Eventanordnung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Eventanordnung, d.h. eine Anordnung, welche für Veranstaltungen unterschiedlicher Art, wie z.B. Tanzveranstaltungen, Vorführungen, Präsentationen und dergleichen verwendet werden kann.
Es ist Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Eventanordnung zu schaffen, die dem Benutzer ein den Gleichgewichtssinn ansprechendes stark intensiviertes Bewegungserlebnis vermitteln soll.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Eventanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Eventanordnung hat eine vorzugsweise freie begehbare Plattform, die um wenigstens zwei Achsen schwenkbar ist, die zumindest vorzugsweise in horizontaler Richtung verlaufen, wobei die beiden Achsen vorzugsweise quer zueinander angeordnet sind. Auf diese Weise ist es möglich, die Plattform in eine Art Taumelbewegung zu versetzen. Die Schwenkung bzw. Taumelbewegung der Plattform wird mit wenigstens einer, vorzugsweise mehreren Betätigungsvorrichtungen ausgeführt, die z.B. durch Hydraulik-, Pneumatik- Zylinder, lineare oder elektrische Stellzylinder oder Kugelumlaufspindeln gebildet sein können. Die Betätigungsvorrichtungen sind vorzugsweise durch eine oder mehrere Steuerungen derart steuerbar, dass die Plattform in eine Taumelbewegung versetzbar ist. Die Oberseite der Plattform ist frei, so dass sie begeh- oder betanzbar ist. Auf diese Weise kann die Plattform z.B. für Diskotheken als Tanzfläche verwendet werden.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dem Benutzer der Plattform jeglichen Bezugspunkt oder Fixpunkt am Himmel oder Horizont zu nehmen. Dies kann geschehen durch Lichteffekte auf oder in der Nähe der Plattform, so dass dem Auge die Möglichkeit genommen wird, sich auf die Umgebung außerhalb der Plattform einzustellen. Oder die Plattform ist in einer Umhau- sung, z. B. einem Gebäude angeordnet, das von der Plattform aus keinen festen Bezugspunkt erkennen lässt, z.B. wenn es lichtdurchlässig und innen schwarz ausgekleidet ist. Alternativ oder zusätzlich kann auf der Plattform selbst ein Aufbau vorgesehen sein, der an seinen Seiten und nach oben geschlossen ist, so dass der Benutzer von der Plattform aus nicht nach außen schauen kann. Die Wegnahme jeglichen Bezugspunktes kann für die Benutzer der Plattform
jedoch auch kombiniert realisiert sein durch eine entsprechende Ausgestaltung der Umhau- sung als auch des Aufbaus auf der Plattform. So kann z.B. der Aufbau nur den Blick nach außen in horizontaler Richtung behindern, z.B. durch Vorsehen von senkrechten Wänden im Umfangsbereich der Plattform und der Blick nach oben kann durch die Umhausung, z.B. ein größeres Gebäude, in welchem die Plattform angeordnet ist, verhindert werden. Selbstverständlich kann dies auch vice versa realisiert werden.
Die erfmdungsgemäße Anordnung erlaubt ein von der Umgebung losgelöstes Wahrnehmungserlebnis, ähnlich auf einem Flugzeug oder Schiff.
Auf der Plattform kann eine Lichtanlage, Audioanlage oder Videoanlage installiert sein, um dem Benutzer der Plattform eine Audio- oder Videodarbietung zukommen lassen zu können.
Die Betätigungsvorrichtung oder B etätigungs Vorrichtungen sind vorzugsweise über eine zentrale gemeinsame Steuerung steuerbar. Sie können so z.B. in Zusammenhang mit der Videodarbietung gesteuert werden, so dass eine Interaktion zwischen Bewegung der Plattform und der Audio- bzw. Videodarbietung oder jeder anderen Art der Erzeugung von Ton- und/oder Lichteffekten möglich ist.
Vorzugsweise wird die Taumelbewegung der Plattform in einer Art sinusförmigen Bewegung, d.h. mit langsamen anfänglichen Beschleunigungen in jeder neuen Bewegungsphase bewegt. Die Frequenz der Bewegung liegt zwischen 1 Hertz und 0,01 Hertz. Die Verkippung ist dabei auf maximal 20 %, vorzugsweise 10 % begrenzt, um auch in den extremen Auslenkungen der Plattform einen sicheren Stand auf der Plattform zu gewährleisten. Ein vorteilhafter maximaler Verkippungswinkel der Taumelbewegung liegt etwa bei 5 bis 9 Grad, insbesondere 7 Grad. Die zulässige Verkippung kann ich auch nach sicherheitstechnischen Vorschriften für derartige Anlagen richten.
