DE10348397A1 - Schlagwerk für eine Handwerkzeugmaschine - Google Patents
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Abstract
Ein Schlagwerk für eine Handwerkzeugmaschine, insbesondere Bohrhammer, Schlaghammer oder Schlagbohrmaschine, weist einen in einem Führungsrohr axial verschieblich angeordneten, motorisch über ein Getriebe (17) in eine hin- und hergehende, axiale Hubbewegung versetzbaren Antriebskolben (11) und einen auf ein Werkzeug wirkenden Schläger auf, der im Führungsrohr axial verschieblich aufgenommen ist und mit dem Antriebskolben (11) einen Kompressionsraum mit eingeschlossenem Luftpolster begrenzt. Um eine freie Gestaltung des zeitlichen Verlaufs der Hubbewegung des Antriebskolbens (11) für Optimierungszwecke zu erreichen, z. B. eine Verringerung der Druckspitzen im Kompressionsraum, weist das Getriebe (17) zwei miteinander kämmende Unrundzahnräder (18, 19) auf, deren Drehachsen (20, 21) in einem festen Abstand (a) voneinander angeordnet sind. Das eine treibende Unrundzahnrad (18) ist motorisch antreibbar und an dem anderen, vom treibenden Unrundzahnrad (18) angetriebenen Unrundzahnrad (19) ist eine mit dem Antriebskolben (11) verbundene Kolbenstange (23) exzentrisch zu dessen Drehachse (21) angelenkt.
Description
- Die Erfindung geht aus von einem Schlagwerk für eine Handwerkzeugmaschine, insbesondere für einen Bohrhammer, Schlaghammer oder eine Schlagbohrmaschine, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Bei einer bekannten Handwerkzeugmaschine, z.B. Bohr- oder Schlaghammer (
DE 35 11 437 A1 ) ist der im Führungsrohr axial verschiebliche Antriebskolben mittels eines Pleuels mit einem Kurbelzapfen einer Kurbelwelle verbunden, die über ein Ritzelgetriebe von der Antriebswelle eines Elektromotors antreibbar ist. Mit Einschalten des Elektromotors versetzt der Kurbeltrieb den Antriebskolben in eine hin- und hergehende Bewegung. Der Hubweg des Antriebskolbens über der Zeit zeigt dabei einen nahezu sinusförmigen Verlauf. Bei der Hubbewegung des Antriebskolbens entsteht im Kompressionsraum zwischen Antriebskolben und Schläger abwechselnd ein Über- und Unterdruck, wodurch der Schläger in Richtung des Werkzeugs beschleunigt wird. Der zeitliche Verlauf des Drucks im Kompressionsraum ergibt sich aus dem Relativweg zwischen Antriebskolben und Schläger und wird durch den sinusförmigen Verlauf des Hubs des Antriebskolbens bestimmt. Der Druckverlauf zeichnet sich durch einen kurzeitig hohen Spitzenwert und einen relativ langen Zeitabschnitt mit niedrigem Druck aus. Der prinzipielle Druckverlauf ist in3 Kurve a dargestellt. - Der hohe Spitzendruck im Kompressionsraum führt zu einer hohen Belastung des Kompressionsraums und zu einem relativ hohen Aufwand für die Abdichtung des Kompressionsraums im Führungsrohr, der mit zunehmendem Druck überproportional anwächst. Der durch den sinusförmigen Hub des Antriebskolbens bedingte Druckverlauf im Kompressionsraum führt außerdem dazu, dass die vom Antriebskolben zur Verfügung gestellte Antriebsenergie nicht effektiv zu einer gleichmäßigen Druckbeaufschlagung des Schlägers genutzt wird und damit die optimale Schlägergeschwindigkeit für einen schnellen Bohrfortschritt nicht erreicht wird.
