DE10350059A1 - Eventanordnung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Eventanordnung, z. B. für Diskotheken, umfassend eine um wenigstens zwei zumindest weitgehend horizontale Achsen schwenkbare Plattform (12), deren Oberseite begehbar ist. Weiterhin enthält die Anordnung wenigstens eine Betätigungsvorrichtung (14, 16, 18, 34, 36, 46) zum Bewegen der Plattform und wenigstens eine Steuerung für die Betätigungsvorrichtung. Die Anordnung erlaubt ein von der Umgebung losgelöstes Wahrnehmungserlebnis, ähnlich wie auf einem Flugzeug oder Schiff.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Eventanordnung, d.h. eine Anordnung, welche für Veranstaltungen unterschiedlicher Art, wie z.B. Tanzveranstaltungen, Vorführungen, Präsentationen und dergleichen verwendet werden kann.
- Es ist Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Eventanordnung zu schaffen, die dem Benutzer ein losgelöstes Gefühl, ähnlich wie in einem Flugzeug oder auf einem Schiff vermitteln soll.
- Die Aufgabe wird gelöst durch eine Eventanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Die erfindungsgemäße Eventanordnung hat eine vorzugsweise freie begehbare Plattform, die um wenigstens zwei Achsen schwenkbar ist, die zumindest vorzugsweise in horizontaler Richtung verlaufen, wobei die beiden Achsen vorzugsweise quer zueinander angeordnet sind. Auf diese Weise ist es möglich, die Plattform in eine Art Taumelbewegung zu versetzen. Die Schwenkung bzw. Taumelbewegung der Plattform wird mit wenigstens einer, vorzugsweise mehreren Betätigungsvorrichtungen ausgeführt, die z.B. durch Hydraulik-, Pneumatik-Zylinder oder Kugelumlaufspindeln gebildet sein können. Die Betätigungsvorrichtungen sind vorzugsweise durch eine oder mehrere Steuerungen derart steuerbar, dass die Plattform in eine Taumelbewegung versetzbar ist. Die Oberseite der Plattform ist frei, so dass sie begeh- oder betanzbar ist. Auf diese Weise kann die Plattform z.B. für Diskotheken als Tanzfläche verwendet werden.
- Vorzugsweise ist vorgesehen, dem Benutzer der Plattform jeglichen Bezugspunkt oder Fixpunkt am Himmel oder Horizont zu nehmen. Dies kann geschehen, indem die Plattform bei Nacht oder in einer dunklen Umgebung betrieben wird, und durch Lichteffekte auf oder in der Nähe der Plattform dem Auge die Möglichkeit genommen wird, sich auf die Umgebung außerhalb der Plattform einzustellen. Vorzugsweise ist jedoch die Plattform in einer Umhausung, z. B. einem Gebäude angeordnet, das von der Plattform aus keinen festen Bezugspunkt erkennen lässt, z.B. wenn es lichtdurchlässig und innen schwarz ausgekleidet ist. Alternativ oder zusätzlich kann auf der Plattform selbst ein Aufbau vorgesehen sein, der an seinen Seiten und nach oben geschlossen ist, so dass der Benutzer von der Plattform aus nicht nach außen schauen kann. Die Wegnahme jeglichen Bezugspunktes kann für die Benutzer der Plattform jedoch auch kombiniert realisiert sein durch eine entsprechende Ausgestaltung der Umhausung als auch des Aufbaus auf der Plattform. So kann z.B. der Aufbau nur den Blick nach außen in horizontaler Richtung behindern, z.B. durch Vorsehen von senkrechten Wänden im Umfangsbereich der Plattform und der Blick nach oben kann durch die Umhausung, z.B. ein größeres Gebäude, in welchem die Plattform angeordnet ist, verhindert werden. Selbstverständlich kann dies auch vice versa realisiert werden.
- Die erfindungsgemäße Anordnung erlaubt ein von der Umgebung losgelöstes Wahrnehmungserlebnis, ähnlich auf einem Flugzeug oder Schiff.
