DE10348641A1 - Verfahren zur Verringerung parasitärer Kopplungen in Schaltkreisen - Google Patents
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Abstract
Der Erfindung, die ein Verfahren zur Verringerung parasitärer Kopplungen in Schaltkreisen, bei denen für vorhergehende Herstellungsverfahrensschritte Dummy-Strukturen eingebettet sind, betrifft, liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem eine Verbesserung der Entkopplungswerte erreicht und der Verfahrensaufwand reduziert wird. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Dummy-Strukturen durch Ätzschritte zumindest teilweise entfernt und Hohlräume erzeugt werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung parasitärer Kopplungen in Schaltkreisen bei denen für vorhergehende Herstellungsverfahrensschritte Dummy-Strukturen eingebettet worden sind.
- Derartige Kopplungen treten beispielsweise bei auf dem Chip integrierten passiven Bauelementen, Pads (Kontaktinseln), Leitbahnen oder Metallplatten zum Substrat oder zu unter ihnen liegenden Leitbahnen oder Metallplatten auf. Ebenso sind Interlevel-Leitbahnen innerhalb der Verdrahtung sowie die sich bildenden Koppelkapazitäten zwischen einer Metallisierung und dem Substrat davon betroffen.
- Moderne Bauelemente in RF-CMOS-, Bipolar- und BiCMOS-Technologie, insbesondere für Anwendungen in der Mobilkommunikation, enthalten diverse, auf dem Chip integrierte passive Bauelemente, wie beispielsweise Kondensatoren, Spulen, Metall-Widerstände u. a., die üblicherweise in oder zwischen den Interconnect-Ebenen integriert oder auf der abschließenden Passivierung aufgebracht werden und deren laterale Abmessungen oft einige hundert μm betragen. Dadurch wird ihre parasitäre Kopplung zu benachbarten Leitbahnen oder Metallplatten und vor allem zum Substrat entscheidend für die Performance sowie den Leistungsverbrauch der Gesamtschaltung. Es ist technologischer Trend, mit jeder neuen Schaltkreisgeneration die IMD-Dicke (IMD: Inter-Metall-Dielektrikum) zu reduzieren, um die Aspektverhältnisse der ebenfalls immer kleiner und schmaler werdenden Vias, wobei hier speziell die Durchkontaktierungen zwischen den Metallleitbahnen gemeint sind, sowie Bahnen nicht zu sehr ansteigen zu lassen und diese auch noch sicher und reproduzierbar mit leitendem Ma terial füllen zu können. Dieser Trend bewirkt eine ständig zunehmende vertikale Kopplung zwischen Metallbahnen und -platten selbst, aber auch zwischen den passiven Bauelementen, Pads, Bahnen und dem Substrat.
- Zur Minimierung dieser schädlichen Kopplung sind im Stand der Technik mehrere Ansätze bekannt.
- Die Integration der passiven Bauelemente erfolgt in der obersten Metall-Ebene oder auf der Passivierung um eine größtmögliche Entfernung zum Substrat zu gewährleisten. Dieser beispielsweise für Spulen und MIM-Kondensatoren (MIM: Metall/Isolation/Metall) oft gewählte Ansatz ist nicht mehr ausreichend. Außerdem führt er zur Einschränkung der Gestaltungsmöglichkeiten bei einem Schaltkreisdesign und ist immer dann zu prüfen, wenn einer Erwärmung der integrierten Bauelemente aufgrund von hohen Stromdichten entgegengewirkt werden muss, wie es beispielsweise bei Metall-Widerständen der Fall ist.
- Eine zweite Möglichkeit besteht in der Erhöhung der Dielektrikumsdicke unter den passiven Bauelementen und/oder zwischen unterliegenden Metall-Leitbahnen. Eine Erhöhung der Dielektrikumsdicke führt aber zu höheren Prozesskosten bei Abscheidung, CMP und Strukturierung sowie zur Erhöhung der Prozesskomplexität. Außerdem ist sie dem technologischen Trend, mit jeder neuen Schaltkreisgeneration die IMD-Dicke zu reduzieren, gegenläufig.