- Vorteile der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Schlagwerk für eine Handwerkzeugmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass mittels des Unrundzahnrad-Paars ein nahezu beliebiger Verlauf des Hubwegs des Antriebskolbens eingestellt werden kann, je nachdem, wie die Wälzkurven der beiden Zahnräder ausgelegt werden. Die Auslegung der Wälzkurven hängt dabei ausschließlich von dem Optimierungsziel ab. Die Wälzkurven können z. B. so berechnet werden, dass der Schläger bei einer minimalen Druckbelastung des Kompressionsraums eine maximale Geschwindigkeit erhält. Sie können auch so berechnet werden, dass bei einer minimalen Druckbelastung im Kompressionsraum bei gleichzeitig hoher Geschwindigkeit des Schlägers nur ein minimales Antriebsmoment für den Antriebskolben gefordert wird. Neben diesen Beispielen sind weitere Optimierungsziele durch die Wälzkurvenauslegung möglich. Prinzipielles Ziel der Auslegung der Wälzkurven ist die Abgabe einer hohen Energie an das Werkzeug bei einer niedrigen Leistungsaufnahme, also eine deutliche Erhöhung des Wirkungsgrads.
- Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Schlagwerks möglich.
- Zeichnung
- Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen in prinzipieller Darstellung:
-
1 ein Schlagwerk für eine Handwerkzeugmaschine, teilweise geschnitten, -
2 eine perspektivische Darstellung von Antriebskolben und Getriebe des Schlagwerks in1 , -
3 ein Diagramm des zeitlichen Druckverlaufs im Kompressionsraum des Schlagwerks beim Stand der Technik (Kurve a) und bei dem erfindungsgemäßen Schlagwerk (Kurve b). - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- Das in
1 als Prinzipskizze teilweise geschnitten dargestellte Schlagwerk für eine Handwerkzeugmaschine, z.B. für einen Bohrhammer, einen Schlaghammer oder eine Schlagbohrmaschine, weist einen Antriebskolben11 und einen Schläger12 auf, die axial hintereinander in einem Führungsrohr13 aufgenommen und darin axial verschieblich geführt sind. Die einander zugekehrten Stirnseiten von Antriebskolben11 und Schläger12 begrenzen einen Kompressionsraum14 im Führungsrohr13 , in dem ein Luftpolster eingeschlossen ist. Das Führungsrohr13 ist in einem hier nicht dargestellten Gehäuse der Handwerkzeugmaschine angeordnet. Die Achse des Führungsrohr13 fluchtet mit der Achse einer Werkzeugaufnahme, in dem ein Werkzeug, z.B. ein Schlagbohrer, teilweise gehalten ist. Das Werkzeug ragt entweder mit seinem Werkzeugschaft in das Führungsrohr13 hinein oder ist – wie hier – axial fluchtend zu einem Schlagbolzen15 ausgerichtet, der im Führungsrohr13 axial verschieblich geführt ist. - Im Gehäuse der Handwerkzeugmaschine ist ein Elektromotor
16 angeordnet, der über ein Getriebe17 den Antriebskolben11 in eine hin- und hergehende, axiale Hubbewegung im Führungsrohr13 versetzt. Das Getriebe17 weist zwei miteinander kämmende Unrundzahnräder18 ,19 auf, von denen das eine Unrundzahnrad18 ein treibendes und das andere Unrundzahnrad19 ein angetriebenes Unrundzahnrad ist. Jedes Unrundzahnrad18 ,19 besitzt eine Drehachse20 bzw.21 . Die beiden Drehachsen20 ,21 sind in einem festen Abstand a voneinander angeordnet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sitzt das treibende Unrundzahnrad18 drehfest auf einer im Gehäuse gelagerten Vorgelegewelle25 und zwischen der Abtriebswelle22 des Elektromotors16 und der Vorlegewelle25 ist ein Zwischengetriebe26 angeordnet. Das angetriebene Unrundzahnrad19 ist im Gehäuse um seine Drehachse21 drehbar gelagert. An dem angetriebenen Unrundzahnrad19 ist exzentrisch zur Drehachse21 eine als Kurbel oder Pleuel wirkende Kolbenstange23 angelenkt, die mit dem Antriebskolben11 schwenkbeweglich verbunden ist. Das kolbenseitige Ende der Kolbenstange23 greift hierzu an einem Drehbolzen24 an, der quer zur Achse des Führungsrohrs13 im Antriebskolben11 an dessen vom Kompressionsraum14 abgekehrten Ende aufgenommen ist. In1 ist der Antriebskolben11 in seiner einen Hubendstellung, in2 in seiner anderen Hubendstellung dargestellt. - Mit Einschalten des Elektromotors