- Auf der Plattform kann eine Lichtanlage, Audioanlage oder Videoanlage installiert sein, um dem Benutzer der Plattform eine Audio- oder Videodarbietung zukommen lassen zu können.
- Die Betätigungsvorrichtung oder Betätigungsvorrichtungen sind vorzugsweise über eine zentrale gemeinsame Steuerung steuerbar. Sie können so z.B. in Zusammenhang mit der Videodarbietung gesteuert werden, so dass eine Interaktion zwischen Bewegung der Plattform und der Audio- bzw. Videodarbietung oder jeder anderen Art der Erzeugung von Ton- und/oder Lichteffekten möglich ist.
- Vorzugsweise wird die Taumelbewegung der Plattform in einer Art sinusförmigen Bewegung, d.h. mit langsamen anfänglichen Beschleunigungen in jeder neuen Bewegungsphase bewegt. Die Frequenz der Bewegung liegt vorzugsweise zwischen 1 Hertz und 0,01 Hertz. Die Verkippung ist dabei auf maximal 20 %, vorzugsweise 10 % begrenzt, um auch in den extremen Auslenkungen der Plattform einen sicheren Stand auf der Plattform zu gewährleisten. Ein vorteilhafter maximaler Verkippungswinkel der Taumelbewegung liegt etwa bei 5 bis 9 Grad, insbesondere 7 Grad. Die zulässige Verkippung kann ich auch nach sicherheitstechnischen Vorschriften für derartige Anlagen richten.
- Die sanften Beschleunigungen, d.h. die langsam beginnenden und progressiv ansteigenden Beschleunigungen mit jeder Bewegungsphase, die von einer gegen Null abfallenden Beschleunigung gegen Ende der Bewegungsphase begleitet wird, führt dazu, dass die Bewegungen, wie auf einem richtigen Schiff, als harmonisch und nicht zu hart empfunden werden.
- Vorzugsweise ist wohl die Frequenz der Plattformbewegung als auch die Stärke der Verkippung der Plattform steuerbar, was dazu führt, dass sowohl die Geschwindigkeit als auch die Beschleunigung auf der Plattform gesteuert werden kann. Vorzugsweise ist die Plattform auch drehbar gelagert, so dass die Taumelbewegung durch eine Drehbewegung überlagert werden kann. Falls die Betätigungsvorrichtungen für die Verkippung der Plattform nicht auch in der Lage sind, die Plattform insgesamt anzuheben und abzusenken oder falls die vertikale Bewegung der Plattform zusätzlich gewünscht ist, können senkrecht zur Plattform wirkende Aktuatoren, z.B. ein oder mehrere Hydraulikzylinder vorgesehen sein, um die Plattform zusätzlich zur Taumelbewegung auch in eine Hub- und Senkbewegung zu führen. Das Gefühl, auf einem Schiff bei schwerem Seegang zu stehen, kann hierdurch noch beträchtlich verstärkt werden.
- Die Plattform ist vorzugsweise als kreisrunde Fläche ausgebildet. Die Verkippung im Randbereich beträgt dann vorzugsweise maximal 1–2 Meter. Sie kann jedoch auch jede beliebige andere Form aufweisen, wie z.B. polygonal, oval etc.. Die Größe der Plattform kann entsprechend den Anforderungen beliebig sein. Sie liegt jedoch vorzugsweise in einem Durchmesser- bzw. Kantenlängenbereich zwischen 5 und 50 m, insbesondere zwischen 10 und 20 m.
