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Stand der
Technik
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Die
vorliegende Erfindung geht aus von einem Handschleifwerkzeug nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Gemäß
DE 101 39 548 A1 ist
ein Handschleifwerkzeug bekannt, das mit einem System zum Spannen
und Straffen eines an seiner Schleiftellerunterseite zu halternden
Schleifblatts versehen ist. Dieses System arbeitet äußerst zuverlässig und
ist gut zu handhaben. Es ragt über
die Hinterkante des Schleiftellers hinaus und erschwert dadurch
randbündiges
Schleifen an Stufen und dergleichen mit der Hinterkante der Schleifplatte.
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Randbündiges Schleifen
mit diesem System ist also nur mit der Vorderkante der Schleifplatte möglich.
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Die
gemäß
US 6,648,08 bekannten, als Schwingschleifmaschinen
ausgestalteten Handschleifwerkzeuge sind an gegenüberliegenden Schleiftellerrändern auf
der Schleiftelleroberseite mit wippenartigen Klemmhebeln versehen,
mit denen an der randäußeren Seite
die Schleifblattenden zwischen dem randäußeren Hebelarm und der Schleiftelleroberseite
fixierbar sind. Der jeweilige Klemmhebel ist auf der randfernen
Seite von Hand zu betätigen.
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Dabei
dient ein in der Schleiftellerabdeckung angeordneter, Teich zugänglicher
Spannarm zum Öffnen
des wippenartigen Klemmhebels zwecks Entnahme bzw. Einlegen eines
Schleifblattendes, wobei mit den bekannten Klemmhebeln nur ein Festhalten des
Schleif blatts möglich
ist, ohne dass dieses dabei zugleich gestrafft an der Unterseite
des Schleiftellers anliegt.
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Dadurch
ist beim Schleifen mit hin- und herbewegtem Schleifteller ein nicht
unerheblicher Schlupf zwischen Schleifblatt und Schleifteller vorhanden,
der die Schleifwirkung beeinträchtigt
und das Schleifblatt durch Knickbildung und damit verbundenes Ablösen der
Schleifmittelschicht vorzeitig verschleißen lässt.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass
ein kostengünstiges, leichtes
Schleifhandwerkzeug geschaffen worden ist, das sowohl mit der Vorderals
auch mit der Hinterkante kantenbündig
zum Schleifen einsetzbar ist und dessen Schleifblatt mit besonders
einfachen Mitteln am Schleifteller zuverlässig klemm- und straffbar ist.
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Dadurch,
dass das als Wippe ausgestaltete Klemmmittel federvorgespannt mit
seinem randnahen Hebelarm auf der Oberseite des Schleiftellers aufliegt,
dabei mit dem randfernen Hebelarm schräg nach oben ragt, wobei das
Schleifblattende auf der Oberseite der Wippe am randfernen Hebelarm
fixierbar und sodann gemeinsam mit diesem nach unten schwenkbar
ist, so dass der randnahe Bereich des Schleifblatts nach oben gezogen
wird, wobei die Wippe mit dem randfernen Hebelarm nach unten geschwenkt
arretierbar ist, ist ein an sich bekanntes bisher nur zum zangenartigen
Klemmen verwendetes Schleifblattspannsystem mit geringen Änderungen aber
in grundlegend neuer Zuordnung zum Schleifblatt zu dessen straffendem
Spannen verwendbar.
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Dadurch,
dass Arretiermittel angeordnet sind, die das Schleifblattende gegen
den randfernen Hebelarm pressen und daran fixieren, d. h. dass das Schleifblattende
zwischen dem randfernen Hebelarm und einem sich gegen diesen einstellbar
stützenden Spannarm
fixierbar ist, ist mit einem bisher bekannten kinematischen Prinzip – geringfügig geändert – ein sicheres
Klemmen und verbessertes Straffen des Schleifblatts möglich.