Die sanften Beschleunigungen, d.h. die langsam beginnenden und progressiv ansteigenden Beschleunigungen mit jeder Bewegungsphase, die von einer gegen Null abfallenden Beschleunigung gegen Ende der Bewegungsphase begleitet wird, führt dazu, dass die Bewegungen, wie auf einem richtigen Schiff, als harmonisch und nicht zu hart empfunden werden. Vorzugsweise ist wohl die Frequenz der Plattformbewegung als auch die Stärke der Verkippung der Plattform steuerbar, was dazu führt, dass sowohl die Geschwindigkeit als auch die Beschleunigung auf der Plattform gesteuert werden kann. Vorzugsweise ist die Plattform auch
drehbar gelagert, so dass die Taumelbewegung durch eine Drehbewegung überlagert werden kann. Falls die Betätigungsvorrichtungen für die Verkippung der Plattform nicht auch in der Lage sind, die Plattform insgesamt anzuheben und abzusenken oder falls die vertikale Bewegung der Plattform zusätzlich gewünscht ist, können senkrecht zur Plattform wirkende Aktua- toren, z.B. ein oder mehrere Hydraulikzylinder vorgesehen sein, um die Plattform zusätzlich zur Taumelbewegung auch in eine Hub- und Senkbewegung zu führen. Das Gefühl, auf einem Schiff bei schwerem Seegang zu stehen, kann hierdurch noch beträchtlich verstärkt werden. Der Schwingungsverlauf ist somit vorzugsweise sinusförmig oder im Bereich der Umkehrpunkte der Bewegung mit einer geringeren Beschleunigung als in den Bewegungsabschnitten zwischen den Umkehrpunkten.
Die Plattform ist vorzugsweise als kreisrunde Fläche ausgebildet. Die Verkippung im Randbereich beträgt dann vorzugsweise maximal 1 - 2 Meter. Sie kann jedoch auch jede beliebige andere Form aufweisen, wie z.B. polygonal, oval etc.. Die Größe der Plattform kann entsprechend den Anforderungen beliebig sein. Sie liegt jedoch in einem Durchmesser- bzw. Kantenlängenbereich zwischen 5 und 50 m, insbesondere zwischen 10 und 20 m.
Prinzipiell ist jede Art von Betätigungsvorrichtung für die Bewegung der Plattform geeignet, die in der Lage ist, die Plattform um zwei Achsen, die zumindest eine horizontale Komponenten aufweisen müssen, zu schwenken. Vorzugsweise liegen die Schwenkachsen in einem Bereich der Horizontalen +-25 Grad. Sie müssen nicht quer zueinander angeordnet sein, wenngleich dies die bevorzugte Ausführungsform darstellt. Es kann z.B. eine Betätigungsvorrichtung vorgesehen sein, die eine zentral aufgehängte Plattform in eine Taumelbewegung versetzt, wie dies z.B. von Taumelkarussels bekannt ist. Vorzugsweise sind jedoch mehrere Betätigungsvorrichtungen für die Bewegung der Plattform vorgesehen, was auch zu einer besseren Lastverteilung führt. Falls die Betätigungsvorrichtungen in der Art von Stellzylindern oder Kugelumlaufspindeln ausgebildet sind, sind vorzugsweise mehrere Betätigungsvorrichtungen, z.B. drei bis sechs, oder auch mehr oder weniger zur Stützung der Plattform vorgesehen sein. Diese sind dann vorzugsweise in Umfangsrichtung der Plattform gleichmäßig beabstandet angeordnet, insbesondere im Randbereich, wo die Schwenkkräfte mit einem günstigen Hebelverhältnis eingeleitet werden können. Sie unterstützen oder tragen dort die Plattform. So kann vorgesehen sein, dass die Betätigungsvorrichtungen direkt oder indirekt, z.B. über Seilzüge im oberen Randbereich der Platte angreifen, wodurch die Platte dann an mehreren Punkten aufgehängt ist und sich sozusagen selbst stabilisiert.