- Prinzipiell ist jede An von Betätigungsvorrichtung für die Bewegung der Plattform geeignet, die in der Lage ist, die Plattform um zwei Achsen, die zumindest eine horizontale Komponenten aufweisen müssen, zu schwenken. Vorzugsweise liegen die Schwenkachsen in einem Bereich der Horizontalen +–25 Grad. Sie müssen nicht quer zueinander angeordnet sein, wenngleich dies die bevorzugte Ausführungsform darstellt. Es kann z.B. eine Betätigungsvorrichtung vorgesehen sein, die eine zentral aufgehängte Plattform in eine Taumelbewegung versetzt, wie dies z.B. von Taumelkarussels bekannt ist. Vorzugsweise sind jedoch mehrere Betätigungsvorrichtungen für die Bewegung der Plattform vorgesehen, was auch zu einer besseren Lastverteilung führt. Falls die Betätigungsvorrichtungen in der Art von Stellzylindern oder Kugelumlaufspindeln ausgebildet sind, sind vorzugsweise mehrere Betätigungsvorrichtungen, z.B. drei bis sechs, oder auch mehr oder weniger zur Stützung der Plattform vorgesehen sein. Diese sind dann vorzugsweise in Umfangsrichtung der Plattform gleichmäßig beabstandet angeordnet, insbesondere im Randbereich, wo die Schwenkkräfte mit einem günstigen Hebelverhältnis eingeleitet werden können. Sie unterstützen oder tragen dort die Plattform. So kann vorgesehen sein, dass die Betätigungsvorrichtungen direkt oder indirekt, z.B. über Seilzüge im oberen Randbereich der Platte angreifen, wodurch die Platte dann an mehreren Punkten aufgehängt ist und sich sozusagen selbst stabilisiert.
- Neben dem Versetzen der Plattform in eine Taumelbewegung kann vorgesehen sein, die Plattform auch in eine vertikale Auf- und Abwärtsbewegung zu versetzen, was den Eindruck, sich auf einem Schiff zu befinden erheblich verstärken kann. Hierfür können entweder separate Betätigungsvorrichtungen, z.B. Hubzylinder vorgesehen sein, oder die gleichen Betätigungsvorrichtungen, die auch für die Schwenkbewegung der Plattform zuständig sind. Für eine Überlagerung einer Hub- oder Absenkbewegung werden dann z.B. alle Betätigungsvorrichtungen neben der Schwenkbetätigung synchron in eine bestimmte Richtung betätigt.
- Selbstverständlich müssen die Betätigungsvorrichtungen nicht direkt an der Plattform angreifen, sondern es kann eine Tragstruktur vorgesehen sein, auf welcher die Plattform angeordnet oder gelagert ist, und an welcher die Betätigungsvorrichtungen) angreift/angreifen. Wenn es gewünscht ist, die Plattform in eine Drehbewegung zu versetzen, so kann die Plattform in der Mitte z.B. ein Drehgelenk aufweisen, das eine drehbare Lagerung gegenüber der festen Tragstruktur der Plattform ermöglicht. Prinzipiell ist es auch möglich, zwischen der Tragstruktur und der Plattform eigene Betätigungsvorrichtungen, z.B. auch für eine Schwenkbewegung vorzusehen.