- Eine weitere Möglichkeit stellt die Verwendung von Dielektrika mit einem kleinen k-Wert („low-k" Dielektrika) in einer oder mehreren Ebenen dar. Dabei bezeichnet k die Dielektrizitätskonstante des verwendeten Materials. Mit low-k-Dielektrika sind Dielektrika mit einem k-Wert von k<4,1 gemeint. Die Verwendung dieser Dielektrika kann gleichzeitig auch die laterale Kopplung von eng benachbarten Bahnen beeinflussen. Bei der Verwendung von derzeit im Entwicklungsstadium befindlichen mikroporösen „ultra-low-k" Dielektrika sind bestenfalls Werte von keff ≈ 2,5 erreichbar. Nichtporöse Dielektrika (z.B. „SILK") ermöglichen bestenfalls keff ≈ 3,0. Aufgrund ihrer mechanischen Labilität und Empfindlichkeit ist mit ihnen eine sehr komplexe und schwierige Prozessführung und aufwändige Integration verbunden, was zwangsläufig zu einer Erhöhung der Prozesskosten führt.
- Durch die Verwendung von hochohmigen Substraten können parasitäre Kopplungen in Schaltkreisen ebenfalls vermindert werden, was aber zu einer Einschränkung der Substratauswahl und zu daraus resultierenden höheren Substratkosten führt.
- Durch ein Vermeiden von vertikal übereinander angeordneten Bahnen, Platten oder passiven Bauelementen können ebenfalls parasitäre Kopplungen in Schaltkreisen vermindert werden. Diese Maßnahme führt jedoch zu großen nicht nutzbaren Flächen in den verschiedenen Ebenen und zu nicht akzeptablen Chipflächen und damit verbundenen Kosten.
- Auch eine Vermeidung von direkt unter den passiven Bauelementen angeordneten Leitbahnen vermindert die parasitären Kopplungen. Durch diese Maßnahme entstehen große nicht nutzbare Flächen in den betroffenen Ebenen. Diese haben ebenfalls zur Folge, dass sich die Chipfläche vergrößert und die Kosten steigen.
- Aus der Veröffentlichung ST Microelectronics, Proceedings of „Advanced Metallization Conference (AMC) 2000, S. 71 ff: V. Arnal, J. Torres, P. Gayet, M. Haond, C. Verove, B. Descouts, P. Spinelli "A Novel SiO2 Gap Low k for Copper Dual Damascene Interconnect" sind Vorschläge zur Integration von mit Luft gefüllten Hohlräumen („Airgaps" mit k = 1), überwiegend zur lateralen Entkopplung von eng benachbarten Bahnen, bekannt. Diese Ansätze beruhen darauf, dass bereits bestehende Dielektrikum zwischen Bahnen oder Kontaktlöchern zu ätzen und anschließend durch eine geschickt gewählte erneute Dielektrikumsabscheidung die aufgeätzten Strukturen mit Luftinhalt einzukapseln. Die Nachteile dieser Lösung bestehen in einer aufwendigen und schwierigen Prozessführung sowie in mehreren zusätzlich notwendigen Prozessschritten. Mit diesem Verfahren können nur bestimmte Strukturgrößen der Hohlräume mit relativ geringen Abmaßen realisiert werden. Außerdem besteht nur ein eingeschränkter Platz für Hohlraum-Strukturen, da Metall-Dummy-Fill-Strukturen in weitflächigen Dielektrika-Gebieten platziert werden müssen, die viel Platz konsumieren, beispielsweise bis zu 80% der Fläche im Fall von Kupfer. Außerdem ist die zu erzielende Wirkung hauptsächlich lateral und weniger vertikal orientiert.
- Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verringerung parasitärer Kopplungen in Schaltkreisen zu schaffen, womit eine Verbesserung der Entkopplungswerte erreicht und der Verfahrensaufwand reduziert wird.
- Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe bei einem Verfahren zur Verringerung parasitärer Kopplungen in Schaltkreisen der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Dummy-Strukturen durch Ätzschritte zumindest teilweise entfernt und Hohlräume erzeugt werden.