16 wird der Antriebskolben11 über das Getriebe17 in eine hin- und hergehende, axiale Hubbewegung versetzt, wobei das Luftpolster im Kompressionsraum14 abwechselnd komprimiert und entspannt wird. Durch den Kompressionsdruck wird der Schläger12 beschleunigt und gibt seine Energie über den Schlagbolzen15 an das Werkzeug ab. Der zeitliche Verlauf des Drucks im Kompressionsraum14 hängt dabei vom Relativweg zwischen Antriebskolben11 und Schläger12 ab und wird im wesentlichen durch den zeitlichen Verlauf des Hubs des Antriebskolbens11 bestimmt. Um einen optimierten Weg-Zeit-Verlauf des Antriebskolbens11 darstellen zu können, sind die Wälzkurven181 und191 von Unrundzahnrad18 und Unrundzahnrad19 , die die gleiche Zähnezahl tragen, so gestaltet, dass der Hubweg des Antriebskolbens11 den gewünschten zeitlichen Verlauf zeigt. Eine Optimierungsmöglichkeit besteht darin, die Wälzkurven181 ,191 der beiden Unrundzahnräder18 ,19 so zu berechnen, dass bei minimaler Druckbelastung im Kompressionsraum der Schläger12 eine maximale Geschwindigkeit erhält. In3 zeigt die Kurve b den zeitlichen Druckverlauf im Kompressionsraum14 bei einer solchen Auslegung der beiden Unrundzahnräder18 ,19 . Wie deutlich zu sehen ist, sind gegenüber dem Druckverlauf gemäß Kurve a, der bei einer herkömmlichen nahezu sinusförmigen Hubbewegung des Antriebskolbens11 nach dem Stand der Technik erreicht wird, die Druckspitzen abgebaut und wird eine gleichmäßigere Druckverteilung über eine längeren Zeitraum erzielt. Die hohe Schlägergeschwindigkeit bleibt dabei erhalten. - Mit dem neuartigen Getriebe lässt sich durch entsprechende Auslegung der Wälzkurven
181 ,191 der Unrundzahnräder18 ,19 je nach Optimierungsziel ein guter Bohrfortschritt bzw. Meißelabtrag, eine geringere Leistungsaufnahme und eine gleichmäßigere Stromaufnahme erreichen. Die Handwerkzeugmaschine zeigt insgesamt eine geringere Vibration.
Claims (5)
- Schlagwerk für eine Handwerkzeugmaschine, insbesondere Bohrhammer, Schlaghammer oder Schlagbohrmaschine, mit einem in einem Führungsrohr (
13 ) axial verschieblich angeordneten Antriebskolben (11 ), der motorisch über ein Getriebe (17 ) in eine hin- und hergehende, axiale Hubbewegung versetzbar ist, mit einem auf ein Werkzeug wirkenden Schläger (12 ), der im Führungsrohr (13 ) axial verschieblich aufgenommen ist, und mit einem von Antriebskolben (11 ) und Schläger (12 ) begrenzten Kompressionsraum (14 ), in dem ein Luftpolster eingeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (17 ) zwei miteinander kämmende Unrundzahnräder (18 ,19 ) aufweist, deren Drehachsen (20 ,21 ) in einem festen Abstand (a) voneinander angeordnet sind, und dass das eine, treibende Unrundzahnrad (18 ) motorisch antreibbar ist und an dem anderen, vom treibenden Unrundzahnrad (18 ) angetriebenen Unrundzahnrad (19 ) eine mit dem Antriebskolben (11 ) verbundene Kolbenstange (23 ) exzentrisch zu dessen Drehachse (21 ) angelenkt ist. - Schlagwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkurven (
181 ,191 ) der beiden Unrundzahnräder (18 ,19 ) so gestaltet sind, dass der Hubweg des Antriebskolbens (11 ) einen gewünschten zeitlichen Verlauf hat. - Schlagwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zeitliche Verlauf des Hubwegs des Antriebskolbens (
11 ) so festgelegt ist, dass eine hohe Schlägergeschwindigkeit bei minimalem Kompressionsdruck im Kompressionsraum (14 ) erzielbar ist. - Schlagwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zeitliche Verlauf des Hubwegs des Antriebskolbens (
11 ) so festgelegt ist, dass eine hohe Schlägergeschwindigkeit bei minimaler aufgenommener elektrischer Energie erzielbar ist. - Schlagwerk nach einem der Ansprüche 1 – 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Unrundzahnräder (
18 ,19 ) eine gleiche Zähnezahl aufweisen.
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