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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Halteelement für eine Verbindung
zu einem Betonbauteil, mit einem Verbindungsabschnitt und mit einem
Verankerungsabschnitt, wobei der Verankerungsabschnitt zur Verankerung
in dem Betonbauteil vorgesehen ist. Ferner betrifft die vorliegende
Erfindung einen Formkörper,
insbesondere Betonformkörper,
mit einem solchen Halteelement und eine Verwendung eines solchen
Halteelements.
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Ein
derartiges Halteelement ist aus der
FR 2 691 738 A1 bekannt. Das Halteelement
weist einen Verbindungsabschnitt und einen Verankerungsabschnitt
auf, wobei sowohl der Verbindungsabschnitt als auch der Verankerungsabschnitt
im Wesentlichen aus einem Drahtseil besteht. Der Verbindungsabschnitt
ragt aus dem Betonbauteil heraus und ist in Form einer Schlaufe
geführt.
Die beiden Enden des Drahtseils ragen in das Betonbauteil als Verankerungsabschnitt
hinein. Damit der Verankerungsabschnitt nicht ohne weiteres aus
dem Betonbauteil herausgezogen und überhaupt eine Zugkraft auf
den Beton übertragen
werden kann, ist an den Enden des Drahtseils jeweils eine Hülse vorgesehen,
die bedarfsweise radial nach außen
abstehende Vorsprünge
aufweist.
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Ein
weiteres Halteelement ist aus der
DE 297 16 616 U1 bekannt. Das dort offenbarte
Halteelement ist aus einem Flachstahl geformt und weist einen Verbindungsabschnitt
und einen Verankerungsabschnitt auf. Im Bereich des Verbindungsabschnitts
ist eine Bohrung vorgesehen, durch die beispielsweise ein Seil oder
ein Haken geführt
werden kann. Im Bereich des Verankerungsabschnitts ist der Flachstahl
in dessen Erstreckungsrichtung geschlitzt. Die so entstandenen Streifen
sind voneinander weg gebogen, so dass sich der Querschnitt des Verankerungsabschnitts
in Erstreckungsrichtung des Flachstahls gesehen zum Ende hin vergrößert. Ein
derartiges Halteelement kann mit seinem Verankerungsabschnitt in ein
Betonbauteil eingegossen werden, so dass das Betonbauteil später über den
Verbindungsabschnitt zum Beispiel mit einem Hebezeug verbunden werden
kann. So kann das Betonbauteil dann in einfacher Weise transportiert
werden, ohne dass Hilfsmittel wie ein Tragegurt verwendet werden
müssen.
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Eine
Kunststoffabhebeschlaufe zum Abheben von Stahlbetonbauteilen ist
in der
DE 75 41 863 U1 beschrieben.
Die Kunststoffabhebeschlaufe an sich ist dabei zusammen mit einem
trompetenförmigen
Aussparungskörper
derart in das Betonbauteil eingelassen, dass der Aussparungskörper mit
einer Außenseite
des Betonbauteils abschließt,
während die
Kunststoffabhebeschlaufe in Form einer Acht je zur Hälfte innerhalb
und außerhalb
des Betonbauteils angeordnet ist. Durch den trompetenartigen, sich nach
außen öffnenden
Aussparungskörper
wird die Abhebeschlaufe auch bei einem starken Schrägzug nicht
geknickt bzw. reibt nicht an der Außenkante des Betonbauteils,
wodurch letztlich ein Reißen
von äußeren Randfasern
verhindert wird.
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Nachteilig
an einem derartigen Halteelement ist, dass die gesamte Zugkraft,
die auf den Verbindungsabschnitt ausgeübt wird, über die Hülsen an den Enden des Drahtseils
in das Betonbauteil eingeleitet wird. Da dieser Bereich aufgrund
der Größe des Haltelements
vergleichsweise klein ist, kann es zu Belastungsspitzen innerhalb
des Betons kommen, die im Extremfall zum Herausreißen des
Halteelements führen
können.