- Die für vorhergehende Herstellungsverfahrensschritte notwendigen Dummy-Strukturen, welche für das nachfolgende Herstellungsverfahren keine Funktion mehr haben, aber üblicherweise in der Struktur verbleiben, werden durch das erfindungsgemäße Verfahren teilweise oder vollständig entfernt und somit an diesen Stellen Hohlräume in der Halbleiterstruktur erzeugt. Das Entfernen der Dummy-Strukturen erfolgt durch Ätzschritte, beispielsweise einen selektiv isotropen Ätzschritt, mit dem es möglich ist die zu entfernende Menge des Dummy-Materials festzulegen. Außerdem kann dieser Ätzschritt selektiv zu einem Barrierematerial gestaltet werden.
- Eine weitere Variante für eine nur teilweise Entfernung des Dummy-Materials besteht in der gezielten Auswahl bestimmter zu entfernender Dummy-Strukturen. Für diesen Fall wird die vor den Ätzschritten aufgebrachte lithographische Struktur nur an ausgewählten Dummy-Struktur-Stellen belichtet und somit nur an diesen Stellen eine Öffnung für das Ätzmittel erzeugt.
- In einer Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass vor den Ätzschritten ein lithographischer Schritt durchgeführt wird.
- In einer besonderen Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der vor den Ätzschritten durchgeführte lithographische Schritt mit anderen im Herstellungsverfahren notwendigen lithographischen Schritten gemeinsam durchgeführt wird.
- Die Auswahl der zu entfernenden Dummy-Strukturen erfolgt in einem den Ätzschritten vorhergehenden Verfahrensschritt, in dem mittels Lithographie eine Ätzmaske erzeugt wird. Diese weist nur an den Stellen eine Öffnung für das Ätzmittel auf, unter denen sich eine zu entfernende Dummy-Struktur befindet. Dazu kann der lithographische Schritt zu Verfahrensoptimierung mit anderen im Herstellungsverfahren notwendigen lithographischen Schritten wie beispielsweise der Erzeugung einer Justiermarke gemeinsam durchgeführt werden.
- In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hohlräume mit einem Dielektrikum gefüllt werden.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Dielektrikum Luft verwendet wird.
- In einer besonderen Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Dielektrikum low-k-Materialien verwendet werden.
- In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass als low-k-Material ein SOD-Material verwendet wird.
- In einer Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass als Dielektrikum SOG Materialien verwendet werden.
- Die durch das erfindungsgemäße verfahren erzeugten Hohlräume werden nachfolgend mit einem Dielektrikum ausgefüllt. Als Materialien eignen sich beispielsweise Luft mit einer idealen Dielektrizätskonstante von k = 1 und sogenannte low-k-Materialien mit einer Dielektrizätskonstante von k < 4,1 wie beispielsweise SOD-low-k-Materialien (SOD: Spin On Dielectric). Ebenfalls geeignet sind oSOG Materalien (SOG: Spin-On-Glass).
- In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dummy-Strukturen aus leitendem Material bestehen.
- In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dummy-Strukturen und die Leitbahnen aus dem gleichen leitenden Material bestehen.
- Die bei der Chipherstellung erzeugten Dummy-Strukturen bestehen aus einem leitenden Material und können auch aus dem gleichen Material wie die Leitbahnen bestehen, für die beispielsweise Cu, Al, W, Au, Ag, Ti, Ta, Co sowie Legierungen, Silizide oder Nitride hieraus verwendet wird.
- In einer Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hohlräume in mehreren Ebenen erzeugt werden.
- Die erfindungsgemäßen Hohlräume können sowohl in einer, als auch in mehreren übereinander angeordneten Ebenen erzeugt werden. Dazu wird das Verfahren mehrfach, also in jeder zu berücksichtigenden Ebene, angewandt.
- In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ätzschritte selektiv zur jeweiligen Umgebung erfolgen.
- Der beispielsweise nasschemische Ätzschritt wird derart durchgeführt, dass das Dummy-Material entfernt wird, aber eine das Dummy-Material umgebende Barriereschicht verbleibt.