Neben dem Versetzen der Plattform in eine Taumelbewegung kann vorgesehen sein, die Plattform auch in eine vertikale Auf- und Abwärtsbewegung zu versetzen, was den Eindruck, sich auf einem Schiff zu befinden erheblich verstärken kann. Hierfür können entweder separate Betätigungsvorrichtungen, z.B. Hubzylinder vorgesehen sein, oder die gleichen Betätigungsvorrichtungen, die auch für die Schwenkbewegung der Plattform zuständig sind. Für eine Ü- berlagerung einer Hub- oder Absenkbewegung werden dann z.B. alle Betätigungsvorrichtungen neben der Schwenkbetätigung synchron in eine bestimmte Richtung betätigt.
Selbstverständlich müssen die Betätigungsvorrichtungen nicht direkt an der Plattform angreifen, sondern es kann eine Tragstruktur vorgesehen sein, auf welcher die Plattform angeordnet oder gelagert ist, und an welcher die Betätigungsvorrichtung(en) angreift/angreifen. Wenn es gewünscht ist, die Plattform in eine Drehbewegung zu versetzen, so kann die Plattform in der Mitte z.B. ein Drehgelenk aufweisen, das eine drehbare Lagerung gegenüber der festen Tragstruktur der Plattform ermöglicht. Prinzipiell ist es auch möglich, zwischen der Tragstruktur und der Plattform eigene Betätigungsvorrichtungen, z.B. auch für iene Schwenkbewegung vorzusehen.
Vorzugsweise ist die Plattform oder deren Tragstruktur ständig über einen Zugang, z.B. eine Brücke mit einer festen Umhausung, z.B. einem herkömmlichen Gebäude verbunden. Die Brücke mündet an der Plattform vorzugsweise am Umfangsbereich oder in der Mitte. Zu diesem Zweck ist die Brücke an ihrer der Plattform zugewandten Seite gelenkig mit der Plattform oder deren Tragstruktur verbunden. Falls die Plattform rotierbar ist, ist das plattformsei- tige Ende der Brücke vorzugsweise über Rollen oder Kugellager in Umf angsrichtung verfahrbar an der Plattform gehalten, so dass die Brücke an Ort und Stelle verbleiben kann, während sich die Plattform dreht. Wenn die Brücke an der Tragstruktur angelenkt ist, ist keine Kugeloder Rollenlagerung nötig, wenn die Plattform rotierbar in der Tragstruktur gehalten ist. Da im Bereich der Plattform durch die auf der Brücke stehenden Personen eine zusätzliche Belastung auf die Plattform einwirkt, greift vorzugsweise im Verankerungsbereich der Brücke eine Betätigungsvorrichtung an der Plattform an. Falls die Plattform rotiert oder eine Abstützung alleine durch die Plattform nicht mehr ausreichend ist, kann die Brücke mit einer eigenen Tragvorrichtung versehen sein, die entweder einen Teil des Gewichtes und der nominalen Belastung der Brücke eliminiert, oder die Brücke kann durch eine eigene Betätigungsvorrichtung abgestützt sein, die dann synchron zur Bewegung der Plattform im Verankerungsbereich der Brücke betätigt wird. Hierfür kann im Verankerungsbereich der Brücke ein Entfernungs-
sensor vorgesehen sein, der die Bewegung der Plattform im Verankerungsbereich relativ zur Umhausung aufnimmt und diese Bewegung einer Steuerung überträgt, die in entsprechender Weise die Betätigungsvorrichtung für die Brücke steuert. Auf diese Weise können auch bei einer rotierbaren Plattform die auf die Brücke durch das Eigengewicht und die auf der Brücke befindlichen Personen wirkenden Kräfte von der Plattform ferngehalten werden.
