linearität
des Magnetmaterials, um eine „elektromagnetische Stoßwelle"
zu erzeugen, die eine sehr schnelle Änderung von elektrischem
Feld und Magnetfeld in der Übertragungsleitung hat. Die Änderungsrate
dieser Felder wird durch das begrenzte dynamische Ansprechen des
Magnetmaterials auf hohe angelegte Felder begrenzt. Bei praktischen
Ausführungsbeispielen dieser Vorrichtungen wird ein elektrischer
Impuls in eine koaxiale Übertragungsleitung eingeführt,
die das Magnetmaterial enthält. Wenn der elektrische Impuls längs
der Übertragungsleitung fortschreitet, dann wird die Vorlaufflanke
des Eingangsimpulses durch die magnetische Nicht-Linearität
modifiziert und der Anstiegszeitimpuls wird progressiv kürzer,
bis die Begrenzungsansprechzeit erreicht ist. Nachdem einmal die
begrenzte Ansprechzeit erreicht ist, setzt der Impuls seine Ausbreitung
mit dieser Anstiegszeit fort. Diese Art einer elektromagnetischen
Stoßleitung kann benutzt werden, um Videoimpulse mit Anstiegszeiten
unter dem Bereich von Nanosekunden zu erzielen.
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Das
erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel der Übertragungsleitung
ermöglicht die Modifizierung einer Hochleistungs-Videoimpulsquelle,
um eine Wellenform- Charakteristik und eine Frequenzcharakteristik
einer pulsierenden Hochfrequenzquelle oder einer Mikrowellenquelle
zu erzeugen.
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Die
elektrischen und magnetischen Charakteristiken einer nicht-linearen Übertragungsleitung und
die Konstruktionsmaterialien werden so gewählt, dass eine
heftige gyromagnetische Präzession der Magnetisierung innerhalb
der magnetischen Komponenten stattfindet, wobei ein elektrischer
Impuls in die Übertragungsleitung injiziert wird. Die induzierte
gyromagnetische Präzession beeinflusst die Ausbreitungscharakteristiken
der injizierten elektrischen Impulse und moduliert die Impulse mit
HF- und/oder Mikrowellenfrequenzen. Die resultierende Wellenform am
Ausgang der nicht-linearen Übertragungsleitung ist ein
Impuls, der mit einer HF- und/oder Mikrowellenkomponente moduliert
ist. Die Charakteristiken der Modulation werden durch die Ausbildung
der nicht-linearen Übertragungsleitung und Wahl geeigneten
Magnetmaterials bestimmt, das ein heftiges gyromagnetisches Verhalten
zeigt.
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Der
Impulsgenerator kann einen pumpenden Impuls erzeugen. Diese Ausbildung
schafft die Möglichkeit, ein physikalisch und elektrisch
ausgedehntes Zusammenwirken zwischen dem Pumpsignal und dem Magnetmaterial
zu erhalten. Die Vorteile dieses Schemas liegen darin, dass ein
beträchtlich größeres Volumen aus Magnetmaterial
durch eine Wanderwelle in einer Übertragungsleitung erregt
werden kann und die Energie im Pumpimpuls wirksamer ausgenutzt wird.
Infolgedessen ist der Wirkungsgrad der Energieumwandlung bei dieser
Vorrichtung beträchtlich größer als beim
Stand der Technik. Das HF-Signal und/oder das Mikrowellensignal,
die durch gyromagnetische Präzession im Magnetmaterial
erzeugt werden, wird durch die Übertragungsleitung geführt und
erscheint als Modulation am pumpenden Videoimpuls. Infolgedessen
ist kein getrennter Wellenleiter erforderlich, um das HF- und/oder
Mikrowellensignal zu extrahieren.
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Das
spektrale Profil des resultierenden Ausgangsimpulses kann durch
Abstimmung des Frequenzausgangs bestimmt werden, indem die Frequenz
eingestellt wird, bei der die Videoimpulse durch Veränderung
der Amplitude des axialen Magnetfeldes Hax moduliert
werden und/oder durch Veränderung der Pumpimpulse und/oder
der Dimensionen des Magnetmaterials und der koaxialen Struktur.