- In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass zusätzliche, für vorhergehende Herstellungsverfahrensschritte nicht notwendige Dummy-Strukturen, erzeugt werden.
- Zur weiteren Verringerung parasitärer Kopplungen im Schaltkreis können weitere, für vorhergehende Herstellungsverfahrensschritte nicht notwendige Dummy-Strukturen angeordnet werden. Diese werden nachfolgend ganz oder teilweise in Hohlräume umgewandelt und mit einem Dielektrikum befüllt.
- In einer anderen Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass die durch die Ätzschritte erzeugten Öffnungen in einem nachfolgenden Verfahrensschritt vergrößert werden.
- In besonderen Fällen, in denen eine spezielle mechanische Stabilität erforderlich ist, können die erzeugten Hohlräume wieder mit dielektrischem Material gefüllt werden. Hierfür eignen sich beispielsweise SOD-low-k-Materialien und SOG Materialien. Zur leichteren Durchführung dieses Füllprozesses wird die Geometrie der anfänglich geschaffenen Öffnungen entsprechend vergrößert.
- In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass eine teilweise Entfernung der Dummy-Strukturen durch eine Begrenzung der Ätzmittelmenge erfolgt.
- In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass eine teilweise Entfernung der Dummy-Strukturen durch eine Begrenzung der Ätzdauer erfolgt.
- In einer weitern Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass eine teilweise Entfernung der Dummy-Strukturen durch eine Reduzierung der Anzahl der für einen Ätzprozess freigelegten Dummy-Strukturen erfolgt.
- Eine teilweise Entfernung des Dummy-Materials aus den betreffenden Dummy-Strukturen kann durch eine Reduzierung der Menge oder der Konzentration des Ätzmittels erfolgen. Eine weitere Möglichkeit einer teilweisen Entfernung besteht in der Auswahl bestimmter Dummy-Strukturen aus der Gesamtmenge der Dummy-Strukturen. Diese Auswahl kann mittels einer lithographischen Maske erfolgen, die nur an den ausgewählten Stellen Öffnungen für den nachfolgenden Ätzschritt aufweist.
- Eine besondere Verwendung des Verfahrens besteht in der Verbesserung der physikalischen Güte von passiven Bauelementen.
- Bei einer beispielsweise in der obersten Ebene eines Chips angeordneten Spule treten parasitäre Kopplungen sowohl zu darrunterliegenden Leitbahnen und/oder Metallflächen als auch zum Substrat auf. Durch die Erzeugung der erfindungsgemäßen Hohlräume unterhalb der Spule werden die parasitären Kopplungen vermindert und gleichzeitig die Güte des Bauelements verbessert.
- Eine weitere Verwendung des Verfahrens besteht in der Verbesserung der Performance von Schaltungen.
- Durch eine Verbesserung der Güte der Bauelemente durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens wird beispielsweise der Parameter obere Grenzfrequenz der Schaltung verändert. Die Grenzfrequenz wird zu höheren Frequenzen hin verschoben. Außerdem wird durch die Verbesserung der Güte der Bauelemente, unter der Vorraussetzung einer gleichbleibenden Betriebsfrequenz, die Verlustleistung des Chip reduziert.
- Die vorliegende Erfindung minimiert bzw. eliminiert die entscheidenden Nachteile der eingangs genannten Verfahren aus dem Stand der Technik und orientiert sich hauptsächlich an einer möglichst effektiven Reduzierung von vertikalen Kopplungen zwischen in verschiedenen Ebenen liegenden Metallbahnen, -platten und RF-Leitungen, zwischen integrierten oder auf der Passivierung aufgebrachten passiven Bauelementen und Metallbahnen oder -platten, zwischen Bond-, Kontaktpads und unterliegenden Metallbahnen und -platten sowie zwischen passiven Bauelementen, Pads oder Metallbahnen und -platten oder dem Substrat.