- Vorzugsweise ist die Plattform oder deren Tragstruktur ständig über eine Brücke mit einer festen Umhausung, z.B. einem herkömmlichen Gebäude verbunden. Die Brücke mündet an der Plattform vorzugsweise am Umfangsbereich oder in der Mitte. Zu diesem Zweck ist die Brücke an ihrer der Plattform zugewandten Seite gelenkig mit der Plattform oder deren Tragstruktur verbunden. Falls die Plattform rotierbar ist, ist das plattformseitige Ende der Brücke vorzugsweise über Rollen oder Kugellager in Umfangsrichtung verfahrbar an der Plattform gehalten, so dass die Brücke an Ort und Stelle verbleiben kann, während sich die Plattform dreht. Wenn die Brücke an der Tragstruktur angelenkt ist, ist keine Kugel- oder Rollenlagerung nötig, wenn die Plattform rotierbar in der Tragstruktur gehalten ist. Da im Bereich der Plattform durch die auf der Brücke stehenden Personen eine zusätzliche Belastung auf die Plattform einwirkt, greift vorzugsweise im Verankerungsbereich der Brücke eine Betätigungsvorrichtung an der Plattform an. Falls die Plattform rotiert oder eine Abstützung alleine durch die Plattform nicht mehr ausreichend ist, kann die Brücke mit einer eigenen Tragvorrichtung versehen sein, die entweder einen Teil des Gewichtes und der nominalen Belastung der Brücke eliminiert, oder die Brücke kann durch eine eigene Betätigungsvorrichtung abgestützt sein, die dann synchron zur Bewegung der Plattform im Verankerungsbereich der Brücke betätigt wird. Hierfür kann im Verankerungsbereich der Brücke ein Entfernungssensor vorgesehen sein, der die Bewegung der Plattform im Verankerungsbereich relativ zur Umhausung aufnimmt und diese Bewegung einer Steuerung überträgt, die in entsprechender Weise die Betätigungsvorrichtung für die Brücke steuert. Auf diese Weise können auch bei einer rotierbaren Plattform die auf die Brücke durch das Eigengewicht und die auf der Brücke befindlichen Personen wirkenden Kräfte von der Plattform ferngehalten werden.
- Falls auf der Plattform ein Aufbau, z.B. mit umgebenen Wänden und einer Dachabdeckung vorgesehen ist, sind diese Wand- und Dachkomponenten vorzugsweise zusammenfaltbar, zusammenklappbar oder verschiebbar ausgebildet, so dass die Seiten bzw. der Blick nach oben nach Wunsch freigegeben werden kann. Verwendet werden hierzu hinlänglich bekannte Klapp- oder Faltmechanismen mit klapp- bzw. faltbaren Materialien, wie z.B. Textilien und anderen Geweben, oder feste Wände, die bewegbar und/oder relativ zueinander verschiebbar sind. Der Wand- und Dachaufbau der Plattform kann auch in einer Halbkugel integriert sein. Im Falle des Vorsehens von umlaufenden Zylinderwänden können diese vorzugsweise durch mehr oder weniger starre Vorhänge, oder Wände gebildet sein, die vorzugsweise hochziehbar oder unter die Plattform absenkbar sind.
- Eine für Diskotheken interessante Lösung verwendet einen Sichtschutz aus Platten, die von innen nach außen zumindest überwiegend undurchsichtig, jedoch von außen nach innen zumindest überwiegend durchsichtig sind, so dass die Tänzer von außerhalb der Plattform sichtbar sind, jedoch selbst nicht nach außen schauen können.
- Um die auf der Plattform befindlichen Personen vor einem Absturz zu schützen, ist vorzugsweise im Randbereich der Plattform ein Geländer angebracht, das entweder massiv oder so undurchlässig ausgebildet ist, dass Personen nicht unter dem Geländer hindurchrutschen können. Anstelle des Geländers können auch die umlaufenden Wände des Aufbaus einen Schutz vor einem Absturz von der Plattform bilden.
- Neben einer Eignung als Diskothek kann die erfindungsgemäße Eventanordnung auch durch Schaustellergeschäfte bei öffentlichen Festen als Publikumsattraktion verwendet werden. In gleicher Weise kann die erfindungsgemäße Eventanordnung dazu genutzt werden, um Licht-, Ton-, Video- oder Audiodarbietungen, z.B. im Rahmen eines 3-D-Kinos aufzuwerten.
- Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der schematischen Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen
-
1 eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Eventanordnung mit taumelbarer, heb- und senkbarer als auch drehbarer Plattform, inklusive Zugangsbrücke, -
2 ein Detail eines Randbereichs der Plattform mit angelenkter Brücke, die durch eine eigene Betätigungsvorrichtung abgestützt ist, -
3 eine detaillierte Ansicht eines Randbereichs der Plattform gemäß2 mit der Anlenkung einer Brücke, deren Gewicht durch ein Gegengewicht zumindest teilweise kompensiert ist, -
4 ein Detail einer sowohl verkippbaren als auch seitlich verschiebbaren Anlenkung der Brücke gemäß den2 und3 an eine rotierbare Plattform, und -
5 eine geschnittene Seitenansicht einer Anordnung mit Tragstruktur und drehbarer Plattform. -
1 zeigt eine Eventanordnung10 , umfassend eine Plattform12 , die an vier Punkten (in der Seitenansicht nur drei sichtbar) von Betätigungsvorrichtungen14 ,16 ,18 abgestützt sind. Die Betätigungsvorrichtungen14 ,16 ,18 sind als hydraulische oder pneumatische Stellzylinder ausgebildet oder als Kugelumlaufspindeln, die einen Stellantrieb mit sehr gutem Wirkungsgrad darstellen. Die Betätigungsvorrichtungen14 ,16 ,18 greifen an der Plattform an Ansätzen20 ,22 ,24 an, die an der Plattform in Umfangsrichtung in gleichmäßigen Abständen von 90° angeordnet sind (die hintere Betätigungsvorrichtung ist nicht sichtbar). Die Betätigungsvorrichtungen14 ,16 ,18 sind auf Lagern26 ,28 ,30 abgestützt, die auf einer Tragplatte32 angeordnet sind. Die Tragplatte32 ist über zwei Hubzylinder34 ,36 auf einem Tragwagen38 angeordnet, der gegenüber dem festen Boden40 mittels Rädern42 verfahrbar ist. Die Betätigungsvorrichtungen in Form der Hubzylinder34 ,36 erlauben eine senkrechte Verstellung der gesamten Plattform12 , während die Kugelumlaufspindeln14 ,16 ,18 eine Verkippung bzw. Taumelbewegung der Plattform ermöglichen, weil durch diese Zylinder eine Verkippung der Plattform um zwei quer zueinander verlaufende horizontale Achsen möglich ist. Die Achsen müssen jedoch nicht genau horizontal sein, sondern können z.B. um einen Winkel von 20° geneigt sein. Sie müssen ebenfalls nicht quer zueinander verlaufen, wenn dies auch die bevorzugte Ausführungsform ist. - Der Tragwagen
38 hat eine Oberseite44 , die mittels eines vertikalen Drehgelenks46 relativ zu dem Boden40 verdrehbar ist. Auf diese Weise kann die Plattform12 nicht nur mittels der Kugelumlaufspindeln14 ,16 ,18 verkippt und in eine Taumelbewegung versetzt werden und über die Hubzylinder34 ,36 , vertikal auf- und abbewegt werden, sondern auch über das Drehgelenk46 relativ zum Untergrund rotiert werden. Die Anzahl der Bewegungsfreiheitsgrade der Plattform12 sind somit äußerst hoch, was das Bewegungserlebnis auf der Plattform sehr intensiviert. Auf der Oberseite der Plattform ist über den gesamten Randbereich eine aus mehreren Elementen bestehende Zylinderwand48 angeordnet, die den auf der Plattform12 befindlichen Personen den Blick von der Plattform nach außen verwehrt. Diese Zylinderwand48 ist Teil eines Aufbaus50 , der neben der Zylinderwand48 noch ein Dach52 umfasst, um den auf der Plattform befindlichen Personen nicht nur den Blick nach außen