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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Untersetzungsgetriebe für die Rohrförderung einer Rohrbiegemaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Das
Biegen eines Rohrs erfolgt zumeist durch eine automatische Rohrbiegemaschine. 4 und 5 stellen eine solche typische automatische Rohrbiegemaschine
dar, bei der die Förderung
eines zu biegenden Rohrstücks
durch eine auf einer Gestell 10 verschiebbar angetriebene
Förderungsvorrichtung 20 erfolgt,
die das Rohrstück
hält und
dieses mit einer sehr starken Kraft nach vorne vorschiebt, wobei
das Rohrstück
durch einen feststehenden Arm 30 und einen durch eine Antriebswelle 401 angetriebenen
beweglichen Arm 40 in die gewünschte Form gebogen wird. Nach
erfolgter Biegung des Rohrstücks
wird die Förderungsvorrichtung 20 in
ihre Ausgangsstellung zurückgebracht
und für
die Biegung eines nächsten
Rohrstücks
bereitgestellt.
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Zur
Erzeugung der beim Vorschub des Rohrstücks erforderlichen starken
Kraft der Förderungsvorrichtung 20 ist
eine Untersetzung erforderlich. Zu diesem Zweck ist ein übliches
Planetengetriebe 202 aus einem Sonnenrad, dessen Welle 2021 mit
der Antriebswelle 2011 eines Antriebs 201 der
Förderungsvorrichtung 20 fest
verbunden ist, mehreren (z.B. drei) um das Sonnenrad angeordneten
und mit ihm kämmenden
Planetenrädern 2022,
die jeweils mit ihrer Welle 2023 an einem Plantenradträger angeordnet
sind, und einem am Gestell 10 festgehaltenen Hohlrad 204 mit
einer Innenverzahnung 2041, an der sich die Planetenräder 2022 abwälzen, wobei
die Abtriebswelle des Planetengetriebes 202 und zwar die
Welle 203 des Planetenradträgers an ihrem Ende einen Ritzel 2031 trägt, der
mit einer hin und her verschiebbar gehaltenen Zahnstange 101 in
Eingriff steht, mit der die Förderungsvorrichtung 20 in
ihre Arbeitsstellung, wo das Biegen des Rohrs stattfindet, und zurück in ihre
Ausgangsstellung gebracht werden kann. Über die Untersetzung des Planetengetriebes 202 erhält die Abtriebswelle 203 gegenüber die Antriebswelle 2011 je
nach dem Untersetzungsverhältnis
eine reduzierte Drehzahl und einem erhöhten Drehmoment, der über den
Ritzel 2031 und die Zahnstange 101 in einen entsprechend
starken Vorschub der Förderungsvonichtung 20 umgewandelt
wird. Dabei dreht sich die Abtriebswelle 203 in der gleichen Drehrichtung
wie die Antriebswelle 2011. Bei der Zurückstellung der Förderungsvonichtung 20 dreht
sich die Antriebswelle 2011 in entgegensetzter Drehrichtung.
Deshalb wird die Zahnstange 101 in Gegenrichtung bewegt.
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Weil
bei einer Untersetzung muß eine
Erhöhung
des Drehmoments entscheidend mit einer Abnahme der Geschwindigkeit
erkauft werden, und je höher
das Untersetzungsverhältnis
desto stärker
die Geschwindigkeit reduziert wird, ist eine solche Rohrbiegemaschine
insbesondere bei der zurückstellenden
Phase ihres jeden Arbeitszyklus nachteilig, bei der keine starke
Kraft erforderlich ist und die Förderungsvonichtung 20 jedoch
noch mit der damit verbundenen verlangsamten Geschwindigkeit zurückkehren
muß. Infolgedessen
wird die unwirksame Zeit erhöht,
was zur schlechten Leistungsfähigkeit
der Rohrbiegemaschine führt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Untersetzungsgetriebe
für die
Rohrförderung
einer Rohrbiegemaschine zu schaffen, mit dem die Förderungsvonichtung 20 in
der arbeitenden ersten Phase ihres jeden Arbeitszyklus mit einer
ausreichend starken Kraft vorgeschoben und in der zurückstellenden
unwiksamen zweiten Phase mit einer weniger reduzierten (also gegenüber dem
Stand der Technik viel schnelleren) Geschwindigkeit in ihre Ausgangsstellung
zurückgestellt
werden kann. Demzufolge wird zur Erhöhung des Drehmonents in der ersten
Phase nur ein geringerer Verlust in Geschwindigkeit während der
zurückstellenden
zweiten Phase im Kauf genommen.