Falls auf der Plattform ein Aufbau, z.B. mit umgebenen Wänden und einer Dachabdeckung vorgesehen ist, sind diese Wand- und Dachkomponenten vorzugsweise zusammenfaltbar, zusammenklappbar oder verschiebbar ausgebildet, so dass die Seiten bzw. der Blick nach oben nach Wunsch freigegeben werden kann. Verwendet werden hierzu hinlänglich bekannte Klapp- oder Faltmechanismen mit klapp- bzw. faltbaren Materialien, wie z.B. Textilien und anderen Geweben, oder feste Wände, die bewegbar und/oder relativ zueinander verschiebbar sind. Der Wand- und Dachaufbau der Plattform kann auch in einer Halbkugel integriert sein. Im Falle des Vorsehens von umlaufenden Zylinderwänden können diese vorzugsweise durch mehr oder weniger starre Vorhänge, oder Wände gebildet sein, die vorzugsweise hochziehbar oder unter die Plattform absenkbar sind.
Eine für Diskotheken interessante Lösung verwendet einen Sichtschutz aus Platten, die von innen nach außen zumindest überwiegend undurchsichtig, jedoch von außen nach innen zumindest überwiegend durchsichtig sind, so dass die Tänzer von außerhalb der Plattform sichtbar sind, jedoch selbst nicht nach außen schauen können.
Um die auf der Plattform befindlichen Personen vor einem Absturz zu schützen, ist vorzugsweise im Randbereich der Plattform ein Geländer angebracht, das entweder massiv oder so undurchlässig ausgebildet ist, dass Personen nicht unter dem Geländer hindurchrutschen können. Anstelle des Geländers können auch die umlaufenden Wände des Aufbaus einen Schutz vor einem Absturz von der Plattform bilden.
Neben einer Eignung als Diskothek kann die erfindungsgemäße Eventanordnung auch durch Schaustellergeschäfte bei öffentlichen Festen als Publikumsattraktion verwendet werden. In gleicher Weise kann die erfindungsgemäße Eventanordnung dazu genutzt werden, um Licht-, Ton-, Video- oder Audiodarbietungen, z.B. im Rahmen eines 3-D-Kinos aufzuwerten.
Vorzugsweise umfaßt die Eventanordnung, eine um wenigstens zwei zumindest weitgehend horizontale Achsen schwenkbare Plattform (12) mit einem Durchmesser bzw. einer Kantenlänge zwischen 5 und 50 m, deren Oberseite begehbar ist, wenigstens eine Betätigungsvorrichtung (14,16,18,34,36,46) und wenigstens eine Steuerung für die Betätigungsvorrichtung zum Bewegen der Plattform in eine Schwenk- bzw. Taumelbewegung mit einer Frequenz von 0,01 bis 1 Hertz, welche Plattform, um dem Benutzer der Plattform jeden Bezugspunkt in der Umgebung zu nehmen
- in einer Urnhausung angeordnet ist, die zumindest wahlweise den Blick von der Plattform nach außen versperrt, und/oder
- einen ihre Oberseite umgebenden Aufbau (50) aufweist, der zumindest wahlweise den Blick von der Oberseite der Plattform nach außen und/oder oben versperrt, und/ oder eine Einrichtung zur Abgabe von Effekten, z.B. von Lichteffekten, durch welche dem Auge einer auf der Plattform stehenden Person die Möglichkeit genommen wird, sich auf die Umgebung außerhalb der Plattform einzustellen. Die Einrichtung ist hierbei zur Abgabe der Lichteffekte in vorzugsweise örtlich und/oder zeitlich ungleichmäßig Form ausgebildet womit verhindert wird, daß die sich auf der Plattform befindliche Person anhand der Effekte orientieren kann. Die Einrichtung kann vorzugsweise an der Plattform oder ihrem Aufbau, oder um die Plattform (seitlich und oben) herum angeordnet sein.
Wesentlich ist die ganz langsame Verschwenkung der Plattform, die im Gegensatz zu allen schnelleren Bewegungen dafür sorgt, daß der Gleichgewichtssinn und die Orientierung beeinflußt werden. Hierfür ist eine ganz langsame Schwenkbewegung mit einer Frequenz vorzugseise zwischen 0,01 und 1 Hertz notwendig. Für die Entfokussierung des Blickes von der Umgebung können alternativ oder additiv die Versperrung des Blicks auf die Umgebung und das Vorsehen von Lichteffekten verwendet werden, die eine Fokussierung auf einen Horizont verhindern.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der schematischen Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Eventanordnung mit taumelbarer, heb- und senkbarer als auch drehbarer Plattform, inklusive Zugangsbrücke,
Fig. 2 ein Detail eines Randbereichs der Plattform mit angelenkter Brücke, die durch eine eigene Betätigungsvorrichtung abgestützt ist,
Fig. 3 eine detaillierte Ansicht eines Randbereichs der Plattform gemäß Figur 2 mit der Anlenkung einer Brücke, deren Gewicht durch ein Gegengewicht zumindest teilweise kompensiert ist,
Fig. 4 ein Detail einer sowohl verkippbaren als auch seitlich verschiebbaren Anlenkung der Brücke gemäß den Figuren 2 und 3 an eine rotierbare Plattform, und
Fig. 5 eine geschnittene Seitenansicht einer Anordnung mit Tragstruktur und drehbarer Plattform.