- Das erfinderische Verfahren nutzt bereits bestehende, im Dielektrikum eingebettete Dummy-Strukturen, die zunächst ohnehin für verschiedene Prozessschritte benötigt werden und welche bei einem Verbleiben in der Halbleiterstruktur zusätzliche Koppelkapazitäten erzeugen. Diese Dummy-Strukturen werden beispielsweise zur Erreichung einer homogenen Füllung, als Stützstellen für einen gleichmäßigen CMP-Prozess in der Damascene Architektur, oder als Begleitstrukturen um Fototechnik und Ätzprozesse in RIE Architektur zu homogenisieren und zu stabilisieren, eingesetzt.
- Erfindungsgemäß werden die Dummy-Strukturen, nachdem sie ihre notwendige Funktion in vorhergehenden Prozessschritten erfüllt haben, durch einen beispielsweise selektiv isotropen Ätzschritt ganz oder teilweise entfernt und im Gegenzug mit einem Dielektrikum, beispielsweise mit Luft, welche eine ideale Dielektrizitätskonstante von k = 1 hat, gefüllt.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Erzeugung insbesondere lateral ausgedehnter Hohlräume, die dann besonders effektiv die vertikale Kopplung zwischen verschiedenen Bestandteilen des Chips unterbinden. Laterale Entkopplungseffekte zwischen benachbarten Metallstrukturen einer Ebene sind ein zusätzlich anfallender Aspekt.
- Derartige laterale Kopplungen werden bereits alleine durch das Entfernen der eigentlich für eine sichere technologische Prozessführung benötigten Dummy-Strukturen reduziert.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ist einsetzbar in allen Verdrahtungs-Ebenen einer Mehrlagenmetallisierung, unabhängig von dem verwendetem Metallisierungsmaterial (z.B.: Kup fer-, Alu-, Au-, W-Metallisierung) und unabhängig vom verwendetem Dielektrikumtyp (z. B.: SiO2, low-k-Dielektrikum). Es ist in den Bahnebenen einsetzbar, sowohl in Damasceneals auch in RIE-Architektur RIE: reaktives Ionenätzen). In einer Damascene-Architektur kann es zusätzlich sowohl in Bahn- und/oder Via- und Kontaktloch-Ebenen Verwendung finden.
- Die Anzahl, Lage und Dimensionierung der Hohlräume kann über die Dummy-Strukturen weitestgehend frei durch den Designer definiert werden. Das Herauslösen der leitenden Materialien mit hoher Selektivität zur jeweiligen Umgebung erlaubt es, die Geometrie der Hohlräume genau zu kontrollieren. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber Alternativen aus dem Stand der Technik, die Hohlräume durch Herauslösen von Oxid erzeugen, aber gleichzeitig unbedingt an definierten Stellen Restoxidschichten stehen lassen müssen, ohne selektiv wirkende Stopschichten zur Verfügung zu haben.
- Bei der Auswahl der Anzahl und Lage der Hohlräume kann ein bestmöglicher Kompromiss beispielsweise zwischen Entkopplung und Wärmeabfuhr gefunden werden. Bei Bedarf können Dummystrukturen vom Designer in Ebenen, in denen sie in der entsprechenden Anzahl aus prozesstechnischer Sicht nicht unbedingt notwendig wären, ergänzt werden, beispielsweise in der Kontaktlochebene.
- Weiter wird die Hohlraum-Größe nicht durch die Ätz- und Fülltechnik begrenzt, sondern der gesamte für Metallstrukturen zulässige Dimensionsbereich kann bei Bedarf genutzt werden. Die Erfindung führt damit zu einer höheren Entkoppel-Wirkung und niedrigeren effektiven k-Werten. Da das Verhältnis von Dielektrikums- zu Metallfläche über einen weiten Bereich eingestellt werden kann (typischerweise 20:80 bis 80:20), ist über das Verhältnis auch ein breiter Bereich an keff zugänglich und gezielt einstellbar. Insbesondere sind bei großen Flächenanteilen von Dummy-Strukturen und deren kompletter bzw. weitestgehender Umwandlung zu Hohlräumen resultierende effektive k-Werte von deutlich unter 2,0 er reichbar. Dieser Wertebereich ist mit den heute bekannten low-k- und ultra-low-k-Materialien und vermutlich auch in Zukunft nicht zugänglich.