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Es
kann ein äußeres Magnetfeld an die Übertragungsleitung
angelegt werden. Dieses Magnetfeld kann Komponenten aufweisen, die
axial oder sonstwie gegenüber der Übertragungsleitung
orientiert sind. Vorzugsweise weist die Übertragungsleitung
Isolatoren mit niedrigen dielektrischen Verlusten auf, beispielsweise
aus Polytetrafluorethylen (PTFE) oder Polypropylen. Die Übertragungsleitung
kann aus Kupfer, Silber, Gold oder aus anderen hochleitenden Materialien
bestehende Leiter aufweisen, um die Leistungsverluste gering zu
halten.
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Gemäß einem
zweiten Merkmal der Erfindung ist eine Antenne mit einem Mikrowellensignalgenerator
der vorbeschriebenen Bauart vorgesehen.
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Gemäß einem
dritten Merkmal der Erfindung betrifft diese ein Verfahren zur Erzeugung
von Mikrowellensignalen mit den folgenden Schritten:
es werden
Videoimpulse mit kurzer Anstiegszeit erzeugt; und
es wird die
Videoimpulsenergie von Frequenzen unter dem HF- oder Mikrowellenbereich
auf Frequenzen modifiziert, die im HF- oder Mikrowellenbereich liegen;
wodurch
eine resultierende Wellenform mit HF-Komponenten oder Mikrowellen-Komponenten
erzeugt wird.
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Nachstehend
werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
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1 zeigt
einen graphischen Vergleich der zeitlichen Wellenformen einer Videowellenform
und einer geeignet modulierten Videowellenform, um eine beträchtliche
Energiegehaltverschiebung nach den Mikrowellenfrequenzen zu verursachen;
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2 zeigt
die Fourier-Spektren, die der Videowellenform und der modulierten
Videowellenform gemäß 1 zugeordnet
sind;
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3 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Erzeugung von
Mikrowellensignalen gemäß der Erfindung;
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4 zeigt
im Einzelnen die geometrische Disposition der koaxialen Übertragungsleitungsstruktur
und des Magnetmaterials, das in der Vorrichtung nach 3 benutzt
wird;
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5 ist
eine schematische Darstellung des Magnetfeldes, das der nichtlinearen Übertragungsleitung
gemäß 4 aufgeprägt wird.
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1 vergleicht
die zeitliche Wellenform eines typischen elektrischen Videoimpulses 1,
der eine Anstiegszeit von 0,1 ns und eine Dauer von 1,5 ns hat,
mit der zeitlichen Wellenform eines modulierten Mikrowellenimpulses 2.
Der elektrische Videoimpuls kann im typischen Fall benutzt werden,
um direkt eine UWB-Antenne zu speisen. 2 zeigt
die Fourier-Spektren der unmodulierten Videoimpulsweilenform 3 und
der modulierten Mikrowellenform 4. Aus 2 ist
ersichtlich, dass der Hauptteil der Energie im Videoimpuls 1 in
den spektralen Komponenten unterhalb des 100 MHz-Bereichs enthalten
ist und dass nur sehr wenig Energie in den höheren Frequenzkomponenten
liegt. So würde ein großer Anteil der Komponenten
des Videoimpulses nicht durch die Antenne abgestrahlt, weil die
meisten Komponenten eine Frequenz hätten, die unter der
unteren Grenze der Antenne liegt.
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Das
Fourier-Spektrum der modulierten Wellenform 4 zeigt jedoch
einen Hauptspitzenwert 20 bei der Modulationsfrequenz.
Dies repräsentiert eine Energieverschiebung von den Videofrequenzen
herauf nach den Mikrowellenfrequenzen und ein hauptsächliches
Ansteigen in der Energie, die praktisch von der Antenne abgestrahlt
werden kann, weil ein größerer Teil der Komponenten
der modulierten Impulse Frequenzen über dem unteren Grenzwert
der Antenne hat.
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Die
Vorrichtung gemäß 3 weist
einen Hochleistungs-Videoimpulsgenerator 5 auf. Der Impulsgenerator 5 erzeugt
einen Pumpimpuls. Der Pumpimpuls ist ein Hochleistungs-Videosignal
mit einer Dauer, die im typischen Fall zwischen 1 und 10 ns liegt
und der eine Anstiegszeit von etwa 0,1 ns hat. Die Spannungsamplitude
dieses Pumpimpulses ist abhängig von der Anwendung und
kann von weniger als 10 kV auf einige 100 kV ansteigen. Derartige
Impulsgeneratoren werden im typischen Fall durch Wasserstoff-Thyratrons
oder Hochleistungs-Halbleiter geschaltet, und sie werden durch spezialisierte Gesellschaften
erzeugt, einschließlich Kentech Ltd und FID Technologies
GmbH. Der Impulsgenerator kann außerdem eine gewisse Form
einer elektromagnetischen Stoßwelle zur Impulsschärfung
aufweisen. Der Pumpimpuls wird in eine nicht-lineare Übertragungsleitung 6 injiziert
(beispielsweise eine koaxiale Übertragungsleitung), die
Magnetmaterial 10 (vergleiche 4) enthält,
welches so ausgewählt ist, dass es eine hohe gyromagnetische
Charakteristik aufweist. Es ist eine magnetische Struktur 7 über die
Außenseite der Übertragungsleitung 6 vorgesehen,
um eine Vorspannung an das Magnetmaterial 10 anzulegen.