Figur 1 zeigt eine Eventanordnung 10, umfassend eine Plattform 12, die an vier Punkten (in der Seitenansicht nur drei sichtbar) von Betätigungsvorrichtungen 14, 16, 18 abgestützt sind. Die Betätigungsvorrichtungen 14, 16, 18 sind als hydraulische oder pneumatische Stellzylin- der ausgebildet oder als Kugelumlaufspindeln, die einen Stellantrieb mit sehr gutem Wirkungsgrad darstellen. Die Betätigungsvorrichtungen 14, 16, 18 greifen an der Plattform an Ansätzen 20, 22, 24 an, die an der Plattform in Umfangsrichtung in gleichmäßigen Abständen von 90 ° angeordnet sind (die hintere Betätigungsvorrichtung ist nicht sichtbar). Die Betätigungsvorrichtungen 14, 16, 18 sind auf Lagern 26, 28, 30 abgestützt, die auf einer Tragplatte 32 angeordnet sind. Die Tragplatte 32 ist über zwei Hubzylinder 34, 36 auf einem Tragwagen 38 angeordnet, der gegenüber dem festen Boden 40 mittels Rädern 42 verfahrbar ist. Die Betätigungsvorrichtungen in Form der Hubzylinder 34, 36 erlauben eine. senkrechte Verstellung der gesamten Plattform 12, während die Kugelumlaufspindeln 14, 16, 18 eine Verkippung bzw. Taumelbewegung der Plattform ermöglichen, weil durch diese Zylinder eine Verkippung der Plattform um zwei quer zueinander verlaufende horizontale Achsen möglich ist. Die Achsen müssen jedoch nicht genau horizontal sein, sondern können z.B. um einen Winkel von 20 ° geneigt sein. Sie müssen ebenfalls nicht quer zueinander verlaufen, wenn dies auch die bevorzugte Ausführungsform ist.
Der Tragwagen 38 hat eine Oberseite 44, die mittels eines vertikalen Drehgelenks 46 relativ zu dem Boden 40 verdrehbar ist. Auf diese Weise kann die Plattform 12 nicht nur mittels der Kugelumlaufspindeln 14, 16, 18 verkippt und in eine Taumelbewegung versetzt werden und
über die Hubzylinder 34, 36, vertikal auf- und abbewegt werden, sondern auch über das Drehgelenk 46 relativ zum Untergrund rotiert werden. Die Anzahl der Bewegungsfreiheitsgrade der Plattform 12 sind somit äußerst hoch, was das Bewegungserlebnis auf der Plattform sehr intensiviert. Auf der Oberseite der Plattform ist über den gesamten Randbereich eine -aus mehreren Elementen bestehende Zylinderwand 48 angeordnet, die den auf der Plattform 12 befindlichen Personen den Blick von der Plattform nach außen verwehrt. Diese Zylinderwand 48 ist Teil eines Aufbaus 50, der neben der Zylinderwand 48 noch ein Dach 52 umfasst, um den auf der Plattform befindlichen Personen nicht nur den Blick nach außen sondern auch den Blick nach oben zu verwehren. Dies führt dazu, dass die Personen keinen Fixpunkt ausmachen können, der gegenüber ihrer Bewegung auf der Plattform einen Ruhepol darstellen kann. Somit wird das Bewegungserlebnis auf der Plattform sehr stark intensiviert. Die Plattform 12 ist über eine Brücke 54 als Zugang mit einem Stockwerk 56 des umgebenden Gebäudes verbunden. Hierfür ist die Brücke 54 an ihrem plattformseitigen Ende 58 über ein Kugellager 60 sowohl verschwenkbar als auch seitlich verschiebbar an dem Rand der Plattform 12 gehalten. An dem Stockwerk 56 des Gebäudes steht die Brücke 54 mittels eines Schwenklagers 62 auf. Die Brücke weist ferner ein Geländer 64 auf, um zu vermeiden, dass Personen im Brückenbereich herabstürzen. Bereits die Brücke erweckt bei den die Plattform betretenden Personen den Eindruck, sie würden ein Schiff betreten. Dieser Eindruck wird verstärkt durch die Bewegungsmöglichkeiten der Plattform relativ zum Boden 40 des umgebenden Gebäudes.