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Die
Erfindung geht vom Gedanke aus, daß zur Erzeugung der erforderlichen
starken Kraft der Förderungsvonichtung
ohne Inkaufnahme einer entsprechend reduzierten Geschwindigkeit
bei der Zurückstellung
in ihre Ausgangstellung dem Planetengetriebe ein zweites Planetengetriebe(vorzugsweise mit
einem geringeren Untersetzungsverhältnis) dazu koaxial nachgeschaltet
ist, dessen Sonnenrad mit dem Planetenradträger des ersten Planetengetriebes fest
verbunden ist, wobei die Untersetzung der Antriebswelle des Antriebes
wahlweise entweder über das
erste und das zweite Planetengetriebe(zur Erzeugung eines hohen
Untersetzungsverhältnisses und
damit einer sehr starken Kraft) oder lediglich über das zweite Planetengetriebe(zum
Erhalten einer weniger reduzierten Geschwindigkeit) erfolgen kann. Dadurch
wird erreicht, daß die
Förderungsvonichtung
in der ersten arbeitenden Phase über
die beiden Planetengetrieben eine Doppeluntersetzung und damit eine
sehr starke Verstärkung
in ihrem Ausgabe-Drehmoment erhält,
während
sie in der zweiten rückstellenden
Phase über
das zweite Planetengetriebe in ihrer Ausgabe-Drehzahl nur geringfügig reduziert
wird, wodurch das unwirksame Teil eines Arbeitszyklus wesentlich
verringert und die Leistungsfähigkeit
der Rohrbiegemaschine erheblich erhöht wird.
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Zur
wahlweise Übertragung über die
beiden Planertengetrieben oder nur über das zweite Planetengetriebe
ist eine direkte Kupplung zwischen der Welle des Sonnenrads des
ersten Planetengetriebes und der Welle des Sonnenrads des zweiten
Planetengetriebes vorgesehen. In der wirksamen ersten Phase wird
der Planetenradträger
des ersten Planetengetriebes von der Welle des Sonnenrads des ersten
Planetengetebes entkoppelt. Deshalb wird die Drehbewegung vom Antriebswelle
des Antriebs über die
Welle des Sonnenrads des ersten Planetengetriebe zu seinem Planetenradträger und
von dort über die
Welle des Sonnenrads des zweiten Planetengetriebes via die Planetenräder und
das Hohlrad desselben zum Planetenradträger desselben übertragen,
wodurch eine Doppeluntersetzung über
die beiden Planetengetrieben erfolgt. Dagegen wird in der zweiten
rückstellenden
Phase die Welle des Sonnenrads des ersten Planetengetriebes über die
Kupplung mit dem Planetenradträger
des ersten Planetengetriebes gekoppelt, wodurch die Drehbewegung
des Antriebswelle ohne eine zwischenliegende Untersetzung direkt über die
Welle des Sonnenrads des ersten Planetengetriebes auf die Welle
des Sonnenrads des zweiten Planetengetriebes übertragen und mit einer geringen
Untersetzung über
das zweite Planetengetriebe auf die Abtriebswelle und zwar auf die Welle
des Planetenradträgers
des zweiten Planetengetriebes weitergeleitet. Dabei wird die Abnahme
in Drehzahl durch die Untersetzung des zweiten Planetengetriebes
nur unwesentlich, und insbesondere dann, wenn das zweite Planetengetriebe
ein gegenüber
dem ersten Planetengetriebe geringes Untersetzungsverhältnis aufweist.
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Da
der Übertragungsweg:
Sonnenrad→Planetenrad→Hohlrad
und der Übertragungsweg:
Planetenradträger ← Planetenrad ← Hohlrad
unterschiedliches Verhältnis
von Zahnzahl aufweisen, sind das Sonnenrad und der Planetenradträger des
ersten Planetengetriebes in ihrer Drehzahl relativ zum Hohlrad ungleich(d.h.