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Außerdem ist
das bekannte Halteelement aufgrund von Korrosion der Gefahr ausgesetzt,
mit zunehmender Zeit seine Festigkeit zu verlieren.
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Schließlich sind
derartige Halteelemente aus Stahl mit vergleichsweise hohen Herstellkosten
verbunden, obwohl die Betonbauteile vergleichsweise selten transportiert
werden müssen.
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Daher
liegt der vorliegenden Erfindung ausgehend vom Stand der Technik
die Aufgabe zugrunde, ein Halteelement bereitzustellen, durch das
auf kostengünstige
Weise eine Verteilung der übertragenen
Zugkräfte
auf einen möglichst
großen
Bereich des Betonbauteils gegeben ist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe dadurch gelöst,
dass der Verbindungsabschnitt und der Verankerungsabschnitt aus
einer Vielzahl textiler Fäden
gebildet sind, dass die Fäden
des Verankerungsabschnitts innerhalb des Betonbauteils verteilt
angeordnet sind und dass sich die Fäden fächerförmig in das Betonbauteil erstrecken.
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Aus
der den Verankerungsabschnitt bildenden Vielzahl der Fäden, die
beim Gießen
des Betonbauteils in diesem verteilt angeordnet werden, resultiert,
dass später
auf den Verbindungsabschnitt ausgeübte Zugkräfte nicht punktuell in den
Beton eingeleitet werden, sondern von dem Bereich des Betonbauteils
aufgenommen werden, in dem die Fäden
angeordnet sind. Dieser Bereich ist vergleichsweise groß, so dass
es nicht zu den Belastungsspitzen wie bei dem Stand der Technik
kommt. Damit ist die Gefahr, dass das Halteelement aus dem Betonbauteil herausgerissen
wird, gegenüber
dem Stand der Technik deutlich reduziert. Daher sind bei den erfindungsgemäßen Halteelementen
auch die Abstände, die
dieses zu den Rändern
des Betonbauteils haben muss, sowie die minimale Überdeckung
mit Beton deutlich reduziert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Fäden
aus Textilien gebildet, die resistent gegenüber den alkalischen Bestandteilen
von Beton sind. Damit wird sichergestellt, dass das Halteelement nach
dem Eingießen
nicht an Stabilität
verliert. Insbesondere wird verhindert, dass wie bei herkömmlichen Halteelementen
die Gefahr einer Schwächung
aufgrund von Korrosion besteht.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, für
die Fäden hochfeste
synthetische Fasern zu verwenden. Dadurch ist eine hohe Festigkeit
und Korrosionsbeständigkeit
gegeben.
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Insbesondere
in dem Fall, dass die Fäden
einen geringen Durchmesser aufweisen, ist es bevorzugt, die einzelnen
Fäden zu
einer Vielzahl von Fadengruppen zusammenzufassen. Dadurch können die
ausgeübten
Kräfte
zuverlässig
ins Innere des Betonbauteils übertragen
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind insbesondere im Bereich des Verbindungsabschnitts, an dem beispielsweise
ein Hebezeug angreift, die Fäden
miteinander verwoben oder verflochten. Dadurch kann der Verbindungsabschnitt
in einfacher Weise zum Beispiel mit einem Werkzeug verbunden werden.
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Ferner
ist es bevorzugt, die einzelnen Fäden zur Ausbildung einer Netzstruktur
im Bereich des Verankerungsabschnitts in Abständen mit wenigstens einem weiteren
Faden zu verbinden. Durch eine solche Netzstruktur kann die von
außen
ausgeübte Kraft
gleichmäßig auf
den von der Netzstruktur durchsetzten Bereich des Betonbauteils übertragen werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die Fäden
oder Fadengruppen Verdickungen auf, die insbesondere als Knoten
ausgebildet sein können.