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Dadurch,
dass die Klemmmittel dabei nicht über die Schleiftellerenden
hinausragen sondern innerhalb der Schleiftellerenden angeordnet
sind, ist ein gut kontrollierbares, rand bündiges Schleifen mit dem Schleifhandwerkzeug
an beiden Enden des Schleiftellers möglich.
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Dadurch,
dass der Spannarm einen Schwenkhub auf den randfernen Hebelarm überträgt und dabei
das Schleifblatt strafft, ist das Spannen und Straffen des Schleifblatts
mit Betätigung
eines einzigen, den Spannarm bewegenden Bedienelements zu bewerkstelligen.
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Dadurch,
dass die Klemmmittel und der Spannarm im wesentlichen symmetrisch
an beiden gegenüberliegenden
Schleiftellerrenden angeordnet sind, können beide Schleifblattseiten
auf die gleiche Art besonders bediensicher gespannt und gestrafft werden.
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Dadurch,
dass die Wippe und der Spannarm im wesentlichen die Breite des Schleifblatts
haben, ist dieses besonders sicher gegen ungewolltes Lösen klemmbar.
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Dadurch,
dass der randferne Hebelarm, an dem das Schleifblatt fixiert wird,
eine Quernut zum Einpressen des Schleifblatts sowie zum formschlüssigen Einlegen
des Spannarms hat, ist die Klemmung des Schleifblattendes mit hoher
Anpreßkraft
gesichert.
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Dadurch,
dass der Spannarm und der randferne Hebelarm im Kontaktbereich zum
Schleifblatt einen reibungserhöhenden
Belag aufweist, ist die Klemmsicherheit des Schleifblatts weiter
erhöht.
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Zeichnung
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit zugehöriger Zeichnung
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
seitliche, schematische Ansicht des Handschleifwerkzeugs im Bereich
der Schleifblattklemmung,
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2 einen
Handschwingschleifer mit einer weiteren Variante des Schleifblattspannens,
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3 einen
Handschwingschleifer mit einer anderen Variante des Schleifblattspannens,
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4 die
Draufsicht einer Wippe als Einzelheit und
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5 die
Draufsicht eines Spannarms als Einzelheit.
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Ausführungsbeispiel
der Erfindung
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1 zeigt
eine ausschnittsweise Seitenansicht eines Schleifhandwerkzeugs 10.
Dessen Schleifteller 22 ist im Bereich seines Vorderrandes 28 mit
einem daran gehalterten Schleifblatt 24 zu erkennen. Das
Schleifblatt 24 ist entlang der Unterseite des Schleiftellers 22 und
um dessen Vorderrand 28 geschlungen und über dessen
Oberseite 26 geführt. Dabei
liegt das Schleifblattende 25 auf einer Wippe 34 auf,
wobei es zunächst über den
randnahen Hebelarm 36 bis über dessen randfernen Hebelarm 38 geführt ist
und dort in einer Quernut 39 mit nicht näher bezeichnetem,
reibungserhöhendem
Belag durch einen in die Quernut 39 formschlüssig passenden
Spannarm 49 einpressbar ist. Durch Drehen des Drehknopfs 43 und
axiales nach-unten-Bewegen dessen Drehspannhebels 42 um
seine Drehachse 44 wird das Schleifblattende 25 zwischen
dem Spannarm 49 und der Quernut 39 gegen ungewolltes
Lösen fixiert
und durch weiteres nach-unten-Bewegen des Drehspannhebels 42 die
Wippe 34 in Uhrzeigerrichtung geschwenkt. Dabei bewegt
sich der randferne Hebelarm 38 hinab zur Oberseite 26 des
Schleiftellers 22 und der randnahe Hebelarm 36 schwenkt
von der Oberseite 26 weg nach oben, wobei er das darüber geführte Schleifblatt 24 nach
oben schiebt und strafft. Die Wippe 34 bewegt sich dabei
um eine Schwenkachse 40. Der Drehknopf 43 mit
der Drehachse 44 und dem Spannarm 49 ist im Gehäuse 12 im
Bereich einer plattenartigen Schleiftellerabdeckung 32 gelagert.