Der Ausgang der nicht linearen Übertragungsleitung 6 wird
einer geeigneten Laststruktur 8, beispielsweise einer Antenne,
zugeführt.
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4 zeigt
die Struktur der koaxialen Übertragungsleitung 6.
Bei diesem Ausführungsbeispiel werden magnetische Toroide 9 koaxial
um einen zentralen Leiter 13 der Übertragungsleitung 6 herum
gelegt. Magnetmaterial 10 umgibt die Toroide 9.
Die Toroide 9 werden ihrerseits durch ein Hochspannungs-Isolier-Dielektrikum 11 umschlossen,
beispielsweise aus Polytetrafluorethylen (PTFE), und dies wird wiederum
von dem Rückleiter 12 der Übertragungsleitung 6 umschlossen.
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Gemäß 5 wird
ein konstantens Magnetfeld Hax durch die
Magnetisierungsstruktur 7 erzeugt und dieses Feld wird
der nicht-linearen Übertragungsleitung 6 in einer
axialen oder anderen Orientierung aufgeprägt. Der Zweck
des konstanten magnetischen Feldes Hax besteht
darin, den Magnetisierungsvektor des Magnetmaterials 10 längs
einer speziellen Achse, im typischen Fall längs der Axialrichtung
der Übertragungsleitung 6, auszurichten. Die Anfangsausrichtung
der Magnetisierungen ist eine Vorbedingung zur Stimulation der gyromagnetischen Präzession.
Die äußere Quelle des Magnetfeldes 7 kann
als Solenoid ausgebildet sein, der um die Übertragungsleitung 6 herum
gewickelt ist oder es kann eine geeignete Ansammlung von Permanentmagneten
sein.
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Der
Pumpimpuls erzeugt ein umfängliches 1/2 πr – Magnetfeld
H
c, wobei I der Impulsstrom ist und r der
mittlere Radius des Magnetmaterials in der Übertragungsleitung
6,
das den Magnetisierungsvektor des Magnetmaterials
10 von
der Anfangsrichtung in die Umfangsrichtung hinein dreht. Die Geschwindigkeit,
mit der der Magnetisierungsvektor des Magnetmaterials
10 gedreht
wird, hängt von der Anstiegszeit des Pumpimpulses ab, und
diese Anstiegszeit des Pumpimpulses sollte deshalb so kurz als möglich sein.
Eine genügend kurze Anstiegszeit des Pumpimpulses bewirkt,
dass der Magnetisierungsvektor im Magnetmaterial
10 gyromagnetisch
um die Richtung des aufgeprägten Gesamtmagnetfeldes präzessiert,
und zwar mit einer Geschwindigkeit, die durch den folgenden Ausdruck
definiert ist.
wobei
- dM/dt
- ist die Änderungsgeschwindigkeit
der Magnetisierung im Magnetmaterial 10,
- γ
- ist das gyromagnetische
Verhältnis,
- μ0
- ist die Permeabilität
im freien Raum,
- M
- ist die Magnetisierung
des Magnetmaterials 10,
- H
- ist das angelegte
Magnetfeld,
- α
- ist der Dämpfungsfaktor,
- MS
- ist die Sättigungsmagnetisierung
des Magnetmaterials 10.
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Eine
Präzession des Magnetisierungsvektors des Magnetmaterials 10 bewirkt
eine oszillierende Magnetfeldkomponente in der Übertragungsleitung 6.
Diese Präzessions-Feldkomponente im Magnetmaterial ist
mit dem Feld des Pumpimpulses gekoppelt, um eine Modulation der
Amplitude des Pumpimpulses zu bewirken. Der Länge der nicht-linearen Übertragungsleitung 6,
die für den modulierten Signalaufbau bis in den stetigen
Zustand erforderlich ist, beträgt im typischen Fall 5–50
cm. Die Dauer der Mikrowellenmodulation, die in der Praxis abgeleitet werden
kann, liegt im typischen Fall in dem Bereich zwischen 1 und 5 ns
für einen einzigen Impuls.