Dadurch wird erreicht, dass die Fäden bzw. Fadengruppen in dem
Betonbauteil besonders fest verankert sind.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, den Verbindungsabschnitt als Öse auszubilden, so dass beispielsweise
der Splint eines Schäkels
durch die Öse
hindurchgeführt
werden kann. Somit wird ein leichtes Anbringen des Halteelements
an ein Hebezeug wie einen Kran ermöglicht. Hierbei ist es weiterhin
vorteilhaft, wenn die Fäden
vom Verankerungsabschnitt kommend durch den Verbindungsabschnitt
zurück
in den Verankerungsabschnitt verlaufen. Dann ist die Gefahr, dass
der Verbindungabschnitt von dem Verankerungsabschnitt abgetrennt
wird, minimiert.
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Die Öse kann
bevorzugt dadurch geformt werden, dass die Fäden am Übergang zwischen dem Verbindungsabschnitt
und dem Verankerungsabschnitt von einer Pressmuffe umschlossen sind.
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Nach
einer weiteren Lehre der Erfindung können Formkörper, insbesondere Betonformkörper, mit
einem erfindungsgemäßen Haltelement
versehen sein. Bei den Betonformkörpern kann es sich insbesondere
um Rohre und sonstige Fertigbauteile handeln.
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Das
erfindungsgemäße Halteelement
kann als Transportanker für
Betonfertigteile verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung erläutert. In
der Zeichnung zeigen
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1 ein
Betonbauteil mit einem erfindungsgemäßen Halteelement im Querschnitt,
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2 das
Betonbauteil mit dem Haltelement gemäß 1 in Teilansicht,
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3A und
B ein weiteres Halteelement in Front- und Seitenansicht und
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4 ein
Betonbauteil mit dem Halteelement aus 2 im Querschnitt.
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In
den 1 und 2 ist ein erstes bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Halteelements
gezeigt, das als Transportanker verwendet werden kann. Das Halteelement
umfasst einen Verbindungsabschnitt 1 und einen Verankerungsabschnitt 2.
Dabei ist der Verankerungsabschnitt 2 innerhalb eines nur
schematisch dargestellten Betonbauteils 3 angeordnet, so
dass er in diesem verankert ist. Bei dem Betonbauteil 3 kann
es sich beispielsweise um ein Betonrohr oder ein anderes Fertigbetonbauteil
handeln.
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Sowohl
der Verbindungsabschnitt 1 als auch der Verankerungsabschnitt 2 sind
aus einer Vielzahl textiler Fäden 4 gebildet.
Dabei sind die Fäden 4 des Verankerungsabschnitts 2 innerhalb
des Betonbauteils 3 verteilt angeordnet, wobei sich die
Fäden 4 ausgehend
von dem Übergang
zwischen Verbindungsabschnitt 1 und Verankerungsabschnitt 2 fächerförmig in
das Betonbauteil 3 erstrecken. Durch die Verteilung der
Fäden 4 innerhalb
des Betonbauteils 3 werden von außen auf den Verbindungsabschnitt 1 ausgeübte Zugkräfte auf
einen vergleichsweise großen
Bereich des Betonbauteils 3 verteilt.
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Die
Fäden 4 dieses
insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiels
sind aus Textilien gebildet, die gegenüber den alkalischen Bestandteilen
des Betons, aus dem das Betonbauteil 3 besteht, resistent sind.
Somit ist sichergestellt, dass insbesondere der Verankerungsabschnitt 2 im
Laufe der Zeit nicht an Festigkeit verliert. Hierbei handelt es
sich insbesondere um Fäden 4,
aus zugfesten synthetischen Fasern.
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Die
einzelnen Fäden 4 sind
in diesem Ausführungsbeispiel
im Bereich des Verankerungsabschnitts 2 zu Fadengruppen 5 zusammengefasst. Dadurch
wird bei Fäden 4 mit
geringem Durchmesser erreicht, dass die von außen auf den Verbindungsabschnitt 1 ausgeübten Kräfte zuverlässig ins
Innere des Betonbauteils 3 weitergeleitet werden.