In der Zeichnung sind aus Gründen der Klarheit Zutrittstüren, die über den Umfangsbereich verteilt sind, nicht eingezeichnet, obwohl sie bei einer rotierenden Anordnung der Plattform für den Zugang von der Brücke 54 aus vorgesehen werden müssen. Eine andere Möglichkeit bestünde darin, dass die Zylinderwand zusammen mit der Brücke ortsfest ist. Sie müsste dann drehbar auf der Plattform gehalten sein.
Figur 2 zeigt den Randbereich der in Figur 1 gezeigten Eventanordnung, jedoch mit einer anderen Brücke 70, die gebäudeseitig in gleicher Weise wie die Brücke 54 aus Figur 1 gelagert ist, jedoch an ihrem der Plattform 12 zugewandten Ende 72 mittels zweier Kugellager 74, 76 an der Plattform gelagert ist, welche Kugellager an der Oberseite und Unterseite der Plattform 12 abgestützt sind. Dabei wird die äußere Kante 77 der Plattform 12 von dem plattformseitigen Ende 72 der Brücke 70 zangenartig umgriffen, wobei die Kugellager 74, 76 geschützt auf der Innenseite der Zangenbacken, nämlich zwischen diesen und der Plattform 12 und somit nach oben und unten geschützt angeordnet sind. Diese plattformseitige Lagerung der Brücke
erlaubt sowohl ein Verschwenken der Plattform 12 relativ zur Brücke als auch eine Verdrehung der Plattform 12 relativ zur feststehenden Brücke 70, wobei die Kugeln der Kugellager 74, 76 dann an der Ober- und Unterseite am Rand der Plattform 12 entlang rollen.
Damit das Gewicht der Brücke 70 nicht durch die Betätigungsvorrichtung 18 der Plattform 12 getragen werden muss, ist für die Brücke 70 eine eigene Betätigungsvorrichtung 78 vorgesehen, die auf einem Lager 80 am Gebäudeboden 40 abgestützt ist, und deren Stellzylinder 82 an einem Lager 84 an der Unterseite des plattformseitigen Endes 72 der Brücke 70 angreift. Die Betätigungsvorrichtung 78 wird in Synchronisation mit der Bewegung der Plattform 12 an ihrer der Brücke 70 zugewandten Seite angesteuert, so dass das Eigengewicht der Brücke 70 und das Gewicht der auf der Brücke befindlichen Personen durch die zusätzliche Betätigungsvorrichtung 78 aufgefangen wird und somit nicht durch die Betätigungsvorrichtungen der Plattform 12 mitgetragen werden müssen.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass in der Figurenbeschreibung funktionsgleiche oder identische Teile mit den identischen Bezugszeichen versehen werden.
Figur 3 zeigt eine Detailansicht, ähnlich Figur 2, bei der ein Teil des Gewichts der Brücke 70 durch eine Kompensationseinrichtung 90 abgefangen wird. Die Kompensationseinrichtung 90 umfasst ein Gewicht 92, dessen Gewicht dem Eigengewicht der Brücke 70 und der halben Belastungskapazität der Brücke entspricht. Das Gewicht ist an einem Seil 94 mittels einer Umlenkrolle 96 aufgehängt, die an der Oberseite des Gewichts 92 befestigt ist.. Das Seil 94 ist am plattformseitigen Ende 72 der Brücke 70 an einem seitlich neben dem Brückenpfad liegenden Befestigungspunkt 98 befestigt. Zusätzlich ist an der Gebäudedecke 100 eine Halte- rung 102 für eine weitere Umlenkrolle 104 vorgesehen, über die das Seil 94 läuft. Das Seil verläuft somit von dem Befestigungspunkt 98 am plattformseitigen Ende 72 der Brücke 70 nach oben zur ersten Umlenkrolle 104 an der Gebäudedecke 100, wird von da aus vertikal nach unten umgelenkt zur Umlenkrolle 96 des Gewichtes 92, von wo aus das Seil wieder nach oben verläuft und dort an einem Aufhängungspunkt 106 an der Decke befestigt ist. Dieses Gegengewicht, das aus der Aufzugstechnologie an sich herkömmlich bekannt ist trägt dazu bei, die halbe Nominallast der Brücke und ihr Eigengewicht zu kompensieren, so dass die Betätigungsvorrichtung 18 der Plattform 12 beträchtlich entlastet wird.