Die Schleiftellerabdeckung 32 und der Schleifteller 22 sind über nicht
näher bezeichnete
Verbindungsmittel elastisch miteinander gekoppelt.
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Zum
Lösen des
Schleifblatts 24 wird der Drehknopf 43 so gedreht,
dass sich der als Gewindebolzen ausgestalte Drehspannhebel 42 axial
nach oben bewegt. Ihm folgt die Wippe 34 mit ihrem randfernen
Hebelarm 38 – vorgespannt
durch eine Druckfeder 35 – und gelangt wieder zurück in ihre
schräg noch
oben weisende, von der Oberseite ferne Ausgangsposition.
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Tritt
der Spannarm 49 beim Lösen
der Schleifblattspannung noch oben aus der Quernut 39 heraus,
kann anschließend
das Schleifblattende 25 bzw. das gesamte Schleifblatt 24 leicht
daraus entnommen werden.
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Der
randnahe Hebelarm 36 der Wippe 34 hat eine leichte
Kröpfung
bzw. Abknickung 37 damit das Schleifblatt 24 beim
Hochschwenken des randnahen Hebelarms 36 eine vergrößerte Auflagefläche hat und
dort nicht reißt.
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2 zeigt
eine Seitenansicht eines als Handschwingschleifer ausgestalteten
Handschleifwerkzeugs 10 mit einem Gehäuse 12, das einen
nicht näher
bezeichneten Motor aufnimmt und nach hinten in einen Handgriff 14 übergeht,
in dem eine handschaltbare Schalttaste 14 eindrückbar lagert,
wobei an seinem hinteren Ende in ein Elektroanschlusskabel mündet.
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In
Betrachtungsrichtung unten ist am Gehäuse 12 ein Schleifteller 22 gehaltert,
an dessen Unterseite ein Schleifblatt 24 spannbar ist.
Das Schleifblatt 24 ist mit seinen Schleifblattenden 25 um
den Vorder- und Hinterrand 28, 30 des Schleiftellers 22 geschlungen
und auf der Oberseite 26 des Schleiftellers über die
Wippe 34 in Verbindung mit einem Druckstift 48 fixiert
und zugleich gespannt. Die Wippe 34 ist im Prinzip so aufgebaut
wie gemäß 1,
jedoch etwas vereinfacht, wobei mit durchgehenden Linien deren Löseposition
und strichpunktiert deren Spannposition gezeichnet ist. In der Löse- bzw.
in der Einführposition
zum Bestücken
mit einem Schleifblatt 24 ist der randnahe Hebelarm 36 der
Wippe 34 federvorgespannt nach unten an die Oberseite 26 der
Schleifplatte 22 abgestützt,
wobei der randferne Hebelarm 38 sich nach rechts erstreckend
etwa parallel zur Oberseite 26 des Schleiftellers 22 verläuft. Nach
Einschieben über
die Wippe 34 wird das Schleifblattende 25 durch
axiales nach-unten-Bewegen des Druckstifts 48 durch Betätigen eines
Drehspannhebels 42 zunächst
auf der Oberseite des randfernen Hebelarms 38 fixiert und
beim weiteren nach unten Senken des Druckstifts 48 die
Wippe 34 betätigt.
Dabei senkt sich deren randferner Hebelarm 38 nach unten
zur Oberseite 26 des Schleiftellers 22. Dessen
randnaher Hebelarm 36 schwenkt dabei nach oben weg von der
Oberseite 26 des Schleiftellers 22 und schiebt das
Schleifblatt 24 nach oben und strafft es. Der gleiche Vorgang
ist am Hinterrand 30 des Schleiftellers 22 mit
dem anderen Schleifblattende 25 zu wiederholen, so dass
anschließend
das Schleifblatt 24 beidenends und bis vor die Zerreißgrenze
gespannt an der Unterseite des Schleiftellers 22 anliegt.