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Die
Tiefe und Dauer der Modulation des Pumpimpulses sind abhängig
von der gyromagnetischen Präzessionscharakteristik des
Magnetmaterials 10 (gewöhnlich Ferrit oder Yttrium-Eisen-Granat (YIG))
und auch von den dielektrischen und leitfähigen Verschlussmechanismen
in der Übertragungsleitung 6. Die gyromagnetische
Präzession wird durch die Vorlaufflanke des Pumpimpulses
erregt und dauert während einer Zeit fort, die durch die
Dämpfung und den Verlustmechanismus sowohl im Magnetmaterial 10 als
auch in der Übertragungsleitungsstruktur 6 vorhanden
ist. Niedrigere Verlustraten ergeben eine höhere Modulationstiefe
und längere Abklingperioden. Der Hauptanteil des Abklingens
der Präzession ist eine gyromagnetische Dämpfung
im Magnetmaterial 10. Um das längste Mikrowellensignal
zu erzeugen, ist es deshalb zweckmäßig, Materialien
mit geringen gyromagnetischen Verlusten zu verwenden, beispielsweise
Granat-strukturierte Ferritmaterialien in Einkristallform oder in
Mehrkristallform. Es ist auch zweckmäßig, die
Hochfrequenzverluste in der Struktur der Übertragungsleitung 6 zu
verringern, indem Isolatoren 11 mit niedrigen dielektrischen
Verlusten Anwendung finden, beispielsweise aus PTFE oder Polypropylen,
und es ist auch zweckmäßig, die Leitungsverluste
in der Übertragungsleitung 6 zu verringern, indem
hochleitfähige Materialien, wie beispielsweise Kupfer,
Silber oder Gold, benutzt werden.
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Es
ist möglich, den Frequenzausgang abzustimmen. Die Frequenz
der gyromagnetischen Präzession ist abhängig von
den Eigenschaften des benutzten Magnetmaterials 10 von
der Amplitude des konstanten axialen magnetischen Feldes Hax, von der Amplitude des Pumpimpulses und
von den Abmessungen des Magnetmaterials und der koaxialen Struktur.
Die Amplitude des axialen Magnetfeldes Hax und/oder
die Amplitude der Pumpimpulse kann daher benutzt werden, um die
Frequenz der Mikrowellenmodulation einzustellen und um demgemäß das spektrale
Profil des resultierenden Ausgangsimpulses zu bestimmen.
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Die
Vorrichtung kann in einem ultrahohen Wiederholungs-Geschwindigkeitsmodus
betrieben werden. Die abgestrahlte Leistung wird durch das Produkt
der Impulsenergie mit der Impulswiederholungsrate bestimmt. Die
abgestrahlte Leistung kann somit dadurch erhöht werden,
dass die Impulswiederholungsrate erhöht wird. Die maximale
Leistung und die Wiederholungsrate werden begrenzt durch thermische
Bedingungen und durch Kühlbedingungen. Die Erholungszeit
nach einem einzigen Vorwärtsimpuls liegt in der Größenordnung
von 5 ns. Dies bedeutet, dass es möglich ist, die Übertragungsleitung
in einem Berstmodus mit extrem hohen Impulswiederholungsraten bis
herauf zu 100 bis 200 MHz oder höher zu betreiben. Techniken
zur Erzeugung derartiger Berstimpulse können spezialisierte
Halbleiterschalter aufweisen oder die Benutzung von Impulsformschaltungen
(PFN).
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Eine
schnelle Folge von Videoimpulsen, entweder der gleichen Polarität
oder abwechselnder Polarität, kann daher benutzt werden,
um eine schnelle Folge von Mikrowellensignalen zu erzeugen, d. h.
es kann eine Folge von quasi kontinuierlichen Mikrowellen-"Explosionen"
erzeugt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Shaw H. J.,
Elliott B. J., Harker K. J. und Karp A. mit der Bezeichnung Microwave
generation in pulsed ferrites, J. App. Phys., Vol 37, No. 3, 1966 [0002]
- - Katayev, I. G. „Electromagnetic shock waves", Iliffe
Books Ltd., 1966 [0010]
- - Weiner M. und Silber L. „Pulse sharpening effects
in ferrites", IEEE Trans Magn 1981, MAG 17, pp 1472–1477 [0010]