sondern auch den Blick nach oben zu verwehren. Dies führt dazu, dass die Personen keinen Fixpunkt ausmachen können, der gegenüber ihrer Bewegung auf der Plattform einen Ruhepol darstellen kann. Somit wird das Bewegungserlebnis auf der Plattform sehr stark intensiviert. Die Plattform12 ist über eine Brücke54 mit einem Stockwerk56 des umgebenden Gebäudes verbunden. Hierfür ist die Brücke54 an ihrem plattformseitigen Ende58 über ein Kugellager60 sowohl verschwenkbar als auch seitlich verschiebbar an dem Rand der Plattform12 gehalten. An dem Stockwerk56 des Gebäudes steht die Brücke54 mittels eines Schwenklagers62 auf. Die Brücke weist ferner ein Geländer64 auf, um zu vermeiden, dass Personen im Brückenbereich herabstürzen. Bereits die Brücke erweckt bei den die Plattform betretenden Personen den Eindruck, sie würden ein Schiff betreten. Dieser Eindruck wird verstärkt durch die Bewegungsmöglichkeiten der Plattform relativ zum Boden40 des umgebenden Gebäudes. - In der Zeichnung sind aus Gründen der Klarheit Zutrittstüren, die über den Umfangsbereich verteilt sind, nicht eingezeichnet, obwohl sie bei einer rotierenden Anordnung der Plattform für den Zugang von der Brücke
54 aus vorgesehen werden müssen. Eine andere Möglichkeit bestünde darin, dass die Zylinderwand zusammen mit der Brücke ortsfest ist. Sie müsste dann drehbar auf der Plattform gehalten sein. -
2 zeigt den Randbereich der in1 gezeigten Eventanordnung, jedoch mit einer anderen Brücke70 , die gebäudeseitig in gleicher Weise wie die Brücke54 aus1 gelagert ist, jedoch an ihrem der Plattform12 zugewandten Ende72 mittels zweier Kugellager74 ,76 an der Plattform gelagert ist, welche Kugellager an der Oberseite und Unterseite der Plattform12 abgestützt sind. Dabei wird die äußere Kante77 der Plattform12 von dem plattformseitigen Ende72 der Brücke70 zangenartig umgriffen, wobei die Kugellager74 ,76 geschützt auf der Innenseite der Zangenbacken, nämlich zwischen diesen und der Plattform12 und somit nach oben und unten geschützt angeordnet sind. Diese plattformseitige Lagerung der Brücke erlaubt sowohl ein Verschwenken der Plattform12 relativ zur Brücke als auch eine Verdrehung der Plattform12 relativ zur feststehenden Brücke70 , wobei die Kugeln der Kugellager74 ,76 dann an der Ober- und Unterseite am Rand der Plattform12 entlang rollen. - Damit das Gewicht der Brücke
70 nicht durch die Betätigungsvorrichtung18 der Plattform12 getragen werden muss, ist für die Brücke70 eine eigene Betätigungsvorrichtung78 vorgesehen, die auf einem Lager80 am Gebäudeboden40 abgestützt ist, und deren Stellzylinder82 an einem Lager84 an der Unterseite des plattformseitigen Endes72 der Brücke70 angreift. Die Betätigungsvorrichtung78 wird in Synchronisation mit der Bewegung der Plattform12 an ihrer der Brücke70 zugewandten Seite angesteuert, so dass das Eigengewicht der Brücke70 und das Gewicht der auf der Brücke befindlichen Personen durch die zusätzliche Betätigungsvorrichtung78 aufgefangen wird und somit nicht durch die Betätigungsvorrichtungen der Plattform12 mitgetragen werden müssen. - In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass in der Figurenbeschreibung funktionsgleiche oder identische Teile mit den identischen Bezugszeichen versehen werden.