- Die Erfindung kann gleichzeitig für eine Verbesserung der Prozess-Sicherheit und der Device-Performance genutzt werden. Bei Bedarf kann die Idee der Umwandlung von Dummystrukturen in Hohlräume dazu genutzt werden, z.B. bei einer Damascene Technologie für den kritischen Metall-Polierschritt (CMP) auf der gesamten Chipfläche eine einheitliche, hohe Metall-Belegungsdichte von beispielsweise 70-80% anzubieten. Durch die Umwandlung in Hohlräume werden die Dummy-Strukturen an den nicht erwünschten Stellen wieder entfernt und erzeugen keine störenden Kopplungen. Diese Vorgehensweise erhöht in der Fertigung die Prozesssicherheit und verringert die Schichtdickenschwankungen signifikant. Da die Schichtdicken für zukünftige Technologiegenerationen immer weiter abnehmen, gewinnt dieser Aspekt zunehmend an Bedeutung.
- Die Erfindung soll nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt
-
1 bis9 : Verfahrensschritte im Prozessfluss einer Damascene Architektur und -
10 bis18 : Verfahrensschritte im Prozessfluss einer RIE-Architektur. - Das erfindungsgemäße Verfahren kann in jeder Halbleitertechnologie, die zur Verdrahtung entweder die Damascene- oder die RIE-Architektur verwendet, eingesetzt werden. Es ist unabhängig von den verwendeten Metallisierungs- und Dielektrikamaterialien und kann in jeder möglichen Bahn-Ebene, bei Damascene-Architektur zusätzlich in Via- und Kontaktebenen einer MLM realisiert werden.
- Als Materialien für die IMD-Dielektrika, die Stop und Cap-Layer, welche als Deck- oder Schutzschicht beispielsweise auf Kupferbahnen zum Schutz gegen atmosphärische Einflüsse aufgebracht wird, kann beispielsweise SiO2, jede Art von low-k-Dielektrikum, SiN, SiC, SiCN, SiCOH sowie polymere und organische Dielektrika wie Polyimid oder CFx eingesetzt werden. Als Leitbahnmaterialien eignen sich beispielsweise Cu, Al, W, Au, Ag, Ti, Ta, Co sowie Legierungen und Silizide oder Nitride hieraus. Für Diffusionsbarrieren können beispielsweise Ti, Ta, TiW, TaN, TiN, Pt sowie Silizide, Nitride oder andere binäre und ternäre Systeme hieraus eingesetzt werden.
- Im ersten Ausführungsbeispiel wird das Verfahren im Prozessfluss einer Damascene-Architektur beschrieben. Dazu ist in der
1 eine Damascene-Architektur mit einer im Dielektrikum vergrabenen Metallstruktur2 auf einem Siliziumwafer1 , aus dem Stand der Technik, dargestellt. Metallstrukturen2 können beispielsweise Leitbahnen, Platten oder RF-Leitungen sein. Neben diesen Metallstrukturen2 sind an verschiedenen Stellen Dummy-Strukturen3 vorgesehen. - Die
2 zeigt die Struktur nach dem Entfernen von überflüssigen Material an der Oberfläche, beispielsweise mittels eines chemisch-mechanischen-Polierprozesses (CMP). - In der
3 werden die Metallstrukturen2 durch einen sogenannten „Cap-Layer" aus SiN abgedeckt und optional eine dünne Schicht IMD, bestehend aus SiO2, darauf abgeschieden. - In den
4 und5 ist das Aufbringen eines Fotolacks, das Belichten und Entwickeln des Lacks an jenen Stellen, an denen Hohlräume4 erzeugt werden sollen, dargestellt. Hierfür ist eine partielle oder vollständige Öffnung der Dielektrikaschichten durch bekannte Ätztechniken, Lackstrippen und/oder eine Erzeugung einer definierten Öffnung an den gewünschten Stellen notwendig. Dazu können beispielsweise Lithographieverfahren wie g- bzw. i-line-Lithographie, DW (deep ultra-violet) oder EW (extreme ultraviolet) eingesetzt werden. -