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Die
Fäden 4 weisen
im Bereich des Verankerungsabschnitts 2 Verdickungen 6 auf,
die beispielsweise als Knoten ausgebildet sein können und der besseren Darstellung
wegen nicht alle mit Bezugszeichen versehen sind. Durch die Verdickungen 6 ist sichergestellt,
dass die einzelnen Fäden 4 bzw.
Fadengruppen 5 zuverlässig
innerhalb des Betonbauteils 3 verankert sind.
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Der
Verbindungsabschnitt 1 ist in diesem insoweit bevorzugten
Ausführungsbeispiel
als Öse 7 ausgebildet.
Durch die Öse 7 kann
beispielweise der Splint eines herkömmlichen nicht dargestellten
Schäkels
geführt
werden, um den Verbindungsabschnitt 1 mit einem ebenfalls
nicht dargestellten Hebezeug zu verbinden. Dabei sind die Fäden 4 im
Bereich des Verbindungsabschnitts 1 bevorzugt miteinander
verwoben oder verflochten, um gerade hier eine hohe Stabilität zu erreichen.
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Die
Fäden 4 verlaufen
aus dem Verankerungsabschnitt 2 kommend durch den als Öse 7 ausgebildeten
Verbindungsabschnitt 1 und zurück in den Verankerungsabschnitt 2.
Dabei sind die Fäden 4 an der
Stelle, wo sie aus dem Betonbauteil 3 aus- bzw. eintreten,
und damit am Übergang
zwischen Verbindungsabschnitt 1 und Verankerungsabschnitt 2 von einer
Pressmuffe 8 umschlossen, welche in 1 und 2 teilweise
gebrochen dargestellt ist.
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Die
Pressmuffe 8 und der als Öse 7 ausgebildete
Verbindungsabschnitt 1 sind in einer Vertiefung 9 innerhalb
des Betonbauteils 3 angeordnet, so dass die Öse 7 und
die Pressmuffe 8 nicht über
die sonstige Oberfläche
des Betonbauteils 3 hervorstehen. Dies hat den Vorteil,
dass der Verbindungsabschnitt 1 des als Transportanker
verwendete Halteelements später
in der Vertiefung 9 untergebracht werden kann, wie dies
in 2 dargestellt ist.
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In
den 3A und 3B ist
ein weiteres Halteelement dargestellt. Auch dieses weist einen Verbindungsabschnitt 1' und einen Verankerungsabschnitt 2' auf, wobei
dieses Halteelement aus einem gewebten oder geflochtenen Gurtteil
besteht, wie besonders deutlich aus 3B ersichtlich
ist. Wie im weiter oben dargestellten Ausführungsbeispiel wird auch hier
das Material des Halteelementes unterhalb des Verbindungsabschnittes 1' mittels einer
Pressmuffe 8' zusammengehalten.
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In 4 ist
schließlich
das zuvor näher
beschriebene Halteelement in seinem Einbauzustand dargestellt. Auch
hier befinden sich die beiden freien geflochtenen Fadengruppen 5' in V-förmiger Anordnung
in einem Betonbauteil 3',
welches zur Aufnahme des Verbindungsabschnittes 1 eine
Vertiefung 9' aufweist.
Dabei ist innerhalb der Vertiefung 9' eine Kunststoffbox 10 angeordnet,
welche mit einem Deckel 11 verschließbar ist und mittels dieses
Deckels 11 während
des Gießvorganges
des Betonbauteils 3' an
einer Schalung 12 befestigt werden kann, damit das Halteelement
auch während
des Gießvorganges seine
gewünschte
Positionierung beibehält.
Um zu gewährleisten,
dass die freien Enden der Fadengruppen 5' auch beim Gieß- und Verdichtungsvorgang ihre
gespreizte Form behalten, können
diese mit nicht dargestellten Drähten
oder dergleichen an der innerhalb des Betonbauteils 3' ohnehin vorhandenen Stahlarmierung
fixiert werden.