das Sonnenrad eine höher
Geschwindigkeit relativ zum Hohlrad hat als der Planetenradträger). Wenn
das Sonnenrad und der Planetenradträger über die Kupplung miteinander
gekoppelt und in Mitdrehung (mit der gleichen Drehzahl) gebracht
werden, kann das Hohlrad in der zweiten rückstellenden Phase nicht mehr
am Gestell festgehalten, sondern daran drehbar gehalten werden,
um die Differenz relativ zum Hohlrad zwischen dem Sonnenrad und
dem Planetenradträger
auszugleichen, wobei das Hohlrad sich mit einer Differenzdrehzahl
in der gleichen Drehrichtung drehen gelassen wird. Hierdurch wird
die Differenz zwischen dem Sonnenrad und der Planetenradträger relativ
zum Hohlrad durch die zusätzliche
Drehbewegung des Hohlrads ausgeglichen. Damit das Hohlrad des ersten
Planetengetriebes wahlweise am Gestell festgehalten bzw. nur drehbar
gehalten werden kann, ist eine Bremse zur lösbaren Festhaltung des Hohlrads
am Gestell vorgesehen.
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Die
Erfindung wird anhand von einer in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsform
näher erläutert. Es
zeigen:
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Zeichnung
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1 in
Längsschnitt
ein erfindungsgemäßes Untersetzungsgetriebe
für eine
Rohrförderung einer
Rohrbiegemaschine,
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2 einen
Längsschnitt
des in 1 gezeigten Untersetzungsgetriebes in der ersten
arbeitenden Phase eines Arbeitszyklus, bei der das Sonnenrad und
Planetenradträger
des ersten Planetengetriebes voneinander entkoppelt werden, während das
Hohlrad durch die Bremse des ersten Planetengetriebes am Gestell
festgehalten wird,
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3 einen
Längsschnitt
des in 1 gezeigten Untersetzungsgetriebes in der zweiten
zurückstellenden
Phase eines Arbeitszyklus, bei der das Sonnenrad und Planetenradträger des
ersten Planetengetriebes über
die Kupplung miteinander gekoppelt werden, während das Hohlrad des ersten Planetengetriebes
von der Bremse freigegeben und drehbar am Gestell gehalten wird,
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4 eine
schematische Vordersicht einer bekannten Rohrbiegemaschine,
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5 eine
schematische Draufsicht der in 4 gezeigten
bekannten Rohrbiegemaschine, und
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6 einen
Längsschnitt
eines bekannten Untersetzungsgetriebes für die Rohrförderung der Rohrbiegemaschine
in 4.
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Erläuterung der bevorzugten Ausführungsform
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Wie
aus 1 hervorgeht, weist ein erfindungsgemäßes Untersetzungsgetriebe
zwei in Reihe geschaltete Planetengetriebe 13 und 14,
eine Kupplung 16, und eine Bremse 15 auf. Wie
beim Stand der Technik in 6 ist die
Welle 131 des Sonnenrads des ersten Planetengetriebes 13 fest
mit der Antriebswelle 121 des an einem Gehäuses 11 angeordneten
Antriebs 12 verbunden, während die Abtriebswelle des
Untersetzungsgetriebes( d.h. die Welle des Planetenradträgers 143 des
zweiten Planetengetriebes 14) über einen an ihrem Ende befestigten
Ritzel 1431 mit einer Zahnstange 101 im Eingriff steht.
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Dabei
besteht das erste Planetengetriebe 13 in üblicher
Wiese aus einem Sonnenrad 1311, dessen Welle 131 mit
der Antriebswelle 121 eines Antriebs 12 der Förderungsvonichtung 20 fest
verbunden ist, mehreren (z.B. drei) um das Sonnenrad 1311 angeordneten
und mit ihm kämmenden
Planetenrädern 132,
die jeweils mit ihrer Welle 1321 an einem Plantenradträger 133 angeordnet
sind, und einem Hohlrad 135 mit einer Innenverzahnung,
an der sich die Planetenräder 132 abwälzen.
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In ähnlicher
Weise besteht das zweite Planetengetriebe 14 in üblicher
Wiese aus einem Sonnenrad 1411, dessen Welle 141 mit
der Welle 131 des Sonnenrads 1311 des ersten Planetengetriebes 13 fest
verbunden ist, mehreren (z.B. drei) um dieses angeordneten und mit
ihm kämmenden
Planetenrädern 142,
die jeweils mit ihrer Welle 1421 an einem Plantenradträger 143 angeordnet
sind, und einem Hohlrad 144 mit einer Innenverzahnung,
an der sich die Planetenräder 142 abwälzen.