6 zeigt die Halbleiterstruktur nach dem Herauslösen des Dummy-Materials. Dieser Verfahrensschritt erfolgt bevorzugt nasschemisch und selektiv zur Barriere, dabei bleiben die Nicht-Dummy-Metallbahnen durch den „Cap-Layer" (Dielektrikum) geschützt. Nachfolgend kann ein Herauslösen des Barrierematerials, bevorzugt nasschemisch und selektiv zum Dielektrikum wie in7 dargestellt, erfolgen. Dieser Verfahrensschritt ist optional. Wird auf diesen Schritt verzichtet so hat die verbleibende Barriere kaum eine parasitäre Wirkung. Wenn im Verfahrensablauf besonders kleine Öffnungen notwendig sind, kann deren Durchmesser optional durch eine „Spacertecknik", dem Abscheiden und Rückätzen eines Dielektrikums, verengt werden. - Nachfolgend werden die Öffnungen, bevorzugt durch eine PECVD-Abscheidung (plasma enhanced chemical vapor deposition) von SiO2 oder einem low-k Dielektrikum unter anfänglicher Verwendung von Prozessparametern und chemischen Ausgangsmaterialien, welche auch als Prekursoren bezeichnet werden, die zu einer nicht konformen Abscheidung führen, versiegelt.
- Dies kann beispielsweise durch einen PECVD-Prozess mit SiH4 oder TEOS und eine Konzentrationen im Mangelbereich erfolgen. Derartige Prozesse führen zu einem schnellen Verschließen der geöffneten Dummy-Strukturen
3 durch sich ausbildende Überhänge und einer geringeren Abscheidung in den Hohlräumen4 und erzeugen die erfindungsgemäßen Hohlräume4 , wie in der8 dargestellt. - Im Anschluss an die Erzeugung der Hohlräume
4 in einer ersten Ebene kann durch eine konventionelle IMD-Abscheidung mit nachfolgender Planarisierung die Erzeugung von Hohlräumen4 mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer darüber angeordneten Ebene, wie in der9 dargestellt, fortgesetzt werden. - Im zweiten Ausführungsbeispiel wird das Verfahren im Prozessfluss einer RIE-Architektur beschrieben. In der
10 ist eine RIE-Architektur mit auf dem Dielektrikum liegenden Metallstrukturen auf einem Siliziumwafer1 , aus dem Stand der Technik, dargestellt. Auch in diesem Beispiel sind neben den Metallstrukturen2 an verschiedenen Stellen Dummy-Strukturen3 vorgesehen. - In der
11 ist die Struktur nach einen Abscheidungsprozess mit einer frei wählbaren Dielektrikumschicht dargestellt. - Die
12 zeigt die nachfolgende Planarisierung der Oberfläche der Struktur, wobei bevorzugt ein dünnes Rest-Dielektrikum über dem Metall verbleibt. - Danach erfolgt das Aufbringen eines Fotolacks sowie ein Belichtungs- und Entwicklungsvorgang des Lacks an den Stellen, an denen die erfindungsgemäßen Hohlräume
4 erzeugt werden sollen, wie in der13 dargestellt. Zum Einsatz können beispielsweise g- bzw. i-line-, DUV- oder EUV-Lithographieverfahren kommen. Nach dem Lackstrippen erfolgt die Übertragung dieser Struktur in die Dielektrikaschicht, welche dann als Hartmaske verwendet wird. - Eine partielle oder vollständige Öffnung der Dielektrikaschicht, welche auch aus mehreren Teilschichten bestehen kann, durch eine Ätztechnik, beispielsweise durch einen Via-Ätzprozess, der nicht selektiv zu TiN-ARC-Layer und Al ausgeführt wird, ist in der
14 gezeigt. Alternativ kann ein Lackstripp-Verfahren und/oder das Erzeugen von definierten Öffnungen an den gewünschten Stellen zu Einsatz kommen. - Das nachfolgende Herauslösen des Dummy-Materials erfolgt nasschemisch selektiv zu einer Barriere- und ARC-Schicht, aber auch zum verwendeten Dielektrikum. Dabei werden die Nicht-Dummy-Metallbahnen durch das Dielektrikum-Cap ge schützt. Im Anschluss an diesen Ätzprozess kann das Herauslösen des Barriere-Materials beispielsweise durch einen nasschemischen, selektiv zum Dielektrikum ablaufenden Prozess erfolgen. Erfolgt das Entfernen der Barriere-Schicht nicht, verbleibt diese in der Struktur, hat aber kaum parasitäre Störwirkung. Für das Erzielen besonders kleiner Durchmesser der Öffnungen kann eine Spacertechnik mit Abscheiden und Rückätzen eines Dielektrikums eingesetzt werden. Dieser Verfahrensschritt mit der Entfernung der Barriere-Schicht ist in der