Beim Betätigen
des Schwingschleifers 10 ist dadurch nur ein minimaler
Schlupf und ein maximaler Wirkungsgrad erzielbar. Die Wippe 34 ist
mit einer Lagerlasche 41 in einer lagerbockartigen Anordnung
in einer Schwenkachse 40 auf der Oberseite 26 des
Schleiftellers drehbar gelagert, wobei eine nicht näher bezeichnete Drehfeder
die Wippe 34 in Betrachtungsrichtung nach links zu schwenken
sucht. In einer parallel zum Schleifteller 22 verlaufenden
Schleiftellerabdeckung 32 als Teil des Gehäuses 12 ist
der Drehspannhebel 42 in einem Gewinde schwenkbar und axial
verstellbar angeordnet und über
eine Druck-Drehfeder 46 ist leicht in seiner Ausgangslage
zurückschwenkbar.
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3 zeigt – ähnlich wie 2 – ein Ausführungsbeispiel
des Handschleifwerkzeugs 10, wobei statt des Drehknopfs 43 in
Verbindung mit dem Druckstift 48 ein Spannarm 49,
gelagert an der Schleiftellerabdeckung 32 zur Anwendung
kommt und als Exzenterspannhebel das Schleifblattende 25 beim
Spannen auf den randfernen Hebelarm 38 der Wippe 34 presst
und dieses beim weiteren Schwenken in Betrachtungsrichtung nach
rechts schwenkend mitnimmt. Dabei schiebt der randnahe Hebelarm 36 das
Schleifblatt 24 im Endbereich nach oben und strafft es
zugleich auf der Unterseite des Schleiftellers 22.
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Der
Schwenkhebel 52 ist um eine Schwenkachse 54 in
der Schleiftellerabdeckung 32 schwenkbar gelagert und stützt sich
mit seinen Nocken 58 in der Spannposition auf dem Schleifblattende 25 und zugleich
auf dem randfernen Hebelarm 38 ab und kann diesen bis zum
Anschlagen an der Oberseite 26 des Schleiftellers 22 nach
unten drücken.
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Dabei
wird in der schilderten Weise das Schleifblatt 24 gestrafft.
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Am
Hinterrand 30 ist das Schleifblattende 25 nur
schematisch dargestellt, jedoch symmetrisch und baugleich der Anordnung
am Vorderrand 28 auf die gleiche Weise zu betätigen.
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4 zeigt
eine Draufsicht der Wippe 34 als einzelnes Drahtformteil,
insbesondere Runddraht. Der vordere, randnahe Hebelarm 36 ist
kürzer
als der randferne Hebelarm 38 und die Lagerlaschen 41 sind als
Prägeteile
ausgeführt.
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5 zeigt
den Drehspannhebel 42 als Einzelheit, wobei dessen Spannarm 49 sich über die
gesamte Breite eines Schleifblatts erstreckt und zum formschlüssigen Einlegen
in die Quernut 39 der Wippe 34 vorgesehen ist – vorzugsweise
als Runddrahtteil. Der Druckstift 48 des Drehspannhebels 42 ist
als Gewindebolzen mit Steilgewinde ausgestaltet und in einer entsprechenden
Führung
im Gehäuse 12 bzw. der
Schleiftellerabdeckung 32 bestimmungsgemäß axial
verstellbar und in seinen Dreh-Endpositionen verrastbar. Durch Drehen
erfolgt axiales Verstellen und Spannen bzw. Lösen in der Gegenrichtung des Schleifblatts 24.
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Durch
Gestalten einer aus elastischem, federndem Material bestehenden
Wippe 34 kann die Straffung des Schleifblatts 24 und
die dabei erzeugte Papierspannung so vorgewählt werden, dass ein Zerreißen des
Schleifblatts 24 durch zu starkes Straffen ausgeschlossen
Ist.