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3 zeigt eine Detailansicht, ähnlich2 , bei der ein Teil des Gewichts der Brücke70 durch eine Kompensationseinrichtung90 abgefangen wird. Die Kompensationseinrichtung90 umfasst ein Gewicht92 , dessen Gewicht dem Eigengewicht der Brücke70 und der halben Belastungskapazität der Brücke entspricht. Das Gewicht ist an einem Seil94 mittels einer Umlenkrolle96 aufgehängt, die an der Oberseite des Gewichts92 befestigt ist. Das Seil94 ist am plattformseitigen Ende72 der Brücke70 an einem seitlich neben dem Brückenpfad liegenden Befestigungspunkt98 befestigt. Zusätzlich ist an der Gebäudedecke100 eine Halterung102 für eine weitere Umlenkrolle104 vorgesehen, über die das Seil94 läuft. Das Seil verläuft somit von dem Befestigungspunkt98 am plattformseitigen Ende72 der Brücke70 nach oben zur ersten Umlenkrolle104 an der Gebäudedecke100 , wird von da aus vertikal nach unten umgelenkt zur Umlenkrolle96 des Gewichtes92 , von wo aus das Seil wieder nach oben verläuft und dort an einem Aufhängungspunkt106 an der Decke befestigt ist. Dieses Gegengewicht, das aus der Aufzugstechnologie an sich herkömmlich bekannt ist trägt dazu bei, die halbe Nominallast der Brücke und ihr Eigengewicht zu kompensieren, so dass die Betätigungsvorrichtung18 der Plattform12 beträchtlich entlastet wird. -
4 zeigt die Anlenkung der Brücke70 an der Plattform12 im senkrechten Schnitt detaillierter. Das plattformseitige Ende72 der Brücke70 umfasst zwei zangenartig sich erstreckende obere und untere Schenkel110 ,112 . Der obere und untere Schenkel, die sich in Verlängerung der Ober- und Unterseite der Brücke70 erstrecken, umgreifen die Plattform12 in ihrem Umfangsbereich77 . An der Ober- und Unterseite der Plattform12 sind ein oder mehrere Kugelkäfige114 ,116 angeordnet, in welchen die zugehörigen Laufkugeln74 ,76 laufen. - Die Oberseite der oberen Backe
110 der Brücke70 fluchtet mit der Oberseite118 der Brücke70 . An seinem der Plattform zugewandten äußeren Ende des Schenkels110 ist eine elastische Lippe120 angeordnet, die auf der Oberseite der Plattform12 aufliegt. Auf diese Weise wird den Personen ein gefahrloses Überqueren der Verbindungsstelle zwischen Brücke70 und Plattform12 ermöglicht, ohne in Kontakt mit dem Lagerungsmechanismus der beiden Teile zu kommen. - Der obere und untere Schenkel
110 ,112 der Brücke70 sind über Winkel122 starr mit dem plattformseitigen Ende72 der Brücke verbunden, wodurch ein Verbiegen der Schenkel vermieden wird. - Diese Verbindungsanordnung stellt sowohl eine schwenkbare Lagerung der Brücke
70 relativ zur Plattform sicher. Zudem ermöglicht er innerhalb der Grenzen, die durch die Länge der Schenkel110 ,112 bestimmt sind, ein Hinein- und Hinausfahren des Umfangsbereiches77 der Plattform12 in den Bereich zwischen die Schenkel110 ,112 . Darüber hinaus ermöglicht die Anordnung eine Rotation der Plattform, d.h. bezogen auf4 eine Bewegung der Plattform quer zur Bildebene, relativ zur feststehenden Brücke70 . -
5 zeigt eine Anordnung mit vier Betätigungsvorrichtungen14 ,16 ,17 und18 , die an einer Tragkonstruktion bzw. Tragstruktur130 angreifen, an welcher über ein zentrales Drehlager132 die Plattform134 getragen ist. Die Brücke54 zur Plattform134 stützt sich nicht an der Plattform sondern an der Tragstruktur130 ab, wodurch keine rollbare Anlenkung der Brücke wie in4 notwendig ist, die der Drehung der Plattform folgen kann. Auf diese Weise wird zudem das Drehlager132 der Plattform134 von dem Gewicht der Bücke entlastet. Der Boden136 der Brücke54 fluchtet zumindest in etwa mit dem Boden der Plattform134 so daß die Tragstruktur für den Benutzer nicht sichtbar oder spürbar ist. -
5 zeigt ferner über den Informationsgehalt der5 hinausgehend, dass die Betätigungselemente prinzipiell nicht direkt an der Plattform, sondern auch mittelbar an einer Tragstruktur für die Plattform angreifen können, welche Tragstruktur die Plattform ihrerseits fest oder dreh- und/oder schwenkbar trägt. - Selbstverständlich können technische Merkmale aus den obigen Figuren miteinander kombiniert werden, soweit dies technisch möglich ist. So kann z.B. die Gewichtskompensation zusammen mit einer eigenen Betätigungsvorrichtung für die Brücke verwendet werden.