15 dargestellt. - Die
16 zeigt die anschließende Versiegelung der Hohlräume4 beispielsweise durch eine PECVD-Abscheidung von SiO2 oder einem low-k-Dielektrikum unter anfänglicher Verwendung von Prozessparametern und Prekursoren, die zu einer nicht konformen Abscheidung führen. Dazu gehören PECVD-Prozesse mit SiH4 oder TEOS und Konzentrationen im Mangelbereich. Somit ist ein schnelles Verschließen der Hohlräume4 durch sich ausbildende Überhänge und eine geringe Abscheidung innerhalb der Hohlräume4 gewährleistet. - In der
17 ist der nachfolgende Prozess einer konventionellen IMD-Abscheidung, Planarisierung der Oberfläche und die Erzeugung von Kontakten zwischen den Ebenen, dargestellt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch in verschiedenen Ebenen zur Anwendung kommen, wie in der18 dargestellt. -
- 1
- Siliziumwafer
- 2
- Metallstrukturen
- 3
- Dummy-Strukturen
- 4
- Hohlräume
Claims (19)
- Verfahren zur Verringerung parasitärer Kopplungen in Schaltkreisen bei denen für vorhergehende Herstellungsverfahrensschritte Dummy-Strukturen eingebettet worden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Dummy-Strukturen (
3 ) durch Ätzschritte zumindest teilweise entfernt und Hohlräume (4 ) erzeugt werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor den Ätzschritten ein lithographischer Schritt durchgeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vor den Ätzschritten durchgeführte lithographische Schritt mit anderen im Herstellungsverfahren notwendigen lithographischen Schritten gemeinsam durchgeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlräume (
4 ) mit einem Dielektrikum gefüllt werden. - Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Dielektrikum Luft verwendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Dielektrikum low-k-Materialien verwendet werden.
- Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als low-k-Material ein SOD-Material verwendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Dielektrikum SOG Materalien verwendet werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dummy-Strukturen (
3 ) aus leitendem Material bestehen. - Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dummy-Strukturen (
3 ) und die Leitbahnen aus dem gleichen leitenden Material bestehen. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlräume (
4 ) in mehreren Ebenen erzeugt werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ätzschritte selektiv zur jeweiligen Umgebung erfolgen.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche, für vorhergehende Herstellungsverfahrensschritte nicht notwendige, Dummy-Strukturen (
3 ), erzeugt werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Ätzschritte erzeugten Öffnungen in einem nachfolgenden Verfahrensschritt vergrößert werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine teilweise Entfernung der Dummy-Strukturen (
3 ) durch eine Begrenzung der Ätzmittelmenge erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine teilweise Entfernung der Dummy-Strukturen (
3 ) durch eine Begrenzung der Ätzdauer erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine teilweise Entfernung der Dummy-Strukturen (
3 ) durch eine Reduzierung der Anzahl der für einen Ätzprozess freigelegten Dummy-Strukturen (3 ) erfolgt. - Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Verbesserung der physikalischen Güte von passiven Bauelementen.
- Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Verbesserung der Performance von Schaltungen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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