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Die
Kupplung 16 kann z.B. in üblicher Weise aus einem Kupplungssitz 1332,
einer darauf liegenden Kupplungsscheibe 1341, die an einem
Fixierungsblock 134 befestigt ist, und einer darunter liegenden
Kupplungsklotz bestehen.
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Die
Bremse 15 kann in üblicher
Weise einen Reibbelag oder Bremsbelag 151 aufweist, der
in der ersten Phase eines Arbeitszyklus gegen eine Bremsscheibe 1353 angedrückt wird,
wodurch das Hohlrad 135 des ersten Planetengetriebes 13 kraftschlüssig am
Gestell festgehalten.
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In
der ersten Phase eines Arbeitszyklus (2) wird
die Kupplung 16 nicht betätigt. Deshalb kann sich die
Welle 131 des Sonnenrads 1311 in der Buchse des
Planetenradträger 133 im
Leerlauf drehen. Hingegen wird in dieser ersten Phase die Bremse
betätigt,
wodurch das Hohlrad 135 des ersten Planetengetriebes 13 drehfest
am Gehäuse 11 und
damit am Gestell 10 festgehalten.
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Hieraus
ergibt sich in der ersten Phase, wie in 2 mit Pfeilen
gezeigt, der Übertragungsweg wie
folgt: Antriebswelle 121 → Sonnenwelle 131 Sonnenrad 1311 Planetenräder 132→ Hohlrad 135 Planetenradträger 133→ Sonnenwelle 141→ Sonnenrad 1411 → Planetenräder 142 → Hohlrad 144 → Planetenradträger 143 → Ritzel 1431→ Zahnstange 101. Hierbei
erfolgen durch die beiden Planetengetrieben zwei Untersetzungen.
Das gesamte Untersetzungsverhältnis
entspricht dem Produkt der Untersetzungsverhältnisse der beiden Planetengetrieben, wodurch
eine sehr starke Kraft für
die Biegung des Rohrs gebildet wird.
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Da
das gesamte Untersetzungsverhältnis durch
das Produkt zweier Untersetzungen entsteht, kann das einzelne Untersetzungsverhältnis der
beiden Planetengetrieben 13 geringer gewählt werden als
das des Stands der Technik, wodurch trotz der Verwendung zweier
Planetengetrieben 13,14 der konstruktive Aufwand
gering bleiben kann.
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In
der zweiten Phase eines Arbeitszyklus wird die Kupplung 16 betätigt, während die
Bremse 15 losgelassen wird.
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Dabei
wird infolge der direkten Kupplung zwischen der Welle 131 des
Sonnenrads 131 und dem Planetenradträger 133 eine "Verblockung" des ersten Planetengetriebes 13 hergestellt.
Demzufolge erfolgt die Untersetzung nur durch das zweite Planetengetriebe 14.
Dabei spielt das erste Planetengetriebe in der Untersetzung keine
Rolle.
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Hieraus
ergibt sich in der zweiten Phase, wie in 3 mit Pfeilen
gezeigt, der Übertragungsweg wie
folgt: Antriebswelle 121 → Sonnenwelle 131 → Planetenradträger 133→ Sonnenwelle 141 → Sonnenrad 1411 → Planetenräder 142 → Hohlrad 144 → Planetenradträger 143→ Ritzel 1431 → Zahnstange 101.
Da in dieser Stufe die Untersetzung nur durch das zweite Planetengetriebe 14 erfolgt,
wird ein starker Drehmoment nicht erzeugt, der in dieser nicht arbeitenden
Phase unnötig
ist. Dementsprechend nimmt die Geschwindigkeit der rückstellenden
Bewegung der Förderungsvorrichtung
durch die Untersetzung nur unwesentlich ab. Dies hat zur Folge eine gegenüber dem
Stand der Technik sehr viel erhöhte Leistungsfähigkeit
der Rohrbiegemaschine.
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Die
drehbare Lagerung der Teile der Untersetzungsgetriebes erfolgt wie
folgt: Die Welle 131 des Sonnenrads 1311 ist über ein
Kugellager 1331 in der Buchse des Planetenradträgers 133 drehbar
gelagert, der über
ein Kugellager 1351 im Hohlrad 135 gelagert ist.
Die Welle 141 des Sonnenrads 1411 ist über ein
Kugellager 1432 in der Buchse des Planetenradträgers 143 drehbar
gelagert, der über
ein Kugellager 1433 im Hohlrad 144 gelagert ist.