Figur 4 zeigt die Anlenkung der Brücke 70 an der Plattform 12 im senkrechten Schnitt detaillierter. Das plattformseitige Ende 72 der Brücke 70 umfasst zwei zangenartig sich erstreckende obere und untere Schenkel 110, 112. Der obere und untere Schenkel, die sich in Verlängerung der Ober- und Unterseite der Brücke 70 erstrecken, umgreifen die Plattform 12 in ihrem Umfangsbereich 77. An der Ober- und Unterseite der Plattform 12 sind ein oder mehrere Kugelkäfige 114, 116 angeordnet, in welchen die zugehörigen Laufkugeln 74, 76 laufen.
Die Oberseite der oberen Backe 110 der Brücke 70 fluchtet mit der Oberseite 118 der Brücke 70. An seinem der Plattform zugewandten äußeren Ende des Schenkels 110 ist eine elastische Lippe 120 angeordnet, die auf der Oberseite der Plattform 12 aufliegt. Auf diese Weise wird den Personen ein gefahrloses Überqueren der Verbindungsstelle zwischen Brücke 70 und Plattform 12 ermöglicht, ohne in Kontakt mit dem Lagerungsmechanismus der beiden Teile zu kommen.
Der obere und untere Schenkel 110, 112 der Brücke 70 sind über Winkel 122 starr mit dem plattformseitigen Ende 72 der Brücke verbunden, wodurch ein Verbiegen der Schenkel vermieden wird.
Diese Verbindungsanordnung stellt sowohl eine schwenkbare Lagerung der Brücke 70 relativ zur Plattform sicher. Zudem ermöglicht er innerhalb der Grenzen, die durch die Länge der Schenkel 110, 112 bestimmt sind, ein Hinein- und Hinausfahren des Umfangsbereiches 77 der Plattform 12 in den Bereich zwischen die Schenkel 110, 112. Darüber hinaus ermöglicht die Anordnung eine Rotation der Plattform, d.h. bezogen auf Figur 4 eine Bewegung der Plattform quer zur Bildebene, relativ zur feststehenden Brücke 70.
Fig. 5 zeigt eine Anordnung mit vier Betätigungsvorrichtungen 14,16,17 und 18, die an einer Tragkonstruktion bzw. Tragstruktur 130 angreifen, an welcher über ein zentrales Drehlager 132 die Plattform 134 getragen ist. Die Brücke 54 zur Plattform 134 stützt sich nicht an der Plattform sondern an der Tragstruktur 130 ab, wodurch keine rollbare Anlenkung der Brücke wie in Fig. 4 notwendig ist, die der Drehung der Plattform folgen kann. Auf diese Weise wird zudem das Drehlager 132 der Plattform 134 von dem Gewicht der Bücke entlastet. Der Boden 136 der Brücke 54 fluchtet zumindest in etwa mit dem Boden der Plattform 134 so daß die Tragstruktur für den Benutzer nicht sichtbar oder spürbar ist.
Fig. 5 zeigt femer über den Informationsgehalt der Fig. 5 hinausgehend, dass die Betätigungselemente prinzipiell nicht direkt an der Plattform, sondern auch mittelbar an einer Tragstruktur für die Plattform angreifen können, welche Tragstruktur die Plattform ihrerseits fest oder dreh- und/oder schwenkbar trägt.
Selbstverständlich können technische Merkmale aus den obigen Figuren miteinander kombiniert werden, soweit dies technisch möglich ist. So kann z.B. die Gewichtskompensation zusammen mit einer eigenen B etätigungs Vorrichtung für die Brücke verwendet werden.