Claims (13)
- Eventanordnung, z.B. für Diskotheken, umfassend eine um wenigstens zwei zumindest weitgehend horizontale Achsen schwenkbare Plattform (
12 ), deren Oberseite begehbar ist, wenigstens eine Betätigungsvorrichtung (14 ,16 ,18 ,34 ,36 ,46 ) zum Bewegen der Plattform und wenigstens eine Steuerung für die Betätigungsvorrichtung. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform in einer Umhausung angeordnet ist, die zumindest wahlweise den Blick von der Plattform nach außen verhindert, und/oder einen ihre Oberseite umgebenden Aufbau (
50 ) aufweist, der zumindest wahlweise den Blick von der Oberseite der Plattform nach außen und/oder oben verhindert. - Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform (
12 ) mittels einer Betätigungsvorrichtung (34 ,36 ) in vertikaler Richtung bewegbar angeordnet ist. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform (
12 ) mittels einer Betätigungsvorrichtung (46 ) um eine vertikale Achse drehbar angeordnet ist. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkbewegung der Plattform (
12 ) um die horizontalen Achsen auf eine Verkippung von 20% begrenzt ist. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung die Betätigungsvorrichtung für einen Bewegungsvorgang der Plattform (
12 ) mit einer langsam ansteigenden und danach wieder abfallenden Beschleunigungsphase, vorzugsweise einem sinusförmigen Beschleunigungsverlauf ansteuert. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform (
12 ) als kreisrunde Fläche mit einem Durchmesser zwischen 10 und 20 m ausgebildet ist. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Betätigungsvorrichtungen (
14 ,16 ,18 ) im Randbereich der Plattform (12 ) in einer zumindest größtenteils senkrechten Komponente angreifen. - Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtungen (
14 ,16 ,18 ,34 ,36 ,46 ) durch hydraulische oder pneumatische Stellzylinder oder vorzugsweise Kugelumlaufspindeln gebildet sind. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Brücke (
54 ,70 ) vorgesehen ist, die an ihrem einen Ende um eine horizontale Achse schwenkbar am Rand der Plattform (12 ) und an ihrem anderen Ende um eine horizontale Achse schwenkbar an einem festen Stockwerk einer feststehenden Umhausung gehalten ist. - Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das der Plattform (
12 ) zugewandte Ende der Brücke (54 ,70 ) mit Rollen oder Kugeln (74 ,76 ) gegen den Rand- und/oder Umfangsbereich der Plattform abgestützt ist, welche eine Rotation der Plattform relativ zur ortsfesten Brücke ermöglicht, oder daß die Plattform (134 ) drehbar (132 ) auf einer Tragkonstruktion (130 ) angeordnet ist, an welcher die Betätigungsvorrichtung (14 ,16 ,17 ,18 ) angreift, und dass die Brücke (54 ) gelenkig an der Tragkonstruktion (130 ) gehalten ist. - Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das plattformseitige Ende der Brücke (
54 ,70 ) durch eine Betätigungsvorrichtung (78 ) abgestützt ist, die synchron zur Bewegung der Plattform (12 ) am Anlenkpunkt der Brücke oder zu der Ansteuerung einer in der Nähe der Brücke angreifenden Betätigungsvorrichtung (18 ) steuerbar ist. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Randbereich der Plattform (
12 ) eine senkrechte Wand (48 ) gehalten ist, die entweder zusammenschieb-, klapp- oder -faltbar ist und/oder die senkrecht zur Plattformebene bewegbar ist.
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